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Partner ist uneinsichtig

K
Hallo, ich muss mich auch einmal an euch wenden.
Ich bin gefrustet in meiner Beziehung. Wir sind seit einem Jahr zusammen und wohnen 50km voneinander entfernt. Er ist 4 Jahre jünger als ich. Kennengelernt haben wir uns über Lovoo (jaja, ich weiß). Er war von Anfang an sehr aufmerksam, hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er mich toll findet und hat auch mein Kind von Anfang an (er hat sie nach 3 Monaten Beziehung erst kennengelernt) akzeptiert und auch wirklich gemocht. Mein Kind mag ihn ebenso total gern und freut sich jedes Mal, wenn er da ist oder wir auch ab und an mal zu ihm fahren. Also vom Ding her alles bestens.
Nun zu meinem Problem:
Wenn er bei mir ist, mache ich alles. Ich gehe einkaufen, mache Essen, mache Frühstück, räume auf, etc. Nebenbei ist natürlich auch noch meine Tochter hier um die ich mich zu kümmern habe bzw auch möchte. Er macht eigentlich nichts. Auch die Einkäufe für uns 3 zahle ich zu 80%, da er nie wirklich Geld hat.
Ein Beispiel: wir waren das Wochenende bei ihm, er hat frei, ich musste arbeiten. Also habe ich ihn gebeten, dass er einkaufen geht. Geld hatte er nicht, also habe ich ihm welches gegeben mit der Bitte, mir das Rückgeld zurück zu geben. Letztendlich hat er eingekauft was auf der Liste stand, jedoch im großen (viel zu großen) Stil. Privatkram für ihn (also so Klopapier, Spüli, etc) hat er gleich auch noch mit eingekauft.
Ich verdiene mehr als er und wenn mein Kind dabei ist, trage ich gern den größeren Kostenanteil. Aber das fand ich schon dreist. Auch habe, als wir bei ihm waren, mich um alles gekümmert, Essen machen, Küche aufräumen, Geschirrspüler ein- und ausräumen. Ich habe derzeit das Gefühl ich habe 2 Kinder.
Wenn ich ihn darauf ansprechen, sagt er, er macht auch genug für mich. Da kamen dann so Beispiele wie. Als du krank warst hab ich dir einen Tee gemacht. Ja wow, danke.
Ich liebe ihn wirklich sehr, ich kann mich auf ihn verlassen und ich finde es so schön, wie er mit meinem Kind umgeht.
Aber das andere sind einfach Dinge, die mich extrem stören. Und er sieht es leider nicht ein.

Habt ihr vielleicht Tipps bzw einen Rat, wie ich ihm das noch einmal schonend beibringen kann, dass es mich stört? Von Tipps ala. Trenn dich, bitte ich abzusehen. Das ist derzeit keine Option für mich.

Und noch einmal ergänzend: wir unternehmen nicht viel, da er meist kein Geld hat. Der Typ für ne Runde Spazieren gehen ist er leider nicht, macht es aber ab und an für mich mit.
Ich erwarte auch nichts Großes, bin selber nicht der Typ dafür der ständig unterwegs sein muss oder teure Urlaube machen muss. Aber so ab und an mal? Lt seiner Aussage wird es besser, wenn sein Haus abbezahlt ist. Das wird aber noch etwas dauern.

05.01.2020 18:22 • #1


M
Hm, das würde mich auch sehr stören. Mein erster spontaner Gedanke war, dass es ja Menschen geben soll, die nur deshalb in einer Beziehung sind um bekümmert zu werden. Da wird die Freundin mal eben mit Hotel Mama verwechselt.
Ich denke, es hilft nur klare Grenzen zu setzen. Sag ihm, wenn Du alleine kochst, räumt er den Tisch ab und räumt auf. Oder umgekehrt. Sag ihm, er hat sich zu beteiligen - wie genau das aussehen kann, ist Verhandlungssache.
Wird er bockig, kannst Du Dir mal überlegen, wie später ein Zusammenleben aussehen soll, wenn sowas jetzt schon nicht klappt.
Also sprich es an und mach konkrete Vorschläge. Er kann natürlich auch konkret was vorschlagen. Aber lass Dir nicht einreden, Du seist penibel. Bist Du nicht und Du bist auch nicht seine Mama.

