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Neu anfangen nach der Trennung vom Narzissten

Zweizelgänger
Und jetzt...?

Eigentlich wollte ich mal Familie, allerdings finde ich es jetzt zu spät.
Alles war darauf ausgelegt und jetzt fehlt mir ehrlich gesagt das Ziel.
Irgendwelcher Tand war mir nie wichtig, also was kann es jetzt sein?

Innerer Frieden, Augen für die Welt und Liebe für das Leben hatte ich eigentlich immer, aber das alles nur alleine zu leben oder mit ein paar Freunden ab und zu zu teilen, ist einfach mit der Zeit traurig.

26.05.2020 20:46 • #16


E
Zitat von Zweizelgänger:
Alles war darauf ausgelegt und jetzt fehlt mir ehrlich gesagt das Ziel.

Es muss ja nicht immer das riesen große Ziel sein. Es reicht erst mal in kleineren Zeitintervallen zu denken und sich mittelfristige kleine Ziele zu setzten. Mal einen Raum in der Wohnung umgestalten, oder ein sportliches Ziel. Ich weiß, das klingt alles nach einem doofen, erzwungenen Ersatz für das eigentliche 'verlorene' Ziel.
Aber was bleibt uns im Moment anderes übrig? Ich habe zwar Kinder, aber die gehen in ein paar Jahren auch aus dem Haus und ich muss schauen, was dann kommt. Im Moment gehe ich ganz stark davon aus, dass ich den Weg alleine weiter gehe, weil sind wir mal ehrlich: Mit 45 kann ich noch so an meinem falschen Beuteschema arbeiten - es gibt halt einfach auch sehr viele Idioten da draußen! Wir haben alle irgendwie einen Knacks weg (ich ganz besonders) und im Moment mag ich mich mit meinem Knacks alleine beschäftigen und nicht noch eine andere verkorkste Seele pflegen, die mir zum Dank in die Hand beißt.
Ich sehe dem Alleineleben eigentlich ganz positiv entgegen - auch weil ich schon immer viel alleine unternommen habe, auch wenn ich in Beziehungen war. D.h. der Unterschied ist für mich nicht so einschneidend.

26.05.2020 20:58 • x 2 #17


A


Neu anfangen nach der Trennung vom Narzissten

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Zweizelgänger
Daß nit den kleinen Zielen ist ja nicht so schwierig und/aber auch genau das was ich auch jedem raten würde.
Das Problem ist, wenn einem wirklich das Lebensziel, die Hoffnung und der Glaube verloren geht.

Sorry, ich glaube, ich hab heute einen schwierigen Tag.

26.05.2020 21:17 • x 2 #18


DieFrau
Zitat von Tuvalu123:
Stefanie Stahl


Ich hab bereits ein Buch von ihr über Bindungsangst. Habe es noch nicht gelesen, kommt aber als nächstes dran. Ich vermute, dass ich wegen einer Bindungsangst immer in Fernbeziehungen oder zuletzt in einer Beziehung mit einem Narz war, den richtig binden kann man sich da nie. Danke für die Buchempfehlung.

Dies wäre eine mögliche Antwort auf deine Frage bzw Meine Frage an mich.
Zitat von DieSeherin:
was war dein anteil an diesen ungesunden beziehungen

Ich kann es zurzeit nicht besonders gut einschätzen. vielleicht kommen weitere Erkenntnisse mit der Zeit. Und nein, du warst nicht hart, danke für deine direkte Art und Unterstützung.

26.05.2020 23:04 • #19


DieFrau
Zitat von Emma75:
Nun hab ich auch leider mit meinen 45 Jahren noch nie eine längere Beziehung auf Augenhöhe, also so eine normale Partnerschaft, wie ich sie bei anderen beobachte, erlebt.


An diesem Punkt muss ich sagen dass wenn keine Beziehung normal ist, das Problem selten beim Partner liegt. Da muss man schauen was in dir verursacht dass du immer einen problematischen Mann findest.

@Zweizelgänger ich glaube man soll geben doch auch empfangen, denn es soll Balance geben. Ich habe meinen Ex mit Liebe, Aufmerksamkeit überschüttet. Das War falsch und ich will auch nicht dass es einer bei mir macht, das ist anstrengend. Zu geben, sich dabei wohl zu fühlen und zu nehmen weil man sich selbst liebt-eine Kunst die wir zu beherrschen lernen sollen.

