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Neuanfang mit EX nach Trennung - Ich will nicht mehr

G
Deine Geschichte ist ein wahrer Krimi!
Um Deines Seelenheils Willen, googel mal: Pseudologie
Alles Gute für Dich

23.05.2014 20:44 • #16


G
besser noch, googel mal: sueddeutsche.de/leben/zwanghaftes-luegen-ist-doch-wahr

unbedingt bis zum Ende lesen.

23.05.2014 20:52 • #17


A


Neuanfang mit EX nach Trennung - Ich will nicht mehr

x 3


B
So, ich habe nach Pseudologie gegoogelt und auch den Artikel gelesen, danke dafür! Ich GLAUBE nicht, dass es so weit geht, aber weiß ich es?
Wir haben gemeinsam am Grab seines Vaters gestanden und geweint... aber vielleicht war das nur zufällig jemand mit dem gleichen Nachnamen, der so ungewöhnlich nicht ist. Was weiß ich schon?

Irgendwie schwurbelt jetzt alles in meinem Kopf. Was ich aber sicher weiß, ist, dass sein Name und sein Geburtsdatum stimmt, seinen Perso habe ich gesehen, ist ja schon immerhin was!

23.05.2014 23:12 • #18


G
In Deiner jetzigen Verfassung kannst Du ja auch gar nicht klar denken...Das braucht Zeit...
Nein, ganz so weit scheint es bei Deinem Traumprinzen nicht zu gehen aber es gibt sicherlich unterschiedliche Grade von Pseudologie. Ich kam drauf weil es mir SCHEINT, dass Dein Prinz droht zusammen zu brechen wenn er sein Doppel-oder Mehrfachleben nicht aufrecht halten kann- siehe seine Tränenausbrüche etc. Vielleicht aber ist er auch so ein labiler Mensch, dass er meint mehrere Frauen zur Stabilisierung zu brauchen? Ich finde, es klingt halt nicht so, als sei er einfach nur ein Mann, der gerne zweigleisig fährt...es scheint für ihn eine existentielle Angelegenheit zu sein. Aujedenfall ein schwerer Fall Ich denke dass er Dich liebt aber ich glaube nicht, dass eure Liebe mit seiner Vollkatsche eine Chance hat. Sorry. Schicke Dir ganz viel Kraft und kann Dir nur raten, Dir Hilfe zu suchen! Beratungsstellen etc. Du trägst nicht nur Liebeskummer, sondern musst zwischen Wirklichkeit und Fiktion bzw. Wahn unterscheiden, das kann Dir nachhaltig schaden.

23.05.2014 23:36 • #19


B
Ja, das ist das Schlimmste. Ich WEISS bei manchen Geschichten, dass sie nicht wahr sein können, so irrational sind sie. Und doch ist er so überzeugend mit seiner Argumentation, dass ich wieder wanke und an mir selbst zweifel. Das ist ganz erheblich destruktiv!

23.05.2014 23:52 • #20


ZeitDerWunden
Mach bloß, das Du von ihm weggkommst.
Lügner sind nicht beziehungsfähig.
Tue etwas....nur für Dich.
Sei nicht abhängig von anderen Menschen.

Ich wünsch Dir Dich!

24.05.2014 00:23 • #21


K
Liebe Brianna,

ich weiß, wie du dich fühlst. Ich war 5 1/2 Jahre mit dem Mann zusammen, bei dem ich glaubte, endlich angekommen zu sein.

Nun, letztes Jahr flog das Doppelleben auf, der er mittels Seitensprungbörsen (das ist das, was ich weiß) führte. Bis heute habe ich Schwierigkeiten, die beiden Seiten seiner Persönlichkeit unter einen Hut zu bringen. Bis zuletzt leugnete er hartnäckig und gab nur das zu, was ich schwarz auf weiß beweisen konnte. Bis heute weiß ich nicht so recht, mit wem ich da eigentlich in einer Art von Scheinblase zusammenlebte. Es war ähnlich wie bei dir, zwar gab es immer wieder auch Zweifel, doch hakte ich diese schnell ab, da er er das Bild des aufrechten und ehrlichen Mannes sehr gut bei mir verankert hatte. Folge ist die s. g. kognitive Dissonanz, bei der du verzweifelt versuchst, die Dr. Jekyll und Mr. Hyde Seite in ein für dich stimmiges Bild zu bringen, was aber nicht gelingen kann.

