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Nach richtiger Trennung – Neuanfang?

N
Hallo,

mich würde einfach mal interessieren, ganz unabhängig von meiner Geschichte:

Kennt ihr Leute oder habt ihr selbst die Erfahrung gemacht, dass eine Trennung auch positiv für eine Beziehung sein kann? Um sich neu zu sortieren, zu verändern oder festzustellen, was man an dem anderen hatte? Seid ihr nochmal mit dem Partner zusammengekommen? Auch nach längerer Zeit?

Danke!

03.11.2015 15:31 • #1


P
O ja... Wenn er einen oder eine ausgenutzt hat schon

03.11.2015 15:37 • #2


A


Nach richtiger Trennung – Neuanfang?

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T
Hallo Novembertag,
ich bin bei einem Partner nach 9 Monaten und bei einem nach 6 Monaten nochmal zusammen gekommen. Und auch momentan wieder in einer Trennung wo ich sehr schwer loslassen kann.
Die Frage ist denke ich: Warum möchte man einen Menschen zurück, mit dem es nicht funktioniert hat.
Und gibt es überhaupt die Möglichkeit, dass diese Beziehung funktuonieren KANN. Oder sind die Lebensweisen, das Umfeld, die Werte, die Prioritäten, der Lebensplan etc. so unterschiedlich, dass es immer ein Kampf bleiben wird, weil diese Menschen trotz Liebe nicht miteinander kompatibel sind.

Wenn sich zwei Menschen zur Trennung entschließen (oder einer) ist meist schon so viel vorgefallen, dass es schwierig ist, das noch zu kitten. Es wird nie ein weißes Blatt sein.
Die Verletzungen die bei einer Trennung entstehen, sind enorm.
Es gibt eigentlich nur eine Chance, wenn beide sich extrem damit auseinander gesetzt haben und ihre Schwierigkeiten identifiziert haben und beide sich einig sind, dass sie diese anpacken können und wollen.
Manchmal sind wohl auch Erfahrungen in der Trennungszeit entscheidend, die man macht und wo man dann merkt, was man will, wer man ist und was man bereit ist für die Partnerschaft zu geben.


Trotzdem wird beim Verlassenenen immer die Angst bleiben, dass der Partner wieder geht. Er/sie hat ja schon einmal das Verlassen dem gemeinsamen Weg vorgezogen.


Klar gibt es auch positive Geschichten: Eine Freundin von mir war mehrmals mit ihrem Partner auseinander. Die beiden konnten nie ohne einannder. Dennoch konnte er sich nicht binden.
Die längst Trennung der beiden dauerte glaube ich 1,5 Jahre.
Sie sind heute verheiratet und leben zusammen in Afrika, wo sie auch einem Teil der Schwierigkeiten entgehen konnten (seine Freunde waren ein Streitpunkt, eine Frau, mit welcher er im Bett war während einer Trennung und die zur Clique gehörte). Aber auch er hat sich weiterentwicklet in der Zeit. Und durch den Verlust gemerkt, dass er sich binden will und nicht mehr ohne sie sein kann.
Sie wiederrum erwartet nicht mehr, dass aus einer Kuh ein Rennpferd wird und versucht bei alten Verhaltensmustern gelassenener zu reagieren.
Sie wussten beide auf wen sie sich einlassen und sie haben sich bewusst füreinander nochmal entschieden und geheiratet. Bleibt abzuwarten, ob das ein endgültiges Happy end bleibt, aber im Moment sind sie sehr glücklich zusammen.

03.11.2015 15:41 • x 3 #3


N
Hey,

die letzte Geschichte macht in jedem Fall Mut. Schön, dass es so was auch gibt!

Dass du zwei- bzw. jetzt 3x solche Situationen hast, tut mir sehr leid für dich!
Wie war es bei den letzten beiden Malen? Wie kam es, dass du/ihr euch wieder angenähert hattet?

03.11.2015 15:49 • #4


T
Ja, die letzte Geschichte macht Mut. Manchmal sage ich mir das auch, wenn ich wieder da sitze und meinen Exfreund vermisse...nur läuft das nicht immer so positiv. Die beiden Geschichten von mir, von denen ich dir erzählt habe, bei denen es nach der Trennung nochmal einen Neuanfang gab, gingen aus den gleichen Gründen kaputt, wie auch schon beim ersten Mal. Wenn das zu sehr auf die leichte Schulter genommen wird und nicht richtig aufgearbeitet wird, weswegen die Trennung stattgefunden hat und v.a. wenn die Verletzung der Trennung nicht überwunden werden kann, dann geht es aus dem gleichen Grund kaputt.

