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Offene Fragen nach Beziehungs-Aus

B
Guten Abend!

Vor einer Woche hat mein Freund die Beziehung beendet. Zuvor hatten wir einen Streit gehabt. Er hatte mir aber direkt am nächsten Tag von sich aus geschrieben, ganz normal und lieb und gesprächig wie immer, als wäre nie was gewesen. Ich habe ihn dann auch gefragt wann wir uns sehen könnten um zu reden und er war auch bereit dazu, machte Vorschläge zu einem Treffen. Er erwähnte auch schon, dass es seiner Oma überhaupt nicht gut ginge, die dann auch am nächsten Tag (Dienstag) verstorben ist. Sie war jahrelang schon sehr krank. Seit dem Tag war alles anders. Nach meinem Spätdienst wollte ich ihn anrufen, konnte ihn aber nicht erreichen und auf meine vorherige Nachricht hat er nicht geantwortet und ich fragte mich halt was bei ihm los ist, weil wir sonst immer über den Tag verteilt schreiben. Irgendwann schrieb er ganz kurz was los war und am nächsten Tag haben wir kurz telefoniert, da war er aber sehr kurz angebunden und distanziert und meinte auch er wäre noch sauer auf mich (wahrscheinlich wegen dem Streit am Sonntag dachte ich) und wir müssten uns mal aussprechen. Am Donnerstag und Freitag haben wir nichts voneinander gehört. Am Freitag war er auf einer Weihnachtsfeier von der Arbeit, von der er nie vorher was erwähnt hatte. Und am Samstag stand er bei mir in der Wohnung, dachte wir sprechen uns aus und ich wunderte mich warum er Schuhe und Jacke nicht ausziehen möchte. Dann sagte er mir, dass er nicht mehr mit mir zusammen sein möchte und wollte auch gleich wieder weg. Wir haben zwar kurz gesprochen, aber auf Fragen bekam ich keine Antworten bzw. kann ich das alles nicht nachvollziehen. Er meinte, dass er nicht mehr an uns glaubt und Gefühle für mich weniger geworden sind/ nicht ausreichen. Wir hatten in den zwei Jahren Hochs und Tiefs gehabt aber in den letzten Wochen/Monaten lief es gut zwischen uns. Ab und an hat man mal Unstimmigkeiten, aber wir hatten keine großen Probleme. Er hatte auch nicht angedeutet oder angesprochen, dass er Zweifel hat. Vielleicht hat er es mit sich selber ausgemacht. Aber er hatte mir auch von sich aus immer wieder gesagt, dass er mich liebt und wie wichtig ich ihm bin und ich hab's ihm auch gesagt. Wir hatten noch gemeinsam überlegt wie wir nächstes Jahr Urlaub nehmen, über das gesprochen was in nächster Zeit ansteht, er hat mir ein Bild von uns geschenkt, was eine Fotografin von uns beim Frühschoppen gemacht hat. Und wir hatten zu der Zeit noch geplant am Wochenende (sollte eigentlich dieses gewesen sein) zusammen weg zu fahren. Das verwirrt mich und ich dachte, dass wir uns richtig aussprechen. Wir sind an dem Tag auch nicht im Streit auseinander gegangen, haben uns mit einer innigen Umarmung verabschiedet, er hat mir noch einen Kuss auf die Stirn gegeben. So etwas ist nie leicht, aber für mich wirkte er wie ferngesteuert, als wäre er nicht er selber, er hatte die ganze Zeit Tränen in den Augen und wenn wir uns angeschaut haben, konnte man ihm Schmerz und Trauer in den Augen ablesen. Seitdem hatten wir auch nicht geschrieben/telefoniert. Ich habe ihm nur noch einen Brief zukommen lassen. Bisher hat er sich auch noch nicht gemeldet. Ich weiß auch, dass er die Trauer um seine Oma verarbeiten muss und jeder hat seine eigene Art und Weise. Bedrängen möchte ich ihn auch nicht, aber ich würde trotzdem noch mal gerne persönlich mit ihm reden, auch wenn er bei seinem Entschluss bleiben sollte. Meint ihr, ich sollte ihm bald mal eine Nachricht schreiben in der ich ihn frage?
Und mit den Leuten mit denen ich gesprochen habe, haben sich auch total gewundert, weil das alles nicht zusammen passt. Und viele meinten noch, dass wir total glücklich und verliebt wirkten und dass er vor seinen Kumpels auch von mir geschwärmt hat. Wir konnten uns auch eine Zukunft miteinander vorstellen, was auch im Freundeskreis alle wussten.