Noch heute, fast ein Jahr nach der Entdeckung überkommen mich noch Momente der Fassungslosigkeit...

Ich kann dir nur wie alle hier raten, halte dich fern, so weh es auch tut, es ist wie eine Art von Entzug, aber diese Menschen, die das Leben eines Geheimen führen (so werden Menschen in der Psychologie genannt, die fast zwanghaft Geheimnisse haben müssen) und dabei pathologisch lügen (mein Ex schien teilweise seine Lügen selbst zu glauben), sind krank und nicht in der Lage, eine Beziehung zu führen, die auf Offenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen sowie Respekt basiert.

LG
Kimberly

24.05.2014 00:54 • #22


W
Hallo brianna!

Ich möchte etwas Grundsätzliches dazu sagen, gleichsam mehr aus einer psychologischen und dramaturgischen Sicht.

Das erste ist (weil so oft die Rede davon ist: er/sie hat mich belogen und betrogen): Jeder Menschen lügt und schwindelt, und das nicht zu wenig (eingerechnet dem: Ja, danke, mir geht es gut!, obwohl es einem in Wahrheit sch... geht). Und nicht nur der Mensch, sondern auch (sozial lebende) Tiere ab einem gewissen Grad an Intelligenz lügen, täuschen, schwindeln. Würden alle immer nur die Wahrheit sagen (bzw. das, was sie dafür halten), wäre ein soziales Zusammenleben vollkommen unmöglich. Es kommt (wir Popper zu diesem Thema sagte) nämlich auch immer darauf an: wieviel Wahrheit, welche Wahrheit ist jemandem zumutbar. Schroff die Wahrheit zu sagen hat weniger mit Ehrlichkeit als mit Taktlosigkeit zu tun. Manche Wahrheit kann für jemanden vernichtend wirken. Lügen sind ein bedeutendes Merkmal der Intelligenz und sozialen Kompetenz (Kinder etwa beginnen erst ab einem gewissen Alter, mit vier, fünf Jahren, wenn sich eben auch Intelligenz und soziales Gefühl entwickeln, zu lügen und zu täuschen). (Und - eines noch dazu - wer von sich behauptet, immer ehrlich zu sein, nie zu schwindeln und das vielleicht auch noch glaubt, der belügt sich selber. Daß diese Aussage jedenfalls eine Lüge ist, wird jeder wissen, dem die menschliche Natur nicht vollkommen fremd ist und der nicht mehr ans Christkind glaubt (auch eine schöne Schwindelei übrigens, das Christkind).
Soviel ganz generell.

Das zweite, was ich sagen möchte, ist:
In unserer Zeit lernen sich sehr viele Menschen gleichsam anonym kennen (wie eben über das Internet). Keiner weiß auch nur das geringste vom anderen und jeder kann derher erzählen, was er will. Und natürlich erzählt jeder nur das Tollste von sich bzw. das strategisch Beste, er stellt sich dar, kann sich ausgeben als das, was er vielleicht sein möchte bzw. womit er meint, am besten anzukommen usw. Es ist im Grunde wie ein virtueller Karneval. Und das ist ja auch kein Problem.
Allerdings kann es nun natürlich sein, daß ernsthafte Gefühle entstehen zwischen zwei Menschen. Und dann kann es sehr wohl zu einem ganz massiven Problem werden. Denn was macht nun jemand, der nicht nur wie ein Pfau ein Rad nach dem anderen geschlagen hat, sondern nicht einmal ein Pfau, sondern ein Haussperling ist? Der also etwa meinetwegen gesagt hat, er habe ein großes Haus und zwei Sportwagen, in Wahrheit aber nur eine kleine Wohnung und ein Fahrrad hat.
Aber dennoch verliebt ist.
So jemand gerät natürlich unweigerlich in eine Notsituation. Gesteht er die Wahrheit, besteht die große Gefahr, daß es mit der Liebe vorzeitig vorbei ist, bleibt er bei seiner geschwindelten Geschichte, muß er immer weitere Lügen und Ausreden erfinden, um das Phantasiegebäude, das er präsentiert hat, aufrechterhalten zu können.
Eine kleinere oder größere Angeberei oder sonst eine Schwindelei kann sich also schnell zu einer wahren Tragödie entwickeln, wenn eben ernsthafte Gefühle im Spiel sind, und die Verstrickungen, Ausflüchte, dieses ganze Wirrwarr werden immer grotesker, wie bei einem Possenspiel.

