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Nach und nach loslassen

antha_
Hallo liebes Forum!

Bisher war ich nur eine stille Leserin, komme seit meiner Trennung immer wieder hier vorbei, um mir eure Ratschläge und Geschichten durchzulesen. (Liebe das Neuanfang-Forum! )
Doch heute, dachte ich mir, dass ich auch mal ein paar Meinungen und Ratschläge von Leuten brauche!

Keine Ahnung, wie lang das hier wird, von daher schon mal eine kleine Entschuldigung von meiner Seite, und ich hoffe auch, dass ich nicht allzu dusselig schreiben werde.

Um ehrlich zu sein, weiß ich auch nicht unbedingt, wo ich anfangen soll.
Wir waren bis zum letzten November zusammen, die Beziehung hat 3,5 Jahre gehalten, wobei er die letzten 10 Monate davon im Ausland war.
Wir kamen mit 16/17 zusammen, waren zunächst nur Freunde, aber man merkte eigentlich schon von Beginn an, dass beide an den anderen interessiert waren.
Bis ich ihn traf, hatte ich immer Angst davor eine Beziehung einzugehen, weil ich bis zu dem Zeitpunkt keine allzu positive Erfahrungen gemacht hatte, wann immer ich jemanden sehr nahe an mich herangelassen hatte.
Aber bei ihm war es anders.
Es hat sich so natürlich angefühlt und ich hatte überhaupt keine Angst oder Bedenken. Wirklich, ein wunderschönes Gefühl!

Wir haben als Paar viel unternommen, haben aber natürlich auch Phasen gehabt, wo wir beide nicht aus dem Bett kamen und uns gemeinsam eine Serie nach der nächsten angeschaut, oder einfach nur gezockt haben.
Wir sind auch ab und an zusammen für ein Wochenende weggefahren, haben uns aber allgemein auch viel Freiraum gegeben, um auch mal alleine etwas mit unseren Freunden zu unternehmen.
Allerdings, muss ich sagen, dass ich nicht pflegeleicht war. Ich hatte mich bis dato nie mit mir und meinen Problemen auseinandergesetzt, besaß, nach jahrelangem Mobbing und Verbachlässigung durch meinen Vater, kein Selbstbewusstsein und war daher schon immer sehr vorsichtig, ja, manchmal auch sehr verschlossen, wenn ich neue Leute kennenlernte oder mit neuen Situationen konfrontiert wurde.
Ich kam zu dem Zeitpunkt auch zum ersten Mal mit Eifersucht in Kontakt, machte mir nach einer Weile immer (grundlos) Sorgen, dass mein Ex sich jeden Moment von mir trennen würde, weil ich, meiner Meinung nach, einfach nicht gut genug war und so einen wunderbaren Menschen nicht verdient hatte.
So etwas gleich in der ersten Beziehung zu erwischen, war für ihn definitiv nicht leicht. Wir haben irgendwann auch mal darüber geredet, dass er das Gefühl hat, er könne sich nicht mit anderen Mädels unterhalten, ohne, dass ich so wirke, als ob es mich stören würde.
Er hat mich dazu ermutigt, mir Hilfe zu suchen, weil das, was ich hatte, mit Selbsttherapie einfach nicht weggehen würde. Ich hatte den Gedanken auch schon gehabt, allerdings nie danach gehandelt, weil ich mich dafür schämte. (Unnötigerweise.)
Aber mit der Aussicht auf ein Ende der Beziehung, und weil ich selber an mir arbeiten wollte, anstatt für den Rest meines Lebens so zu bleiben, ging ich den Schritt doch.
Nur ohne Erfolg.
Meine erste Therapeutin war alles andere als qualifiziert für ihren Job, hat bestimmte Probleme eigentlich nur noch verschlimmert. Aber das wäre eine andere Geschichte.
Davon also geprägt, wollte ich zunächst nichts mehr von professioneller Hilfe wissen, war zuversichtlich es doch alleine zu packen.
Allgemein, haben wir uns gut über unsere Probleme mit einander unterhalten können, haben uns, bis auf ein paar Ausnahmen, nicht wirklich gestritten, sondern alles eher ruhiger ausdiskutiert, dem anderen auch Zeit gelassen, sich Überblick über die Situation zu verschaffen und in Ruhe darüber nachzudenken. Das Ding war einfach nur, dass wir oft zu spät damit ankamen. Er wollte mich nicht belasten, ich wollte ihm nicht noch mehr Probleme bereiten. Ein Teufelskreis!

