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Nicht lange genug gekämpft?

K
Hallo ihr Lieben,

Ich hab nochmal eine Frage an euch, die mich staendig beschaeftigt:

Ich bin meinem Freund zu liebe nach Amerika gezogen (er ist kein Amerikaner, aber hat ein tolles Jobangebot dort angenommen). Nach ca. 1 Jahr Zusammenwohnen, hat er mit mir Schluss gemacht unter der Begruendung, dass wir uns auf keine Zukunftsplaene einigen koennten und ich ihn im taeglichen Zusammenwohnen zu sehr einengen wuerde.
Ueber die Trennungsgruende hab ich schon mal in einem eigenen thread geschrieben. Was mich nun beschaeftigt ist die Frage, ob ich laenger/anders um ihn kaempfen haette sollen.

Die Trennung ist so verlaufen, dass er in den letzten Wochen/Monaten der Beziehung jegliche Versuche meinerseits ueber unsere Probleme zu sprechen abgeblockt hat, indem er gesagt hat, dass wir wohl keine Loesung finden werden, dass wir keine Chance als Paar haetten etc.. Ich hab ihn daraufhin verzweifelt aufgefordert mir zu sagen, ob er Schluss machen will oder nicht, wenn er nicht mehr bereit ist mit mir zu reden. Dann war ich alleine auf Heimaturlaub (hat andere Gruende, dass ich alleine geflogen bin, hat nix mit Beziehungsproblemen zu tun) und wir hatten uns ausgemacht uns waehrend dieser Zeit ein bisschen Ruhe zum Nachdenken zu geben. Er hat vor meinem Abflug noch gesagt, dass sich etwas dramatisch aendern muesste in unserer Beziehung und wir uns vielleicht den Herbst (damals war Juni) als Zeitfrist nehmen koennten, um herauszufinden ob und wie wir weitermachen koennten. Im Urlaub hatten wir noch 1x email Kontakt und 1x Kontakt ueber skype. Meiner Meinung nach ein konstruktives Gespraech. Und 2 Tage vor meinem Rueckflug hat er mit mir ueber Skype Schluss gemacht.
Ich hab ihn heulend darum gebeten das nicht zu tun und uns eine 2. Chance zu geben oder zumindest eine Beziehungpause statt einem endgueltigen Aus, aber er hat gemeint fuer ihn waere alles klar.

Ich hab daraufhin aus Schock meinen Urlaub noch 1 Woche verlaengert. In dieser Woche hab ich ihn mehrmals angerufen und emails geschrieben und ihm angeboten auf seine Wuensche komplett einzugehen, aber er hat mir mir nicht geglaubt, dass ich meine Meinung wirklich aendern koennte.

Nach dieser Woche bin in in die USA zurueckgeflogen. Meine Mutter ist zur Unterstuetzung mitgekommen und wir haben in einem Motel gewohnt. Habe meinen Freund gleich am ersten Abend zu einem Abendessen getroffen (nur wir 2, ohne Mutter) und nochmal versucht alles zu besprechen. Er war zuerst ueberaus freundlich, war fast wie bei einem Date. Ich habe mich bemueht gut zuzuhoeren, habe dann so viel Hoffnung geschoepft, dass ich ihn nochmal nach einem Neuanfang oder einer Beziehungspause gefragt habe, aber er hat abgeblockt. Hat gemeint, das bringt nix, hat mir wieder nicht geglaubt, dass ich wirklich meine Meinung ueber Bord werfen koennte und seine Wuensche ohne wenn und aber erfuellen koennte. Auf weitere Argumente meinerseits hat er gemeint, wenn ich wirklich alles fuer ihn aufgeben will, muesste ich erst mal alleine in den USA gluecklich sein koennen, dass ich vermutlich eine lange Zeit dafuer brauchen wuerde und dass er selbst dann nicht wuesste, ob er wieder mir zusammensein koennte. Ich habe ihm erklaert wie wir beide alles besser machen koennten, ihm erzaehlt wie schoen wir es haben koennten. Ihm sind dabei fast die Traenen gekommen und er hat gesagt er muesse jetzt wirklich nach Hause fahren und wir haetten ja jetzt beide etwas zum Nachdenken.