Ich glaube, die einzige Möglichkeit in so einem Fall ist, daß jener, der den Verdacht hat oder auch ganz klar und eindeutig dahinterkommt, daß er belogen worden ist bzw. wird (hier also Du), seinen Verdacht bzw. sein Wissen dem andern in aller Ruhe kundtut (also nicht in Form von Vorwürfen, Verhören, Beweismittelvorlage, Wutausbrüchen usw.), mit ihm offen und sachlich darüber spricht und sich auch seine Motivation anhört und versucht diese nachzuvollziehen. Denn, wie gesagt, aus einer kleinen Angeberei oder Schwindelei, die zunächst, als noch keine Gefühle da waren, völlig bedeutungslos war, kann sich Schritt für Schritt ein immenses Lügengebäude aufbauen, es wird gleichsam zu einem Selbstläufer, aus dem der Betreffende nicht mehr herauskommt.

Das soll nichts rechtfertigen, aber vielleicht so manches erklären.
Natürlich wird oft auch aus reiner Bösartigkeit oder aus Eigennutz gelogen und getäuscht, mit der Absicht, jemanden anderen abzuzocken oder billig zu S. zu kommen oder um sich selber etwas zu beweisen usw. (Und natürlich gibt es auch den Typus des notorischen Lügners, der zumeist sogar selber die Lügen glaubt, die er erzählt, der also letztlich unter einer Persönlichkeitsstörung leidet.)
Aber das muß bei weitem nicht immer der Fall sein. Eine kleine Lüge, eine kleine Schwindelei zu Beginn, die einem vielleicht besser dastehen lassen soll, als man dasteht, kann, sobald ernsthafte Gefühle hinzukommen, zu immer neuen Lügen und Schwindeleien nötigen, hat der Betreffende zu wenig Selbstbewußtsein oder zuviel Angst, irgendwann die Karten auf den Tisch zu legen (und dazu gehört in der Tat viel Mut). Und das ganze wird dann natürlich immer mehr zu einer Farce. Was man daraus allerdings nicht schließen kann, ist, daß die Liebe nicht echt wäre. Es kann geradezu der verzweifelte Versuch sein, eben diese Liebe nicht zu verlieren. Es ist der falsche Weg, es ist ein kindliches Verhalten, ja, keine Frage - aber dennoch meine ich, daß jener, der hinter die Lügengeschichten kommt, nicht gleichfalls nach kindlichen Verhaltensmustern (also Wut, schroffe Ablehnung, Verzweiflung, heilose Verletztheit, Schuldzuweisungen, maßlose Enttäuschung usw.) reagieren sollte, sondern die Karten ruhig, sachlich, unaufgeregt auf den Tisch legen und das vernünftige, offene Gespräch suchen sollte, nicht zuletzt mit der Absicht, die eigentliche Motivation des Lügners und Schwinderls zu durchschauen.
All dies - wohlgemerkt! - immer unter der Voraussetzung, daß zwischen beiden Liebe besteht. Ansonsten wäre es ohnehin sinnlos und man sollte es einfach vergessen und als Lehrstunde verstehen.

Ja, soweit meine Meinung (und Erfahrung) dazu. Ich kann natürlich nicht beurteilen, was bei Euch beiden hier konkret dahintersteckt, aber diesen pauschalen Verurteilungen, die ich hier als Antworten so gelesen habe, kann ich mich nicht anschließen, weil man die Dinge doch etwas differenzierter sehen sollte. Bei Lügen sollte man, wie bei vielem anderen, nicht nur auf diese und deren Auswirkungen sehen, sondern einmal auch einen Blick auf die Hintergründe dafür werfen.

