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Nach 20 Jahren war Sie weg

Axel
Liebe Leser,
Ich möchte einfach nur jemanden zum quatschen haben.
Denn alles was man sonst nur liesst, trifft jetzt auf mich zu.
Einsamkeit, Traurig, Verletzt, Wut, keinen Appetit einfach alles.
Meine Lebensgefährtin hat mich nach 20 Jahren von jetzt auf gleich verlassen.
Es tut so weh!
Ein bisschen zu uns mir, ich werde nächsten Monat 50, wir haben zwei gemeinsame Kinder 16 und 19:
Unsere große ist vor ca 14 Tagen 19 geworden und meine Frau ( wir waren nicht verheiratet) kam an diesem Tag aus Berlin zurück, sie war dort um sich um ihre an Krebs erkrankte Mutter zu kümmern.
Sie war ca 2 Monate dort, natürlich war ca alle 10-14 Tage zu Hause, eigentlich war diese Zeit nicht schlecht, denn wenn sie dann für ein Wochenende zu Hause war war es wundervoll.
Und dann dieser Tag, ich könnte heute noch heulen und ich habe so ziemlich alle Fehler gemacht die man machen kann, geheult, kleine liebeszettel geschrieben, ihr täglich meine Liebe erklärt u.s.w
Und heute schläft sie das erste mal nicht zu Hause.
Meine Kinder nehmen es mit Fassung sie wollen auch bei mir bleiben.
Aber ich gehe gerade daran kaputt, ich bin am Rande mich total hängen zu lassen.
Für mich wären Erfahrungen wichtig wann dieser Schmerz aufhört, wann geht dieses permanente traurig sein vorbei?
Mir ist klar das es keine Patentlösung es wäre trotzdem schön ein paar Beiträge zu erhalten.
Mit lieben Grüßen
Axel

25.06.2018 19:57 • #1


Wandler
Hey Axel,
Du hast Recht, es gibt keine Patentlösungen und keine allgemeingültigen Regeln.
Ein Schock ist ein Schock, und wenn der Boden unter den Füßen weggerissen wird, gerät man logischerweise erst einmal komplett ins Taumeln...
Was erfahrungsgemäß helfen kann: sich auf das nötigste konzentrieren. Essen, Trinken, Ruhen.
Gerne auch Bewegung. Spaziergänge reichen anfangs erstmal aus, besser, als in Stille und im Dunkeln bewegungslos daheim zu sitzen.
Versuche, Dich daran aufzurichten, daß Deine Kinder da sind. Suche Dir Möglichkeiten, über den Schmerz sprechen zu können. Dich austauschen: hilft. Gerne auch hier.
Es wird besser werden, früher oder später.
So profan, so wahr.
Alles Gute!

25.06.2018 20:05 • x 3 #2


A


Nach 20 Jahren war Sie weg

x 3


M
Zitat von Axel:
Aber ich gehe gerade daran kaputt, ich bin am Rande mich total hängen zu lassen.

Kopf hoch

der erste Schock sitzt tief, man igelt sich ein, sucht und versucht die Abgründe zu verstehen - aber das passiert nicht binnen weniger Tage. Versuche dich in Fahrrad fahren, Schwimmen oder Waldspaziergängen, Ablenkung durch neue Hobbys. Gespräche mit Familie, Freunden und Forum.

Bauch rein und Rücken gerade, wenn du auf sie triffst. Zeige ihr nicht deine Traurigkeit und versuche dies gelassen anzugehen

25.06.2018 20:09 • x 2 #3


hahawi
Hat sie Dir einen Grund genannt, warum sie nicht mehr mit Dir zusammen sein möchte?

25.06.2018 20:13 • #4


Axel
Wir haben natürlich viel, sehr viel geredet, aber wirklich schlau bin ich nicht daraus geworden.
Als Hintergrundinfo, sie hat im Februar ihren über alles geliebten Vater verloren und 1 Monat später bei ihrer eigentlich gesunden Mutter einen Gehirntumor entdeckt ( nicht entfernbar ).
Dadurch war sie viel in ihrer Heimat, bei ihrer Familie ihren alten Freunden in Berlin.
Sie sagt zum einen
ich brauche Zeit für mich
die Liebe ist nicht mehr so wie früher
ich will noch etwas vom Leben haben
Als Ergänzung, ich bin selbstständig und habe viel gearbeitet, Wochenende aber immer frei, wir waren aber so gut wie nie raus, meistens auf der Couch und haben Fernsehen geguckt.
Ich weiß mein Fehler, aber sie hätte doch auchmal die Initiative ergreifen können ?.
Lg

25.06.2018 20:23 • x 1 #5


A
Hallo Axel. So richtig klar ist mir noch nicht, was wohl passiert ist. Ja natürlich, die letzte Konsequenz, eine Trennung seitens Deiner Frau schon, aber - ich habe das jetzt mehrfach gelesen - es geht nicht aus Deinem Text hervor, warum: reichen Ihre Gefühle für Dich nicht mehr? Oder hat sie jemand neues kennen gelernt? Ist sie ausgezogen und schläft deshalb nun erstmalig auswärts? Hat es etwas mit der Krebs Erkrankung ihrer Mutter zu tun; ist sie dadurch ins Grübeln über ihr eigenes Leben und dessen Endlichkeit gekommen? Erzähle doch vielleicht noch etwas mehr. Das hilft auch selbst beim Gedanken sortieren.

Wie ist euer derzeitiger Stand? Habt Ihr Kontakt? Müsst Ihr Euch treffen?

Nein, es gibt keine Patentlösung. Das kannst Du Dir sicher denken. Eine traurige Lähmung ist völlig normal. Du musst da leider - wie alle hier schon - durch . Aber, wie auch schon empfohlen, achte dabei auf Dich und Deinen Körper. Versuche sobald wie möglich, die Ernährung auf die Reihe zu bekommen, Dich körperlich zu betätigen und vor allem genug zu trinken!

Und schreib und lies hier im Forum. Das hilft.

Edit: inzwischen hast du schon mehr geschrieben. Gut.

25.06.2018 20:24 • x 1 #6


Lebensfreude
Der Vater gestorben gestorben, die Mutter sehr krank, das wälzt innerlich alles um.
Da wird das eigene Leben und die eigene Zukunft neu gesehen und neu überdacht.
Sie ist zur Zeit in einer Extremsituation. Trauer und Angst.

25.06.2018 20:26 • x 2 #7


M
Zitat von Axel:
Ich weiß mein Fehler, aber sie hätte doch auchmal die Initiative ergreifen können ?.

hätte, hätte, Fahrradkette

wer beginnt, ist nicht wichtig, wichtig wäre es zu begonnen zu haben. Was war früher, wart ihr draußen, habt ihr zu 2 oder später zu viert oder nie was unternommen.
Irgendwann sieht man nur noch was man selbst tut, für alle, fühlt sich ausgelaugt, benutzt. nicht Wertgeschätzt. Dauert der Zustand an, lange und nichts wird unternommen oder auch nur halbherzig, dann leiert sich das eben aus.
Eine Ehe ist wie ein Hosenbund, man muss se auf Spannung halten, bedeutet Arbeit, immer wieder - und ja, den Fehler hab ich auch gemacht, sonst wäre ich nicht hier

25.06.2018 20:29 • #8




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