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Ist es normal manchmal noch an den Ex zu denken?

H
Hallo ihr! Ich werde hier jetzt nicht meine komplette Geschichte niederschreiben, mit allen Details usw. Das wäre ohnehin viel zu viel, außerdem bin ich bei so was immer ein leicht paranoider Mensch und habe Angst, dass die Person um die es geht, dies hier vielleicht auch irgendwie finden und lesen könnte. dies wiederum wäre mir sehr unangenehm

Worum es mir heute eigentlich geht: Wir sind nun bald seit fünf Wochen getrennt und genau so lange haben wir auch keinen Kontakt mehr zu einander. Nicht das wir dies irgendwie vereinbart hätten oder so, aber er hat sich nach dem aussprechen der Trennung nicht mehr gemeldet und wenn man mich auf Grund fehlender Gefühle, oder sonst irgendwelchen Gründen/Problemen die vorher nicht angesprochen wurden, verlässt, dann werde ich einen Teufel tun dem jenigen hinterher zu rennen oder um irgendwas zu kämpfen. Dafür habe ich zu viel Stolz und Respekt vor mir selbst.

Ich bin ein Mensch der viel reflektiert. So gut wie eigentlich jede Situation und auch mich selbst, bin ein extremer Kopfmensch. Versuche mich auch immer in die anderen Menschen hineinzuversetzen um ihr Verhalten zu verstehen, dies macht es dann auch für mich immer leichter mit der Situation klar zu kommen.

Die ersten 1-2 Wochen nach der Trennung war ich extrem am Boden. Habe fast den ganzen Tag geweint und gejammert. Die Trennung kam sehr plötzlich und war für mich einfach so unbegreiflich, dass ich es gar nicht glauben konnte und wollte.
Jeden Tag habe ich mir gewünscht er möge doch bitte zu mir zurück kommen. Die Trennung bereuen, mir endlich schreiben, mich von meinem Leiden erlösen. Ich wollte mich nur in seine Arme werfen und hören dass alles wieder gut wird, wir das gemeinsam schaffen und alles war nur ein schlechter Traum. Ich habe nur das schöne unserer Beziehung gesehen, das was ich nun nie wieder haben werde. Alles in mir schrie Ich will diesen/meinen Mann zurück. Den Mann mit dem ich meine Zukunft geplant hatte. Den Mann mit dem ich alt werden wollte, mein Leben verbringen wollte, der mich eigentlich so glücklich gemacht hat. Mein Herz.
Doch es kam nichts und mit jedem Tag fing ich an mehr zu akzeptieren, klarer zu sehen. Ich sagte mir also da kommt nichts mehr und das muss ich akzeptieren, es ist okay. Immer öfter fielen mir die Situationen aus den letzten Wochen ein, in denen wir immer wieder über das gleiche Thema gestritten hatten. Wie er mich dauernd vor die Wahl gestellt hat. Mich quasi mit Liebesentzug strafen wollte, wenn ich den Kompromiss nicht eingegangen wäre, nicht das getan hätte was er will und für richtig hält und wie ich mich in diesen Situationen immer gefragt habe Wer ist das?. Denn bist heute kann ich mir nicht erklären wer das in diesem Moment war. Ob dieses Verhalten, diese Forderungen wirklich von ihm kamen oder er, wie ich vermute, doch von dritten dazu gebracht, manipuliert wurde. Denn das war nicht der Mann den ich kannte, nicht der Mann in den ich mich so unglaublich verliebt hatte, mit dem ich die schönste Zeit meines Lebens verbringen durfte. Dieser Mann hätte mir so was nie angetan, mich nie so behandelt - dieser Mann hätte mich aber auch nie gehen lassen/fallen lassen, also was weiß ich schon.

Ich schweife ab. nun seit ca. zwei Wochen bin ich an dem Punkt das ich sage - eigentlich kann ich froh sein dass er mich verlassen hat. Denn wer weiß welchen Forderungen ich dank meiner Liebe zu ihm noch zugestimmt hätte, wie viel ich noch von mir, meinen Werten und Normen aufgegeben oder verändert hätte. Wäre ich am Ende überhaupt noch ich selbst gewesen? Denn ich glaube ich hätte noch viel mehr ertragen, verziehen und akzeptiert. Nur um ihn nicht zu verlieren. Weil ich immer die Hoffnung und den Glauben hatte dass es bald aufhört. Dass es nur eine Phase ist. Bis heute sagt mir mein Glaube dass dieser Mann in den ich mich verliebt hatte, der sich genau so in mich verliebt hatte dort noch irgendwo drin steckt. Dass er diesen Teil durch gewisse Umstände aber einfach nicht finden kann in sich drin. Ich wollte stark sein und an seiner Seite kämpfen, bis dieser Teil wieder da gewesen wäre. Ist das nicht dumm/komisch?