Als wir die Schule beendeten, ging es mir schon ein wenig besser. Mit seiner Hilfe, und der von engen Freunden, hatte ich es geschafft nach und nach zur Ruhe zu kommen und mich nicht mehr in so einem negativen Licht zu sehen.
Er und ich haben dann angefangen zu arbeiten weil wir für zwei Monate zusammen in Europa herumreisen wollten, haben beide aber auch schon unsere Pläne gehabt für Studium, oder Ausland.

Bei mir wurde es nichts mit dem Ausland, ich wollte nur hier und da mal ein wenig reisen, aber vor allem arbeiten und Geld sparen fürs Studium. Ich habe ihn auch nicht davon abgebracht ins Ausland zu gehen, sollte er sich die Zeit doch für sich nehmen und sich diesen Wunsch erfüllen. Habe ihn sogar eher dazu ermutigt, weil er, zum Reisebeginn hin, immer mehr davor zurückschreckte. Wir haben auch darüber geredet, was aus uns werden sollte, wo ich ihn klar sagte, dass ich ihn definitiv bei seinem Vorhaben unterstützte, aber ich würde so etwas wie eine offene Beziehung kategorisch ablehnen. Er war auch der Meinung, für ihn kam so etwas auch nicht in Frage. Wir sind beide Scheidungskinder und beide absolut treu, trotz zehnmonatiger Zeit des Nichtsehens, außer bei Skype, ging keiner von uns fremd. Klar, interessante Leute lernt man immer kennen, und es gab oft genug eindeutige Angebote, aber ich bin nie darauf eingegangen, und er auch nicht.

Dass Trennungen nach solchen langen Fernbeziehungsperioden häufig vorkommen, ist mir klar. Gerade auch, wenn man so jung ist wie wir.
Ich muss auch sagen, dass ich mich sehr schwer damit getan habe, ihn nicht zu besuchen. Hatte es in den ersten Monaten noch angesprochen, aber danach nicht mehr, weil er klar sagte, dass er die erste Zeit erstmal für sich brauchte. Als dann aber meine eigenen Pläne hatte und alles soweit auch fix war, kam er jedoch mit der Idee an. Ein wenig zu spät. Und ich hätte auch gerne alles stehen und liegen gelassen, aber ich merkte, dass mir die Zeit für mich doch eigentlich ganz gut tat und ich vieles machen und ausprobieren konnte, was mir sonst immer verwehrt worden war. (Sehr behütet aufgewachsen, durfte, bis ich 18 war, keine Hobbies haben und wenn, dann nur so, dass ich um spätestens 21 Uhr zuhause war.)

Wir haben uns damit gegenseitig ans Bein gepinkelt, haben aber darüber nicht mit einander gesprochen, weil man dann die wenige Zeit, die man dann bei Skype hatte, nicht mit Problemen zubringen wollte.