Ich habe zwei Tage spaeter wie abgemacht meine Sachen aus unserer gemeinsamen Wohnung abgeholt. Er war ueberraschenderweise an diesem Tag zu Hause und hat von zu Hause aus gearbeitet. Wir haben nochmals stundenlang geredet. Er hat gesagt, dass wir einfach keine Loesung fuer uns gefunden haben, dass er sich einen Loesungsvorschlag von mir anhoeren wuerde, aber dass ich keinen finden wuerde. Ich hab ihn nochmals gefragt ob er sich wirklich sicher ist, dass er will, dass ich gehe. Er hat gesagt, dass er lange drueber nachgedacht hat und hat “Ja, ich bin mir sicher.” gesagt.

Ich habe am naechsten Tag meinen Job gekuendigt und dadurch auch mein Visum aufgegeben und war dann noch 1.5 Wochen in den USA und habe das Monat noch zu Ende gearbeitet und alle organisatorischen Dinge fuer die Abreise erledigt (Bankkonto geschlossen etc..).
In all der Zeit war ich noch in Kontakt mit ihm und hab ihm immer wieder gesagt, dass ich ihn liebe und so gerne bei ihm bleiben wuerde. Er ist bei seiner Meinung geblieben. Auf meine Frage, ob er mich noch liebe hat er geantwortet, dass er nicht mehr das fuer mich empfindet, was er frueher fuer mich empfunden hat.

Nun meine Frage: Haette ich laenger in den USA bleiben sollen und meinen Job und mein Visum noch nicht aufgeben? Zwischen seinem Schlussmachen und meiner Kuendigung lagen nur 1.5 Wochen.

Er hatte mir geraten laenger in den USA zu bleiben und von dort aus einen Job in Europa zu suchen. Hat auch angeboten, dass wir uns in der Zeit auf freundschaftlicher Ebene treffen koennten an den Wochenenden.

Ich wollte urspruenglich um ihn kaempfen und laenger dortbleiben, hatte auch schon eine eigene Wohnung organisiert, aber hab mir dann nicht vorstellen koennen, wie ich in diesem emotionalen Zustand es alleine in den USA ausgehalten haette. Ich hatte noch keine Freunde dort, nur die Arbeitskollegen als Bekannte. Und meine Frage war: Wie lange haette ich auf ihn gewartet? Er war der einzige Grund fuer mich in den USA zu sein.

Trotzdem, es quaelt mich nun der Gedanke, nicht genug um ihn gekaempft zu haben. Wir stehen immer noch in Kontakt. Ich hab ihm nach meiner Abreise auch noch geschrieben, dass ich alles noch mal in Kauf nehmen wuerde, wenn er seine Meinung aendern wuerde und mich zurueck haben wollte. Dass ich mir nochmal einen Job und ein Visum suchen wuerde (obwohl ich weiss, dass das sehr schwer ist).

Was meint ihr? Haette es Sinn gehabt, laenger dort zu bleiben (wie lange?) oder haette ich mich oder uns beide nur gequaelt damit?

Sorry fuer den langen Text und vielen Dank fuers Lesen!

30.09.2012 16:30 • #1


sanin
Nein hätte es nicht. Du hast gebettelt, gebeten aber er ist nicht einmal ins Wanken gekommen.
Für ihn ist es (warumauchimmer) zu Ende.
Dass du in den Staaten dich nicht so wirklich zurecht gefunden hast (oder was er damit meinte) ist nur ein Grund von vielen.
Es scheint, den wirklichen Grund warum er die Beziehung nicht mehr wollte scheint er dir nicht deutlich gesagt zu haben. Also glaubst du, du hättest evt. noch eine Chance gehabt wenn du.....
Aber du hättest nichts tun können.

Dir bleibt leider nichts anderes übrig, als dein Leben neu zu sortieren, und dich neu zu orientieren.

30.09.2012 17:08 • x 1 #2


A


Nicht lange genug gekämpft?

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Franc
Der Typ ist doch das Letzte! Macht über tausende km Entfernung via Skype Schluss mit Dir, obwohl er das 100 pro schon vor deinem Urlaub wusste. Sein Verhalten wies ja schon deutlich darauf hin.

