4

Nach über 20 jahren einen Neubeginn?

J
Nach monatelangem Mitlesen , schreib ich nun selber ..
Ich bin seit über 20 jahren in einer Beziehung, hab mich auch schon getrennt und hatte eine eigene Wohnung! Bin wieder zurück! !
Ich weis er liebt mich nur hat er es mir nie gezeigt! Plötzlich ist er liebenswert und will kuscheln mich halten das hat es vorher nie gegeben! Er war auch gewalttätig vor vielen jahren ! Er manipuliert mich mit worten und setzt mich unter druck ! Und ich lass es zu ! Was ist bloss los mit mir ? Warum dieses schlechte gewissen ihn mit dem haus und den hunden allein zu lassen ?
Unsre kinder sind erwachsen , die kann er nicht mehr als druckmittel benutzen! Bin ich so ein schwacher Mensch ? Lebe ich lieber in einer unglücklichen Beziehung als einmal zu kämpfen und dann vielleicht auch mal glücklich zu sein

02.05.2017 08:24 • x 1 #1


bifi07
Hast du schon mal über prof. Hilfe nachgedacht?
Einige werden jetzt hier die Stirn runzeln. Aber ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, dass sie mir immer gut getan hat...aus verschiedenen Gründen.

02.05.2017 09:03 • x 1 #2


A


Nach über 20 jahren einen Neubeginn?

x 3


J
Danke für deine Antwort! ! Ich habe schon einen Termin diese Woche bei einer Beratungsstelle....
Aber ich weis auch das ich auf keine Wunder hoffen darf
Ich hab ihm auch schon stundenlang erklärt das ich keine Gefühle mehr für ihn habe ! Das kann und will er nicht verstehen.. das einzige was er dazu sagt ist : Das wird schon wieder und es ist absolt inakzeptabel das ich unser Haus verlasse , weil er dann nicht weis wie er weiterleben soll ..
Ich weis es hört sich nicht so tragisch an! Aber ich kann einfach nicht mehr , hab keine Kraft mehr zum diskutieren !

02.05.2017 09:34 • x 1 #3


bifi07
Das hört sich für mich stark nach Erpressung an! Wenn du kannst und es auch so siehst, würde ich es ihm auch so sagen...und auch, dass man das einem Menschen, den man wirklich liebt nicht antut!

02.05.2017 11:43 • x 1 #4


Sabine
@julia41 willkommen bei uns

Ich kenne das alles sehr gut und stehe so mitten drinne. Es ist leicht, die Verantwortung für sein Leben einen anderen Menschen zu übertragen. Das macht mein Mann ebeso. Will man gehen, sind sie unter Druck, weil sie müssen sich aus ihrer Komfortzone begeben. Haben sie altes wieder hergestellt, fallen sie in das alte Muster.

Was bleibt uns? Wir haben nur Verantwortung für uns zu tragen. Nur, wer kümmert sich dann um das Gemeinsame. Ja, man muss dann wohl eben sehr viel mehr loslassen, als nur diese Liebe, die man selbst fühlt, die Sehnsucht die uns heimsucht. Alles alte hinter uns lassen. Und dem Neuen Gelegenheit geben, sich zu zeigen.

Eine Beratungsstelle, sie kann helfen, kann dir eben keine Entscheidung abnehmen. Entscheiden muss man immer für sich allein.

02.05.2017 11:53 • #5


K
@julia41
Ich denke, dass es nicht nur mit Schwäche zu tun hat. Wobei ich dieses Wort eh nicht mag. Man kann es auch anders betrachten...Du hast über 20 Jahre eine Stärke gehabt, das alles mitzumachen. Was nicht den Eindruck erwecken soll, dass es einhergeht mit für Dich alles richtig gemacht.

Die Überlegungen sind angebracht die Du mitbringst, auch wenn es nur ein ganz grober Querschnitt ist, an dem Du uns teilhaben lässt.
Deine Schwäche die Du da in Dir trägst, kann eventuell auch aus einer Gewohnheit heraus existieren. Denn...nach 20 Jahren neu anzufangen macht man sich bei Gott nicht leicht. Unabhängig davon, wie die Beziehung gelaufen ist, hat man 20 Jahre Tisch, Bett,Sorgen, Freizeit, Kosten ect. geteilt. Entsprechend hat man eine verdammt lange Zeit einen Partner an der Seite gehabt, unabhängig davon, wie die Beziehung an sich bewertet werden kann. Auch in Deinem Fall...20 Jahre! Das ist verflucht lange. Und auch wenn Du Dich im Rückblick und auch aktuell damit auseinander setzt, dass es das nicht gewesen ist und Du für Dich sagst: nein, das will ich nicht mehr, sind und bleiben es 20 Jahre. Und ist und war eine Komfortzone für Dich...wenn auch mit Abstrichen, verstehe mich da nicht falsch....aber Du wusstest was Du hast und halt auch was Du nicht hast. Es ist ein bekanntes Terrain für Dich gewesen und ist es immer noch. Du kennst die Macken, Schwachstellen, das pro und contra...Dein/Euer Leben kennst Du aus dem ff. Keine unbekannten Faktoren...das Pflaster ist Deins. Daher der Begriff Komfortzone (ob es wirklich so heißt weiß ich nicht, das ist halt meine eigene persönliche Definition).

