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Partner braucht seinen Freiraum - fordere ich zu viel?

S
Hallo zusammen,

während des 2. Lockdowns habe ich doch tatsächlich die Liebe gefunden. das klingt nun sehr pathetisch, aber an sich kannten mein Freund und ich uns bereits seit 7Jahren flüchtig. Wir sprachen verstärkt nach dem 1. Lockdown miteinander, trafen uns aber immer nur im Beisein unserer gemeinsamen Freunde. Dass er mich sympathisch fand, konnte ich schon bemerken. Jedoch war mir nie richtig klar, ob er an mir Interesse als Frau oder nur als Kumpel hatte. doch als dann der 2. Lockdown kam, änderte sich das.
Er half mir bei Umbauten in meiner Wohnung und dabei war er jeden Samstag bei mir. Ich bewirtete ihn mit Kuchen und wir redeten jedes Mal stundenlang. Dabei entdeckten wir sehr viele Gemeinsamkeiten.

Allerdings verhielten wir uns irgendwie wie die Kinder und kamen nie weiter. bis auf eine WhatsApp Nachricht von ihm. in der er offenbarte, wie er wirklich fühlt und ich ihm dann meine Gefühle eröffnete.

Für uns beide war das einfach nur wundervoll und die gesamten Feiertage sahen wir uns, oftmals zwar nur bis zur Ausgangssperre, aber wir nutzten die Zeit sehr gut.

Jetzt wird sich allerdings so manches ändern. er ist Schreiner und wird ab Donnerstag wieder Vollzeit arbeiten, das heißt, täglich bis 19 Uhr. Aufgrund der Ausgangssperre werden wir uns somit unter der Woche nicht sehen können, obwohl wir nur im Nachbarort wohnen.

Samstags muss er meist bis mittags arbeiten, ergo, auch hier wird es nur ein stundenweises Sehen geben. Ich bin keine Frau, die wie eine Glucke ist, arbeite als Lehrerin, habe noch einige Hobbies, doch ab der kommenden Woche werden wir nur Fernunterricht machen und meine Hobbies sind nur schwer realisierbar im Lockdown.

Natürlich würde ich ihn gerne mehr sehen, aber heute trafen wir uns und als ich bei der Verabschiedung fragte, ob er evtl. Morgen Zeit hätte, immerhin ist Feiertag, meinte er, er müsste schon einiges für die Arbeit vorbereiten.

Das ist ok, wir hängen auch nicht aufeinander, sehen uns meist zweimal pro Woche, aber ich dachte, man könnte ja noch die Zeit etwas nutzen, ehe der Alltag wieder vollkommen da ist.

Er(52) war 7 Jahre lang Single, ich (44) 4 Jahre lang. Ich sehne mich nach einem Partner, der mit mir schon auch wieder mehr Zeit verbringt. Er hängt noch stark in seinem Single Dasein fest, deshalb lasse ich ihm auch seine Freiheit und enge ihn nicht ein. Ich sage ihm auch nicht, dass es mich traurig macht, wenn wir uns so selten sehen.

Für ihn ist der Lockdown nicht schlimm, er arbeitet normal weiter, macht seinen Sport daheim, geht wandern, schaut gern fern und als Sahnehäubchen bin ich nun noch da.
Ich hingegen bin sonst viel unterwegs, gehe gerne weg, in Theater, Musicals, mache Reisen. das fällt nun alles weg. Natürlich kann ich mich beschäftigen, doch richtig erfüllt ist mein Leben so nicht, aber so geht es sehr vielen. daher bin ich ja dankbar, dass ich ihn nun habe.

Ich sehe nur gerade ein wenig die Gefahr, dass ich vor allem ab der kommenden Woche ziemlich einsam bin und dass ich ihn aber natürlich nicht bedrängen will oder Zeit von ihm einfordern möchte.

Bisher fragte er mich stets nach einem Treffen. Heute habe ich es das erste Mal gewagt und fuhr sozusagen schon ab damit.

Wie soll das weitergehen? Wenn er mich angeblich nicht sehen kann oder will. sehen wir uns dann wochenlang nicht?

Klar, bin ich wohl gerade ziemlich emotional, es war alles wunderbar, aber jetzt kommen einige Ängste in mir hoch und da ich schon sehr verletzt wurde in Beziehungen, habe ich Angst, dass ich wieder verletzt werde.

Wie sehr ihr das? Bin ich zu paranoid? An sich heißt es doch, dass jeder Partner ehrlich zum anderen sein sollte, aber wenn ich das Thema Treffen anspreche, schaltet er auf Durchzug. Manchmal dachte ich, er möchte mich nicht sehen, dann kam aus heiterem Himmel eine Einladung. Dann hört man mal einen ganzen Tag lang nicht groß etwas von ihm und ich bin total unglücklich deswegen und frage mich, ob ich was falsch gemacht habe.

Er ist etwas wankelmütig und vergräbt sich oft in seine Arbeit, dabei betont er aber, wie sehr er mich liebt und wie froh er ist, mich zu haben.
Ich hatte früher schon den Fehler gemacht, mich für Partner zu verbiegen. mich abhängig zu machen. Davor habe ich gerade Angst. Ich liebe ihn und würde gerne wissen, wann wir uns Wiedersehen. So hänge ich aber meist in der Luft und weiß nie, wann und wie lange es dauert, bis wir uns wieder treffen.

Auch heute hätte er ja im Vorfeld sagen können, dass ich bei ihm bleiben könnte. Aber das sagte er erst, als ich vor der Ausgangssperre dann nach Hause fuhr. Da meinte er, ich hätte ja auch übernachten können. toll, ohne Planung, Sachen zum Mitnehmen und wenn ich schon im Auto sitze.

Wie schätzt ihr die Lage ein? Wir sind jetzt seit einem knappen Monat zusammen, das ist noch nichts, ich weiß. Aber ich merke, wie ich wieder in alte Verhaltensmuster zurückfalle, oft gelingt es mir, cool zu bleiben, aber eben nicht immer.

Als es mir neulich so schlecht ging, war er permanent für mich da und kümmerte sich rührend.

Fordere ich Zuviel? Ich möchte doch nur mehr Sicherheit und etwas Planung. da ich mich ja dann auch mit Freunden treffen könnte etc.

Liebe Grüße

06.01.2021 01:01 • #1


Lebensfreude
könnte in ein Spielchen ausarten.
Nimm dir etwas vor, wenn es geht. Und bleib nicht in der Warteschleife.

Und frag nicht ängstlich nach einem nächsten Treffen , sondern formuliere es mit Humor.
z.B.: gehe ich Recht in der Annahme, dass du mich gerne sehen möchtest, weil du Sehnsucht nach mir hast?
Du mußt ja nicht passiv darauf warten, dass er etwas vorschlägt.

Ist er selbständig? Oder angestellt als Schreiner?

06.01.2021 01:55 • #2


A


Partner braucht seinen Freiraum - fordere ich zu viel?

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BrokenHeart
Ihr seid doch alt genug .... mit 52 und 44 sollte man doch mal offene Worte erläutern können.
Im TeeneAlter verstehe solche Begebenheiten ... warum redet ihr nicht offen?
Wo ist das Problem?

06.01.2021 02:10 • x 3 #3


tlell
Ich bin ein ganz kleines bisschen verwirrt liebe Te. Du schreibst, wenn du nach einem Treffen fragst ,stellt er die Ohren auf Durchzug. Heisst das ist nehrmals vorgekommen?
Dann sagt er zu dir du hättest ja über nacht bleiben können und du bleibst nicht, weil das nicht geplant war? Hat er das nicht ernst gemeint oder du nicht ernst genommen?
Dann sagst du du willst Planungssicherheit damit du Freunde treffen kannst. Es ist Lockdown mit Kontaktbeschränkungen. Du kannst doch gerade sowieso keinen treffen.

Davon ab hab ich das Gefühl er ist eher spontan und du musst alles planen. Du kommst gerade wirklich verkrampft rüber. Nicht verliebt, nicht locker entspannt sondern echt verkrampft und klammernd. Ich bin ebenfalls der Meinung man sollte über alles offen reden, aber in deinem Fall weiss ich echt nicht ob das nicht to much wäre nach 4 Wochen Beziehung. Habt ihr denn schonmal beieinander übernachtet? Ich würde vielleicht an deiner Stelle mal Tempo und Erwartung ein Stück runter schrauben. Wenn er dich liebt, wird er dich ebenfalls sehen wollen und wird Wege finden. Deine Angst wäre dann unbegründet. Atme mal durch. Komm mal runter und lass mal paar Tage laufen ohne solche Filme zu fahren.