LG

24.05.2014 16:31 • x 1 #23


B
Genau aus dem Grund @whynot60 habe ich mich ja wieder auf ihn eingelassen. Er hat mir ja gesagt, das hätte sich verselbstständigt und er kam da nicht mehr raus. Wobei es ein Unterschied ist, ob ich sage, ich bin so ein toller Hecht und habe diese und jene Position oder ob man über seine Lebensumstände derartig lügt, die aber als elementare Grundlage für eine Beziehung gelten.

Aber geschenkt! Ich habe es ja verziehen. Aber dann sehe ich es so, dass es an ihm gewesen wäre, mein wackeliges Vertrauen wieder aufzubauen. Und das hätte halt spätestens ab Februar bedeutet, die Karten auf den Tisch zu legen und sich auch meinen -vielleicht vorhandenen- paranoiden Misstrauensanfällen zu stellen, zu erklären und zu reden und sicherlich NICHT, mich noch ins Unrecht zu setzen. Er hätte mich seinen Freunden vorstellen können oder auch Familienangehörigen. ODER er hätte sagen können schau mal, Schatz, ich hab auch meine Frau 14 Monate belogen, ich kann dich nicht gleich als Next überall vorstellen. Wär ja alles möglich gewesen. WENN man geredet hätte. Hat er aber nicht.

Und selbst wenn man mal davon ausgeht, dass mein Bauchgefühl mich komplett getrogen hat und alle seine Aussagen wahr waren... es bleibt das Einfamilienhaus, in dem er ja nach der Trennung und vor Umzug in die Wohnung hier, angeblich im Gästezimmer gewohnt hat, selbst gebaut angeblich. Und nach äußerem Anschein handelt es sich nämlich mitnichten um eine große Eigentumswohnung, sondern um eine kleine Mietwohnung, das ist ja schon mal Fakt.

Und einen Grund, mich auf der Fahrt nicht anzurufen, gab es schlicht nicht. Überhaupt keinen, außer dem, dass jemand bei ihm im Auto war. Sonst gibt es überhaupt keine logische Erklärung, er ruft mich andauernd aus dem Auto an, hat immer sein Handy an und sein Headset auf. Selbst wenn er es hätte anders machen wollen, ein Anruf von ein paar Minuten wäre immer drin gewesen, schließlich fährt er ja 2 Stunden.

Sorry, mit normalen Lügen ist das einfach nicht zu erklären.

24.05.2014 17:22 • #24


K
Hallo Why Not,

nur dass in Briannas Fall der betroffene Mann augenscheinlich Angst hatte, gleich zwei Bezugspersonen zu verlieren aufgrund der vermeidlich ach so naiven Anfangslüge, recht unbequem für ihn!

Und diese über 1 Jahr aufrechtzuerhalten, erfordert in meinen Augen schon einen recht hohen Energieaufwand, der m. E. nur einen Zweck hatte, nämlich sich selbst zu schützen, auf jeden Fall nicht die Gefühle Briannas und die der Ehefrau.

Und dass die Wahrheit die Erfindung eines Lügners ist, wissen wir ja bekanntlich seit Karl-Heinz Foerster. Auch ich habe schon in Beziehungen gelogen, jedoch diese meist, auch wenn es peinlich war, dann doch irgendwann zugegeben. Auf jeden Fall habe ich nicht auf einer Lüge beharrt (wie in meinem Fall geschehen), ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass ich mit weiteren Lügen die Beziehung gefährde, bzw. mit weiteren Lügen das Gegenüber für dumm verkaufe und auch verletzte. Letztlich besteht immer die Möglichkeit, wenn eine Lüge auffliegt, auch in Beziehungen zu erklären, warum gelogen wurde. Dies scheint bei Brianna nicht der Fall gewesen zu sein, da er sich über das vergangene Jahr ausschweigen wollte.

In Briannas Geschichte erkenne ich auch nicht wirklich, dass sie ihn mit kindlichen Trotzreaktionen und Dramaqueengehabe zu weiteren Lügen genötigt hätte. Dass sie ihn spontan nach dem per Zufall mitbekommenen Ehegespräch in den Wind schießt, erscheint mir mehr als verständlich, denn nichts wird schmerzlicher erlebt, als menschlicher Verrat.