05.01.2020 18:34 • x 2 #2


A


Partner ist uneinsichtig

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K
Zitat von mitsubi:
Hm, das würde mich auch sehr stören. Mein erster spontaner Gedanke war, dass es ja Menschen geben soll, die nur deshalb in einer Beziehung sind um bekümmert zu werden. Da wird die Freundin mal eben mit Hotel Mama verwechselt.
Ich denke, es hilft nur klare Grenzen zu setzen. Sag ihm, wenn Du alleine kochst, räumt er den Tisch ab und räumt auf. Oder umgekehrt. Sag ihm, er hat sich zu beteiligen - wie genau das aussehen kann, ist Verhandlungssache.
Wird er bockig, kannst Du Dir mal überlegen, wie später ein Zusammenleben aussehen soll, wenn sowas jetzt schon nicht klappt.
Also sprich es an und mach konkrete Vorschläge. Er kann natürlich auch konkret was vorschlagen. Aber lass Dir nicht einreden, Du seist penibel. Bist Du nicht und Du bist auch nicht seine Mama.


Ja, weitergedacht habe ich natürlich auch schon.
Ich erwarte ja auch nicht viel, er muss sich zum Beispiel nicht um mein Kind kümmern, das ist meine Aufgabe. Das macht er aber tatsächlich von allein, setzt sich mal hin und spielt mit ihr.
Aber es ist für mich als Alleinerziehende natürlich auch eine finanzielle Belastung und auch tatsächlich sehr anstrengend.
Das Problem ist ja, dass er das tatsächlich nicht so sieht. Er ist der Meinung er macht genug. Leider hab ich noch nicht gesehen was das sein soll. Tee kochen zählt für mich nicht dazu

05.01.2020 18:37 • #3


M
Zitat von Kiara84:
Das macht er aber tatsächlich von allein, setzt sich mal hin und spielt mit ihr.


Ganz ehrlich - das ist doch selbstverständlich! Es ist nett von Dir, sowas nicht zu erwarten, aber tatsächlich gehört das dazu. Es ist schließlich das Kind seiner Freundin.
Du darfst ruhig Deine Bedürfnisse und eben auch Grenzen nennen und verteidigen. Mach Dich nicht klein. Es ist wirklich eine Frechheit, Dir als Alleinerziehende auf der Tasche zu sitzen.

05.01.2020 18:43 • x 5 #4


C
Der gute Mann erscheint mir recht egozentrisch zu sein, er macht es sich auf deine Kosten recht bequem.
Wenn er an seinem Haus abbezahlt, dann ist das sein Problem, nicht deines. Seine Tilgung ist vielleicht zu hoch für ihn. Es sollte schon, rein finanziell betrachtet, einigermaßen ausgeglichen sein. Besonders natürlich auch die Arbeiten rundum Haushalt etc.
Wir leben doch nicht mehr im 18. Jahrhundert.
Fang an Standards aufzustellen. Daran hat er sich zu halten. Er nutzt dich und die Beziehung ein gutes Stück für sich und seine Bequemlichkeit aus. Es ist deine Aufgabe dafür sorgen, dass sich das ändert, inklusive der passenden Konsequenzen, wenn nicht.

05.01.2020 18:51 • x 1 #5


FrauLindemann
Hallo,

Ich bin selbst in deiner Situation. Alleinerziehend mit zwei Kindern und neuem Partner.

Und ganz ehrlich , das klingt grauenhaft. Es sollte ein geben und nehmen sein, er nimmt aber nur. Und die Ressourcen von AE Frauen sind meist durchaus begrenzt.

Bei uns ist es so, dass er viel mehr verdient als ich , ich aber trotzdem , obwohl er gerne zahlt, und ihm das nicht wirklich was ausmacht, auch immer was bezahle. Die Einkäufe , mal ein Essen gehen , Dinge für die Kinder grundsätzlich auch ich. Außer er möchte zahlen.

Dass er sich mal mit den Kindern beschäftigt, ist auch so von ihm selbst gewünscht, weil sich die Beziehung zu ihnen so ja erst aufbaut.

Wenn es ihm mal Zuviel ist, geht er ins Schlafzimmer oder fährt nach Hause. Alles gut.

Aber das würde ich nicht mitmachen, auf keinen Fall. Mach dich selbst nicht so klein, hab deine Standards. Auch mit, oder gerade wegen Kind.


Lg

05.01.2020 18:55 • x 1 #6


VictoriaSiempre
Ist auszuschließen, dass er einfach geizig ist? Es gibt genügend Leute, die einerseits Stacheldraht in der Hosentasche haben, andererseits aber vom Stamme Nimm sind.

Wer so knapp ist, dass er sich kein Klopapier kaufen kann, kann sich eigentlich auch kein Eigenheim leisten.

Nun - er ist uneinsichtig. Trennen willst Du Dich nicht. Erzieherische Maßnahmen würden tatsächlich auf ein zweites Kind hinweisen.

Schick ihn doch mal mit einer Liste einkaufen, OHNE ihm vorher Geld zu überweisen und guck, was passiert. Vorsichtshalber kannst Du ja ne Dose Ravioli im Gepäck haben .

Ehrlich: Ich gebe gerne (wenn ich es hab). Mir liegt auch nicht, alles nachzurechnen und auf die Waage zu werfen. Aber wenn es ständig unausgewogen ist - da hätte ich keinen Bock drauf. Auf Dauer ist das auch sicher nicht gut für eine Beziehung. Jemand, der im Rahmen seiner Möglichkeiten nicht großzügig ist, der wird sich nicht ändern.

05.01.2020 18:57 • x 7 #7


K
Ja, wie gesagt, habe es ja schon angesprochen. Habe mir Tipps erhofft wie ich es ihm begreiflich machen kann.
Wisst ihr, wenn er da ist, versuche ich es immer allen Recht zu machen. Das ist fürchterlich anstrengend. Sicher bin ich auch selber Schuld daran, dass ich es von Anfang an so mitgemacht habe, aber ich merke wie es mich belastet. Und bevor etwas kaputt geht, möchte ich die Situation (für mich) ändern.

05.01.2020 18:57 • #8


K
Zitat von VictoriaSiempre:
Ist auszuschließen, dass er einfach geizig ist? Es gibt genügend Leute, die einerseits Stacheldraht in der Hosentasche haben, andererseits aber vom Stamme Nimm sind.

Wer so knapp ist, dass er sich kein Klopapier kaufen kann, kann sich eigentlich auch kein Eigenheim leisten.

Nun - er ist uneinsichtig. Trennen willst Du Dich nicht. Erzieherische Maßnahmen würden tatsächlich auf ein zweites Kind hinweisen.

Schick ihn doch mal mit einer Liste einkaufen, OHNE ihm vorher Geld zu überweisen und guck, was passiert. Vorsichtshalber kannst Du ja ne Dose Ravioli im Gepäck haben .

Ehrlich: Ich gebe gerne (wenn ich es hab). Mir liegt auch nicht, alles nachzurechnen und auf die Waage zu werfen. Aber wenn es ständig unausgewogen ist - da hätte ich keinen Bock drauf. Auf Dauer ist das auch sicher nicht gut für eine Beziehung. Jemand, der im Rahmen seiner Möglichkeiten nicht großzügig ist, der wird sich nicht ändern.

Geizig kann ich definitiv ausschließen. Es gab für mich zu Weihnachten z.B. einen riesen Adventskalender. Fand ich total süß, hatte aber wieder im Hinterkopf.... Oh oh, dafür hat er so viel Geld ausgegeben, dann ist für die wichtigen Dinge wieder nichts da.
Das Haus hat er quasi geerbt, mit den Schulden die darauf lasten. Es sind aber tatsächlich auch seine einzigen Schulden, sonst hat er keine. Das war erst tatsächlich auch eine Vermutung von mir.
Ab August wird es besser, da dann sein Bausparvertrag ausläuft, den er nicht weiterlaufen lassen möchte, eben damit er mehr Geld hat. Aber bis dahin ist es noch lang hin und ehrlich gesagt bin ich nicht bereit mich so sehr einzuschränken, nur damit er gut essen kann.

05.01.2020 19:01 • #9


N
Ich finde so ein Verhalten extrem unattraktiv. Da würde bei mir echt nix mehr gehen.

Ihn scheint es überhaupt nicht zu stören das eigentlich der Mann in der Rolle des Versorgers stwhen sollte. Und Partnerschaft auf Augenhoehe ist auch ein Fremdwort für ihn.