Ein Teil von mir sagt er brauch sich auch gar nicht mehr zu melden. Wenn er mich so behandelt, mich so fallen lässt dann soll er doch bleiben wo der Pfeffer wächst. Ich bin mir viel mehr wert, bin noch jung, habe noch mein ganzes Leben vor mir und was sein soll soll sein. Ein Neuanfang unserer Beziehung wäre für mich sowieso nicht möglich, ich könnte ihn gar nicht zurück nehmen. Denn diesen Bruch könnte ich ihm nie verzeihen bzw. vergessen. Ich würde immer mit der Angst leben dass das wieder passiert. Also was soll's?

Doch ertappe ich auch immer wieder diesen anderen Teil von mir. Der Teil der denkt hmm. ob er sich heute wohl meldet? Ob er auch so an mich/uns denkt? Ob er mich vermisst? Ob er es bereut und wir vielleicht doch noch eine Chance haben? Eigentlich vermisse ich ihn doch. Es wäre so schön seine Nähe wieder spüren zu dürfen, wenn alles so wäre wie früher.

Dieser Teil von mir nervt mich extrem und es ist so verdammt anstrengend dass dieser Teil von mir immer noch so existiert. Innerlich weiß ich doch eigentlich dass von ihm nichts mehr kommen wird, dass wir unsere Chance hatten und es eben nicht sein sollte und doch sagt irgendeine andere dumme Stimme in mir drin Nein, das war es noch nicht. Da kommt noch was, das wird schon wieder. Keine Sorge!

Immer wenn ich denke ich habe es geschafft, bin aus dem gröbsten raus und habe losgelassen - überfallen mich wieder diese Gedanken und meine eigentliche Frage an euch, liebe Community ist jetzt - ist mein Denken normal? Bin ich auf einem guten Weg? Denn langsam verzweifle ich ehrlich gesagt an mir selbst und frage mich manchmal ob ich nicht doch ein hoffnungsloser Fall bin. Klar ich weiß, knapp 5 Wochen ist jetzt keine Zeit und so was zu verarbeiten dauert eben. Aber was ist das für ein Chaos, ein hin und her in mir drin?
Vielleicht sind hier ein paar die das auch gerade durchmachen, oder sogar schon hinter sich haben. Über Erfahrungen, Ratschläge usw. wäre ich jedenfalls dankbar.

Hoffe auch ich habe nicht zu wirr durcheinander geschrieben Danke.

08.06.2017 13:32 • #1


Story2015
Hallo Hollowmoonmama,

ich hätte damals - meine Geschichte ist schon lange her - meinen rechten Arm dafür gegeben, dass ich nach 5 Wochen nur mal noch immer mal aufkeimende Sehnsucht nach meinem Mann verspürt hätte... nach 5 Wochen hatte ich das Tal der Tränen trotz freiem Fall noch nicht mal erreicht. Erst nach etwa 5 Jahren konnte ich sagen: es geht mir wieder gut. Leider schreibst du nicht, wie alt du bist (so ungefähr) und wie lange ihr insgesamt zusammen ward, wenngleich das - wie viele hier schreiben - kein Indiz dafür ist, wie tief und lange man leidet.
Aber ich sehe schon einen Unterschied zwischen 3 und 30 Jahren, halte die Bindung nach so vielen Jahren insgesamt für größer, zudem gemeinsame Kinder, Werte und Erlebnisse... aber da lasse ich mich natürlich gern vom Gegenteil überzeugen. Leider kann ich dir auch nicht sagen, wann das Chaos in dir drin aufhört... bei mir hats verdammt lange gedauert...
Hinzu kommt, dass wir uns ja nach einem Jahr der Trennung/Scheidung/Hausverkauf wieder zusammen gerauft haben... und rückblickend fand ich das vieeel anstrengender (die damit einher gehende BeziehungsARBEIT) als eben doch einfach die Flinte ins Korn zu werfen und es nicht noch einmal miteinander zu versuchen.