12.11.2018 03:28 • #1


E
Hallochen!

Deine Geschichte kommt mir an vielen Stellen leider auch sehr, sehr bekannt vor.
Daher weiß ich selbst wie unglaublich schwierig das jetzt ist sowie ich auch weiß wie Gros der Wunsch nach dem Warum ist. Aber du solltest dem ganzen doch etwas mehr Zeit geben als eine Woche. Zumal wen du schon ein Brief geschrieben hast wo du bislang auf eine Antwort wartest.
Das ganze ist noch sehr emotionsgeladen für dich, sowie für ihn. Klare Gedanken sind da kaum möglich.
Ich habe auch einige Zeit gebraucht um halbwegs vernünftig reflektieren zu können.
Aus welchen Gründen auch immer, hat er sich jetzt erstmal aus der Beziehung heraus gezogen. Versuch diese Entscheidung irgendwie erstmal zu respektieren. Egal wie schwer dies Im Moment fällt.

Wen er dich wirklich über alles liebt dann wird er sich auch wieder bei dir melden.

Du bist nicht alleine, fühl dich gedrückt.

-Verlier nicht die Hoffnung, aber erwarte auch nichts. Dann kannst du nicht enttäuscht werden.

Lg

12.11.2018 04:29 • #2


A


Offene Fragen nach Beziehungs-Aus

x 3


Gwenwhyfar
Hallo butterfly,

was hast Du in diesem unglückseligen Brief geschrieben? Keine Antwort ist da schon eine deutliche Antwort.

Hör bitte auf, weiter an ihm rum zu krampfen. Du machst alles nur schlimmer. Also keine folgenden Nachrichten Deinerseits.

Hatte er ein enges Verhältnis zur Oma? Falls ja, bereite Dich auf Monate vor, die er brauchen wird.

Das Abschiedsszenario liest Du so hundertfach in Foren. Da ist gar nichts ferngesteuert. Das möchtest Du nur so sehen. Die Tränen, der Kuss auf die Stirn. Genau, NUR auf die Stirn. Er weint um die Vergangenheit, um eine ungewisse Zukunft, nicht unbedingt aus Liebe zu Dir.

Das ist sicher alles momentan sehr hart für Dich, aber es macht keinen Sinn, dass Du Dir Hoffnungen machst. Gewinne Abstand!

An Todesfällen zerbrechen nicht wenige Beziehungen, weil vorher schon der Wurm drin war und das nun für den letzten Knall reicht.

Es gehört eine einzige empathische Nachricht hier her: *Ich bin für Dich da, wenn Du reden willst. Ansonsten lasse ich Dich jetzt. Es tut mir sehr leid, dass Oma Auguste gegangen ist.*

Ich fürchte, dass Du über Euch geredet hast. Nun ist es so passiert vermutlich und dann lass auch das so stehen. Ansonsten gehst Du ihm nur auf die Nerven.

Etwas anderes darfst Du, wenn Du magst, auch noch mitnehmen. Es gibt auf Deine Warum-Fragen keine Antworten, die Dich zufrieden stellen werden. Sämtliche Antworten gebähren sofort neue Fragekinder. Weil Du ihn wieder willst, weil Du ihn entlarven willst, dass die Gründe doch alle keine sind. Dass man doch so viel ändern könnte. Für ihn existieren sie. Punkt. Versuche es zu akzeptieren.

Du kannst ihm vorsichtig ein trotzdem schönes Weihnachtsfest wünschen. Garniert mit der Aussage, dass es ihm hoffentlich schon etwas besser geht. Mehr geht aus meiner Sicht hier gar nicht.