06.01.2021 02:30 • x 3 #4


U
Liebe TE,
erstmal freut es mich, dass du dich verliebt hast während Coronazeiten. Was du über ihn berichtest, finde ich auch gar nicht so schlecht, ich finde sogar, es klingt gesund und gut. Du darfst nicht vergessen, er war jahrelang Single (anscheinend sogar ein glücklicher Single) und hat sich sein Leben danach eigerichtet.
Erwarte nicht, dass er vieles gleich runterfährst und dich zur Priorität macht. Das ergibt sich von selbst irgendwann, wenn eure Bindung Bestand hat.
Des Weiteren steht ihr gerade an ganz unterschiedlichen Punkten. Du musst von zu Hause aus arbeiten, kannst deinen Hobbys nicht nachgehen und fühlst dich einsam. Du scheinst ein sehr geselliger Mensch zu sein, es fällt dir schwer, diese Einsamkeit ständig auszuhalten und wünscht dir Gesellschaft. Diese Gesellschaft, dieses rauskommen suchst du jetzt in ihm.
Er aber hat noch fast alles, er spürt diese Einsamkeit nicht und es läuft für ihn, wie eine ganz normale Beziehungsanbahnung wie unter normalen Umständen ohne Corona.
Ich denke, du musst dir keine Gedanken machen, dass er es nicht ehrlich meint oder dich nicht sehen will. Dazu kommt noch die Aussage von @tlell mit der ich völlig konform gehe - er scheint der spontane Typ, du der planende Typ.
Ihr werdet euch mit der Zeit besser kennenlernen und du wirst die Dinge besser einschätzen können. Natürlich ist die Anfangszeit geprägt von ganz vielen Unsicherheiten. Du gehst immer von dir aus und bewertest nach deinen Bedürfnissen und Gefühlen, aber er ist nicht du.
Ich finde, es klingt gesund, wie er zu dir ist und versuche deine Gedanken bitte nicht ins negative fallen zu lassen.
Ich wünsche euch viel Glück.

06.01.2021 09:41 • x 4 #5


K
Zitat von Sternkind1:
da ich schon sehr verletzt wurde in Beziehungen, habe ich Angst, dass ich wieder verletzt werde.


Vielleicht solltest Du mal versuchen, etwas Emotionalität heraus zu nehmen und Dir bewusst machen, dass es immer ein Risiko birgt, sich auf andere Menschen einzulassen, weil es keine Garantien gibt

Das Gleiche gilt für Dein Corona-Freizeitgestaltungsproblem. Wenn Du nicht seit 4 Wochen mit ihm zusammen wärst, müsstest Du Deine Zeit auch gestalten, ohne dabei ein Auge auf einen Partner werfen zu können. Das wäre vielleicht nicht besonders erfreulich (wie für niemanden, der allein ist), aber das würdest Du ja auch tun können und müssen. Nimm da mal etwas Druck raus, was das Freizeitbespaßungsthema angeht.

Im Übrigen bist Du in der glücklichen Lage, Deine neue Liebe in der Nähe zu haben, so dass Ihr Euch auch spontan sehen könntet, wenn Ihr denn wolltet. Notfalls auch am Abend für eine Stunde, wenn ich es richtig verstanden habe. Auch das kann ja mal sehr gut tun.

Wenn Du Dir bewusster machst, dass das nicht allen Liebenden so geht, ist es vielleicht ein kleines bisschen leichter. Stell Dir nur all die Fernbeziehungen vor, die eh einen größeren Planungsaufwand haben und dann nicht wissen, ob alles Geplante umsetzbar ist oder ob Corona ihnen einen Strich durch die Rechnung macht.

