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Optimales Verhalten nach der Trennung?

T
Hallo ihr Lieben,

ich versuche aus der Trennung zu lernen, mich zu einem besseren Mann zu entwickeln etc. Das ist mir alles aber immer noch zu Komplex. Also versuche ich zuerst aus meinem Verhalten nach der Trennung zu lernen. Sozusagen dem ersten unmittelbaren Schritt im Trennungsprozess.

Was ist eurer Meinung nach das optimale Verhalten des Verlassenden nach dem die Worte der Worte ausgesprochen worden sind? Welche Taten, welche Worte würdet ihr heute wählen, um euer Leid als Reaktion auf die vollendete Trennung zu reduzieren? Was würdet ihr anders tun? Was würdet ihr niemals wieder tun?

Freue mich auf eure Ansichten und Hilfestellungen.

29.12.2015 03:38 • #1


P
Guten Morgen Tomesto...

Du sprichst mir ein bisschen aus der Seele.
Auch ich habe mich gefragt, ob ich mich nach der Trennung hätte anders verhalten sollen.
Wäre es dann anders verlaufen? Würde ich mich besser fühlen? Würde er schneller bereuen, mich eher vermissen? Und sollte mir dieser Gedanke nicht eigentlich egal sein?

Ich denke, es gibt kein pauschal- korrektes Verhalten.

Es gab schon Trennungen, da bin ich ohne Blick zurück einfach gegangen und dann gibt es Trennungen wie diese, wo ich nach 7 Monaten noch dran zu kauen hab...

Ich denke, wir sind alles Menschen und keine Roboter... Und man kann einfach nie planen, wie man sich in Extremsituationen verhält...

Sich selbst treu bleiben, dass man sich irgendwann mal nichts mehr vorwerfen kann ist glaube ich ein guter Weg...

Dir alles Gute
Piix

29.12.2015 11:43 • #2


A


Optimales Verhalten nach der Trennung?

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J
Ich als Verlassende (der letzten Trennung) hätte schon so manches anders gemacht.

... zB hätte ich versucht, alles wirklich bis ins Detail zu klären (vielleicht sogar aufzuschreiben): so entstehen später keine Grübeleien, ob man wirklich alles gesagt hat und ob der andere einen versteht etc.
... ich hätte ihm mehr Raum geben sollen (er hat irgendwie nichts zu sagen gehabt, vielleicht war er einfach überfordert - oder er empfand die Entscheidung als richtig. Wie gesagt, sowas einfach klären, dann müsste ich jetzt nicht darüber nachdenken).
... ich hätte mir im klaren darüber sein sollen, wie schwierig diese Zeit werden wird - ich war sehr naiv und dachte, dass es mir nach der Aussprache (worüber ich mich monatelang gequält hatte) super ( stattdessen Berg- UND Talfahrt) geht.

ansonsten finde ich, habe ich auch einiges gut gemacht. zB:
... habe ich ihm klipp und klar gesagt, dass ich keinen Kontakt möchte. Das schlimmste ist wohl, den anderen warm zu halten.
... habe ich wirklich prozessiert und mich durch die Trennung weiterentwickelt
... habe ich nicht alle Fotos gelöscht, sondern ein paar sehr schöne Erinnerungen in die tiefsten Tiefen einer Festplatte verbannt (und ich weiß genau: ich werde in ein paar Monaten/Jahren dankbar sein, diese noch aufbewahrt zu haben).
... habe ich ihn oder Freunde von ihm NICHT kontaktiert, obwohl ich ein, zwei mal kurz davor war: mich hat einfach das schlechte Gewissen aufgefressen. Als ich dann doch eine letzte Abschiedsmail geschrieben habe, war diese sehr sehr (!) gut überlegt und ausformuliert. Das empfinde ich ihm Nachhinein als sehr gut, denn so konnte ich ihm noch ein paar Dinge sagen, ohne dass ich ihm Hoffnung auf Wiederannäherung mache oder mich selbst anlüge.

Alles in allem: Trennungen. sind. schei.. Punkpunkpunkt

Egal welche Bedingungen, Hintergründe oder Kontexte. Jeder der Beteiligten Leidet auf seine/ihre Art und Weise. ABER: man kann da gut oder schlecht durchgehen. Im Endeffekt liegt es an jedem persönlich. (die Tatsache kann man nicht ändern, die Einstellung dazu aber schon -- das hat mir viel geholfen nach der Trennung).