Viele Grüße Story

08.06.2017 13:56 • #2


A


Ist es normal manchmal noch an den Ex zu denken?

x 3


H
Hallo Story,

ich bin 21 und wir waren ein knappes Jahr zusammen. Natürlich glaube ich auch, dass es um einiges schlimmer ist, wenn man mehrere Jahre miteinander verbracht hat. Aber ich denke auch nach so kurzer Zeit, kann das einen Menschen ziemlich fertig machen. Nicht jeder von uns fühlt und denkt gleich, Beziehungen sind immer unterschiedlich intensiv usw...

Es ist trotzdem schön zu hören, dass ihr euch wieder zusammenraufen konntet. Würdest du sagen die harte Arbeit an der Beziehung hat sich gelohnt und wie ist eure Beziehung jetzt? Falls ich das fragen darf.

Liebe Grüße

08.06.2017 17:18 • #3


P
Mir geht es wirklich genau so... das trifft 1a auch auf meine Gefühle zu...

08.06.2017 17:41 • #4


G
Hallo Hollowmoonmama

Als ich deine Geschichte gelesen habe, habe ich mich sofort selber erkannt. Ich fühle das selbe wie du.
Unsere Beziehung dauerte nur knapp 8 Monate. Vor 4 1/2 Monate hat sie (25J) sich von mir (28J) getrennt und ich leide auch heute noch unter der Trennung. Es war für uns beide die erste richtige Beziehung. Ich hatte mich wie du, nach ein paar Monaten angefangen zu verbiegen um sie nicht zu verlieren. Ihr Hauptgrund für die Trennung war, dass wir nicht die gleichen Zukunftsvorstellungen haben, aber ich glaube es gab sicher noch andere Gründe.

Eigentlich weiss ich genau dass die Trennung besser ist und dass ich jemand besseres verdient habe und trotzdem vermisse ich sie noch sehr und muss jeden Tag an sie denken.
Mir fehlt einfach die Nähe, die Zärtlichkeit und die Wärme.

08.06.2017 21:50 • #5


H
So traurig die Lage auch ist - es ist schön zu hören, dass man nicht als einziger da durch geht und solche Gefühle/Gedanken offensichtlich ganz normal sind.

Lieber Gentle, tut mir leid zu hören dass es dir auch nach 4 1/2 Monaten noch so geht und ich hoffe wirklich sehr dass es mir nicht auch so ergehen wird, denn ich verliere jetzt schon manchmal die Geduld mit mir selbst. Aber wir müssen uns so viel Zeit geben wie wir nun mal brauchen! Hattet ihr in dieser Zeit nochmal Kontakt eventuell nochmal ein Abschlussgespräch?

Mittlerweile frage ich mich, ob ich wirklich ihn als Person vermisse oder nur die schöne Zeit, die Liebe und Zärtlichkeit an sich. Klar vermisse ich auch die Person an sich, aber ich denke doch ich vermisse viel eher die Person von damals und nicht die die er jetzt ist. Auf keinen Fall die Person die mich so behandelt.

08.06.2017 23:11 • x 1 #6


G
@ Hollowmoonmama

Da hast du recht. Es bringt nichts ungeduldig zu sein, die Gefühle kann man nicht einfach so abstellen, auch wenn man sich das manchmal so wünscht. Jedes mal wenn ich einen Rückfall habe, versuche ich die Gefühle einfach zuzulassen und sage mir Auch das wird irgendwann vorbei gehen, ich muss mir einfach noch mehr Zeit geben.

Ja wir hatten ein einziges Gespräch, mehr nicht. Eigentlich wollten wir die Themen besprechen wegen denen wir ständig streit hatten
(so sagte sie es zumindest). Aber sie hatte sich schon vor dem Gespräch entschieden sich zu trennen, darum war es für mich ein ziemlicher Schock. Seither haben wir keinen Kontakt mehr. Trotzdem hoffe ich, dass wir uns irgendwann wieder begegnen werden. Am liebsten würde ich schreiben und wissen wie es ihr geht, was sie macht und das ich sie sehen möchte, aber es ist noch zu früh.

Ich kann dich verstehen. Wir Menschen sind nicht dafür gemacht allein zu sein. Es hört sich vielleicht blöd an, aber es ist wie eine Dro.. Die ganze Liebe, Zärtlichkeit und die schöne Zeit, die man hatte, wird von heute auf morgen weggenommen und man wünscht sich nichts sehnlichstes, als diese Gefühle wieder zu haben und zu erleben. So ist es zumindest bei mir.

11.06.2017 19:06 • #7




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