15

On Off / Beziehungsangst?

L
Hallo ihr Lieben,


Ich hatte mit meine Freund und Vater meines Kindes 5 Jahre lang eine On Off Beziehung. Die Zeit war sehr anstrengend für mich. . Aktuell bin ich seit einem halben Jahr in einer neuen glücklichen Beziehung mit einem wundervollen Mann.

Trotzdem frage ich mich manchmal, warum meine vergangene Beziehung so schwierig war. Sowas kannte ich vorher nicht. .war ich mit einem Beziehungsflüchtling zusammen? Die Probleme waren folgende:

-War zuviel harmonie zwischen uns hat er künstlichen streit erzeugt
-Nach jeder Trennung und etwas vergangener Zeit, war er wieder in der Veriebtheitsphase. nach ca. einem halben Jahr war der Altag wieder eingekehrt. dann wurde ich wieder abgewertet und kritisiert. Er hat nur noch das Negative an mir gesehen (banale Dinge) obwohl ich mich ja nicht verändert habe. Das verstehe ich nicht. .
-über seine Gefühle hat er nie gesprochen. war er mit was überfordert hat er schluss gemacht. bzw. die Gefühle verloren. Die kammen nach einiger Zeit wieder.

Vor mir hatte er erst eine Beziehung. 1 Jahr. es blieb nur verbrannte Erde übrig.

Das on off ging 3x so. . bis ich ein für alle mal den Schlussstrich zog. Ich konnte nicht mehr. . und ja, ich weiss. ich habe das alles zu lange mitgemacht. . Bei jedem Anlauf dachte ich, jetzt wird alles gut. jetzt funktioniert es. Hoffnung. aber es war jedes mal wieder das gleiche Muster: Verliebt, Alltag, Kritik Abwertung, Schlussstrich.

Zu unserer Vorgeschichte: Wir waren erst ca. 3/4 Jahr zusammen als ich ungeplant Schwanger wurde. Wir waren sehr verliebt und haben uns für uns und unser Kind entschieden. Als dann der Altag da war kam auch schon bald die erste Trennung. getrennte Wohnungen. . dann wieder on. .wieder off. usw. zusammengezogen sind wir danach nicht mehr. . war das mal ein Thema. hatte ich das gefühl es überforderte ihn. Gesag hat er aber nie was.

Kennt das so jemand? Hat das auch jemand erlebt?

Liebe Grüsse

14.12.2022 10:48 • #1


Scheol
Das Buch „Jein“ von Stefanie Stahl könnte passen,

14.12.2022 11:38 • x 4 #2


A


On Off / Beziehungsangst?

x 3


I
Zitat von Lina32:
Kennt das so jemand? Hat das auch jemand erlebt?

Jo, fünf mal. Du hast hier 8 Themen wegen dem Typen, das lässt tief blicken...
Ich hoffe du hast außer im Bezug aufs Kind inzwischen alles an Kontakt unterbunden.
Fummelt er in deiner neuen Beziehung rum? Ich möchte dir fast versprechen, dass das irgendwann kommen wird.
Solche Menschen sind verliebt ins Verliebtsein, sobald es ruhig und entspannt wird,brauchen sie die Spannung wieder, das Auf und Ab der Gefühle. Dann kommt jemand Neues, man wird abgesägt und dann wieder aufgekocht wenns in der neuen Beziehung auch wieder ruhig wird... der sichere Hafen eben, weil so schlecht wars ja doch insgesamt nicht...

Ich hätte dir von der neuen Beziehung abgeraten, du trägst schon auch ordentlich was dazu bei, scheinst immer in einer Beziehung sein zu müssen. Wer so einen on off Kreislauf verarbeiten will, sollte sich nicht jemanden suchen, der einem schnell schnell wieder das Gewohnte Gefühle von Beziehung wieder hubt. Ich denke es wird mit deinem Neuen auch nicht lange gut gehen, dich beschäftigt ja das Alte noch. Aber dann solltest du auf der Hut sein, den Ex nicht wieder zurück zu nehmen

15.12.2022 07:53 • x 2 #3


L
@Iunderstand Danke für deine Antwort. Was meints du mit Fummelt er in deiner neuen Beziehung rum? Ich möchte dir fast versprechen, dass das irgendwann kommen wird.