Leider hast Du mit deinem Verhalten nur sein Ego gepusht. Kontakt abbrechen und unter ganz miese Erfahrungen abhaken.

30.09.2012 17:36 • x 1 #3


E
Hallo Kati,

das klingt für mich nach einer Menge Forderungen, die er da an dich stellt. Und trotzdem ist er noch nicht mal bereit, über Gründe und/oder Wünsche von seiner Seite zu sprechen bzw. etwas von seiner Seite beizutragen... .

30.09.2012 17:37 • x 1 #4


T
Sei gedrückt! Aber stell dir mal vor, allein in den Staaten? Blanker Horror, oder nicht? Hier hast du deine Ma! Bin auch sooo froh, jetzt in meiner Situation, meine Eltern zu haben! Würde sonst schon nicht mehr leben! Ganz sicher! Du wärst allein und mit der Hoffnung auf die WoE! Hättest du das ausgehalten? Du hast alles getan, wie ich! Man demütigt sich, bettelt, fleht....! Alles umsonst!

30.09.2012 18:53 • x 1 #5


R
Hallo Kati80,

was du schreibst, klingt für mich als Außenstehende danach, als habest du bis zum Angebot der Aufgabe deiner eigenen Interessen, Bedenken, Meinung gekämpft. Ich glaube nicht, dass du dir vorwerfen kannst, nicht alles versucht zu haben.

Und jedesmal hat dein Freund eindeutig Stellung bezogen - seine Gefühle reichen nicht mehr. Dagegen kann niemand etwas tun. Er nicht, und du erst recht nicht. Fühl dich nicht schuldig deswegen, und sei dankbar für seine Ehrlichkeit.

Anstatt dich zu fragen, ob du lange genug und stark genug gekämpft hast, könntest du dich auch fragen, ob du langfristig wirklich in der Lage und willens gewesen wärst, all das zu geben, was du zu geben bzw. zu ändern angeboten hast. Die Fortführung der Beziehung um den Preis deiner Integrität hätte möglicherweise früher oder später zur nächsten Krise geführt, dann von deiner Seite aus, wenn du merkst, dass du dich dauerhaft verbiegen musst, um ihn halten zu können. Es ist sehr deutlich spürbar, dass dir im Moment das Leben mit ihm wichtiger ist als ein Leben nach deinen eigenen Maßstäben, aber es kann gut sein, dass du schon in wenigen Monaten ganz anders darüber denkst.

30.09.2012 19:27 • x 1 #6


M
du hast alles versucht und noch mehr
mach dich doch nicht zum fußabstreifer
du hast alles richtig gemacht

30.09.2012 20:02 • x 1 #7


K
Vielen Dank fuer eure schnelle Hilfe!

Ich muss sagen, dass er ueber Skype mit mir Schluss gemacht hat statt im persoenlichen Gespraech, finde ich nicht so schlimm. Er hat sich Bedenkzeit erbeten und wollte meinen Urlaub dazu nutzen mal alleine ueber alles nachzudenken. Ich war verunsichert und hab ihn gebeten, dass wir vor meiner Rueckreise nochmal reden koennten, weil ich wissen wollte, was mich bei der Ankunft erwartet. Ich wollte keinen 12-stuendigen Flug ins Ungewisse mitmachen muessen. Auf diese Art und Weise war ich wenigstens im Kreis meiner Familie als er mit mir Schluss gemacht hat und ich konnte noch meine Mutter zur Unterstuetzung mitnehmen.

Was mich nun bedrueckt ist die Tatsache, dass fuer uns wohl echt keine Moeglichkeit mehr besteht wieder zusammenzukommen, selbst, wenn er seine Meinung und Einstellungen aendern sollte. Es waere keine schrittweise Annaeherung moeglich, sondern es wuerde einen gewaltigen Schritt brauchen: Er muesste mich entweder heiraten, damit ich eine Aufenthaltsgenehmigung bekomme, oder er muesste mich darum bitten mir nochmals einen Job und ein neues Visum zu suchen, was aber nun viel schwieriger waere, weil ich nun nur mehr einen anderen Typ von Visum beantragen koennte, der aber viel schwieriger zu bekommen ist.
Er muesste also mich bitten, all das, was ich voriges Jahr ihm zu liebe aufgebaut habe und wegen ihm wieder hingeschmissen habe, nochmal zu tun, unter erschwerten Bedingungen. Oder er muesste seinen Lebenstraum komplett aufgeben und zu mir nach Europa kommen.