Aus dieser Komfortzone auzubrechen ist halt schwer, das hat primär noch nicht mal was mit Schwäche zu tun, wie ich finde. Man will das gewohnte Pflaster verlassen, das Terrain was man so gut kennt....es ist Neuland und das nicht gerade wenig. Alleine alles managen, einrichten, organisieren, auf sich selbst gestellt sein, eigene Entscheidungen treffen, keine Absprachen treffen müssen....für sich selbst einstehen, allein für sich selbst da sein und und und... das ist Neuland und dafür benötigt es Mut. Ich spreche da jetzt einmal von mir selbst....ich war über 20 Jahre in einer Beziehung. Wir haben Kinder, wir haben uns was aufgebaut, es war eine gute Ehe, es gab kaum Streit, wir hatten nur wenig Sorgen, wir kamen zu recht. Ich hatte weder mit Gewalt, noch mit Ekzessen irgendeiner Art zu tun. Aber auch so, war es eine verdammt lange Zeit in der mich fragte: kann ich das noch mal? Kann ich noch mal neu anfangen?

Denn...wenn Deine Angabe stimmt, bist Du ein Jahr jünger als ich. Also hast auch Du Dich recht früh gebunden. Man kennt das Single-Dasein nicht, weiß nicht wie das ist... ich bin aus dem Elternhaus direkt in die gemeinsame Wohnung gezogen. Man war es gewohnt, nie alleine zu sein, immer jemanden im Haus zu haben. Unabhängig davon wie es gelaufen ist, eine weitere Verantwortung war immer präsent. Eine Beziehung will gepflegt werden, ma muss sich abstimmen, sich ein Stück weit anpassen, sich arrangieren, Rücksicht nehmen ect.pp. Und in Deinem Fall hast Du noch mit ganz anderen Sorge zu tun gehabt.
Und das alles will man irgendwie nicht mehr. Nach diesen ganzen Jahren stellt man aus den unterschiedlichsten Gründen fest: nein, es geht nicht mehr und fängt an mit dem Gedanken zu spielen, dass es einem nicht mehr gut tut. In Deinem Fall um einige Ecke prägnanter als in meinem Fall.

Von daher...schaue einmal in Dich, ob es wirklich Schwäche ist....vielleicht ist es auch das große Unbekannte was Dir Angst macht. Und das hat dann nix mehr mit Schwäche zu tun....das ist normal und gehört irgendwie dazu. Es wird Deinen Blick schärfen und Dein Bauchgefühl ins Boot holen. Es wird Dich sensibler machen für alle Entscheidungen die Du für Dich treffen wirst. Gehe diesen Weg ruhig weiter. Es kann Dir nichts passieren, solange Du für Dich einstehst. Und wenn Du diesen Weg gehst...gibt es keine Schwäche, sondern nur Deine Stärke, die Dich ins Leben zurückbringt!

02.05.2017 12:03 • #6


J
Ich danke euch so sehr für eure Antworten !
Ja für ihn ist es wahrlich eine Komfortzone ! Eigentlich mach ich alles alleine , den gesamten Haushalt , die ganzen Behördengänge ...
Wir haben auch getrennte Konten ! Er übernimmt die Kosten für das Haus und ich alles andere Essen...Kleidung... alles was so anfällt . Ich helfe auch den Kindern wo ich kann finanziell aus ! Ich frag mich grad warum ich das mache ....
Ich würde alleine super zurechtkommen, ich verdiene ja nicht schlecht !
Vor der Trennung selber hab ich keine Angst , ich weis finanziell schaff ich es...das ganze drumherum macht mir solche Sorgen ! Er wird mich verfolgen...kontrollieren. .. toben ...und weinen ... ich kenn das!
Damals hat er mich verlassen weil er sich in meine beste Freundin verliebt hat, ich bin gegangen ohne irgendwas! Als es mir wieder besser ging und ich mich so richtig auf mein Leben freute und jemanden kennengelernt habe , kam seine Kehrtwende ...er wollte mich zurück! ! Und hat mich verfolgt...gebettelt ...geweint ...getobt..und ich bin wieder zurück. .. wenn ich das so schreibe , würd ich verstehen wen ihr mir sagt ich bin absolut selber schuld ! Ich würds auch nicht verstehen ! Ich bin so sauer auf mich selbst....
Danke nochmal für eure Beiträge. ..es tut so gut zu wissen das es anderen ähnlich geht und es trotzdem geschafft haben !

02.05.2017 17:25 • #7


bifi07
Er scheint wohl nicht alleine leben zu können und würde wahrscheinlich, sollte er sich wieder einmal *fremdverliebt* haben und es ginge auseinander, sich auf dich besinnen.
Du weißt ja selbst, dass das für dich keine gesunde Situation ist, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er sehr schwer ist sich daraus zu lösen!
Ich hatte letztes Jahr einen Mann kennengelernt, der ähnliche Züge hatte. Zum Glück hab ich aber schon nach kurzer Zeit die Reißleine gezogen. Das Theater danach hat mir vollkommen gereicht und auch gezeigt, dass ich richtig gehandelt habe.
Bei dir ist es natürlich etwas anderes, da er ja dein langjähriger Partner ist, mit dem du auch noch Kinder hast. Trotzdem solltest du dich nicht unter Druck setzen lassen und so handeln, wenn du wirklich gehen möchtest, wie du es damals getan hast, als er sich in deine Freundin verliebte.
Und wenn er dich dann wirklich auf Dauer nicht in Ruhe lässt, könntest du ihm immer noch klar machen, dass du rechtliche Schritte einleiten würdest, sollte er das nicht unterlassen.
Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg! Er wird sicher nicht einfach, aber du schaffst das!

03.05.2017 13:46 • #8




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag