Partner macht Schluss – Depressionen?

L
Hallo liebe Community,

mein Freund hat sich vergangene Woche (Dienstag) von mir getrennt.

Die Story zuerst, dann zu meiner Frage:
Vor vier Wochen war noch alles total schön! Das Wochenende haben wir zusammen verbracht und es war alles normal. Ab dem folgenden Dienstag meinte er, er bräuchte Zeit für sich. Diese habe ich ihm gegeben, haben aber trotzdem telefoniert. Ich hatte gefragt um was er sich Gedanken macht, er meinte um alles gerade (Familie, Studium, Leben). Ich hatte ihn auch nach uns gefragt. Er meinte alles wäre okay.
Mittwoch und Donnerstag hatte er total komisch geschrieben, und meinte Donnerstag sogar, dass er sich doch Gedanken um uns mache. Bin daraufhin zu ihm hingefahren. Er meinte alles wäre okay, er wüsste gerade selbst nicht was in ihm abgeht. hat 40 Stunden am Stück nicht geschlafen und weiß nicht was los ist.
Daraufhin haben wir das Freitagabend und Samstagabend miteinander verbracht. Haben uns ausgesprochen und was für Sonntag geplant. Sonntag früh meinte er dann, dass er noch lernen müsse. Ich meinte, ich fühle mich wie ein Lückenfüller: Darf zum Übernachten kommen, aber tagsüber bin ich abgeschrieben. Er hat nicht mal nach einem Kompromiss gesucht. habe mich dann fertig gemacht, ihm viel Erfolg beim Lernen gewünscht und bin gegangen.

Bis Donnerstag kam nichts. Ich hing in der Luft. Habe ihn dann gefragt was jetzt sei. Weiß nicht wo ich dran bin. Er meinte, er wäre gerade in der Heimat und wir würden das nächste Woche persönlich klären.

Haben uns dann Dienstag getroffen. Da saß er auf der Parkbank. Fertig. Übermüdet. Nur die Hülle. Er meinte wieder, dass er nichts essen kann, nicht schlafen kann, fertig ist. Er sieht wie fertig mich das Ganze mit ihm macht, dass er selbst mich weiß, was er will und mich da nicht mit reinziehen will. Dann hat er mir meine Sachen aus seiner Wohnung gegeben und geheult und gebibbert. Sich durch die Haare gerauft. Gestöhnt. Ich sah ihm an, dass er total neben der Spur ist. Habe ihm gefragt, ob er schon mal so eine Phase hatte (wir sind ein knappes halbes Jahr zusammen). Er meinte, dass es immer mal wieder so Tage gab, aber nicht drei Wochen am Stück.

Ich mache mir ernsthaft Sorgen. Er macht mir den Eindruck, dass er ziemlich nah dran ist unter Depressionen zu leiden und nimmt das auf die leichte Schulter. er ist gerade in der Klausurenphase und kommt in einem Fach nicht hinterher. Diese Phase hat mit der Lernerei angefangen. Zusammenhang scheint da zu sein. :/

Dienstag Abend kam dann noch direkt nach dem Treffen eine WhatsApp Nachricht, wo er sich für alles entschuldigt und mir sagt, dass ich mich immer melden kann wenn ich will.

Habe ihm dann Freitag geschrieben, dass mir noch einige Sachen auf dem Herzen liegen (bzgl. Depression, was ändern, helfen?). Dass er mir schreiben soll, wenn er wieder in Köln ist (war um die Zeit in seiner Heimat), sodass wir uns treffen können.

Keine Antwort. War am Samstag in der Kölner Innenstadt. Sehe ihn dort. Habe ihm nicht Hallo gesagt, weil ich in dem Moment total perplex war. dass er mir nicht Bescheid gesagt hatte. Er hat mich aber gesehen.

Daraufhin kam auch nichts von ihm. Habe dann meine Gedanken, die ich ihm sagen wollte, aufgeschrieben und in seinen Briefkasten geworfen (letzten Sonntag). Habe ihm ein Foto davon geschickt und gesagt, dass ich ihm das gerne persönlich gesagt hätte, er mir die Chance aber offensichtlich nicht gibt.

Daraufhin kam 5 Minuten später die Antwort: Dass ihn das Treffen in der Innenstadt wieder aus der Bahn geworfen hat, und er sich noch gerne die Zeit für ein persönliches Treffen Ende der Woche nehmen will.

Habe seitdem nicht mehr drauf geantwortet. Ich warte, ob jetzt noch was von ihm kommt aber mittlerweile weiß ich nicht, ob er ernsthaft psychische Probleme hat oder einfach nur richtig mies mit mir umgeht.

Was sagt ihr? Ich meine, ich habe schon viele Leute mit leichten Depressionen kennengelernt und ich sehe da Parallelen aber hat das überhaupt Zukunft? Hat da schon mal wer Erfahrungen mit gemacht?

18.07.2019 08:40 • #1


B
Mein Ex-Partner hat, neben einiger anderer Probleme, diagnostizierte Depressionen. Als wir uns kennen lernten, war er stabil. Durch die Verliebtheitsphase und seinen anstrengenden Job, rutschte er wieder in eine depressive Phase. Eine ansich schöne Sache wie Verliebtsein, kann einen psychisch Erkrankten aus der Bahn werfen. Er zog sich dann in der Beziehung zurück, wirkte launisch, hatte eine starre Mimik und sass teilnahmslos herum. Er war ein Jahr krank geschrieben, in reha und ist seitdem arbeitslos. Die Beziehung ging auch kaputt.