Auf der einen Seite bin ich froh, dass er mir nicht einfach so ueber den Weg laufen kann und ich nicht mitbekomme wie sein Leben nun vielleicht mit einer anderen weiterlaeuft. Auf der anderen Seite bedrueckt es mich, dass es keine Chance gibt fuer uns, selbst wenn von seiner Seite her spaeter mal Zweifel aufkommen, ob seine Entscheidung die Richtige war.

Ich kann also nicht einfach mein Leben weiterleben in der Gewissheit, dass er schon richtig fuer sich entschieden hat, denn wenn er wollte, koennte er ja jederzeit zurueck zu mir.
In unserem Fall, waeren dazu solch riesengrosse Schritte notwendig, dass man sie realistischerweise wohl nicht machen wird, auch wenn man an einen zarten Neuversuch denkt.

Ich muss auch dazusagen, dass sein Vater vor kurzem mit einer ganz schlechten Krebsdiagnose konfrontiert worden ist und mein Ex auch beruflich ueberlastet ist. Daher habe ich manchmal Zweifel, ob ihm bloss im Moment einfach alles zu viel geworden ist und er aber vielleicht in Zukunft mal anders ueber alles denken koennte..

30.09.2012 20:12 • #8


K
@Raupe:

In unserem Fall war das Hauptproblem, dass ich irgendwann mal wieder nach Europa zurueck wollte, wenn es familien-und job-technisch passen wuerde und er mir nicht sagen wollte, ob wir das als Ziel haben koennten oder nicht. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob er im Prinzip dort bleiben will, wenn im Job alles gut laeuft oder ob er da flexibel ist. Er hat immer nur gesagt, dass es keinen Sinn macht so weit in die Zukunft zu planen. Es ist nicht einfach in solch einer Situation einen Kompromiss zu finden.
Ich hab ihm nach dem Schlussmachen angeboten zu probieren in den USA zu sein mit der Einstellung fuer immer zu bleiben.
Heute denke ich auch anders darueber: Ich waere immer noch bereit zu probieren fuer immer in den USA zu bleiben, aber dazu muesste er mir sagen, dass er wirklich dortbleiben moechte und es wirklich keinen anderen Weg fuer ihn gibt. Man kann nicht immer alles spontan entscheiden, wenn man zu zweit ist.

30.09.2012 20:27 • #9


E
Hallo Kati80

auch wenn dein Thema schon älter ist, habe ich dich bei wie geht es euch heute gelesen und war neugierig,

wie geht es dir nun nach so langer Zeit, hast du je wieder was von ihm gehört?
auch ich habe eine Fernbeziehung, innerhalb Europas,
ich würde auch für ihn umziehen, weil ich es will,
doch vor dem letzen Urlaub hat er alles hingeschmissen,
für mich plötzlich, für ihn wohl wohl überlegt

ich frage mich ob man überhaupt auf eine Entfernung kämpfen kann?
ich kann nicht abschliessen, ich kann es nicht vergessen, ich kann es nicht verstehen

09.05.2013 19:26 • #10


M
Hallo Kati,

es gehören immer zwei dazu. Aber aus dem was Du hier schilderst, scbeint es wirklich so zu sein, dass er nicht mehr die Gefühle für Dich empfindet. Das ist schwer für Dich zu begreifen. Der Ort spielt hier keine Rolle (klar hast Du sehr viel für ihn getan und aufgegeben, unglaublich viel) und dennoch kann man Liebe nicht erzwingen. Das passiert uns (leider) allen. Der einzige Weg ist zu verarbeiten und mglichst versuchen an sich selber zu denken. Du hast genug getan!
Meiner Freundin viel es sehr leicht sich von mir nach 5 Jahren zu trennen. Fazit: Für Gefühle gibt es keine Garantie.
Viel Glück!