26.05.2020 23:07 • #20


Zweizelgänger
@DieFrau
Ja da gebe ich dir absolut recht.
Die Frage ist doch was überschütten ist.
Für den einen ist es wenn er jeden Tag eine nette Nachricht bekommt, für den anderen, wenn er ständig mit Geschenke überhäuft wird, Nachrichten bekommt und keine Minute alleine verbringen kann, und für den anderen ist es schon, wenn er nur wirklich geliebt wird, da er das nicht kennt.

Ich für meinen Teil, habe einfach festgestellt, dass ich offensichtlich ein unterbewusstes Muster bei der Auswahl meiner Partnerinnen habe.
Egal was ich gelernt habe und zu welchen Ausschlusskriterien ich gekommen bin, was ich verändert habe und mich selbst weiterentwickelt habe, irgendwann stellt sich immer heraus, dass die Grundanlagen in meinen Partnerinnen immer die selben sind.
Nähe-Distanz-Problematik, Bindungsängste, Egozentrik, Interessenlosigkeit, kommunikative Probleme, alles Dinge, die anfangs noch völlig normal wirken und mit der Zeit sich langsam in komische Richtungen entwickeln und irgendwann plötzlich komplett verschwunden sind.
Ein verhalten, das vorher bei einem Streit zu vernünftigen Gesprächen geführt hat, zu gegenseitigen Schulderkenntnissen, die damit die Möglichkeit zum gemeinsamen wachsen gegeben haben, verschwinden nach maximal einem Jahr. Plötzlich spielt die Schuldfrage eine größere Rolle, als die Suche nach einer gemeinsamen Lösung.
Nur mal als Beispiel, für einen nicht ganz unwichtigen Punkt.
Oder, wo vorher Nähe und Zärtlichkeit war, geht das immer weiter zurück und man kommt sich vor wie ein Bittsteller, was es natürlich endgültig zerstört.

Es ist einfach komisch, wie zielgenau ich solche Frauen finde und das obwohl sie sich in vielen Dingen absolut voneinander unterscheiden.

Ich komme zwar langsam dahinter, aber es geht sehr langsam, bedarf teilweise einschneidender Konsequenzen, auch wenn sie zum teil nur temporär sind, und kostet teilweise viel Kraft.

Dumm nur, dass ich bis heute noch nicht ganz dahinter gekommen bin...

27.05.2020 07:29 • #21


L
Zitat von Zweizelgänger:
@DieFrau Ja da gebe ich dir absolut recht. Die Frage ist doch was überschütten ist. Für den einen ist es wenn er jeden Tag eine nette Nachricht bekommt, für den anderen, wenn er ständig mit Geschenke überhäuft wird, Nachrichten bekommt und keine Minute alleine verbringen kann, und für den anderen ist es schon, wenn er nur wirklich geliebt wird, da er das nicht kennt. Ich für meinen Teil, habe einfach festgestellt, dass ich offensichtlich ein unterbewusstes Muster bei der Auswahl meiner Partnerinnen habe. Egal was ich gelernt habe und zu welchen Ausschlusskriterien ...

Ich denke, es liegt dann nicht an den Frauen, sondern an deinem Verhalten, dass sich Beziehungen bei dir immer in dieselbe ungünstige Richtung entwickeln (ich nehme an, in dieselbe Richtung, die du aus deiner Ursprungsfamilie kennst). Es tut mir leid, das sagen zu müssen, doch wir handeln unbewusst leider so, dass wir diese Dinge wiederholen müssen und dazu immer wieder alles was schief lief, selber heraufbeschwören, so lange, bis wir Fähigkeiten entwickeln konnten, um das wirklich zu verarbeiten.

Ich denke, so lange du nicht akzeptierst und verarbeitest, dass das damals so war und dass es grosser Mist war und dass daran nichts mehr veränderbar ist, IM HIER UND JETZT es aber nicht mehr so weitergehen muss, wirst du immer nur diesen grossen Mist von damals vor Augen haben, egal was deine Freundinnen machen. Denn deine Wahrnehmung ist verengt, verzerrt und auf Basis dieser nimmst du auch Eigenschaften von Menschen war. Verengt, verzerrt, strukturiert nach Mustern, die sich vor langer Zeit ungünstig gebildet haben. Das Gehirn funktioniert leider so.

27.05.2020 08:02 • x 2 #22


E
Zitat von Zweizelgänger:
Es ist einfach komisch, wie zielgenau ich solche Frauen finde und das obwohl sie sich in vielen Dingen absolut voneinander unterscheiden.