In Fall 1 gab es 6 Monate gar keinen Kontakt. In der Zeit haben wir beide unser Leben geordnet, sind in andere Städte gezogen, haben losgelassen. Wir beide hatten eine Situation, in der wir uns sogar s.uell auf einen neuen Partner einlassen wollten und konnten es beide nicht. Haben sozusagen beide die Sache abgebrochen im Bett. Das stellte sich später heraus.
Ein Brief nach 6 Monaten hat uns dann wieder in Kontakt versetzt.
Darauf hin treffen, Aussprache. Und zu schnell im Alten Trott. 10 Monate später die engültige Trennung.

Bei der anderen Situation hatte ich einen Unfall und war im KH und mein Ex hat das mitbekommen und ist dann dorthin gekommen. Auch hier hatten wir monatelang davor keinen Kontakt. Wir haben uns 3 Monate zeit gelassen um zusammen zu kommen. Es ging aus anderen Gründen wie beim ersten Mal kaputt, aber doch immerhin bereits 7 Monate später. Wobei ich hier nicht weiß, ob es wenn es nicht 2 Schicksalsschläge gegeben hätte in unseren Familien, bei denen wir beide Halt gebraucht hätten und uns den gegenseitig nicht geben konnten, dann auch kaputt gegangen wäre.

Ich weiß auch stand heute nicht - obwohl ich meinen Exfreund über alles Liebe, ob ich für uns noch eine Chance sehe.
Eine Trennung kann man nicht einfach so rückgängig machen. Das Vertrauen leidet schwer. Teilweise werden andere s.uelle Beziehungen eingegangen, die man dann nicht verzeihen kann oder mit denen man nicht klar kommt.

Nur eines bin ich mir ganz sicher: es kann keinen Neuanfang geben, wenn beide nicht begriffen haben, an was es gescheitert ist oder beide es wirklich aufarbeiten wollen.
Wenn es einem zu dumm ist, an einer Beziehung zu arbeiten und es leichter erscheint, sich jemand neuen zu suchen, dann ist die Chance gleich null. Glleiches gilt für Gefühle, wenn die nicht mehr vorhanden sind.

03.11.2015 16:31 • x 1 #5


N
Danke, dass du deine Geschichten mit mir geteilt hast. Es tut mir so gut auch von anderen zu lesen, die in ähnlichen Situationen sind!

Ich wünsche dir viel Kraft! Aber ich verstehe das nur zu gut mit den Verletzungen. Man fürchtet sich wahrscheinlich immer, dass der andere doch wieder geht.

So ähnlich ist es bei mir. Mein Ex-Freund hat schon öfter gesagt: Das wars – aber am nächsten Tag war er wieder da. Es hat mich total verunsichert. Und so konnte ich es dieses Mal auch erst nicht richtig glauben. Doch jetzt, wo wir einzelne Wohnungen haben werden und aus der gemeinsamen gerade ausziehen, wird es mir schmerzlich bewusst.

Er sagt zu mir, er braucht jetzt Zeit für sich. Die letzte Zeit war zu voll mit Streits. Er will Ruhe in seinem Leben aber er weiß auch nicht, was die kommenden Monate bringen werden.
Ich weiß nicht, ob es nach viel Streit und Verletzungen je wieder eine Chance gibt. Aber wenn der Umzug über die Bühne ist, werde ich mich erstmal nicht melden. Das sehe ich als einzigen Weg....

Wie ist oder war es bei dir? Ging die Trennung immer von den Männern aus und wollten auch sie Abstand? Und nach diesen Monaten konnte man doch wieder reden?

03.11.2015 16:47 • x 1 #6


T
Ja, häufig sind die ewigen Streits ein Trennungsgrund und da Frauen mehr reden als Männer und auch mehr thematisieren als Männer, gehen viele Konversationen, die dann im Streit münden, von Frauen aus. MANN hat dann oft das Gefühl, dass er das nicht mehr kann uns Ruhe braucht.

Wie lang ward ihr zusammen? Und weißt du etwas über seine Gefühle zu dir?