06.01.2021 11:07 • x 4 #6


S
Zitat von Sternkind1:
Hallo zusammen, während des 2. Lockdowns habe ich doch tatsächlich die Liebe gefunden. das klingt nun sehr pathetisch, aber an sich kannten mein Freund und ich uns bereits seit 7Jahren flüchtig. Wir sprachen verstärkt nach dem 1. Lockdown miteinander, trafen uns aber immer nur im Beisein unserer gemeinsamen Freunde. Dass er mich sympathisch fand, konnte ich schon bemerken. Jedoch war mir nie richtig klar, ob er an mir Interesse als Frau oder nur als Kumpel hatte. doch als dann der 2. Lockdown kam, änderte sich das. Er half mir bei Umbauten in meiner Wohnung und dabei war er ...


Hallo Sternkind1.

Nach Deinem Eingangsthread prognostiziere ich eher einen zumindest problematischen Verlauf. Das Hauptproblem, was ich mittelfristig bei Euch sehe meiner Meinung nach sind die doch sehr unterschiedlichen Interessen im Freizeitbereich, weshalb ich mich wundere, da Du eingangs geschrieben hast, ihr hättet viele Gemeinsamkeiten (welche dann?). Ihr seid altersmäßig ein Stück weit auseinander, wobei diese Konstellation hier meiner Meinung nach besser ist (Mann ist älter als Frau) als umgekehrt. Trotzdem, 8 Jahre ist schon ein Steppenpferdchen. In Kombination dann mit Euren unterschiedlichen Interessen (Du bist ausgehfreudig und Lehrerin, also eher kultureller Klatschmensch und Gruppenmensch), eher ist eher daheim und macht typische Soloaktivitäten, also eher der Couchpotatoe und Eigenbrödler, ich denke, das wird auf Dauer sicherlich Reibungspunkte geben und spannend werden.

Deine Frage des Themas gemeinsam einsam? - wieso so ernst, jetzt schon? Das wundert mich auch ein wenig, für mich hat es den Anschein, kann mich irren, dass Du diese Partnerschaft schon jetzt hinterfragen tust. Wie lange seid ihr jetzt zusammen bzw ein Paar? Gerade mal ein paar Wochen, oder? Das würde mir persönlich zu denken geben....

Du wirst Dich darauf einstellen müssen, dass er seinen bisherigen Lebensstil nicht mal von heute auf morgen ändert, aber Anpassungen kannst Du erwarten. Natürlich gilt das auch für DICH.

Ihr seid beide in einem meiner Meinung nach reifen Alter, wo, wenn man miteinander fair, offen und ehrlich umgeht, auch Kompromisse und Ideen möglich sein sollten.

Wird das aber einseitig oder lastig zu Ungunsten einer Person, kann es auch mal knirschen und knacken und im schlimmsten Falle zu Bruch gehen, wobei dann wohl auch eine bisherige Freundschaft nicht mehr so ohne weiteres möglich wäre.

Bist Du Dir sicher, dass Du mit ihm den richtigen Partner gefunden hast?

Eine gewisse Skepsis habe ich da.

Ihr beide müsst das halt wuppen, ohne Kompromisse, Nachgeben und Entgegenkommen wird das aber wohl auf Dauer nichts werden.

06.01.2021 11:25 • #7


Kummerkasten007
Wenn ich es richtig verstehe, dann geht es hier um drei, vier Wochen, ist das richtig?

Und war das mit allem Drum und Dran, auch Intimität? Oder ist das nicht passiert weil ihr euch wie Kinder benommen habt?

06.01.2021 11:34 • #8


A
Zitat von Sternkind1:
Fordere ich Zuviel? Ich möchte doch nur mehr Sicherheit und etwas Planung. da ich mich ja dann auch mit Freunden treffen könnte etc.


Nicht böse sein, aber Du beschreibst Lehrer Luxusprobleme. Ich war von 1999 - 2014 mit einer Lehrerin zusammen, wir haben eine 20 jährige Tochter. Da prallten Welten und Lebensentwürfe aufeinander. Ich war am Anfang der Beziehung noch selbstständig, hatte dann die Firma verkauft, bin seitdem leitender Angestellter in einem Konzern. Aber auch hier waren die Freizeitpotentiale nur schwer übereinander zu bringen. Der eine, 60 Tage Urlaub, Halbtagsjob+ , der andere ganztägig durchgetaktet. Der eine auf der Suche die üppige Freizeit zu füllen, der andere auf der Suche wirklich mal freie Zeit zu finden.

Wenn ich Dir einen Rat geben darf: such Dir einen Arbeitskollegen, oder wenigstens einen Beamten, ansonsten wird das sehr herausfordernd.

06.01.2021 11:49 • x 1 #9


S
Danke für eure Antworten.

Ich denke in der Tat, dass es auf Dauer herausfordernd wird, aber ich liebe ihn wirklich und es beruht auf Gegenseitigkeit. Da wir ja erst seit gut 4 Wochen richtig zusammen sind und alles bisher sehr gut passte, auch was den Faktor Zeit angeht, kann man natürlich noch in kleinster Weise sagen, wie sich alles entwickeln wird.

Und es ist richtig, dass wir zwei verschiedene Zeitmodelle leben, er ist angestellter Schreinermeister, lebt in einer Wohnung in seinem Betrieb, ist also direkt immer zur Stelle und in der Firma.
Neulich berichtete er mir, dass er früher oftmals 75 Stunden und mehr pro Woche arbeitete, das war in seiner alten Firma. Seine Ex war damals jedoch auch so lange unterwegs, kam oft erst gegen 22 Uhr heim, daher passten diese Modelle, um bei dem Wort zu bleiben, sehr gut zusammen.

Als Lehrer hat man es doch anders, wobei ich mal mit einem Kollegen liiert war...das war nicht wirklich das Beste....

Heute schrieb er mir, dass er Halsschmerzen habe und da er ja gestern bereits Kopfschmerzen hatte, braut sich da wohl eine Erkältung zusammen.
An sich glaube ich ihm das auch, aber natürlich kommt so ein wenig Misstrauen in mir hoch, ob er es wohl nur so sagt, um eben einem Treffen heute zu entgehen. Wenn dem so wäre, fände ich das schlimm, denn ich hätte es ja auch so akzeptiert, dass wir uns nicht sehen.
Daher hoffe ich mal, dass es stimmt und ich mir mal wieder unnötig einen Kopf mache.

Die Formulierung Freunde treffen ist natürlich aktuell so nicht möglich, ich meine damit meine beste Freundin, die ab und zu zum Kaffeeklatsch zu mir kommt. Mehr Leute sehe ich zur Zeit nicht.

Aber ich bin in der Tat der gesellige und kommunikative Typ. Mir fehlen meine sozialen Kontakte sehr und daher bin ich wohl noch viel mehr darauf erpicht, ihn um mich zu haben.

Nun bleibt abzuwarten, wie sich sein Gesundheitszustand entwickelt, wenn er wirklich etwas hat, dauert es einige Zeit, ehe wir uns Wiedersehen.
Es ist ja nicht so, dass ich nichts zu tun hätte, aber leider habe ich die dumme Angewohnheit, mir immer sehr viele Gedanken zu machen, wahrscheinlich zu viele...

Ich warte also ab, schreibe ihm, wenn er sich meldet und sehe ja, ob von ihm Initiative ausgeht, mich wiederzusehen. Bisher war ich weder eine Klette, noch habe ich ihn eingeschränkt. Im Gegenteil, ich habe ihn bestärkt, dass er allein wieder wandern geht und dass er seine Sachen macht, da ich ja auch mein Leben und meine ganzen Aufgaben absolviere.

Er war sehr lange Single und es ist mir bewusst, dass er sich damit gut arrangiert hat, ich komme nun in sein Leben und bisher hat er eben noch nicht den Wunsch, dass ich Dauergast in seinem Reich bin. An Silvester habe ich bei ihm übernachtet.

Ich brauche ja auch Abstand, mich stört an sich nur die Ungewissheit, dass ich nie wieder, wann man sich wiedersieht. Da kann er nich so oft schreiben, dass er mich liebt und mich vermisst.

Über kurz oder lang werde ich mal mit ihm reden müssen, aber ich denke, es ist noch zu früh. Der Alltag muss erstmal nächste Woche richtig beginnen, dann sieht man, wie es läuft und kann erst dann urteilen.

Wahrscheinlich ich auch wie ein verliebter Teenie, der einfach gerne seinen Partner um sich hätte, so oft es geht

06.01.2021 14:34 • #10


Jane_1
Zitat von Sternkind1:
An sich glaube ich ihm das auch, aber natürlich kommt so ein wenig Misstrauen in mir hoch, ob er es wohl nur so sagt, um eben einem Treffen heute zu entgehen.