05.01.2020 19:02 • x 3 #10


K
Zitat von Nostraventjo:
Ihn scheint es überhaupt nicht zu stören das eigentlich der Mann in der Rolle des Versorgers stwhen sollte


Das erwarte ich aber tatsächlich nicht. Nach meiner Trennung musste ich lange kämpfen um wieder so gestellt zu sein wie ich es jetzt bin. Ich bin gern unabhängig und kann für mich und mein Kind selber sorgen. Ich suche keinen Versorger. Jedoch einen Partner, der sich ebenso selber versorgen kann und nicht nur von Luft und liebe lebt und mich die ganze Arbeit machen lässt.

05.01.2020 19:06 • x 1 #11


BlueApple
Ich würde ihm auch ganz klar seine Grenzen aufzeigen. Wenn er bei dir ist, hat er zu helfen. Bist du bei ihm, hilfst du. Der Hauptpart der Arbeit geht allerdings an ihn.
Dass neue Partner so selbstverständlich mit den Kindern umgehen, sehe ich im übrigen eigentlich nicht so.
Hast du dir überlegt mal eine Liste zu führen wo du notierst was du so alles für ihn ausgibst?! Vielleicht wird es ihm dann mal bewusster und er zeigt sich einsichtig.

05.01.2020 19:10 • x 1 #12


Mienchen
Zitat von Kiara84:
Hallo, ich muss mich auch einmal an euch wenden. Ich bin gefrustet in meiner Beziehung. Wir sind seit einem Jahr zusammen und wohnen 50km voneinander entfernt. Er ist 4 Jahre jünger als ich. Kennengelernt haben wir uns über Lovoo (jaja, ich weiß). Er war von Anfang an sehr aufmerksam, hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er mich toll findet und hat auch mein Kind von Anfang an (er hat sie nach 3 Monaten Beziehung erst kennengelernt) akzeptiert und auch wirklich gemocht. Mein Kind mag ihn ebenso total gern und freut sich jedes Mal, wenn er da ist oder wir ...


Mein Partner und ich leben momentan auch noch in einer Fernbeziehung. Wir sehen uns glücklicherweise jedes Wochenende und haben es uns zur Gewohnheiten gemacht, jeden Freitag Euro20 Euro pro Nase in unser gemeinsames Portmonee zu legen. Davon kaufen wir dann für uns das zu essen fürs Wochenende, was wir eben wollen.

Ansonsten würde ich ihn aber ansprechen, das du mit der momentanen Situation unzufrieden bist. Vielleicht checkt er gar nicht, das es dich so dermaßen wurmt?!

Mit dem Haushalt und sowas, das würde ich auch immer und immer wieder ansprechen. Geld, Hmm, Liebe macht man nun davon nicht abhängig, aber wenn so gar keine Bereitschaft von ihm kommt, dann würde mich das stutzig machen. Ich meine, das du immer nur zahlst, das ist irgendwie auch unfair. Mein Partner verdient auch mehr wie ich, aber ich würde mir dumm vorkommen, wenn er mich aushalten würde. Jeder gibt gleich viel, ich denke das sollte machbar sein

05.01.2020 19:19 • x 1 #13


N
Zitat von Kiara84:

Das erwarte ich aber tatsächlich nicht. Nach meiner Trennung musste ich lange kämpfen um wieder so gestellt zu sein wie ich es jetzt bin. Ich bin gern unabhängig und kann für mich und mein Kind selber sorgen. Ich suche keinen Versorger. Jedoch einen Partner, der sich ebenso selber versorgen kann und nicht nur von Luft und liebe lebt und mich die ganze Arbeit machen lässt.


Ja, ich habe mich etwas ungeschickt ausgedrückt.

Ich bin auch absolut für gleichberechtigung und Selbstständigkeit.

Aber ich fände so ein Verhalten eines Mannes sehr unattraktiv.

05.01.2020 19:27 • x 1 #14


K
Ich denke ich werde mich mit ihm mal zusammensetzen und es wirklich ernsthaft ansprechen. Vielleicht hat er wirklich nicht verstanden, dass es mich tatsächlich sehr wurmt.
Das mit dem Haushaltstäschchen finde ich im übrigen eine gute Lösung, das werde ich ebenso vorschlagen. Vielen Dank

05.01.2020 19:38 • #15


A


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