Im ersten Halbjahr ging es mir auch richtig schlecht, erst gesundheitlich und dadurch dann auch psychisch. Bei mir war ein Tumor festgestellt worden und ich war immer hin- und hergerissen, ob ich ihm das sagen sollte. Er wäre sicher sofort zurückgeflogen, aber eben das wollte ich nicht. Er sollte die Zeit für sich haben und genießen, ich würde schon selber damit fertig werden.
Gott sei Dank, war es etwas Gutartiges, wurde nach einer Weile Beobachtung auch entfernt, aber als bei einer Nachuntersuchung die Möglichkeit bestand, dass da doch noch etwas war, schaltete mein Gehirn komplett ab und ich verfiel in eine Depression.
Dieses Mal nahm ich mir dann die Hilfe, die ich brauchte, zum Glück war die neue Therapeutin auch super!
Ich brach es ab, als es mir zwischenzeitlich wieder schlechter ging, ich kaum aus dem Bett kam, außer um zu arbeiten. Ich traute mich auch nicht mehr 'Ich liebe dich.' zu ihm zu schreiben, hatte Angst er würde mich für nicht interessant genug halten, weil ich einen total stinknormalen Alltag hatte, im guten, alten Europa blieb. Er machte zwischendurch Pläne, für ein gemeinsames Umherreisen, wenn er wieder da wäre, dass er sich freuen würde mich wieder zu sehen, aber ich hatte Angst, dass er es nur so sagte, wiederkam und das Ganze (und mich) dann nicht mehr wollte. Der Gedanke bereitete mir richtige Panik.

Am Ende stand er plötzlich vor meiner Haustür, überraschte mich, aber in meinem Zustand, kam ich nicht darauf klar.
Er selber war sehr nervös, distanzierte sich mit Aussagen, dass wir beide uns lange nicht gesehen hätten, und beide sehr vorsichtig damit wurden uns gegenseitig unsere Liebe zu bekunden. Wir waren dann auch echt Ar. zu einander, es kam zu einer Art 'Schau mal, was ich alles hätte haben können'-Gespräch, obwohl man sich gegenseitig ansah, dass es den anderen verletzte und man sich doch noch liebte.

Ich zog nach einer Woche, in der er wieder da war, die Reißleine. Er hatte im Voraus, noch im Ausland, ein paar Sachen vorbereitet, wollte mit mir noch ins Kino und etwas essen gehen, aber ich wollte ihn nicht (wieder) unnötig belasten, hatte das Gefühl, ich würde ihn nicht gut tun, wenn er wieder mehr mit mir zu tun hätte. Hab ihn angelogen, dass ich ihn nicht mehr Liebe und keine Chance mehr sehe, ihn auch nicht mehr so sehe wie vorher, wir schon zu Beginn seiner Reise hätten Schluss machen sollen, damit er sich hätte ausleben können. Ich konnte ihm dabei nicht in die Augen schauen, zwang mich dazu so unberührt wie möglich zu wirken. Er selber war ganz ruhig, aber beim Abschied haben wir uns beide angeschaut, und es war einfach klar, dass das, was gerade passiert war, für keinen von beiden Okay war.

Ich hab meine Zukunft mit ihm gesehen. Wie ich ihm zwischendurch kleine Überraschungen bereite, ihm sein Lieblingsessen koche (hatte erst in dem Jahr kochen gelernt, war vorher eine totale Katastrophe in der Küche), wollte ihn so viel fragen über seine Zeit im Ausland, mir mit ihm seine Bilder anschauen und die dazugehörigen Geschichten anhören. Einfach locker und unbeschwert das Zusammensein genießen.
Aber ich muss ersteinmal an mir arbeiten. Es muss mir wirklich richtig gut gehen, bevor ich mich wieder auf eine Beziehung einlasse, damit es nicht wieder zu irgendwelchen Episoden oder so etwas kommt.

Ich hielt für ein paar Wochen eine Kontaktsperre, bzw. schrieben wir nicht mit einander. Nach einiger Zeit meldete er sich, fragte, wie es mir ginge und was ich so machen würde, schrieb von seinen Plänen doch in der Heimat zu studieren, als ich mich zurückmeldete und von meiner Seite aus zurückfragte.
Ich weiß von einem gemeinsamen Freund (der sehr besoffen war, als er das erzählte, trotz mehrerer Bitten es sein zu lassen, wobei er die einfach ignorierte und dennoch damit herausrückte), dass er es nicht ausschließt wieder mit mir zusammenzukommen und noch an mir hängt.