Ich habe seinerzeit um die Wahrheit gebettelt, um die wirklichen Beweggründe für sein Handeln, habe aber nur dumme Ausflüchte und weitere Lügen präsentiert bekommen, obwohl ich wusste, dass uns nur noch eines helfen kann, nämlich die Wahrheit. Egal wie schmerzhaft diese gewesen wäre, ich musste das Warum verstehen, erst dann hätte ich verzeihen können und so etwas wie Vertrauen wieder aufbauen können.

Die wichtigste Eigenschaft der Menschen auf Partnersuche ist Vertrauen. Geheimnisse schaffen aber Mauern zum Partner, weil sie Vertrauen und Nähe unterbinden. Auch hier gilt, dass es den gläsernen Partner wohl nie geben wird, dennoch besteht für mich ein Unterschied, ob ich gleich einen ganzen Partner unterschlage oder nur ein Eigenheim als Statussymbol vorgegaukelt habe. Was auch zählt, ist, dass Brianna die Beziehung unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eingegangen ist und der Herr nicht nur wie ein Pfau angegeben hast, was u. U. verzeihbar wäre, kurz, er hat schlicht seinen Beziehungsstatus geleugnet.

Lieber Why Not, zwar finde ich deinen Gedankenansatz überlegenswert, finde aber, da du den meisten Beiträgen hier Undiffernziertheit vorwirfst, dass du im Gegensatz dazu das Verhalten des Mannes verharmlost. Es handelt sich hier nicht um einen Notlüge, Peinlichkeitslüge oder Imponierlüge, sondern schlicht um ein Doppellleben, das der Gute geführt hat.

LG
Kimberly

24.05.2014 17:27 • x 2 #25


M
Sehr interessant @whynot!

24.05.2014 23:07 • #26


W
Hallo!

Ich habe ausdrücklich geschrieben, daß ich ich nur generell etwas dazu sagen möchte, mehr ja auch nicht möglich ist, weil man dazu Informationen bräuchte, die niemand hat, auch brianna nicht.
Keineswegs aber wollte ich brianna damit irgendeine Überempfindlichkeit, ein falsches Verhalten oder dergleichen unterstellen! (Falls Du das so empfunden haben solltest, brianna, dann entschuldige bitte!) Genausowenig wie ich ihren Ex in irgendeiner Weise verteidigen wollte.
Das, was ich sagen wollte, war, daß man realistischerweise nicht davon ausgehen kann, in einer Beziehung, und sei sie noch so innig, nie belogen zu werden, und daß sich aus einer Anfangsschwindelei quasi wie von selber ein gigantisches Lügengebäude aufbauen kann, ohne daß der Erbauer notwendigerweise ein notorischer oder gar bösartiger oder persönlichkeitsgestörter Lügner sein müßte - es kann eben auch Angst, Hilflosigkeit, Panik, Konfusion, was weiß ich was, dahinterstecken.
Und ich meine eben (immer unter der Voraussetzung, es geht um Liebe!), daß man, erkennt man irgendwann, daß einem hier ein Lügengebäude aufgetischt wurde, nicht gleich mit Wut, Vorwürfen, Attacken, Trennung reagieren sollte, sondern in klarer, bestimmter, aber sachlicher Weise den Partner damit konfrontieren sollte. Sucht er immer nur weitere Ausflüchte, wenn er sich in die Enge getrieben fühlt, dann ist es ohnehin sinnlos, keine Frage, denn dann hört die Lügerei nie auf und irgendwann verliert auch der vertrauensseligste Mensch das Vertrauen vollständig.

Und noch einmal: Ich wollte dazu nur generell etwas sagen, weder jemanden etwas unterstellen noch jemanden verteidigen.