Ich komme zwar langsam dahinter, aber es geht sehr langsam, bedarf teilweise einschneidender Konsequenzen, auch wenn sie zum teil nur temporär sind, und kostet teilweise viel Kraft.

Das geht mir genauso. Ich weiß im Kopf sehr wohl, dass wo 'Gefahr' drauf steht auch 'Gefahr' drin ist - der letzte Mann mit dem ich mich eingelassen habe, wirkte von Anfang an alles andere als normal. Ich wusste ganz genau, dass er Messie ist, drog enprobleme hat und legendär unzuverlässig ist, aber ich war richtiggehend vernarrt in diesen Kasper. Vielleicht hatte ich wirklich Angst, eine 'echte' Beziehung mit einem 'echten' Partner einzugehen, auf den man sich wirklich einlassen muss und ihn nicht einfach nur 'betreut'. Die Person in der Partnerschaft zu sein, die ihr Leben auf die Reihe bekommt und alles organisiert, gibt ja auch Kontrolle. Nach meiner langen Ehe mit einem dominanten Narzissten, der bei mir harte Spuren hinterlassen hat, war diese 'Leichtigkeit' und auch 'Unverbindlichkeit' vielleicht das einzige, das ich ertragen konnte. Blöd nur, wenn man dann mal selber Unterstützung braucht und der Typ geht halt lieber feiern.
Es wird auch bei mir noch ein langer Weg. Im Moment wäre es auch anderen gegenüber nicht fair, wenn ich mitten in diesem Weg eine Beziehung beginnen würde - ich glaube das könnte gar nicht klappen.
Kontrolle abgeben und Vertrauen muss ich erst (wieder) lernen - erst mal bei mir selbst.
Vielleicht hilft Dir auch zu überlegen, was Dich gerade an diesen Frauen gereizt hat, und was daran eine harmonische Beziehung verhindert hat - ja sogar ob Du unterbewusst wolltest, dass da gar nix langfristiges entsteht!
Bei mir habe ich da so einen Verdacht...

27.05.2020 08:08 • #23


DieFrau
Als ich mit meinem letzten Partner zusammen war, dem Narz, dachte ich, ich möchte die Bindung und er nicht. Stimmt nur zum Teil. Er kann sich nicht wirklich binden, der ist immer untreu, mal mit Männern mal mit Frauen. Und ich kann mich auch nicht binden, denn warum habe ich denn sonst unbewusst einen solchen Mann in mein Leben angezogen? Dazu habe ich auch Leid gebraucht,

Versucht euch zu erinnern wer euer Vorbild in der Kindheit war? Bei mir war das meine Oma die mir erzähle ihre grosse Liebe starb im Krieg, meine Cousine die sagte Ihre grosse Liebe ging fremd, beide einen dritten Mann geheiratet, meine Mutter sagte mein Vater ging fremd aber sie wusste am Ende bleibt sie bei ihr. Das Resultat - ich denke unbewusst ich habe mit Narz meine grosse Liebe verloren und werde allein bleiben und den heiraten den ich nicht liebe. Und es ist gar nicht einfach diese Überzeugung loszuwerden, habe es erst nach der Trennung festgestellt, es braucht Zeit...
denkt auch an eure Lieblingsfilme, Lieder, um was ging es da?

27.05.2020 08:21 • x 1 #24


E
Zitat von DieFrau:
denkt auch an eure Lieblingsfilme, Lieder, um was ging es da?

Um große Liebe, die unerfüllt bleibt, weil irgendwas dazwischen kommt - aber tut es das nicht immer in Filmen und Büchern? Romeo und Julia ist ja auch nur so schön, weil die beiden keinen Alltag erlebt haben, sondern rechtzeitig vorher gestorben sind. Meine Eltern sind seit 60 Jahren ein Paar. Das funktioniert nur, weil mein Vater von Beginn an seine Persönlichkeit abgegeben hat und wie ein Satellit um meine Mutter kreist. Ich fand das schon als Kind schrecklich. Da ich die 'Sohn'-Rolle in der Familie hatte, habe ich mich da eher mit meinem Vater identifiziert und kreiste 15 Jahre um den Narz. Auch bei meinem Kasper war ich in der Öffentlichkeit immer die 'Freundin von' - er war äußerlich extrem auffallend und teilweise wussten die Leute gar nicht wer ich bin, wenn ich ohne ihn unterwegs war (nur seine Bekannten - meine Freunde kennen mich natürlich). Ich muss mich aber doch gar nicht verstecken! Bin doch selber wer! Manchmal könnte ich mich Ohrfeigen!

27.05.2020 08:31 • x 1 #25


Zweizelgänger
Zitat von Liesel:
Ich denke, so lange du nicht akzeptierst und verarbeitest, dass das damals so war und dass es grosser Mist war und dass daran nichts mehr veränderbar ist, IM HIER UND JETZT es aber nicht mehr so weitergehen muss, wirst du immer nur diesen grossen Mist von damals vor Augen haben, egal was deine Freundinnen machen. Denn deine Wahrnehmung ist verengt, verzerrt und auf Basis dieser nimmst du auch Eigenschaften von Menschen war. Verengt, verzerrt, strukturiert nach Mustern, die sich vor langer Zeit ungünstig gebildet haben. Das Gehirn funktioniert leider so.

Naja, das ist grundsätzlich ein Punkt an den man definitiv denken sollte und sich das anschauen muss.

Leider bin ich in der Zwischenzeit an genau so jemanden geraten, der genau das macht.
Es ist unglaublich schwierig und noch nie hat mich etwas mehr Kraft und Nerven gekostet.
Es würde jetzt zu weit führen, darauf genauer einzugehen, deshalb lasse ich das mal.
Fakt ist, dass ich da zum ersten mal wirklich gesehen habe, wie verdreht Wahrnehmung sein kann.
Zwischenzeitlich dachte ich wirklich, dass ich irre werde, da ich mir nichtmehr sicher war was real ist und was nicht.
Bei ihr glaube ich es sofort, dass hier gewisse Situationen erschaffen werden, um zum erwarteten Ergebnis zu kommen.

Es gibt aber auch andere Ursachen und das hat dann eben nichts mit Selbsterfüllender Prophezeiung zu tun.

27.05.2020 08:35 • #26


DieFrau
Zitat von Emma75:
mein Vater von Beginn an seine Persönlichkeit abgegeben hat und wie ein Satellit um meine Mutter kreist.


Lustig der Ausdruck aber traurig. Bist du also dein Vater? Wir werden das was wie hassen, viele sagen ich werde nie so sein und sind dann genau das später

27.05.2020 08:40 • x 1 #27


T
Im Grunde ziehen sich Partner immer aufgrund von tiefliegenden Mustern an. Die meisten Menschen haben diese nicht bewusst durchdrungen. Dann kommt dazu, dass sich so sehr auf romantische Liebe versteift wird, dass man nicht daran denkt, dass gemeinsam wachsen auch bedeutet sich ggs. die Schatten zu zeigen und diese dann zu integrieren, sich dabei zu unterstützen. Das kommt in jeder intimeren Beziehung hoch, nicht nur in Liebesbeziehungen. Da merkt man dann, wer in der Projektion stehen bleibt und nicht bereit ist den Blick auf sich zu richten. Mir hat es geholfen Erwartungen zurückzunehmen und dann zu sehen, wer den Weg noch mit mir weitergehen wird. Die meisten springen dann ab. Erstaunlich nicht wahr? Man denkt ja, wenn von Erwartungen abgelassen wird, dass der andere dann wieder auf einen zugehen kann.

Jede Begegnung kann eine sein, die uns weiterbringt. Ich sorge für mich selbst und überlasse das niemand anderen. Wer den Weg mit mir gehen mag, ist herzlich eingeladen, alle anderen haben dann eben einen anderen (Seelen)Plan und das ist ok so.

27.05.2020 09:02 • x 2 #28


Zweizelgänger
Zitat von DieFrau:
Lustig der Ausdruck aber traurig. Bist du also dein Vater? Wir werden das was wie hassen, viele sagen ich werde nie so sein und sind dann genau das später

Viel witziger finde ich die, die einem erzählen was du alles machst und machen wirst, weil sie offensichtlich von sich auf andere schließen...
Am Ende kann man dann beobachten, dass genau das entweder schon die ganze Zeit so bei denjenigen lief und danach genau das kommt, was dir als sicheres Verhalten unterstellt wurde.
.

27.05.2020 09:05 • x 1 #29


Zweizelgänger
@Tuvalu123

Dem kann ich komplett zustimmen.
Ich habe auch festgestellt, dass es für sehr viele ganz schlimm ist wirklich gesehen zu werden.
Angebotene Unterstützung und Mitgefühl werden fast schon als Angriff wahrgenommen.
Sehr seltsam.

27.05.2020 09:09 • #30


A


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