09.05.2013 20:34 • #11


K
Liebe Einsamkeit,

Es tut mir sehr leid, dass ich erst jetzt dazukomme, dir zu antworten.

Ich möchte dir mit meiner Geschichte nicht den Mut nehmen und denke, dass man aufpassen muss, wenn man versucht sein eigenes Leben mit den Leben anderer, die hier im Forum beschrieben werden, zu vergleichen.

Aber zu deiner Frage:
Wir waren noch ca. 3 Monate nach der Trennung in Kontakt, der immer von mir ausging. Er hat mir auch gesagt, dass ich ihn immer kontaktieren kann, dass er es aber besser findet, wenn er sich von sich aus nicht meldet.
Nur ein einziges Mal hat er sich bei mir gemeldet, aber da ging es bloss um etwas Organisatorisches bezüglich des Auflösens der gemeinsamen Wohnung.
Er hat nie nachgefragt wie es mir geht.
Ich habe in all meinen Kontaktversuchen, probiert Missverständnisse aufzuklären, aber bin immer nur mit Vorwürfen überhäuft worden. Ich wäre an allem Schuld, ich wollte ja keine Familie mit ihm (hab keine Ahnung woher er das hat, ich wollte nichts lieber als das!), mir wären Europa und meine alte Familie zu wichtig gewesen (wo ich doch ihm zu liebe in die USA gezogen bin und nur wissen wollte, ob dies nun ein endgültiger Schritt sein sollte, oder ob es die Möglichkeit gäbe irgendwann auch wieder zurückzuziehen, wenn die Jobbedingungen etc.. gepasst hätten), etcetc..

Ich habe letztendlich den Kontakt abgebrochen, nachdem ich ihn gefragt hatte, ob es jemanden Neuen in seinem Leben gäbe und er mir nach einigem Zögern gesagt hat, dass er erst kürzlich begonnen hat jemanden zu daten.
Erst da hab ich geschafft, die Reissleine zu ziehen und mich vor weiteren Verletzungen zu schützen.

Ich bin ihm dankbar dafür, dass er auf meine Anrufe und emails geantwortet hat, aber nicht dafür, dass er trotzdem zu keiner ehrlichen Auseinandersetzung mit mir bereit war, meine Fragen trotzdem nicht wirklich beantwortet hat und die gesamte Verantwortung mir aufgeladen hat.

Seit 7 Monaten weiss ich nun nichts mehr von ihm und er nichts von mir.

Mir geht es im Moment relativ gut. Im Moment schaffe ich es- mit viel Konzentration- die Beziehung relativ nüchtern zu betrachten und zu sehen, was alles nicht gepasst hat und was auch mit noch so grossen Anstrengungen nicht funktioniert hätte. Denn es kann nicht immer nur einer an einer Beziehung arbeiten. Eine Beziehung muss gelebt werden, von beiden Seiten, und es wird immer wieder mal etwas schief gehen, Verletzungen werden entstehen, es wird Missverständnisse geben, es wird definitiv nicht perfekt sein. Aber wenn man sich wirklich liebt, dann durchlebt man das gemeinsam und wächst gemeinsam daran.
Wenn die Liebe nicht ausreicht, dann kommt es wohl zu unüberwindbaren Belastungen und man erlebt wohl eine zu grosse Einschränkung des eigenen Lebens bei allen Konfliktpunkten.

Tja, und dann gibt es aber leider auch bei mir auch nach so langer Zeit immer noch die kompletten Abstürze, wo ich ihn dermassen stark vermisse und alles, was geschehen ist so unglaublich traurig finde (obwohl: Diese Traurigkeit merke ich eigentlich auch in den guten Momenten.) und nicht damit umgehen kann, dass nun wirklich alles vorbei ist und er so ein schlechtes Bild von mir hat und es nichts mehr gibt, was ich tun kann, um zumindest die Missverständnisse aufzuklären, auch wenn seine Gefühle nicht (mehr?) ausreichen. Ich weiss aber, dass er mich nicht verstehen würde. Ich habe schon so oft versucht alles zu erklären. Wenn er es verstehen könnte, wäre es wohl auch nie zu der Trennung gekommen..