Es ist nicht so das ich immer in einer Beziehung war.... ich war auch längere Zeit Single. Aber ja du hast recht....es Beschäftig mich immer noch.......

15.12.2022 09:54 • #4


M
@Lina32
Bei diesen On-Off Beziehungen ist regelmäßig mindestens einer Bindungsängstler, ja. Ansonsten gäbe es ein klares On oder Off.

Begleitet werden solche Bindungsängstler jedoch von dem großen Wunsch, eine Bindung einzugehen, die aber zugleich eine Gefahr sie darstellt, weil sie es fürchten (Regelmäßig Probleme aus der Kindheit). Darum wird bei dem Guten ein Problem gesucht, so dass man sich selber dahingehend sabotiert und der innere Dämon seine Bestätigung erfährt: War klar, dass das nicht klappt.
Ist natürlich sehr kurz und knapp runtergebrochen. Im Kern ist aber das Problem: Der Bindungsängstler sucht das Vertraute dabei. Wie du selber schreibst: War alles gut, hat er ein Problem vom Zaun gebrochen, dass zum Problem wurde. Jetzt hatte er die Bestätigung. Er will aber ja die Beziehung und sieht nun wieder alles Tolle - so kommt bei dem Rollercoster nach dem Tief immer wieder das angestrebte Hoch. Dadurch, dass du nun weg bist für ihn, will er das Hoch umsomehr mit dir. Zumeist kannst du sicher sein, dass solche Leute über social medias wissen, was bei dir gerade Phase ist.

Was @Iunderstand damit sagen will: Es ist wahrscheinlich, dass er auf einmal wieder auf der Matte steht und sich so verhält, wie er am Anfang war und bei dir versuchen wird, alle Knöpfe zu drücken, dass auch du ihn zurück willst. Also praktisch dazwischen Grätschen wird.

15.12.2022 12:44 • x 1 #5


I
Zitat von Lina32:
Danke für deine Antwort. Was meints du mit Fummelt er in deiner neuen Beziehung rum? Ich möchte dir fast versprechen, dass das irgendwann kommen wird.

Das der Ex irgendwann wieder anklopfen wird, wenn er das nicht jetzt schon tut

15.12.2022 14:11 • x 1 #6


Cagy
Hallo Lina 32,
für den Mann ist das einzig erstrebenswerte und erregende an einer Beziehung die *Eroberungsphase*..sobald die Frau signalisiert das sie sich fest auf ihn einlassen möchte ist der Reiz erloschen..
Dann beginnt die Zeit des *alles negativ-sehens* und die Ablösung...... nach jeder Trennung muss ma(n) mehr aufdrehen damit der Expartner sich wieder *einwickeln* lässt...viel Initiative viel Herzschmerz, Treueschwüre, etc...und dann das ganze wieder von vorne.
Das Problem ist nicht das er nicht wiederkommt...er BLEIBT nur nicht.
Das Buch von Stefanie Stahl kann ich auch sehr empfehlen.
Alles Gute dir.

15.12.2022 14:20 • x 3 #7


VictoriaSiempre
Zitat von Lina32:
Aktuell bin ich seit einem halben Jahr in einer neuen glücklichen Beziehung mit einem wundervollen Mann.

Mitte Juli hat Dein Ex grade mal wieder (zum 3. Mal) Schluß gemacht - vor 5 Monaten also. Ich will mich nicht an einem Monat Neubeziehung mehr oder weniger aufhängen: Aber anscheinend bist Du nahtlos von der einen in die andere Partnerschaft gewechselt.

Okay, machen die sogenannten Warmwechsler auch. Aber hier bist Du ja verlassen worden. Wie geht das, sofort einen neuen Mann für eine neue Beziehung am Start zu haben?

Meine Frage ist nicht böse gemeint; ich stelle mir nur vor, dass Du mit der vorherigen Beziehung auch längst vor der letzten Trennung bereits durch warst. Oder dass Du alternativ einfach nicht alleine sein kannst

Zitat von Lina32:
Das on off ging 3x so. . bis ich ein für alle mal den Schlussstrich zog.

Hast Du? ER hat Schluß gemacht; Du hast „nur“ beschlossen, dass es kein 4. Revival geben wird. Gute Entscheidung!

Zitat von Lina32:
und ja, ich weiss. ich habe das alles zu lange mitgemacht.