Wieso glaubst du ihm denn nicht? Wieso sollte er denn lügen, nur um dich nicht sehen zu müssen? Bei einer ganz frischen Beziehung? Ich glaube, du machst dir da zu viele Gedanken. Finde es im Gegenteil gut, dass er aufpasst. Es könnte auch sein, dass er sich mit Covid19 infiziert hat.
Zitat von Sternkind1:
Ich warte also ab, schreibe ihm, wenn er sich meldet

Auch hier frage ich, wieso du ihn denn nicht anschreibst, sondern auf ihn warten möchtest? Es wäre doch völlig nachvollziehbar, wenn du fragst, wie es ihm geht.
Zitat von Sternkind1:
Über kurz oder lang werde ich mal mit ihm reden müssen, aber ich denke, es ist noch zu früh.

Äh, sehe ich nicht, dass da Redebedarf ist. Pass bloß auf, dass du dir das nicht kaputt denkst.

06.01.2021 19:34 • x 5 #11


S
Er hat zwischenzeitlich zweimal geschrieben und es scheint ihm wirklich nicht gut zu gehen. Hatte mich bei ihm gemeldet und er meinte, er habe zwar kein Fieber, aber starke Halsschmerzen. Natürlich muss man heutzutage umso mehr aufpassen, es könnte ja auch Corona sein. Falls ja...gestern hatten wir noch 8 Stunden Kontakt....

Aber ihr habt recht, zuviele Gedanken sind nicht gut und ich muss da einfach aufpassen, dass ich mich da nicht verrückt mache.

06.01.2021 19:40 • x 2 #12


S
Heute geht es mir gar nicht gut...daher ein Eintrag hier, da ich sonst kaum jemanden habe, mit dem ich reden könnte.

Mein Freund hat sich heute noch nicht mal gemeldet, gestern Abend kamen zwei Nachrichten, es würde ihm schon besser gehen und er fände es toll, dass ich kein Drama daraus machen würde, wenn wir uns einige Tage nicht sehen.

Natürlich schrieb ich stets verständnisvoll, aber in mir sieht es anders aus.
Er beteuert immer, dass er mich ja sooo liebt, aber heißt es nicht auch: lasst Worten Taten folgen?

Wir hätten uns ja wenigstens für einen kleinen Spaziergang mal sehen können, eine halbe Stunde dürfte doch bei einem 24 Stunden Tag drin sein, oder nicht?

Sein Verhalten zeigt mir eindeutig etwas anderes als seine Worte.
Ich tippe sogar darauf, dass er heute wandern geht, das Wetter ist perfekt dafür und ich wäre ihm doch auch nicht böse gewesen, wenn er es ehrlich gesagt hätte.

Aber: wir telefonieren nie, er schreibt, wann er es will, antwortet, wann er will...dabei ist er an sich fürsorglich und zuverlässig.
Ich kann es noch etwas durchhalten, aber anstatt dass die Anfangsphase einer Beziehung glücklich macht, macht sie mich unendlich traurig. Ich kann es nicht ändern, aber es belastet mich sehr.

Klar, sagen nun viele, dass ich die Konsequenzen ziehen muss...aber ich möchte erstmal abwarten. Er hat sich mir gegenüber ja immer so lieb verhalten und plötzlich das?!

Was hat diesen Wandel bewirkt? Unser letztes Treffen war wunderschön, es gab keine Konflikte und wir kennen uns ja als Paar noch gar nicht lang.

Er schrieb außerdem, dass er keine Langeweile in der Beziehung möchte und es immer spannend bleiben soll. Die Neugier sollte nicht verlorengehen. Das ist ja schön und gut, aber es gibt auch einen Alltag, es gibt ein normales Leben, in dem jeder Sorgen und Probleme hat.

Lebt er in einer Traumwelt? Ist er so fernab der Realität?
Ich kann es gerade nicht deuten, bin aber doch sehr traurig und enttäuscht. Es läuft gerade alles nach seinen Regeln und ich bin nicht der Typ, der sonst so passiv ist, ich äußere meine Meinung und kann auch dafür einstehen.

Doch über WhatsApp möchte ich das nicht tun, ergo, ich muss warten, bis wir uns Wiedersehen, um vorsichtig mit ihm diese Sachen anzusprechen.

Wenn es so läuft, wie ich vermute, sehen wir uns frühestens kommenden Samstag wieder...

Wie seht ihr diese vertrackte Situation? Ich tippe fest darauf, dass ich heute nicht viel von ihm höre...von abendlichen Liebesbekundungen kann ich mir nicht viel kaufen...

Traurige Grüße

09.01.2021 12:32 • #13


aquarius2
Ihr seid doch erst am Anfang! Dafür war es sehr intensiv nun nimm er sich ein wenig raus! Wäre es für dich möglichmal eine Woche lang nicht wegen Treffen an ihn ranzutreten und allein ihn die Treffen, wann wie oft und so bestimmen zu lassen?
Ich kann verstehen, dass du dich alleine fühlst fällt doch erst Mal der Präsenzunterricht weg, aber seine Auftragsbücher werden dadurch nicht leerer!
Ich habe auch einen Beruf, wo ich nicht weniger arbeiten muss in der Pandemie, im Gegenteil! André haben nur noch Homeoffice oder Kurzarbeit oder Arbeitsverbot und haben den ganzen Tag Zeit! Bin ich nach der Arbeit zu Hause klingelt schon in der ersten fünf Minuten das Telefon...
Ich habe dann aber mindestens acht Stunden Arbeit hinter mir oft genug ohne Pause und möchte dann erst Mal eine Stunde für mich haben, was trinken, essen unter die Dusche....
Ich denke bei ihm ist es genau so wie bei mir. Wie würdest du reagieren, wenn du eine anstrengenden Tag hinter dir hättest und totmüde wärst? Die Mutter einer Freundin war auch Lehrerin, wenn die nach Hause kam wurde erst Mal gegessen und dann war eine Stunde Mittagsruhe, in dieser Zeit durfte weder angerufen werden noch war Besuch willkommen! Jeder, der sie kannte wusste das und hielt sich dran!
Ihr seid noch dabei eure Grenzen und Bedürfnisse auszuloten und reden hilft da, aber auch die Wünsche des anderen diesbezüglich zu kennen und zu respektieren!

09.01.2021 12:52 • x 1 #14


S
Nun gibt es mal wieder ein Update von mir...
Die letzten Wochen waren stetige Ups and Downs...ein Gefühlschaos und ich immer im stetig beherrschten Dasein unterwegs.

Unter der Woche sah ich meinen Partner nie. Gut, er schrieb mir hin und wieder Nachrichten, vor allem abends, nach seiner Arbeit. Aktuell hat er auch wieder viel zu tun und ich respektiere es, dass er da einfach extrem müde und ausgelaugt ist, seine Ruhe braucht und sich auch nicht treffen möchte...
An den Wochenenden sahen wir uns dann, übernachteten beieinander und es war alles wieder wunderschön.
Hinzu kommt, dass nur er alles bestimmt...wann wir uns sehen, was gemacht wird...er buchte sogar einen zweiwöchigen Wanderurlaub im Sommer, ohne mich zu fragen. Erst fand ich es süß, aber ich bin kein Mensch, der 2 Wochen in der totalen Einöde aushalten kann und nur 10 Stunden am Tag wandert. Diese Kondition habe ich gar nicht!
Er schenkt mir viel, aber nur Wanderausrüstung, Wanderklamotten etc.

An sich war es bisher schön...
Doch heute war es anders, das heißt, er war anders. Nachdem der gestrige Samstag harmonisch verlief, war er heute irgendwie distanzierter...kurz bevor ich ging, lagen wir noch gemütlich auf dem Sofa und sahen etwas fern, dabei offenbarte er mir seine Vorstellung von unserer Beziehung. Ich weiß nicht, wie er darauf kam, ich hatte das ganze Wochenende und auch die Zeit davor nichts angesprochen.