Ich habe sofort nach der Trennung die Therapie wieder aufgenommen, bin auch schon seit mehreren Monaten dabei und mittlerweile geht es mir wirklich richtig gut, aber heute hat mich der Blues wieder erwischt und ich dachte, vielleicht wäre es nicht so schlecht, sich hier auszutauschen.

Nochmals 'tschuldigung für den arg langen Text, habe einige Sachen ausgelassen, damit es nicht noch länger wird.

Hoffe, dass ihr ein schönes, langes Wochenende habt und wünsche euch einen frohen Ostern!

26.03.2016 15:23 • #1


U
Hallo antha_ Ich finde dich wirklich tapfer, und ich denke dass du in keiner weise denken solltest das du ihm nicht gut tun würdest. Versuchs vielleicht langsam mit ihm, ganz langsam, Lass dir Zeit überstürzte nichts, aber dass kann ich mir bei dir sowie so nicht vorstellen. Lass dich etwas fallen und kontrollier dich und dein verhalten nicht so stark, denn ich denke dass Liebe dir am besten helfen könnte

27.03.2016 01:41 • x 1 #2


A


Nach und nach loslassen

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antha_
Danke für deine Antwort!

Nun, das würde ich auch jemand anderem sagen, allerdings denke ich für mich selbst, dass ich keinerlei Recht dazu habe. Ich habe den Schlussstrich gezogen und ihn damit sehr verletzt, weshalb ich nicht glaube, dass ich da in irgendeiner Art und Weise handeln sollte.
Wir haben uns seit der Trennung ein paar Male gesehen, sind letztens auch alleine einen Kaffee trinken gegangen und haben uns ein wenig unterhalten. Es war bloß allgemeines Gerede, aber es war schön sich wieder ein wenig offener mit ihm unterhalten zu können.

27.03.2016 08:52 • #3


D
Ich denke du solltest es einfach aufgeben. Realistisch betrachtet, hast Du mit ihm gebrochen. Du schreibst ja selber, dass deine Depressionen Dich da auch sehr im Griff hatten, denke also, dass es weder ihm noch Dir etwas bringen würde.

Außerdem seid ihr noch jung!
Es gibt so viele andere, die er noch kennenlernen kann, und bei Dir genau das Gleiche! Es war schwach von Dir, ihm gegenüber nicht ehrlich zu sein, wie es auch immer noch schwach ist, dass Du ihm hinterher hängst. Nabel Dich ab und werde endlich erwachsen, stehe zu Deiner Entscheidung und siehe zu, dass Du Deine Weinerlichkeit los wirst! Dann klappt es sicher auch beim nächsten Mal... Lass es einfach sein. Er braucht niemanden wie Dich und Du machst Dich damit nur lächerlich!

27.03.2016 15:00 • #4


F
@dorito: Einfühlungsvermögen ist etwas anderes!
Wo ich mit Dir übereinstimme, was die realistische Betrachtung des Ganzen angeht, muss ich über den Kanon deines Kommentars einfach nur den Kopf schütteln.

@Antha: Du musst wissen, was Du willst. Ich kann Deine Angst nachvollziehen, war vor 15 Jahren in einer ähnlichen Situation, wenn auch auf der anderen Seite. Erste Freundin, vorher kaum Erfahrungen, sie hatte familiäre Probleme, war oft sehr in sich gekehrt, nicht schüchtern, aber unglaublich vorsichtig im Umgang mit anderen.
Wir waren zusammen in einem Jahrgang, sie kam zu mir in die Klasse, nachdem sie aus gesundheitlichen Gründen wiederholen musste. Ich sah sie und war vom ersten Moment an hin und weg.
Wir waren zunächst nur Sitznachbarn, freundeten uns zum Ende des Schuljahres hin an, aber es war klar, dass wir beide mehr von einander wollten.
Wir kamen zum Übertritt in die Oberstufe zusammen.

Die Beziehung hielt vier Jahre, bis ich auch aus dem Ausland zurückkam. Auch sie, hat mir sehr viel Zeit gelassen, hat mich mein eigenes Ding machen lassen, während sie an sich gearbeitet hat. Während der ersten Beziehung, hatten wir immer einige Probleme, wegen ihrer Eifersucht. Ich war immer besorgt um sie, traute mich aber nicht offen darüber zu sprechen, aus Angst vor ihrer Reaktion. Gleiches anders herum; wir waren beide sehr unbeholfen in Sachen Kommunikation.
Auf jeden Fall kam ich zurück, damals hielten wir nur Emailkontakt, ich meldete mich seltener als ich es eigentlich hätte machen sollen. Aber es waren neue aufregende Erfahrungen, und, obwohl wir uns bei unserem Wiedertreffen eben so 'and Bein pinkelten' wie ihr euch, war bei uns klar, dass wir uns, entgegen unserer Aussagen, noch liebten.

Dennoch war auch bei uns erstmal Schluss. Betrug war nie im Spiel, da waren weder sie noch ich für gemacht, Treue war und ist uns beiden sehr wichtig.
Durch den gemeinsamen Freundeskreis, hörten wir gelegentlich von einander, sahen uns wenige Monate nach der Trennung auch, aus ihrem Antrieb heraus. Sie schrieb mir spontan eine SMS, dass sie gerade um die Ecke sei und, ob ich Lust auf einen Kaffee hätte. Ich war zunächst ein wenig perplex, hatte ich mit so einer Einladung von ihr nicht gerechnet, sagte jedoch zu.
Wir trafen und unterhielten uns über alles, nur nicht über uns. Ich dachte darüber nach, fand es aber zu früh, gerade weil die Trennung von ihr aus kam, da sie das Gefühl hatte ich würde das mit uns nicht wollen und die Gefühle wären bei ihr auch nicht mehr so da. (Totaler Stuss, wie wir beide uns später eingestanden.)

Es war ein sehr schönes Treffen nach Monaten, und eindeutig angenehmer, als die unbeholfenen Unterhaltungen per SMS!
Wir sahen uns dann immer wieder auf Geburtstagen von Freunden. Waren zunächst, weil alle anderen da waren, sehr verspannt, aber als ich mich dann meist zu ihr setzte und wir uns unterhielten, war einfach das Alte da. Wir waren, wie bei unserem ersten Treffen nach der Trennung, noch immer auf einer Wellenlänge.
Auch ihre neue Offenheit, Entspanntheit und ihr Selbstbewusstsein, beeindruckten mich. Zunächst dachte ich nur, es wäre gespielt, aber scheinbar hatte sie wirklich sehr hart an sich gearbeitet, viele neue Hobbies ausprobiert und sich nach und nach von ihrem schädlichen familiären Umfeld abgenabelt.

Das Ganze ging ein paar Monate so. Ich muss ehrlich sagen, dass ich sie nie ganz aus dem Kopf bekam. Ich lernte andere kennen, die auch super waren, aber sie war einfach mein Nonplusultra.
Gleiches jedoch bei ihr!
Es gab zwischendurch immer bestimmte Blicke, die wir nur zu gut vom anderen kannten, kleine Berührungen.. Das Einzige, wo wir zunächst zu steif für waren, waren Umarmungen zum Abschied, aber da erklärte sie mir irgendwann, dass sie sich das nicht getraut hätte, weil sie das Gefühl haben würde mir mit so viel Nähe wehzutun.

Nach einem Jahr Trennung, kamen wir wieder zusammen, sind es bis heute noch.
Definitiv keine leichte Aufgabe, und natürlich gibt es, wie in jeder Beziehung, Hochs und Tiefs. Wir haben jedoch erkannt, dass wir ohne den anderen nicht können, und sind seitdem wieder ein glückliches Paar mit Kind.

Dass dies eine Ausnahme ist, ist uns bewusst. Oft kommen junge Paare nicht mehr zusammen, und wir hatten da wahrscheinlich auch echt Glück.
Aber, trotz anfänglicher Schwierigkeiten auf das Thema einzugehen, haben wir uns beide irgendwann Wans Herz gefasst und eine lange Unterhaltung über die vorangegangene Beziehung geführt, einfach weil wir uns auch als Freunde nicht aus den Augen verlieren wollten.