Das ist der Punkt, mit dem Du Dich mehr beschäftigen solltest als mit den Macken des Ex, damit Dir sowas nicht wieder passiert.

15.12.2022 15:05 • x 2 #8


L
@VictoriaSiempre Liebe Victoria, da hast du recht...ich bin ziemlich nahtlos in eine neue Beziehung mit einem Arbeitskollegen den ich schon länger kannte. Ich denke ich konnte das nur weil ich innerlich schon während dem 3 on Abgeschlossen hatte.... oder schon vorher Das vertrauen ist kaputt, innerlich weiss man wie es auch diesmal enden wird...... trotzdem hatte ich mich auf ein zweites und drittes mal eingelassen.......war es Hoffnung? ich denke schon........

15.12.2022 15:11 • #9


M
@Lina32 Es ist vermutlich eine Sucht, die er bei dir verursacht hat. Gerade emotional instabile Menschen wie solch von dir beschriebene Beziehungsängstler lösen in einem ein ständiges Wechselbad der Gefühle aus. Das ist aber zugleich auch spannend und lässt das Feuer der Leidenschaft lichterloh brennen.
Wie man so schön sagt: Die größte Liebesgeschichte ist Romeo Julia, die ganze 5 Tage andauerte und im Tod aller endete. Die beiden haben nicht einen alltag miteinander verbracht. Das ist halt nicht die Realität. Die Realität ist, dass irgendwann der Alltag kommt, die knisternde Verliebtheit zur gewohnten Liebe wird und neue Schwerpunkte sowie Probleme entstehen. Das ist für manch einen ggf. auch unbewusst zu langweilig.

Das was @Cagy da schreibt dürfte nach außenhin sicherlich zutreffen: Mit der erfolgreichen Eroberung und der Sicherheit kommen nämlich die Probleme.
Das tatsächliche Problem ist nur, dass Bindungsängstler selber diese Probleme nicht sehen, sondern andere konstruieren. Das kann witzigerweise sogar zweischneidig sein.

Man spricht dabei mitunter vom aktiven und passiven Bindungsängstler. Ich beispielsweise befürchte, dass ich zur passiven Bindungsangst neige: Ich habe mich immer richtig stark in Frauen verknallt, die mehr als normal schwierig waren. Zuletzt: Erst war alles super toll und dann fing sie an, an allem herumzumeckern, schlecht zu machen und ich hab an mir selber gezweifelt. Dann gab es wieder richtig krasse Hochphasen, in denen alles toll war. Und so weiter - richtig schön Rollercoster. Es gab nur super toll oder mies.

Das Ding dabei ist aber, dass ich mir so eine Frau ausgesucht habe. Warum eigentlich? Und darum glaube ich, dass ich passiv ein Bindungsängstler bin, da ich mir immer Partnerin aussuche, zu denen ich nicht passe. Dann hab ich aber nicht das Problem, dass ich es sabotieren muss. Das macht sie dann schon und ich darf wieder trauern und schön Opfer sein.

Es muss nicht auf dich zutreffen. Dazu habe ich viel zu wenig Informationen. Nur hab ich mir inzwischen die Frage gestellt, warum ich solange am Ball geblieben bin und emotional danach so und so lange Schwierigkeiten habe, von ihr loszukommen.
Mag sein, dass das 0 auf dich zutrifft, da bei euch ja auch noch ein Kind mitspielt. Ist nur eine Anregung, die du bei dir selber ja mal schauen kannst. Bis ich nämlich über die passive Bindungsangst gelesen habe. Denn erst wenn man das eigene Problem erkennt, kann man daran was ändern. (Darum ändert sich bei ihm aktuell vielleicht nichts).

15.12.2022 16:27 • x 1 #10


B
Zitat von Melias:

Das Ding dabei ist aber, dass ich mir so eine Frau ausgesucht habe. Warum eigentlich? Und darum glaube ich, dass ich passiv ein Bindungsängstler bin, da ich mir immer Partnerin aussuche, zu denen ich nicht passe. Dann hab ich aber nicht das Problem, dass ich es sabotieren muss. Das macht sie dann schon und ich darf wieder trauern und schön Opfer sein.