Das ist wohl das härteste an der Distanz. Man kann sich nicht auf einen Kaffee treffen, um nochmal Angesicht zu Angesicht zu sprechen und irgendwie einen Frieden mit sich und der Welt zu finden.
Der Vorteil an der Distanz ist allerdings, dass man schneller mit der harten Realität konfrontiert wird, dass man nun getrennte Leben führt, die nichts mehr miteinander zu tun haben. Es ist untragbar brutal, aber vielleicht auch ganz gut, um schneller zu lernen mit der neuen Situation umzugehen?

Wie gesagt, ich kämpfe mich schön langsam zurück ins Leben. Meine Familie ist dabei eine unglaubliche Stütze.
In meinem Fall kommt auch dazu, dass ich nun zum ersten Mal seit 8 Jahren wieder in meiner Heimatstadt lebe. Mittlerweile habe ich ein paar neue Freunde gefunden und ich habe ganz kurze Momente, wo ich wieder wirklich ich selbst sein kann.
Und auch Momente des Muts, wo ich mir denke: Da ist noch viel mehr drin. Da gibts noch mehr, dass auf mich wartet im Leben.

Für diese Momente lohnt es sich zu kämpfen.

Ich drück dich mal ganz fest und wünsche dir ganz viel Kraft für deinen Weg, wie auch immer der aussehen wird!

Lieber Megn66,
Auch dir möchte ich recht herzlich für deine Nachricht danken. Ich denke, du hast wirklich recht.
Wie geht es dir mittlerweile? Wie kommst du mit der Situation klar? Was tust du für dich?

Ein ganz dicker Drücker,
Kati

19.05.2013 12:52 • #12


E
Hallo Kathi

danke für deine Nachricht,
das tut gut,
Zitat:
Das ist wohl das härteste an der Distanz. Man kann sich nicht auf einen Kaffee treffen, um nochmal Angesicht zu Angesicht zu sprechen und irgendwie einen Frieden mit sich und der Welt zu finden.
Der Vorteil an der Distanz ist allerdings, dass man schneller mit der harten Realität konfrontiert wird, dass man nun getrennte Leben führt, die nichts mehr miteinander zu tun haben. Es ist untragbar brutal, aber vielleicht auch ganz gut, um schneller zu lernen mit der neuen Situation umzugehen?

das ist das schlimme, man möchte sich erklären verstehen
durch die Distanz ist all dies nicht möglich, und JA, man merkt dass jeder sein eigenes Leben lebt,
ich habe mir nun oft Gedanken über Heinat gemacht, aber Heimat ist da wo mein Partner ist?
durch die Distanz, das nicht Sehen hat man auch irgendwie die Realität verloren und falsche (positive) Bilder im Kopf, und auch ich habe diese total Abstürze


ich danke dir für deine Sichtweise,
und deinen Mut den du darin ausstrahlst,
dir auch viel Kraft weiterhin und zurück

19.05.2013 13:27 • #13


M
Liebe Kathi,

vielen Dank für Deine Zeilen. Mir geht es eigentlich im Moment gut (nach 2 monatiger Trennung). Aber das Stimmungsbarometer schwankt oft sehr und wenn ich ehrlich bin, dann wird dieses Wechselbad der Gefühl noch länger anhalten. Ich weiß von ihr, was sie vermisste, was ich aus ihrer Sicht nicht (genug) geben konnte. Das hatte sie mir damals persönlich mitgeteilt. Auch ich habe einiges vermisst und so kam halt die Trennung. Nicht unbedingt unvorbereitet, dass ist vielleicht ein Vorteil, auch zu wissen warum. Wenn die Gefühle nicht mehr da sind, dann hat es wohl keinen Sinn. Mein Angebot eine Paartherapie zu probieren, war sie negativ eingestellt, aufgrund vergangener Erfahrungen. Was bleib? Sie ziehen zu lassen....
Ich hoffe und Wünsche , dass es uns allen gelingt wieder so optimistisch in die Zukunft zu blicken und eines Tages den Menschen zu treffen, der wir verdienen.
Schön, dass Du wieder Halt in Deinem Leben gefunden hast und Du Unterstützung über Deine Familie erfährst!
Viel Glück und alles Liebe!
Max

19.05.2013 19:51 • #14


A


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