@Umbrella hat Recht! Spiel Dich nicht herunter und gib Dir und ihm etwas Zeit!
Wenn Du merkst, dass Du mit ihm darüber reden kannst, schneide das Thema langsam an. Sonst, gib euch einfach, die Zeit, die ihr braucht, um zu wachsen. Deine Gefühle sind legitim, deine Gedanken nachvollziehbar. Auch schön, ist es, dass Du die Realität eurer Situation anerkennst und ihm den Freiraum gibst.
Habe meiner Perle deinen Beitrag gezeigt und sie hat kurz gelacht und gemeint, dass es wie ein Flashback für sie wäre.

Auch, wenn es schwer ist, aber versuche nicht zu sehr darüber nachzudenken und mache alles wie bisher. Im Moment ist es so wie es ist, aber ich drücke Dir in jedem Fall die Daumen und wünsche Dir alles Gute!

Frohe Ostern und halte uns auf dem Laufenden,

Flugkeiler

27.03.2016 16:28 • x 1 #5


antha_
@dorito //
Harte Worte, aber vielen Dank für deinen Beitrag. Ich lasse die Realität nicht aus dem Blick, aber die Situation war einfach - auf gut Deutsch gesagt - beschissen. Es war zu viel auf einmal und da ist mir eine Sicherung durchgebrannt. Natürlich war es alles andere als gut von mir, ihn anzulügen, aber deswegen bin ich ja in Therapie und versuche mich aktiv zu bessern und verändern.
Ich laufe ihm nicht hinterher, aber die Gefühle sind halt da, und ich kann nicht mehr machen, als abzuwarten bis sie sich irgendwann einmal vollkommen verabschieden, oder ich handle danach.
Die einfach wegstecken, ist, für jemanden wie mich, definitiv nicht der richtige Weg. Lange Erfahrung gehabt damit meine Probleme/Gefühle in mich hineinzufressen, das ist schädlich und will ich so nicht fortführen.

@flugkeiler //
Danke für deine Worte!
Und wow! Das ist ja mal eine hammer Story! Natürlich wäre es schön, wenn es bei uns auch zu so einem Happy End kommen würde, aber mir bleiben noch meine Bedenken. Langsame Annäherung und Wiederkennenlernen, wie bei euch, erscheinen mir da sinnvoll.
Allerdings habe ich da einfach so viel Angst mich, aber vor allem ihn, zu verletzen.
Ich kann sagen, dass ich in den letzten Monaten in vielen Bereichen Fortschritte gemacht habe, nur in diesem nicht.
Ich weiß, dass ich entweder loslassen oder kämpfen müsste, nur ist das Ding halt, dass ich mich in beiden Fällen arg aufhalte und selber vor den Kopf stoße.

Wo wir uns auf einen Kaffee getroffen haben, war es wirklich lustig, und er schrieb mir auch, dass es sehr schön war mich nach so langer Zeit wiederzusehen. Heute Abend sind wir beide auf dem Geburtstag einer Freundin eingeladen, also mal sehen, was wird.

Bisher kam der Kontakt vor allem von seiner Seite. Er war es auch, der es nach seinem Auslandsaufenthalt weiter probieren wollte.
Wenn wir schreiben, ist es sehr mechanisch und nur wenig locker, wohingegen es wirklich schön und beinahe entspannt war, wo wir uns wiedergetroffen haben.

Wäre es sehr falsch von mir auf ein Happy End zu hoffen, oder darauf, dass wir noch überhaupt irgendeine Chance haben?
Das ist im Moment so wirklich das Einzige, was mir zu denken gibt.

27.03.2016 17:29 • #6


antha_
So. Ich komme gerade von einem Geburtstag zurück, auf dem er auch anwesend war. Es war ein wenig.. Kurios.

Angefangen hat es damit, dass wir uns zunächst bloß zugenickt haben. Er saß in einem kleine. Kreis mit anderen, unterhielt sich, während ich gerade erst den Raum betrat.
Es dauerte auch, bis wir ein Wort wechselten. Er setzte sich nach einer Weile zu einigen Freunden und mir, wir scherzten herum und es war eine angenehme Dynamik. Dann teilten wir uns erneut auf, eine Freundin wollte kurz mit mir reden; sie hatte gerade selber Probleme in Sachen Freund und Beziehung, wollte eine ruhige Minute haben.
Er saß für kurze Zeit alleine in einem Raum, spielte an seinem Handy herum, schaute kurz auf, als ich hineinging, um etwas herauszuholen und lächelte mich verschmitzt an.

Seine engsten Freunde verließen die Feier früher, sind zu einer anderen Party rübergegangen. Er selber wollte da bleiben. Gleiches, als eine zweite Gruppe sich trennte und die Houseparty verließ; die wollten tanzen gehen. Er setzte sich zu mir, als ich kurz alleine war, fragte mich nach meinem Plänen für den Rest des Abends. Ob ich nicht auch mit in die Clubs wollte. Ich verneinte, bin total geschlaucht vom ganzen Osterfest mit Freunden, Familie und nun auch die Party von vorhin.
Er lachte und sagte, dass er auch keine Lust aufs Tanzen hatte, wir unterhielten uns ein wenig und alberten wieder herum. Dazu muss ich sagen.. Er saß nahe bei mir, als ein gemeinsamer Freund dazu kam, scherzten wir mit ihm herum, aber er blieb an Ort und Stelle, bis ich mich kurz erhob, um mir etwas Essbares aus der Küche zu holen.

Vorhin saßen wir noch zusammen am Esszimmertisch mit dem Geburtstagskind und zwei weiteren Freunden, die auch übrig geblieben waren. Als ich meinte, ich müsste so langsam los, stand er auch auf und meinte, er müsse nun auch aufbrechen, zog sich die Schuhe und Jacke nahe bei mir an, obwohl es genug Raul gab und die Nähe nicht hätte sein müssen.
Die anderen beiden kamen mit uns mit; das Geburtstagskind wollte auch schlafen gehen.
Wir gingen ein wenig voraus, unterhielten uns, während die anderen beiden sich hinter uns voranschleppten.
Wir verabschiedeten uns dann am Busbahnhof, wobei wir uns nicht umarmten. Waren auch schon einige Meter von einander entfernt, als er mir 'Gute Nacht' zurief. Wir schauten uns beide zweimal nach einander um, erwischten uns dabei.

Trotz einiger Momente, wo wir nicht so recht wussten, wie wir uns verhalten sollten, war es ein schöner Abend.
Wir tauschten wieder ein paar Blicke und kürzere Berührungen aus, als wir uns länger unterhielten oder bei einander saßen. Fühle mich wieder wie 13, und so, als ob ich alles überinterpretieren würde. (Wahrscheinlich tue ich es auch )

Wieder hatte ich das Gefühl, dass er sich nochmal mit mir über November und die Trennung unterhalten wollte, aber es gab keinen ruhigen Moment, bei dem wir das Thema auch nur irgendwie anschneiden könnten. Ob ich mich vielleicht im Laufe der nächsten Tage bei ihm melden und fragen sollte, wann und/oder ob er Zeit hat?
Ganz gleichgültig, würde das Gespräch endlich für etwas mehr Klarheit sorgen und, das wäre vielleicht für beide Seiten gut.

Tut mir leid, für den langen Beitrag, wollte es nur kurz niederschreiben, bevor ich ins Bett gehe.
Schätze mal, dass dies hier mein Mini-Tagebuch wird, wo ich mich mit dem Thema auseinandersetze.

28.03.2016 04:16 • #7


A
Du schreibst für deine jungen Jahre so toll! Ich finde du schilderst alles sehr sachlich und nicht zu emotionsgeladen auch wenn du einiges interpretierst! Er hat wohl noch großes Interesse an dir und du ja schon auch an ihm, was ich nicht ganz nachvollziehen kann ist, warum du nicht einen Schritt auf ihn zu machst?! Bist du dir deiner Gefühle nicht sicher oder hast du vor was anderem bedenken?!