Kenne ich auch. War ich auch in einer Affäre, die 10 Jahre her ist. Was habe ich wegen des Kerls gelitten, wieviele Ängste ausgestanden, dass er abdriften könnte, mich hintergehen könnte, wieviele Tränen geheult! Und die vorherigen Beziehungen waren auch nicht viel besser, denn entweder verliebte ich mich in Männer, die mich nicht wollten oder aber, noch schlimmer, Jemand wollte etwas von mir. Da war ich so schnell weg wie ein Krankenwagen mit Blaulicht!

Schon während der Affäre habe ich mich mit Bindungsängsten beschäftigt und fand übrigens auch in dem Buch Jein von Stefanie Stahl eins zu eins unsere Beziehung abgebildet. Tja, wundervoll, jetzt hatte die Krankheit einen Namen, jetzt würde ich ihn, den aktiven Bindungsängstler heilen. Was war ich blöd! Man kann doch nicht einen Partner heilen, wenn man selbst mit drin steckt. Aber ich bildete es mir einfach ein. Wir würden es schaffen und dann in eine wundervolle Zukunft gehen und da ich ihn ja gerade gebogen hätte, würde er mir bleiben und sogar dankbar sein.
Heute kann ich darüber lachen. Aber so dumm muss man erst Mal sein.

Natürlich wurde es nichts. Einen aktiven Bindungsängstler krempelt man nicht einfach um. Der wird immer wieder nach Unabhängigkeit streben und seinen Freiheitsdrang ausleben wollen. Das mit der Freiheit ist natürlich auch Quatsch, denn er ist auch nicht frei, genauso wenig wie der passive Bindungsvermeider, sondern Gefangener seiner inneren Dämonen. Aber er bildet es sich halt ein.
Und dann verstand ich irgendwann, dass ich das passive Gegenstück war, das immer hoffte und Zweifel beiseite schob und sich einbildete, dass irgendwann der Tag kommen würde, ab dem er beständig würde und zu mir stehen würde. Ich übernahm in dieser wundervollen Konstellation die passive Rolle, die leidende, geduldige und ertragende. Regelmäßig wob er mich wieder ein, ein paar nette Worte, ein wenig Zärtlichkeit und ich war wieder auf Kurs, weich wie Butter.

Der passive ist besonders schlau, denn er verkleidet sich sozusagen. Er möchte unbedingt eine Beziehung, die Bestand, Vertrautheit, Wärme und Geborgenheit bietet. Das ist die innere Sehnsucht, die ihn oft lebenslang begleitet. Aber er sucht sich immer Partner, die für eine feste Beziehung gar nicht in Frage kommen. Der Partner ist zu jung, zu alt, bereits vergeben oder eben für eine Beziehung nicht geeignet. Und dann kommt das große Wehklagen. Warum nur, warum finde ich nie das was ich so gerne hätte? Ganz einfach, dank meiner eigenen Bindungsängste sabotiere ich ja auch eine Beziehung, indem ich mir immer wieder die falschen Männer aussuche. Der aktive Vermeider sabotiert eine Beziehung durch aktive Distanzmanöver wie Unzverlässigkeit, Vemeidung von langfristigen Plänen, von gemeinsamen Urlaubsreisen ( denn 24/7 mit der Partnerin, Himmel hilf!), durch Abwesenheit, eigenständigen Plänen ohne Einbeziehung der Partnerin, die eh nichts zu sagen hat. Weitere Distanzmanöver sind Abwertung, Verursachen von Streit und Konfliktsituationen oder auch die Zuwendung zu anderen Personen, die ihm wieder Futter für sein Ego geben. Ach, und diese beständig verschwurbelten Aussagen, die immer für Verunsicherung sorgen. Das habe ich so nicht gesagt, nicht gemeint, das hast Du (wieder mal) falsch verstanden! Nein, ich hatte es nicht falsch verstanden, aber er hielt mich eben immer im Ungewissen und wies mir die Rolle der Dummen zu, die ihn einfach nicht versteht und würdigt. Ja, es war schön, sehr schön.

Der Passive leidet derweil und hat große Sehnsüchte nach dem unzuverlässigen Partner.
Diese Beziehungen sind stets höchst fragil, wobei der passive sie meist irgendwie zusammenhält oder eben auch immer wieder bereit steht, damit der Terz von vorne losgehen kann. Besser so als gar nicht, ist die Devise. Ungewissheit und Eifersucht sind ständige Begleiter. Was tut er, wo fährt er hin, wer ist dort, wer ist die Kollegin, die er letzthin erwähnt hat, ist die gefährlich? Warum bestellt er sich eine Konzertkarte und fragt mich nicht mal oder sagt auch nichts darüber. Ich sehe sie liegen und weiß, ich bin nicht vorgesehen. Wieder ein Grund zu leiden und traurig den Schw anz einzuziehen. Sage ich lieber nichts, hilft eh nichts und schlucke meine Tränen runter.

Der ständige Wechsel aus Warm und Kalt hält einen auf Trab. Es verbraucht unglaublich viel Energie das alles auszuhalten und wofür? Für eine Beziehung, die diesen Namen nie verdient hat und nie verdienen wird!

Ein Bindungänstler kommt nicht allein. Einer ist der aktive und einer der passive Typ. Denn nur diese beiden passen so gut zusammen wie ein Puzzleteil zum anderen, denn auch das Leid verbindet einen so wunderbar. Ich leide, also ist meine Liebe echt und tief. Aha. Heute sage ich, ich hätte einen Hang zum Masochismus, dass ich das alles aushielt, sah ... und doch blieb und eisern an ihm festhielt.

Gott sei Dank, nach 14 Monaten beendete er das Theater. Natürlich war ich am Boden zerstört, denn auf einmal war mein Lebensinhalt weg! Ich hatte mich permanent mit ihm und der untauglichen Beziehung beschäftigt und alles andere rückte an Wertigkeit in den Hintergrund. Ich hatte mich verloren, mich aufgegeben, meine Wünsche hinten an gestellt, nur damit ich den Vollkoffer irgendwie halten konnte. Und dann nahm er mir meine Mission, die eines Psychotherapeuten für den bindungsuntauglichen Partner!

Die Ablösung dauerte lang, denn er fehlte mir ja so entsetzlich. Als ich durch war, wusste ich, dass ich auch defiizitär war. Auch bindungsängstlich, nur verkleidet, sozusagen maskiert, denn hinter meinen vordergründigen Wünschen nach Nähe steckten auch nur Bindungsängste aus dem Unterbewusstsein. Ohne den aktiven Teil kann der passive seine Ängste ja nicht ausleben. Er kann sich an den aktiven Vermeider gefahrlos hängen, ihm hinterher laufen, auf ihn warten, aber das Unterbewusstsein lehnt sich entspannt zurück und sagt: alles gut, es gibt gar keine Beziehung. Ich bin sicher, sie tanzt nach meiner Pfeife, denn ich sage ihr, dass Bindungen vermieden werden müssen. Dass sie auf der bewussten Ebene leidet und heult, mit doch egal! Aber ich weiß, das wird eh nichts. Sie hat sich wieder den Richtigen ausgesucht, denjenigen, der sie verunsichert, klein hält, auch mal abwertet und auf den sie nie bauen kann.

Ein gesundes Bindungsverhalten hat keiner von beiden und ein Selbstwertgefühl auch nicht. Jemand, der auf sich achtet und sich als wertvoll ansieht, würde so einen Krampf niemals mitmachen. Beide sind beständig nach Zufuhr von außen angewiesen. Ist der Partner mal wieder liebevoll und freundlich, kommt wieder das wundervolle Gefühl hoch, ach, ich bin ja doch etwas wert!

Es sind traurige Zweipersonenstücke, die da aufgeführt werden und beide kommen aus ihrem inneren Dilemma nicht raus. Außer sie fangen irgendwann bei sich an, weil sie müde geworden sind und erkennen, dass diese lebenslangen defizitären Beziehungen ihren Grund haben, der meist in der Kindheit liegt. Wenn man sich damit befasst, das alles wieder ans Tageslicht holt, besteht Hoffnung dass man besser damit umgehen kann und die Ängste eines Tages als unbegründet in Schach halten kann.

16.12.2022 12:35 • x 1 #11


M
@Begonie wow. Als du mich gerade beschrieben hast, hast du nur falsch gegendert

Spaß beiseite. 100% ja. Und bis man das erkennt ist man immer selber schön das Opfer. Danke für den Beitrag.

16.12.2022 12:48 • #12


Wurstmopped
Manche Menschen benötigen on/Off, den damit verbundenen Kick, Drama und die Leidenschaft.
Ansonsten fühlen sie sich nicht

16.12.2022 12:54 • #13


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag