Partner hat sich fremdverliebt - noch Hoffnung?

Hallo alle da draußen,

ich melde mich hier da ich Hilfe brauche, Zuspruch, Tipps, nette Worte - ist stoße an meine (Körperlichen) Grenzen und fühle mich vollkommen lost.

Zur Situation:
Ich bin 36, habe 2 Kinder (6,7), bin mit meinem Mann seit 15 Jahren zusammen, seit 7 verheiratet.
Mein Mann war schon immer eine schwierige Persönlichkeit. Sehr ich -bezogen, hochintelligent, wenig bis kaum empathisch, hat narzisstische Züge.
Ich liebe ihn und wusste worauf ich mich einlasse. Wir passen deswegen gut zusammen da es in meiner Natur gibt mich anzupassen. Ich bin sehr empathisch, sehe die Bedürfnisse hinter Reaktionen und weiß mit Vielen umzugehen - natürlich heißt das, dass ich in unserer Ehe ungleich mehr investiere als er. Soweit so gut, ist auch kein Problem für mich gewesen. Wie gesagt, ich wusste wie er ist.

Als Kinder kamen wurde es schwer. Sie waren geplant und eine gemeinsame Entscheidung, wobei mein Mann heute sagt ich hätte ihn bedrängt, er hätte später gewollt - egal, weil das jetzt keine Rolle mehr spielt.
Schlussendlich hat er die Geburt seiner Kinder -auch wenn er sie sehr gern hat und stolz ist auf sie- nie wirklich überwunden. Er ist schlicht vom Thron gestoßen worden und er war nicht mehr mein Lebensmittelpunkt. Ich muss dazu sagen unser erstes Kind war ein Schrei Baby, wirklich sehr anstrengend und fordernd. Als es 4 Monate alt war wurde ich wieder schwanger. 2 Kids unter 2 ist natürlich anstrengend (aber auch toll, würde ich immer wider so machen).
In dieser Zeit haben wir ein Haus gekauft, sind dafür weiter von unseren Familien weg gezogen und waren natürlich mehr auf uns gestellt, da Omas/Opas natürlich nicht mal schnell vorbei kommen können.

Mein Mann ist kein Mensch, der das Familienleben mag, da man mit Kindern Kompromisse eingehen muss. Er mag keine Kompromisse. Deswegen tat er sich all sie Jahre sehr schwer. Natürlich sind unsere 2 Kinder Energiebündel und sehr fordernd.

Parallel zu dieser Situation hat mein Mann sich in der Arbeit weiterentwickelt. Und hat dort dann auch eine Kollegin kennen gelernt. Erst wAren sie Freunde und haben sich auch privat getroffen. Anfangs gemeinsam mit mir und den Kids, sie war auch zu Besuch bei uns. Dann hieß es von Seiten meines Mannes, er will alleine mit ihr Ausflüge machen als Ausgleich zur Familie. Bedenken meinerseits hat er immer in den Wind geschlagen - Freunde seien wichtig. Für ihn spielen Geschlechter dabei keine Rolle.
Was das angeht hat mein Mann eine sehr eigenwillige Sicht auf die Dinge. Vor ein paar Jahren war ich mir den Kids und meiner Mum Urlaub auf Mallorca machen. Mein Mann wollte nicht mit (was auch OK ist, wir hatten schon einen Familienurlaub, auch in einer Ehe muss man nicht immer alles gemeinsam machen). Als ich dann also dort war ist er mit einem Geschäftsauto nach Italien gefahren, da seine Kollegin da Urlaub machte. Sie haben eine Wohnung mit getrennten Zimmern gehabt. Sie waren nur freundschaftlich dort (glaube ich meinem Mann auch). Dass ich damals sauer war hat er nie verstanden und er macht mir heute noch Vorwürfe, dass ich damals so sauser war. Aus seiner Sicht völlig OK dass ein verheirateter Mann mit einer andern Frau Urlaub macht.

Naja und schlussendlich hat er jetzt festgestellt - oh Wunder - dass er eben für sie sich Gefühle hat.
Zu mir aber auch noch. Er sagt jetzt natürlich zwischen den Stühlen - tiefe Verbundenheit zu seiner Ehefrau (S. und Intimität immer Top, es ist das Familienleben und die Kinder die ihn einschränken) und Schmetterlinge im Bauch für eine 6 Jahre Jüngere Frau die ungebunden ist und alleine vie in der Welt herumreist, das sie gut verdient und keine Kinder hat. Das gefällt meinem Mann. Er möchte auch gerne viel reisen - er sieht es an seinen (wohlgemerkt kinderlosen) Kolleg*innen die nach den Ferien von den tollsten Urlauben berichten (Bali, Mexiko etc) . Und er - zu Hause mit Kindern die ihm die Freiheit nehmen und einer Frau, die ihre Kinder eben liebt und die die Bedürfnisse der Kinder auch befriedigt.

Natürlich haben wir all die Jahre immer viel gesprochen und in den letzen zwei besonders viel auf die Bedürfnisse meines Mannes geachtet - er war alleine im Norden einen Trail laufen, mi dem Fahrrad mehrere Tage unterwegs. Und doch heißt Familie immer: alle Bedürfnisse unter eine Hut zu bringen.

Schlussendlich stehen wir jetzt hier, er weiß nicht was er will - gehen oder bleiben. Ich bin auch noch so sau doof und bedanke mich für die Ehrlichkeit und mache Vorschläge wie wir das hinbekommen könnten:
Die nächsten 3-4 Monate bewusst den Alltag leben, sich mehr als Paar wieder (neu) finden - unter der Trennunsbrille nimmt man Dinge anders wahr. Ich sagte ihm, dass er bewusst schauen soll mag er das noch, ist es ihm das wert. Und auch, dass er in dieser Zeit den Kontakt zu seiner Kollegin einschränken soll. Abbrechen wird nicht gehen, sie arbeiten zusammen und verreisen geschäftlich leider sehr viel. Das macht es nur noch komplizierter.
Dafür kommt er in dieser Zeit nicht spontan und sagt: ich gehe jetzt sonder nach dieser Zeit setzen wir uns wieder zusammen und erörtern: passt das so, wie sind deine Gefühle,mag er bleiben oder gehen.

Für mich natürlich sehr schwer dieser Zustand. Meine Family rät mir, dass er sich schnell entscheidet (und ist natürlich fassungslos). Aber bei einer Entscheidung, die das ganze weitere Leben betrifft halte ich Druck machen für falsch. Mein Mann reagiert immer mit Gegendruck darauf.
Also stehe ich hier, habe im Verlaufe des Tages krampfarzige Bauchschmerzen, Übelkeit und Panik. Dann wieder geht es gut und ich denke ich schaffe das, im nächsten Moment bricht alles über mich herein. Aktuell habe ich noch Urlaub. Nächste Woche muss ich dann arbeiten, weiß nicht wie ich das schaffen soll. für meine Kinder muss ich auch da sein. War jnd bin mit meinen Kindern im engen Austausch, unser Bindung ist toll. Sie wissen, dass es dem Papa nicht gut geht und er vielleicht gehen wirs (so grob jetzt Mal gesagt). Sie merken selbst, das etwas nicht stimmt.

Kann so etwas gut gehen?
Ich werde die Zeit ebenfalls bewusster leben, mich aber auch mit dem Thema Trennung auseinandersetzen. Fakt ist: trotz all seinen Schwächen und Fehlern und Ansichten liebe ich ihn - auch wenn er mich verbal so viele Jahre oft angreift
Den Alltag alleine mit den Kids schaffe ich, da mein Mann geschäftlich immer viel auf Reisen ist (mehrere Wochen auch am Stück) bin ich den Alltag alleine gewöhnt, darum geht es mir nicht. Fur mich fehlt dann mein Sehnenverwandter (auch wenn es sich nicht so anhören mag für alle anderen). Ich verliere die Liebe meines Lebens.

Auch wenn mein Leben mit ihm sehr kompliziert ist, es Streit gibt und er teils mit seinen Kindern nicht schön umgeht (manchmal, nicht immer) und auch wenn mein Leben ohne ihn vermutlich einfacher wäre - ich liebe Ihn

Kann so was also noch werden?
Soll ich der Kollegin schreiben und sagen dass sie alles kaputt macht? Ich war mit ihr ja auch befreundet?

Sorry für den langen Text!

Dicker Drücker an Euch alle️Danke für s Lesen. Ich musste mir das alles Mal von der Seele schreiben

Hallo Mondschatten,
es tut mir sehr leid für dich, dass du dieser Situation ausgesetzt bist.
Was du als tiefe Liebe für deinen Mann empfindest liest sich eher wie eine bedingungslose Abhängigkeit.Du entschuldigst all seine Fehler und dein ganzes Denken kreist nur um IHN und SEIN Wohlbefinden.
Ich denke nicht das da noch was zu retten ist, du kannst nur entscheiden wie DEIN Leben weitergehen soll..als sein Schatten oder frei und eigenständig mit der Chance eine wirkliche Liebe zu finden.....
Die Frau zu kontaktieren halte ich für sinnlos, das wird nichts ändern.
Such dir Hilfe und befreie dich aus diesem Sumpf. Ich wünsche dir viel Kraft.
Alles Liebe dir.

@Mondschatten87 ich würde dir schlicht einen anderen Mann wünschen, der das, was du bist und was du gibst, zu schätzen weiß und mehr noch, der die das Gleiche geben kann. Das tut dein Mann meiner Meinung nach nicht.

Ist dir klar was du deinen Kindern antust? Wie sehr das Kinder prägt und schädigt wenn sie mit so einem Vater aufwachsen?

Wenn du dich so behandeln lässt ist das eine Sache, aber Kindern so etwas auszusetzen ist eine Schande.

Du hast als Mutter die Pflicht deine Kinder zu schützen auch wenn es der Vater ist! Statt dessen entschuldigst du deine Kranke Abhängigkeit mit Liebe und redest alles klein was er tut.

Die Kinder werden später richtig schlimme Probleme haben und du trägst dafür leider die Verantwortung.

Zitat von Mondschatten87:

Fur mich fehlt dann mein Sehnenverwandter (auch wenn es sich nicht so anhören mag für alle anderen). Ich verliere die Liebe meines Lebens.

So ein Seelenverwandter ist manchmal das Schlimmste, was einem passieren kann. Diesen Eindruck habe ich seit ich schon länger im Forum lese. Sobald das Wort fällt, leuchtet die rote Flagge

Du kennst vielleicht nichts anderes als die Partnerschaft mit diesem Egomanen und weißt gar nicht wie es ist eine Beziehung zu führen, in der beide im gleichen Maße geben und nehmen, füreinander da sind und sich lieben. Dein Mann ist nicht der Partner, den man sich wünschen würde, wenn man ihn nicht mit abhängigen Augen sieht, sondern ganz klar und ohne Emotionen. Kann weg.

„Ich verliere die Liebe meines Lebens.“. - du gewinnst dafür viel mehr!

Zitat von Mondschatten87:

Sie wissen, dass es dem Papa nicht gut geht

Wem geht es nicht gut gerade? Dem frisch verliebten Papa mit seiner Kollegin oder dir, die damit konfrontiert ist? Die für die Kinder da sein muss, den Haushalt wuppen und arbeiten gehen muss. Während der andere auf der Arbeit weiter turtelt und weder die Verantwortung übernimmt noch dich jemals unterstützen wird mit den Kids. . Denk doch bitte mal an dich!

@Mondschatten87

Lieber Mondschatten87

Ich drücke dich ganz fest als erstes.
Wenn ich deine Geschichte lese fühlt es sich wie meine.
Ein paar Unterschiede gibt es:
Mein NM sah unsere Kinder nicht wie dein Mann.Eigentöich war er stolz dass ich mich so sehr um sie gekümmert habe.
Er selber hatte es nie.Die Arbeit war ihm immer das wichtigste.
Als die klein waren war er immer sehr gereizt natürlich wenn er spät von der Arbeit nach Hause kam.Neben seiner normalen Arbeitszeit verbrachte er jeden Tag 5h im Zug beim pendeln.
Das war aber seine Entscheidung er wollte unbedingt in dieser Firma arbeiten.
Lies mal meinen Beitrag du wirst sehen es ähnelt die Geschichte.
Ich war genau wie du anpassungsfähig habe ziemlich viel geduldet seine fiese Bemerkungen, Beleidigungen habe es dem Stress immer in die Schuhe geschoben.
Ich muss sagen am Anfang hat er mich angehimmelt, war verrückt nach mir genau weil ich so war lieb, gutmütig, ehrlich und empathisch.
Ich habe an ihm geliebt seine Leidenschaft sehr grosse Fürsorge manchmal ging es fast zu weit.
Ich liebte ihn so sehr.
Habe mich voll und ganz ihm und Kindern hingegeben.
Er hat mich verlassen wril ich nicht mehr reinpasste in sein neues Leben.Karriereaufstieg er will die Welt sehen( geschäftlich nur ja keine Ferien!)

Wenn ich deine Geschichte lese soviel Gemeinsamkeiten dass mich das stutzig macht.
Er hat auch eine Kollegin genau wie dein Mann.Seit 12 Jahren.Es ist eine hübsche Blondine reich erfolgreich und sie arbeiten eng zusammen. Ich war immer eifersüchtig er fand das blöd kein Grund usw. Einmal hat sie ihn eingelsden mit ihr nach Österreich zu gehen sie wollte ihm ihre Heimat zeigen.
Ich bin fast durchgedreht sorry das geht nicht.Er hat es nicht verstanden wieso ich so reagiere.Und was ist das für eine Frau die einen verheiratezen Mann einladen will und sie beteuert immer sie mag seine Söhne so sehr hat immer wieder Schoggi etc geschickt.
Ich vermute mein Mann hat sich in sie verguckt.Er hat sicher nichts mit ihr denn er war immer zu Hause ist nie aus dem Haus gewesen.Ich denke eher emotional.
Na ja jedenfalls hat er sich von mir getrennt.

Zitat von Catalina:

Also mal wieder der Klassiker, der Narzisst, der seine Störung auslebt und der Empath, der alles hinnimmt und verzeiht. Nennt man auch toxisches Verständnis, falls du dich dazu mal belesen magst.

Ich wusste nicht einmal was ein Narzisst ist.Ich wusste die Geschichte von dem selbstverliebten aber die richtige Definition und die Ausmasse eines Narzissten nicht.
Ich denke mein Mann ist nicht 100% Narzist es gibt Sachen die nicht so 100% zu ihm passen aber schon narzistische Züge hat.
Du hast Recht.Die Männer haben uns emotional und abhänging von denen gemacht.Ich habe das auch selber eingesehen.
Als er sich von mir distanzierte und sagte er liebt mich nicht mehr ist eine Welt für mich zusammengebrochen.
Hatte Panikattacken( leide an generalisierter Angststörung) habe abgenommen.Das ging Monate so.Ich habe es aber geschafft.Jetzt geht es mir besser.Habe sehr viel reflektiert und eingesehen ohne ihn geht es mir eigentlich besser.

@Nostraventjo
Wie Recht du hast! Das Problem mit uns Co-Abhängingen ist dass wir das nicht so sehen. Ich habe mich schon gewehrt und in Konfrontation gegangen sobald es ums Kinder ging ( das hat ihn wahnsinnig gemacht wenn ich mich gegen ihn stellte er drohte mir immer mit der Trennung).Er war überzeugt seine Kinder sollten so wie er werden.
Eben nicht.Ich hatte immer noch Verstand und Kraft mich ihm entgegen zu stehen für die Kinder.
Ich wusste sein Benehmen und Erziehungsmethoden waren absolut nicht in Ordnung.
Es ging so jahrelang.Jetzt sehe ich klarer und eigentlich ist es besser so ohne ihn.
Die Kinder sind viel entspannter und sie werden erzogen um gute Menschen zu werden.Ich bringe ihnen Respekt im Umgang mit andeten Menschen empathisch zu sein und einfach gut zu sein.