Beantwortet das die Frage?

29.12.2015 11:55 • x 2 #3


H
[quot[/quote]nein es gibt kein perfektes verhalten . Es ist immer abhángig von beiden charaktern.
Furchtbar finde ich nur- rache. Schlecht hinter dem rucken
Stalking. Sachen zerstören zb auto. Fb freunde anschreiben und 'warnen'. Uberrreden dass man doch will. Neuen partner stalken etc.

29.12.2015 12:01 • #4


I
Das ist ein interessantes Thema,

Was hätte ich anders gemacht als er die Trennung von heute auf morgen vollzogen hat?
Hätte ich weinen, betteln, zusammen brechen sollen? Vorwürfe oder gehässige Bemerkungen machen sollen?
Hätte ich mich wehren sollen, kämpfen was auch immer man darunter versteht?
Nach 30 Jahren Ehe hätte ich ihm genug Steine in den Weg legen können.

Nein, ich habe es akzeptiert, ich habe nicht geweint und mich nicht zum Deppen gemacht, ich kann mir im Spiegel noch immer ins Gesicht sehen, ich habe ihm nie gezeigt wie gedemütigt, enttäuscht und verletzt ich war.
Aber er kennt mich wie kein anderer Mensch, er wusste wie und was ich fühle auch wenn ich nichts davon gezeigt habe.

Im Gegensatz zu mir hat er geweint, saß er nach der Trennung 10 Minuten lang vor unserem Haus im Auto und hat gekotzt und ich habe gedacht was für ein armseliger Mensch das doch ist.

Er hat mir viel meiner Würde genommen, das klassische Thema.......jüngere Frau, ausgetauscht und verlassen geworden zu sein, wie gesagt er hat mir viel genommen aber nicht alles.

29.12.2015 12:22 • #5


N
Für mich als Verlassene war es sehr schwer, zumal die Trennung plötzlich und unerwartet kam, ein Tag vorher noch heile Welt, dann das Aus. Fadenscheinige, für mich an den Haaren herbeigezogene Gründe erfuhr ich erst nach einem Jahr. Der Grund, warum es so schwer für mich war, lag darin, dass er trotz Trennung mich nicht losließ, er beschenkte mich, zeigte sich von seiner liebenswürdigsten Seite, machte mir Hoffnung und wollte mit mir noch gemeinsame Urlaube planen und verbringen. Aber parallel dazu war er auf der Suche. Ein Jahr hab ich das mitgemacht, weil ich fühlte und dachte, er braucht eben Zeit, die gab ich ihm auch. Dann hab ich den endgültigen Schlussstrich gezogen, hatte meine Grenzen überschritten, es folgten schwere gesundheitliche Probleme.

Dann war 5 Monate Ruhe, hab genug Distanz gewonnen und bin zu Kräften gekommen. Ich sehe viel klarer, bzw so klar wie nie zuvor. Nun meldet er sich ab und an wieder. Meistens reagiere ich nicht drauf und wenn doch, dann mit wenigen Worten. Was er mir mit seinem inkonsequenten Verhalten angetan hat, weiß er nicht. Jedenfalls hab ich es ihn nicht wissen lassen.

Die beiden Trennungen zuvor sowohl von meinem Ex-Ehemann als auch vom Ex-Partner verliefen meinerseits stets mit Respekt und konsequent. Hab keine Hoffnung geschürt. So hätte ich es mir nun auch gewünscht, um schneller abschließen zu können.

29.12.2015 15:19 • #6


T
Danke für eure Meldungen. Ich teile euren Leid, euren Kummer. Ehrlich! Es ist mir so wichtig von euren Erfahrung zu lernen und daran zu wachsen.

Manchmal gehen mir folgende Gedanken durch den Kopf:
Sie: Ich brauche einen Neuanfang...blub blub blub
Ich: Was bedeutet das? Willst du mir etwa damit sagen es ist Schluß zwischen uns beiden? Wir haben uns doch noch vor 4 Stunden geliebt, nachdem du mir noch ein liebevolles Frühstück zubereitet hast und im Anschluß noch eine Runde beng beng beng boatang von mir verlangt hast? Währenddessen haben wir das gemacht, wozu du noch nie bereit warst! Mit das war sagenhaft hast du es beendet.
Sie: ehhh..mmm..uuu..aaa...eeeee...JA
Ich: Ja, du machst schluß?
Sie: Ja
Ich: aufgelegt.

Danach zwei Woche Shitstorm von meiner Seite. Ich habe nichts ausgelassen, um meine Wut, Verzweiflung, Ärger, Hass an ihr auszulassen.

Aussprache von 5 min folgte mittendrin nach einer Woche.Ihre Worte waren: Warum hast du das geschrieben? Du bist so anders! Du warst immer so anders. Ich habe dich immer dafür geliebt, weil du so anders, so unberechenbar warst. Aber meine Familie hat jetzt deine Mails gelesen. Du hast eine Fortsetzung der Beziehung zerstört!

Was soll ich daraus lernen für die Zukunft?
Mögliches Szeneario?
Sie: Ich brauche einen Neuanfang...blub blub blub
Ich: aufgelegt und absolute Kontaktsperre - ich glaube, damit wäre ich besser gefahren. Mein Herz, meine Seele hätten mir dafür gedankt. Oder?

29.12.2015 23:19 • #7


P
Puuuuuuuuuuh!

Heftig von Dir - heftig von ihr...

Denke jeder verdient eine Aussprache - egal, wie unbequem diese ist...

Gefühle rauslassen... Verzweiflung, Wut, ja... aber ich würde mich auch nicht zwei Wochen lang beshitstormen lassen wollen...

Das hättest Du vielleicht woanders aufschreiben sollen... aber hinterher ist man immer schlauer...

Das sie Deine Nachrichten ihre Familie hat lesen lassen... weiß ich nicht... kann ich nicht nachvollziehen, weil das alles eine Sache zwischen Euch beiden ist und da niemand mit reingezogen werden muss...

Bleibt nur Abstand und Zeit...

29.12.2015 23:33 • #8


X
Tomesto, sei gnädig mit Dir. Verhalten in Ausnahmezustaenden kann man schlecht im Trockenen ueben.

Beim nächsten Mal wirst Du den Shitstorm weglassen oder reduzieren...weil Du jetzt in dieser Ausnahmesituation gelernt hast, dass Dich das Ausleben der Wut kurzfristig befreit, Dir aber langfristig schadet (wird gegen Dich verwendet, verursacht Schuldgefuehle und Scham).Ich glaube aber nicht, dass es ihre Entscheidung geändert haette, wenn Du gleich cool in die Kontaktsperre gegangen waerst Sie hat Dein Fehlverhalten genutzt um ihre Schuldgefuehle zu reduzieren...Was mirmir gerade hilft ist dieses Ueben en der Toleranz mir gegenüber.

29.12.2015 23:54 • #9


N
Das richtige Verhalten nach einer Trennung - meiner Meinung gibt es das nicht. Natürlich wäre alles ideal, wenn man ganz souverän und ohne dem anderes es merken zu lassen, locker aus der Sache rausgeht (egal auf welcher Seite man ist), aber das können doch echt die wenigsten.

Ich glaube man muss genau das machen wonach einem ist. Entweder gleich totale Funkstille, oder den Ärger rauslassen und den anderen konfrontieren oder sich wüst betrinken oder einfach mit jemand anderen was anfangen... oder weinen oder sonst was tun.

Und bei jeder Trennung reagiert man anders - und man kann sich sonst noch so viel vornehmen, es beim nächsten Mal anders zu machen oder zu überlegen, warum habe ich jetzt nicht anders reagiert. Aber wenn man fühlt, dann fühlt man und ist da am verletzlichsten und am irrationalsten.

Deshalb quäle dich nicht mit Überlegungen, was du besser gemacht hättest (denn wer weiß ob es überhaupt besser für dich gewesen wäre) und schau lieber nach vorne! Und dieser Spruch du hättest eine Fortsetzung der Beziehung zerstört ist echt fies von ihr! Damit wollte sie dich nur treffen und wollte erreichen, dass du dich selber quälst und schlecht fühlst! Lass das nicht zu!

29.12.2015 23:59 • x 1 #10


O
Je nachdem, wie deine Ex drauf ist, wäre ne Alternative vielleicht noch gewesen, sie sofort zu einer vernünftigen Aussage/Aussprache aufzufordern. Kann natürlich sein, dass sie das gar nicht kann.

In dem was du zitierst, nennt sie ja keine tatsächlichen Konflikte oder was man sonst so als halbwegs rational nachvollziehbaren Trennungsgrund verarbeiten kann. Wenn da wirklich nicht mehr Substanz von ihr kam, dann hat sie auch ihr Scherflein beigetragen, dass dir der Gaul durchging. Auch wenn es nicht richtig war, war deine Reaktion menschlich verständlich.

Wenn jede Seite die Motive der anderen Seite zumindest abstrakt verstehen kann (und es geht echt nur um's rational nachvollziehen, man kann es emotional gleichzeitig trotzdem sch.... finden!), verhindert das Eskalationen ganz gut. Und es hört sich eben so an dass sie dir dazu nicht die Gelegenheit gegeben hat.

30.12.2015 00:17 • #11


X
Diskussionen und Erklärungen funktionieren nicht mehr, wenn einer schon innerlich gegangen ist....

30.12.2015 00:21 • #12


T
@outotwon76
Sie hatte mir keine Möglichkeit gegeben dagenzusteuern. Sie hatte sich alles andere als kongruent verhalten. Noch Tage zuvor wollte sie eine Familie mit Kindern mit mir. Wir standen an dem Grundtück ihrer Großeltern und träumten von gemeinsamen Kindern. Ich habe mir extra einen Job in ihrer Nähe gesucht, obwohl ich diese Gegend nicht grade toll finde.

Ich bin es satt belogen und betrogen zu werden. Ich war stets ehrlich und aufrichtig. Diese Geschichte hat mein Vertrauen in Beziehungen gravierend zerstört. Ich will gar nciht mehr lieben. Meine Kraft ist am Ende. Ich verdiene sehr gutes Geld als Unternehmensberater und denke häufig daran, seit der Trennung, ein oberflächliches Partyleben daherzuleben. Auf der anderen Seite bin ich sehr emotinell und will eigentlich das Gegentieil für mein Leiben. Ich weiß grad selber nicht was gut oder schlecht für mich ist. Kein Ahnung ehrlich!

30.12.2015 00:30 • #13


N
Was hat sie denn für Gründe genannt warum sie die Beziehung nicht mehr will? Wie lange wart ihr denn zusammen?

Also natürlich kannst du jetzt erstmal einen auf Party machen und deinen Spaß haben. Aber wenn du nicht der Typ für sowas bist, wird dich das weniger glücklich machen - zumindest auf Dauer nicht. Dass du nicht mehr weiter weiß und verwirrt bist, wie das Leben jetzt weiter gehen soll, glaub ich dir gut. Du fühlst dich ausgenutzt, betrogen, hintergangen und angelogen... und erstmals kannst du nur schwer jemand neuen vertrauen.

Und die Liebe und Beziehungen sind auch nicht einfach. Da hängt soviel dran und man kann in den Partner nicht reinschauen. Und es gibt so viele Faktoren von außerhalb, die immer wieder alles schwerer machen.

Aber ich finde es total schön, dass du jemand bist, der eine ernste und aufrichtige Beziehung möchte! Behalte dir das - es gibt schon genug Idioten da draußen

30.12.2015 00:50 • #14


O
Zitat von xmariex:
Diskussionen und Erklärungen funktionieren nicht mehr, wenn einer schon innerlich gegangen ist....


Derjenige, der innerlich schon gegangen ist, kann sich durchaus Mühe geben, das eigene Verhalten zu erklären und versuchen sich den Umständen entsprechen so konsistent und klar wie möglich verhalten.
Da scheint die Gute sich zumindest kein Bein ausgerissen zu haben.

@tomesto: ernsthaft, von Kindern Träumen am Grundstück und nur Tage später trennen?
Vielleicht war es auch ein Riesenglück, dass du mit ihr keine Kinder bekommen hast....

30.12.2015 01:46 • #15


A


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