Alles Liebe!

28.03.2016 11:48 • x 1 #8


antha_
Oh! Vielen Dank!
Nun ja, irgendwie kommt man ja nicht immer ganz ums Interpretieren herum. Zumindest passiert das bei mir ganz automatisch..
Ich bin mir meiner Gefühle sicher.
Das Problem ist wirklich nur, dass die Trennung eine Kurzschlussreaktion meinerseits war, weil ich mich mit seiner plötzlichen Rückkehr überfordert gefühlt habe und ich ihm dem nicht erneut aussetzen, erst an mir arbeiten wollte. (Was auch bitternötig war! :0)
Wir sind dabei zu schreiben und langsam wieder ein wenig 'vertrauter' mit einander umzugehen. Er hat mich heute auch mit einer kurzen SMS geweckt, haben etwas hin und her gesimst. Ich frage mich nur, was der nächste Schritt wäre.
Wir haben uns schon mal alleine auf einen Kaffee getroffen, uns auch gestern gesehen und schreiben immer ein wenig hin und her, aber etwas anderes fällt mir nicht ganz ein.
Vielleicht nochmal mit ihm reden? Aber wäre es nicht zu früh?
Habe Angst alles zu überstürzen und zu hetzen.

28.03.2016 21:34 • #9


G
Hallo Antha,

hast Du ihm eigentlich inzwischen von Deiner Krankheit und den zwischenzeitlichen Depressionen erzählt?

Egal wie es mit Euch weitergeht, könnte es eine gute Idee sein, ihm einfach ganz neutral zu erzählen, wie es Dir wirklich ging in der Zeit, und was Deine Motivation war.

Ich glaube nach dem was Du hier schreibst, er hat sowieso großes Interesse an Dir. Es könnte ihm vielleicht helfen Dich besser zu verstehen.

Ich finde, das sieht doch tendenziell grad sehr gut aus! Viel Glück für Dich. Und gute Besserung, falls noch nötig.

28.03.2016 22:25 • x 1 #10


antha_
Hi Grüzi!

Hm, von der Krankheit direkt nicht. Er hat mitbekommen, dass ich Anfang letzten Jahres von Arzt zu Arzt gehüpft bin, aber als das vorbei war, gab ich ihm Entwarnung. Er weiß also, dass da was war, aber weiß nicht direkt, worum es sich handelt, einfach weil ich ihm zu dem Zeitpunkt keine Panik/Angst bereiten wollte.
Und das war so ein bisschen mein Gedanke. Also, dass wir uns treffen und uns beide darüber unterhalten wie es uns erging, wie das Jahr für uns war. Einfach mal unabhängig vom Ausgang der Situation, aber ich denke, dass es vielleicht auch dabei helfen könnte, mit dem Vorangegangenen abzuschließen.
Was danach kommen mag und wie wir uns dann gegenüber stehen, ist die andere Sache, aber es würde definitiv in der HInsicht helfen, dass man sich dann besser verstehen und so manche Aktion nachvollziehen kann.

Sein Interesse an mir, betrachte ich gerade noch ein wenig zwiespältig. Wahrscheinlich ist's bei ihm aber genau so, wenn es um meinem Interesse an ihm geht.
Natürlich, freue ich mich darüber und habe gleichermaßen Interesse an ihm; keine Frage. Aber, die Situation ist noch ein wenig Neuland und da bin ich immer vorsichtiger, als mir eigentlich lieb ist. Schon ein wenig frustrierend, wenn beide nicht so recht mit der Sprache herausrücken und eher vorsichtig miteinander umgehen. (Was, angesichts der Situation, vollkommen normal ist. :0)

Vielen Dank für die Besserungswünsche! Hoffe, Du hattest ein schönes Wochenende!

29.03.2016 00:14 • #11


A


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