Die besagten Trennungen und auch die jetztige (wie du in meinem Treat Trennung trotz Liebe nachlesen kannst) ging von den Männern aus. Fall 1 wegen unterschiedlicher Lebensvorstellungen und Werten, Fall 2 weil ich zu spät erkannt habe, dass ich dringend mich wegen meiner Kindheit in Behandlung begeben muss und dann hatten wir 2 Krebserkrankungen, all das war zu viel. Fall 3 ist nicht mit den anderen beiden zu vergleichen. Das ist die jetzige Trennnung.
Hier bin ich mir sicher, dass eine große Liebe im Spiel ist, aber sehr wenig Erfahrung in wie führe ich eine Beziehung und sehr wenig Reflexion über das eigene Verhalten und Überforderung mit Lebensumständen und damit eine Partnerschaft zu führen. Zusätzlich Hürden von Außen (Wohnorte, Familienablehnung, Kindhet meinerseits, die Verletzungen die durch sein Verhalten reaktiviert werden).

Nach ein paar Monaten kann man meistens nochmal reden. Man muss nur wissen, ob man das nochmal möchte. Denn genauso wie in der Zeit dem anderen seine Anteile am Scheitern einer Beziehung bewusst geworden sein können, kann es auch sein, dass derjenige nach ein paar Monaten erst recht davon überzeugt ist, dass es die richtige Entscheidung war.

Auch ich habe mich (und das sind die anderen beiden Fälle, die du noch nicht kennst und diese komplettieren meine Beziehungserfahrung;) schon von 2 Partnern getrennt. Und jedes Bitten und Betteln von deren Seite hat mich weiter weg getrieben, weil plötzlich wollten sie alles ändern. Aber hatten nichts realisiert.

Denke der einzige Weg ist Abstand.

03.11.2015 16:57 • x 1 #7


Andi1979
Hi, mir ist nach der trennung bewusst geworden das es die frau fürs leben war da sich mich nahm wie ich bin und alles für mich gemacht hatt, leider zu spät jetzt iss schluss und sie ist neu verliebt. Traurig bin
Eine woche habe ich schon ks durchgehalten, hoffnung mhhh die stirbt zuletzt
Denke ich das ist auch was andres als loslassen weil viele sagen erst wenn du losgelassen hast kannst du wieder es probieren, weiss nur nich wie sie hatt ja einen neuen, abwarten.
Euch allen wünsche ich viel Glück.
Eins sage ich noch, meine vorletzte freundin war mit mir 3 mal zusammen, UND nein es wsr nich wie alle sagen. Für mich war es jedesmal besser hatt sich jedenfalls so angefühlt.

Bye

03.11.2015 17:54 • x 1 #8


K
Danke für die Ansprache dieses sehr wichtigen Themas!

Ich war in einer schlimmen on/off Beziehung eben weil wir unsere Themen nicht in Einklang bringen konnten. Es ist dem Grunde nach alles schon gesagt warum und wie ein Neustart klappen kann und keine Frage der größte Motor es versuchen zu wollen ist wohl die tiefe, echte Liebe die meiner Ansicht nach auch naturgemäß Formen der Abhängigkeit haben kann. Der größte Grund es NICHT nochmal zu versuchen ist die mit Sicherheit fehlende Unbefangenheit die ja normalerweise eine mehr oder weniger unbelasteten Beziehung auszeichnet.

Es ist wohl ähnlich dem Verzeihen nach einem Seitensprunge, sprich, das Vertrauen ist einfach angespannt wenn nicht sogar weg. Ich glaube sogar dass der/die Verlassene eher darunter leidet. Zudem sitzt der/die Verlasser/in bei Konflikten am längeren Hebel weil er/sie bereits bewiesen hat die Kraft und Bereitschaft zum erneuten verlassen zu besitzen.

So erging es mir in der on/off - ich war oft befangen von einer erneuten Verfassungsangst und er hat es auch nicht nur ausgenutzt sondern auch mehrfach umgesetzt -on/off eben.

Heute würde ich sagen: Lass uns Freunde sein bevor mehr (in und zwischen uns) kaputt geht als immer wieder zu versuchen.

Das mit dem S. unter solchen Konstellationen verstehe ich sehr gut. Wenn man nicht mit anderen kann, dann hat man wohl noch nicht abgeschlossen, klar. Dann aber es immer wieder erneut zu versuchen ist meiner Ansicht nach klammern und alles wird nur schlimmer, auch der Trennungsschmerz. Wenn man mit anderen kann dann ist meiner Ansicht nach große Distanz da. Diese sollte man zulassen und nicht versuchen etwas virtuelles aufrecht zu erhalten. Dann ist auch Raum für neues...

ABER: ich schließe nicht aus, dass man es später, vielleicht sogar nach Jahren es nicht nochmal und sehr schön sogar versuchen kann und sollte. In meinem Fall waren es auch Lebenskonzepte und jeweils pubertierenden Kinder auf beide Seiten die einer Beziehung im Weg standen. Wenn Kinder aus dem Haus, wenn Lebenspläne jeweils auf einem gutem Weg sind... Dann vielleicht nochmal und gerne... Bis dahin vielleicht muss jeder seine Hausaufgaben erledigen, seine Agenda abarbeiten.

Die Phantasie an eine ferne Zukunft gefällt mir und lasse ich in mir zu, sie erfüllt mich sogar mit Wärme. Bedingung aber ist Distanz und keine weiteren Verletzungen bzw alte Kamellen. Die Vergangenheit muss endgültig abgeschlossen sein. K74

04.11.2015 15:08 • x 1 #9


Andi1979
Katerina wie soll sowas später ablaufen? Dann hatt keiner mehr Gefühle und so ich hoffe das auch und hslte daran fest

04.11.2015 18:45 • #10


K
@Andi1979 ja, du hast natürlich total recht. Für mich wäre aber der Verlust der langfristig Perspektive ein Teil des Loslassens. Sprich, wenn die letzten Gefühle irgendwann weg sind dann sind sie eben weg. Ich glaube das geht schleichend. Ich habe schon einmal sehr geliebt, die Liebe meines Lebens und es war - leider - nicht der Vater meiner Kinder und zudem erst nach von dessen Trennung. Diese erste große Liebe nach der Trennung habe ich irgendwann vergessen, die Gefühle wurden wie bei einer Festplatte überschrieben, formatiert durch die zweite große Liebe. Ich habe den anderen Mann in der Tat total vergessen, kann mich sogar kaum noch an Details der Beziehung inkl Intimitäten erinnern. Alles weg und das ist gut so.

Jetzt lebe ich in einer neuen Beziehung, die absolut alltagstauglich ist, die ganz tiefen Gefühle haben sich aber (noch?) nicht eingestellt. Ich lasse das in mir zu, denn in der Tat merke ich auch schon jetzt - nach einem Jahr nach der letzten Trennung meiner zweiten großen Liebe eine erste Formatierung meiner alten Gefühle, sie werden also langsam von Gefühlen zu der neuen Beziehung ersetzt. Das hört sich nicht ganz fair gegenüber meinem neuen Partner an, ich bin aber auch nicht bereit mich zu belügen.

Ich stimme dir zu, das meine Gedanken eines späteren revivals sich vielleicht nicht umsetzen lassen, aber ich lasse es bewußt offen.

Die Alternative wäre ein abspalten (Hass, tiefe Ablehnung usw) der letzten, großen Liebe und dazu bin ich noch nicht in der Lage bzw ich lasse der Natur ihren Lauf dieses allmählich zu machen. Abspalten heißt ja zudem, dass man ALLES verdrängt, das Schlechte über das Gute total gewinnen läßt um dass da gar keine Gefühle bleiben.

Aber, ganz klar, JETZT würde ich niemals zu meiner alten Liebe zurückkehren. Die langfristigen Gedanken lassen mich aber offen für meine jetzige Partnerschaft und Leben sein, inkl sehr geborgener, intimen und schönen Momenten, voller Leichtigkeit und auch zukunftsweisender Pläne. Damit verhindere ich auch das ewige on/off in meinem Kopf, verhindere ich, dass ich nicht offen für Neues bin. Im Gegenteil, ich bin offen für Neues weil ich das schlechte der alten Beziehung ablegen und mich nur an das Gute, sicherlich auch idealisierte als ein Teil meiner Persönlichkeit erhalte. Denn ich war ja auch ein Teil des Guten in der alten Beziehung.

Also, wenn du, lieber Andi1979 so willst, lasse ich mir eine Hintertür offen von der ich offiziell ausgehe dass sie sich für immer schließt aber dessen Schlüssel ich noch nicht ganz wegschmeißen kann und irgendwie will. Um bei dem Bild zu bleiben, irgendwann verliere ich vielleicht den Schlüssel, finde ihn dann nicht wieder bzw brauch und will ich auch diesen nicht erst suchen.
K74

05.11.2015 13:00 • x 1 #11


Andi1979
Katerina, du siehst das realistich und das ist guz so. Ich bin ein Träumer, und hatte meine grosse Liebe aber nur nicht wahr genommen. Ich würde alles stehen und liegen lassen wenn es nochmal eine chance geben sollte. Auch wenn das dann von kurzer Dauer sein sollte.
Da ich der jenige bin der es vermasselt hatt

Lg

05.11.2015 14:03 • #12


A


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