@kimberly
Du magst mir dem Doppelleben durchaus recht haben. Die Frage, für mich, ist dann allerdings noch immer: weshalb führt jemand ein Doppelleben, weshalb hängt er gleichsam in zwei Leben drinnen - denn das ist ja ziemlich streßig. Etwas anderes wäre es natürlich, wenn es lediglich darum ginge, eine Geliebte zu haben, mit der man sich meinetwegen einmal in der Woche für zwei Stunden trifft. Aber wie brianna geschrieben hat, hat er ihr auch bei der Wohnung geholfen, war mit ihr im Baumarkt usw. - und das geht doch über die Rolle des banalen Seitenspringers hinaus, finde ich. Mir scheint halt, er kommt hier nicht los und dort nicht los - aus welchen Gründen auch immer (und gerade diese kennen wir eben nicht, obwohl nur deren Kenntnis wirklich Klarheit bringen würde).

LG

24.05.2014 23:49 • #27


G
Hallo,

ich denke auch, dass es bei Brianna darum geht, wie sie damit fertig wird, eine Bindung zu einem Mann aufgebaut zu haben, der zwar einen Fuß in ihr Leben gesetzt hat, der es aber vermieden hat, ihr zu zeigen, wo er mit seinem anderen Fuß steht.

Er war nie ganz bei ihr. Auch, wenn es sich für sie manchmal so anfühlte, wenn er da war. Denn er bemühte sich, ihr dieses Gefühl zu geben. Und kamen da mal Zweifel in ihr hoch, versuchte er diese zu zerstreuen mit Ausreden, Lügen, Verheimlichungen. Das gelang ihm auch meistens.

Warum? Warum ließ er sie nicht wirklich wissen, wie das andere Leben aussah, was er nebenher führte? Warum verbarg er quasi die Hälfte seines Seins vor ihr?

Brianna hat immer wieder danach gefragt. Sie hat immer wieder versucht, Zutritt zu dieser Hälfte zu bekommen. Erfolglos. Bis heute steht sie da mit ihren Ahnungen, Vermutungen und etlichen Fragezeichen. Wirklich wissen tut sie so gut wie nichts darüber.

Mag sein, dass sie nicht pädagogisch wertvoll ihre Fragen gestellt hat, ihren Zweifeln Ausdruck gegeben hat, ihre Vermutungen geäußert hat, um Klarheit darüber zu gewinnen, was er so sehr unter Verschluss gehalten hat. Mag aber auch sein, dass sie es schon richtig gemacht hat. Nur, dass sie so oder so keine Chance gehabt hat.

Brianna hat viel für diesen Mann empfunden. Sie war offen für ihn. Hat ihn in ihr Leben gelassen. Hat ihm vertraut soweit es die Umstände zuließen. Und wollte ihm gerne ganz vertrauen.
Das Merkwürdige: genau das wollte wohl auch er - dass sie ihm vertraut. Und dieses Vertrauen nicht verliert. Dafür tat er viel - abgesehen von immer wiederkehrenden Ausflüchten in Form von Lügen und Verheimlichungen ging er wahrscheinlich bis an die Grenzen des für ihn Machbaren (siehe die Wohnung, die er sich nahm). Aber das Fundament, auf dem sein Leben stand, das er neben dem mit ihr führte, das bekam sie nicht zu sehen. Das verbarg er nach wie vor.

Wie gespalten in seinem Inneren muss jemand sein, um so agieren zu können wie er es tat? Denn er war ja der Mann, den Brianna sich ersehnte, wenn er in ihrem Leben war. Und ich glaube nicht, dass es ihm unangenehm war, mit ihr zusammen zu sein. Aber es war auch selbstverständlich für ihn, dann wieder die andere Hälfte von sich zu leben. Die, zu der Britanna keinen Zutritt bekam...in der sie keinen Platz hatte.

Nun hat er seinen Fuß aus ihrem Leben zurückgezogen, wie es scheint. Zurückgeblieben ist ein tiefer Abdruck. Und eine verwirrte und enttäuschte und verletzte Brianna, die bis heute nicht weiß, wer dieser Mann eigentlich wirklich war.

Für mich hat er massiv und bewusst mit ihrem Vertrauen gespielt. Um es nicht zu verlieren. Was auch immer seine Gründe dafür waren, und was auch immer ihm das gebracht hat (denn seltsamerweise hat er ihr ja sein Vertrauen nicht entgegengebracht), es ist etwas tief Erschütterndes für einen Menschen, wenn er irgendwann erkennen muss, er hätte nicht vertrauen dürfen.

