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Partner / Beziehung mit Suchterkrankung - Erfahrungen

La-Fleur
Zitat von Eleni:
Kennst du das Buch Bindung und Sucht von Brisch? Der besagt, dass wenn von Anfang an keine vernünftige Bindung zu einer Person hergestellt werden kann, bei welcher man Trost und Schutz erfährt, der Mensch auf Ersatzobjekte zurückgreift und dies dann im Zweifel ein Leben lang so bei behält. Eine Beziehung zu einer Person kann diese frühe Prägung auf Beziehung zu einem Ersatzobjekt nie mehr toppen.



Würde bedeuten...Bindungsgestört zu einem Elternteil, gleich gefährdet für Konsum?



Ich suche mal ehrlich glaub den Punkt noch beim Erbpunkt, zur Rechtfertigung...

06.01.2020 22:01 • x 1 #31


M
Hey La-Fleur,

Ich war mit Alks zusammen und habe damit als Angehörige und auch Co-Abhängige recht viel Erfahrung.

Mich hat es in meiner Entwicklung insgesamt weitergebracht und ich bin an diesen Beziehungen sehr gewachsen. Aber nur, weil ich da so gelitten habe und etwas bei mir ändern musste, um nicht selbst vor die Hunde zu gehen.

Zu den Gründen für Sucht: Sucht fängt meist mit Missbrauch an: man benutzt das Suchtmittel, um irgendwas zu kompensieren. Meistens ist es das Verdrängen von irgendwas, was einem zu viel Schmerz verursacht (Einsamkeit, Trauer, Wut, Selbsthass, innere Zerrissenheit etc.). Oder Entspannung, die zur Gewohnheit und dann zur Abhängigkeit führt. Oder Selbstmedikation bei Schüchternheit.

Gibt so viele Gründe... wie schnell jemand in einer Sucht drinhängt, liegt bestimmt auch an genetischen Faktoren und das, was einem als Kind vorgelebt wurde. Aber meiner Meinung nach ist immer auch ein psychisches Problem mit am wirken, was bearbeitet hätte werden sollen.

06.01.2020 22:04 • x 1 #32


A


Partner / Beziehung mit Suchterkrankung - Erfahrungen

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La-Fleur
Zitat von Leomie:
Ich selbst bin polytox (Mehrfachabhängig, aber clean). Ich konsumierte, weil ich es wollte. Klar spielt das Umfeld (schlechtes Elternhaus, später schlechte Partner) eine große Rolle, aber niemand von ihnen führte mich an Dro. bzw zwang mich diese zu konsumieren.
Die Rahmenbedingungen sind Wegweiser, die Richtung bestimmen wir selbst.
Heute mag ich meinen Kopf klar und vor allem dass ich die Kontrolle darüber habe. Aber es war ein langer Weg bis dorthin.




Kein Zwang...lag der Zwang die Rahmenbedingungen?

06.01.2020 22:04 • #33


La-Fleur
Wie sieht es mit Konsum aus..um den eigenen Körper zu spüren?

06.01.2020 22:14 • x 1 #34


E
Nun ja, also die Erkenntnis, daß ich meine emotionalen Baustellen nicht mit noch mehr Emotionen lösen kann, hatte ich ehrlich gesagt vor langer Zeit, als ich mal wieder Probleme hatte und deswegen straff wie 10.000 Hexen war. Ich habe mir dermaßen selbst Leid getan und bin mir irgendwann so brutal auf den Lack gegangen, daß es auf einmal geklickt hat...

Um mich selbst zu spüren, habe ich noch nie konsumiert.

06.01.2020 22:22 • x 1 #35


La-Fleur
Ich möchte noch erwähnen, das ich explizit gewisse Stellen nur raus suche..ich werde mich auch diesbezüglich nochmal äußern und bitte um Nachsicht...es liegt nicht in meinem Interesse auf eure Sachen nicht eingehen zu wollen, bzw.nicht wertschätzen zu wollen, ganz im Gegenteil.

06.01.2020 22:24 • #36


La-Fleur
Zitat von SimplyRed:
Nun ja, also die Erkenntnis, daß ich meine emotionalen Baustellen nicht mit noch mehr Emotionen lösen kann, hatte ich ehrlich gesagt vor langer Zeit, als ich mal wieder Probleme hatte und deswegen straff wie 10.000 Hexen war. Ich habe mir dermaßen selbst Leid getan und bin mir irgendwann so brutal auf den Lack gegangen, daß es auf einmal geklickt hat...



Jetzt hab ich versucht 10mal um die Ecke zu denken und bin doch frontal gegen die Wand geknallt, danke.

06.01.2020 22:26 • x 1 #37


L
Zitat von La-Fleur:



Kein Zwang...lag der Zwang die Rahmenbedingungen?



Ich bin kein Freund davon die Selbstverantwortung abzugeben. Es dauert bis man süchtig ist. Und in dieser Zeit merkt man, dass was schief läuft man entscheidet auf die Bremse zu treten oder nicht.
Anders verhält es sich natürlich mit Kindern, die von kleinauf damit in Berührung kommen, die nichts anderes kennen.
Clean wird nur der/die, der/die akzeptiert, dass man selbst die Fäden der Sucht in der Hand hält.

06.01.2020 22:29 • x 2 #38


La-Fleur
Zitat von Leomie:


Ich bin kein Freund davon die Selbstverantwortung abzugeben. Es dauert bis man süchtig ist. Und in dieser Zeit merkt man, dass was schief läuft man entscheidet auf die Bremse zu treten oder nicht.
Anders verhält es sich natürlich mit Kindern, die von kleinauf damit in Berührung kommen, die nichts anderes kennen.
Clean wird nur der/die, der/die akzeptiert, dass man selbst die Fäden der Sucht in der Hand hält.



Finde ich gut, also den letzten Absatz...bedeutet doch auch Akzeptanz das man...

06.01.2020 22:30 • x 1 #39


La-Fleur
Zitat von SimplyRed:
Nun ja, also die Erkenntnis, daß ich meine emotionalen Baustellen nicht mit noch mehr Emotionen lösen kann, hatte ich ehrlich gesagt vor langer Zeit, als ich mal wieder Probleme hatte und deswegen straff wie 10.000 Hexen war. Ich habe mir dermaßen selbst Leid getan und bin mir irgendwann so brutal auf den Lack gegangen, daß es auf einmal geklickt hat...

Um mich selbst zu spüren, habe ich noch nie konsumiert.



Von selbst spüren...da gehe ich nochmal drauf ein, es würde diesbezüglich um Körperliche Reaktionen jenseits des drössigen Schädels gehen.

Also spüren von Körperlichen Reaktionen, nicht Emotionalen....

06.01.2020 22:33 • #40


E
Zitat von La-Fleur:
Also spüren von Körperlichen Reaktionen, nicht Emotionalen....


Darauf habe ich zwar eine Antwort, die möchte ich aber nicht einfach so öffentlich schreiben, es geht doch sehr ins persönliche....

Zitat von La-Fleur:
Jetzt hab ich versucht 10mal um die Ecke zu denken und bin doch frontal gegen die Wand geknallt, danke.


Aber JA

06.01.2020 22:44 • x 1 #41


B
So wie es mein Ex geschildert hat, geht es darum, sich eben nicht mehr so sehr zu spüren. Alk und andere Dro gen waren für ihn eine Selbstmedikation gegen Depressionen und negative Gefühle. Alk und co macht halt locker, aber auch gleichgültig.
Leider waren die Depressionen umso schlimmer, wenn er wieder runter kam. Seine Reizbarkeit auch.

06.01.2020 22:47 • x 1 #42


La-Fleur
Zitat von SimplyRed:

Darauf habe ich zwar eine Antwort, die möchte ich aber nicht einfach so öffentlich schreiben, es geht doch sehr ins persönliche....



Aber JA



Dann gern per Pn.

06.01.2020 22:48 • x 1 #43


La-Fleur
Zitat von blumenfrau:
So wie es mein Ex geschildert hat, geht es darum, sich eben nicht mehr so sehr zu spüren. Alk und andere Dro gen waren für ihn eine Selbstmedikation gegen Depressionen und negative Gefühle. Alk und co macht halt locker, aber auch gleichgültig.
Leider waren die Depressionen umso schlimmer, wenn er wieder runter kam. Seine Reizbarkeit auch.


Danke.

Selbstmedikation hab ich öfter gehört und auch gelesen...leider kann ich in dem Fall nichts verwerten. Trotzdem vielen lieben Dank für deine Mühe und Zeit.

06.01.2020 22:51 • #44


B
Zitat von La-Fleur:

Danke.

Selbstmedikation hab ich öfter gehört und auch gelesen...leider kann ich in dem Fall nichts verwerten. Trotzdem vielen lieben Dank für deine Mühe und Zeit.


Verwerten? Woher willst du wissen, dass derjenige, um den es geht, nicht an einer psychischen Erkrankung leidet? Soll sehr oft der Auslöser sein. Wobei man später nicht mehr weiß, was war Henne und was Ei. Sucht verändert ja leider auch die Psyche.

06.01.2020 23:12 • #45


A


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