Sei stark!

12.11.2018 08:19 • x 4 #3


G
Guten Tag,
es ist ja nicht so, daß der der sich trennt keine Trauer darüber empfindet oder das es ihm nicht leid tut.
Das heißt aber nicht das er die Trennung rückgängig machen möchte.
Das ist nur der Wusch des Verlassenen.Was andere darüber denken,reden oder vermuten sind alles Dinge die nicht relevant sind.
Letztendlich zählt nur die Tatsache das es vorbei ist und erfahrungsgemäß ist jedes betteln,fragen, sich mal melden etc.absolut kontraproduktiv.
So hart das jetzt für Dich ist, akzeptier seinen Entschluß und sieh es als Chance für Dich etwas Neues beginnen zu können.
Alles Gute Dir.

12.11.2018 12:32 • #4


Gwenwhyfar
Zitat von gastfrau1211:
und erfahrungsgemäß ist jedes betteln,fragen, sich mal melden etc.absolut kontraproduktiv.


So pauschaliert stimmt das schlicht nicht. Die Erfolgsquoten sind niedrig, aber geschickt angefangen könnte man in einem solchen Fall mit Geduld mal schauen. Sich selbst nicht vernachlässigend usw.

12.11.2018 12:47 • #5


B
Hallo Gwenwhyfar,

in dem Brief habe ich mich für den Streit entschuldigt, noch paar andere Dinge reingeschrieben und ihm viel Kraft gewünscht usw wegen dem Tod seiner Oma.
Persönlich hatte ich mich auch bei ihm entschuldigt.
Als Kind stand er seiner Oma nahe, später aber wohl nicht mehr allzu sehr. Aber es war eh ein heikles Thema für ihn worüber er nicht so gerne gesprochen hat, v.a. über ihren Zustand.

12.11.2018 13:25 • #6


Gwenwhyfar
Hi butterfly,

was wohl die paar anderen Dinge waren? Die können unter anderem für das Schweigen verantwortlich sein und das solltest Du, mindestens für Dich, mal auseinander nehmen.
Entschuldige Dich nicht weiter. Es ist so passiert und so ist es jetzt.

Kinderzeit prägt sehr. Was seine spätere Sicht angeht, vielleicht hat er auch generell Probleme mit dem Tod oder es gibt da internes Familiengekabbel. Das ist für Dich nun erstmal egal.

Sammel Dich, schweige (u.a. Respekt vor seinem Wunsch nach Abstand) und dann sehen wir mal, wie es Dir um Weihnachten rum geht. Ist sowieso eine blöde Zeit in einem solchen Fall, ich weiß. Du schaffst das aber, wenn Du Dich mit netten Leuten umgibst, tust, was Dir Freude bringt (wenn Du nicht permanent auf ihn starrst, schwer, aber machbar). Du hast vor ihm gelebt, Du wirst auch ohne ihn weiter leben können. Und wenn das 10x gerade nicht in Deinen Kopf geht. Du hast keine Ahnung, was das Leben noch für Dich bereit hält.

Mit Abstand sieht dieser Mensch anders aus. Mal schauen, was Du so meinst in einiger Zeit. Nach Heulen und Zähneklappern hätte ich keinen wieder haben wollen.

Ich wünsche Dir alle Kraft und schreib weiter, wie es Dir geht. Leicht wird es nicht, aber machbar. Also, Kopf hoch!

Ach ja, lenkt auch ein wenig ab, mach Dir mal Gedanken, wie eine gute Beziehung aussehen sollte, für Dich.
Nur am Rande bemerkt: Die meisten Männer mögen viel S. und wenig Beziehungsgespräche, auch wenn der ein oder andere es nicht zugeben würde. Bedeutet schlicht, Du solltest auch in der Lage sein, Dich und Deine Probleme allein zu tragen und nicht Deinem Partner damit immer wieder in den Ohren zu liegen. Ausnahmen gibt es natürlich, wie überall.

Ohren hoch und weiter geht's .

12.11.2018 13:58 • #7




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