Ja, das lese ich aus Briannas Geschichte. Subjektiv. Und ohne sie oder ihn zu kennen.

Und immer noch wünsche ich ihr, dass sie ihre bittere Erfahrung einigermaßen gut verarbeitet.

Im Sonntagsmorgens-Schreibrausch und mit
LG Gedankensplitter

25.05.2014 08:41 • x 2 #28


B
Wenn ich anfange, über das warum? nachzudenken, werde ich wahnsinnig. Dann macht nämlich nichts mehr einen Sinn

25.05.2014 10:48 • #29


K
@Why Not

Zitat:
Die Frage, für mich, ist dann allerdings noch immer: weshalb führt jemand ein Doppelleben, weshalb hängt er gleichsam in zwei Leben drinnen - denn das ist ja ziemlich streßig.


Eben, genau diese Frage stellt sich, denn genau das hat der Partner von Brianna getan!

Zitat:
Brianna hat viel für diesen Mann empfunden. Sie war offen für ihn. Hat ihn in ihr Leben gelassen. Hat ihm vertraut soweit es die Umstände zuließen. Und wollte ihm gerne ganz vertrauen.
Das Merkwürdige: genau das wollte wohl auch er - dass sie ihm vertraut. Und dieses Vertrauen nicht verliert. Dafür tat er viel - abgesehen von immer wiederkehrenden Ausflüchten in Form von Lügen und Verheimlichungen ging er wahrscheinlich bis an die Grenzen des für ihn Machbaren (siehe die Wohnung, die er sich nahm). Aber das Fundament, auf dem sein Leben stand, das er neben dem mit ihr führte, das bekam sie nicht zu sehen. Das verbarg er nach wie vor.

Wie gespalten in seinem Inneren muss jemand sein, um so agieren zu können wie er es tat? Denn er war ja der Mann, den Brianna sich ersehnte, wenn er in ihrem Leben war. Und ich glaube nicht, dass es ihm unangenehm war, mit ihr zusammen zu sein. Aber es war auch selbstverständlich für ihn, dann wieder die andere Hälfte von sich zu leben. Die, zu der Britanna keinen Zutritt bekam...in der sie keinen Platz hatte.

Nun hat er seinen Fuß aus ihrem Leben zurückgezogen, wie es scheint. Zurückgeblieben ist ein tiefer Abdruck. Und eine verwirrte und enttäuschte und verletzte Brianna, die bis heute nicht weiß, wer dieser Mann eigentlich wirklich war.

Für mich hat er massiv und bewusst mit ihrem Vertrauen gespielt. Um es nicht zu verlieren. Was auch immer seine Gründe dafür waren, und was auch immer ihm das gebracht hat (denn seltsamerweise hat er ihr ja sein Vertrauen nicht entgegengebracht), es ist etwas tief Erschütterndes für einen Menschen, wenn er irgendwann erkennen muss, er hätte nicht vertrauen dürfen.


Liebe Gedankensplitter, danke für diesen Beitrag, er gibt 1 zu 1 wieder, was auch ich erlebte und wovon ich mich nur ganz schwer erhole...

Nur so ein Gedankengang: Im Strafrecht gibt es den Tatbestand Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, das ist zumindest Betrug. Und jeder/jede hat jederzeit die Möglichkeit, aus einer Lüge auszusteigen, indem er die Verantwortung für sich selbst und sein Handeln übernimmt, auch wenn er dann die Konsequenzen auf sich nehmen muss, alles andere ist für mich Fahrlässigkeit.

Liebe Brianna,

zermartere dir nicht den Kopf mit der Frage Warum, weil sie kein Ergebnis bringen wird. Das Schwerste ist, in einer solchen Situation, irgendwann die Akzeptanz dafür aufzubringen, dass es keine Antworten geben wird. Ich habe gefühlte 1000x den Versuch gestartet, Antworten auf meine Fragen zu bekommen, weitere Lügen, Ausflüchte und auch Manipulationen waren die Folge.

LG
Kimberly

25.05.2014 20:17 • #30


A


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