Jedenfalls meinte er, dass er in seiner früheren Beziehung stets das machte, was die Frau sagte und es würde ihm leid tun, aber er wäre nicht mehr bereit, sowas zu tun...er möchte weder mit einer neuen Frau zusammenziehen, noch sein Leben, seine Hobbies, seine Welt für jemanden aufgeben. Es möge für mich hart klingen, meinte er, aber so sei das eben. Er sehe mich nicht als Affäre oder Zeitvertreib, aber es könne Zeiten geben, da würden wir uns nicht mal mehr am Wochenende sehen. Wenn das Wetter wieder schöner wird, möchte er große Wanderungen machen oder mit seinem Oldtimer fahren und das sei seine Welt, da möchte er niemanden dabei haben und ich müsse das verstehen!

Mir fiel fast die Kinnlade herunter, dennoch reagierte ich zum Glück sehr cool, sagte ihm, dass ich es verstehe, dass er seine Freiheiten brauche, bei mir sei es ja ähnlich. Dennoch finde ich, dass Kompromisse zu einer Beziehung gehören...mehr sagte ich nicht.
Als ich daheim ankam, schrieb er mir nur, dass er hoffe, mich mit seinem Gelaber nicht verschreckt zu haben. Hm...das nicht, aber es hat mich unendlich traurig gemacht.

An sich komme ich ich mir doch wie eine Affäre vor. Oder eine Freundschaft plus!
Meinen letzten Freund verließ ich damals, da er mich so behandelte, als wäre ich die letzte Nummer auf seiner Prioritätenliste. Und jetzt wieder dasselbe?!

Ich weiß, ich muss mich da selbst an der Nase packen und an meinen Mustern arbeiten, irgendwie ziehe ich solche Typen wohl magisch an. Aber wie gehe ich nun mit dieser Offenbarung seinerseits um?

Anfangs sah es doch sehr gut aus, er wollte mich sehen und nun diese Drehung. Wenn ich nun mal psychologisiere, würde ich sagen, er hat Bindungsangst und nun große Furcht davor, alles aufgeben zu müssen wegen mir. Dabei liegt mir das sowas von fern und das habe ich ihm mehrfach signalisiert. Er hat bei mir sicher mehr Freiheiten als er das bei vielen Frauen in unserem gemeinsamen Freundeskreis haben würde.
Oder muss ich ihm auf andere Weise zeigen, dass es so nicht geht?

Natürlich, wenn ich mich zurückziehe, igelt er sich auch ein, er würde nicht aufwachen etc. und um mich kämpfen. Aber an sich hört sich das für mich total locker und als offene Beziehung an, mit dem Unterschied, dass er eifersüchtig ist und mich sofort verlassen würde, wenn ich fremdgehe! Was denkt er, wer ich bin? Wenn ich jemanden liebe, gehe ich nicht fremd!

Seine Ansichten sind merkwürdig und er ist manchmal total liebevoll, dann wieder extrem kalt...es deutet alles auf eine emotionale Störung hin, ohne dass ich hier nun den Psychiater heraushängen lassen möchte. Was meint ihr?

Mit meiner besten Freundin habe ich darüber gesprochen, sie rät mir total von ihm ab, dabei liebe ich ihn ehrlich und leide darunter, dass er mich nicht sehen will, dabei wohnen wir nur 7 Fahrminuten auseinander, da ginge das sehr gut, sich kurz mal zu treffen!
Wie soll das alles weitergehen, wenn er jetzt am Anfang schon so denkt? Und wenn unser gemeinsames Fitness Studio je wieder öffnen sollte, dann stellt er es sich so vor, dass wir uns dort eben kurz sehen. Das genüge ja! Vor allen anderen, ohne so wirklich privat etwas reden zu können. Ich bin gerade nur noch geschockt und meine neue Woche startet äußerst traurig und deprimierend, dabei war ich so voller guter Dinge, dass alles doch noch gut wird...

Ich habe für mich beschlossen, mein Herz erstmal mehr zu verschließen, ehe ich wieder so leide, wie ich es schon hinter mir habe durch andere Beziehungen...aber was soll ich nun tun? Vorschnell handeln möchte ich nicht, ihn nicht zu sehen, tut mir weh, aber ich muss wohl mehr Eigenständigkeit zeigen, dabei wird er das aber nur begrüßen und froh sein...es ist wie ein Teufelskreis für mich...

08.02.2021 00:27 • #15


A


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