Ich würde an deiner Stelle auf Distanz gehen. Biete ihm an, für ihn da zu sein, wenn er es mag. Aber lass ihn ansonsten in Ruhe. Das viele Anschreiben und Diskutieren belastet ihn und lässt ihn nur noch weiter auf Distanz gehen. Es sieht nicht so aus, als könne dein Ex-Freund zurzeit eine Beziehung führen oder er will es nicht.
Mein Ex hat es mal so beschrieben: Ich bin leer, ich fühle gar nichts mehr, für niemanden.
Ein Indiz ist auch, dass er auch andere soziale Kontakte meidet und alleine sein möchte.

Ich habe das respektiert und ihn nur ca. einmal die Woche angerufen, um mich nach seinem Befinden zu erkundigen. Ohne Erwartung und ohne Hoffnung auf einen Beziehungsneubeginn. Darüber hat er sich gefreut. Ein Mehr an Nähe hätte er jedoch als Bedrängung empfunden.

18.07.2019 10:00 • #2


T
Hey,

ein paar deiner Gefühle und Gedanken kann ich gerade gut nachvollziehen!

Über seinen psychologischen Zustand will ich jetzt mal nichts sagen - sowas sind schwierige Themen, vor allem als Außenstehender. Aber das Probleme gegeben sind, die sogar depressiver Natur sein können, scheint recht eindeutig - vor allem in einer Klausurenphase.

Ich selbst wurde vor etwa 3-4 Wochen von meiner Ex verlassen nach etwa 1,5 Jahren Beziehung.

Sie hatte diagnostizierte Probleme und war nah an einer Bi-Polaren Erkrankung. Das war mir alles bekannt, auch das sie bereits 6 Monate in Behandlung war als wir uns kennen lernten. Gestört hat es mich nie, tut es immer noch nicht. War trotzdem eine tolle Zeit alles in allem, auch wenn es manchmal nicht leicht war.

Worauf ich hinaus möchte ist, ich dachte immerzu ich könne ihr helfen bei ihren Problemen. Ich habe es stellenweise sogar als meine Pflicht angesehen, Lösungen für schwierige Situationen zu finden. Alles damit es dem anderen etwas besser geht. Und ich habe es gerne getan.

Aber letztlich wollte sie wohl einfach keine Hilfe, oder zumindest nicht von mir. Ich konnte tun was ich wollte, alles hat sie eigentlich nur noch weiter weggetrieben. Letztlich hat sie sich dann auch getrennt, da sie einen Cut gesetzt hat und weggezogen ist und jetzt woanders studiert.

Es kommt einem unfair vor, da einem der Andere viel bedeutet und man ja eigentlich nur helfen möchte - aber wie das ankommt bei der Person, steht auf einem anderen Blatt geschrieben leider. In meinem Fall war es ihr zu viel und dazu kam ein Mix aus mich schützen wollen, einen Neuanfang machen und dass ich wohl nicht mehr in ihre Lebensplanung gepasst hatte. Im Nachgang gab es nochmal ein paar Infos dazu, dass vieles klären konnte - aber die Beziehung war und ist vorbei. Für mich auch aus weiteren Gründen.

Ich finde es gut, dass du versucht hast ihm zu helfen, bzw auf ihn zugegangen bist deswegen!

Auf mich wirkt es etwas so, als würde er sich selbst einreden dich zu schützen, indem er sich trennt. Dass könnte man durch Gespräche sicher noch aus der Welt schaffen - außer es ist nur ein Vorwand für einen tiefer sitzenden Grund für ihn sich zu trennen. Aber wer bin ich das zu beurteilen

Aber ich schließe mich der Meinung an. Distanz einhalten und die Entscheidung respektieren. Wenn ihr beide gut klar kommt mit dem Kontakt gut, vielleicht ergibt sich daraus nochmal ein Gespräch. Manchmal helfen Distanz und Abstand auch Wunder wie ich früher einmal erfahren durfte.

Mies behandelt würde ich nicht sagen. Er hat es dir zumindest persönlich gesagt und war direkt, auch wenns schwer fällt. Ich z.B. habe es aus heiterem Himmel am Telefon mitgeteilt bekommen und das war es dann - kein klärendes Gespräch mehr groß nur ein paar fragwürdige VMs. War ein unschöner Prozess zumindest eine Begründung zu erhalten von ihr, mit der man dann abschließen konnte.

Ich kann nur sagen, psychologische Probleme oder gar Krankheiten führen schnell mal zu sehr komischen Gedankengängen und aus der Erfahrung mit meiner Ex speziell, auch schnell mal dazu das sich jemand einen Gedanken einredet und diesen dann stur verfolgt, auch wenn man selbst oder andere es nicht nachvollziehen können. Helfen kann man da tatsächlich nur, wenn der andere es auch zulässt.

Vielleicht hilft dir das etwas weiter

18.07.2019 11:16 • #3




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