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Persönlichkeitsstörungen und offene Fragen

OneDay
Wenn Du zurück denkst, wie würdest Du sein Verhalten, vielleicht besser sein Denken beschreiben?

Anmerk: ich gebe hier bewusst keine Anhaltspunkte, da ich niemanden auf eine gedankliche Schiene setzen möchte. Aber bitte beschreib mal wie er zu verschieden Themen Standpunkt bezogen hat, nicht im Detail sondern allgemein. z Bsp. war er zugänglich kompromissbereit oder eher stur auf seiner Meinung beharrend, konnte er andere Ansichten akzeptieren o wollte er überzeugen?

30.01.2021 16:03 • x 1 #31


Y
Manchmal sehr einsichtig und reflektiert, manchmal aber auch andersrum sehr stur und verletzend. Er selbst war auch sehr schnell verletzt wenn man ihn kritisiert hat, hat mich aber wiederum sehr oft hinterfragt und mir seine Meinung gesagt. Es war echt ein bisschen so als hätte er zwei Gesichter, weil er häufig auch plötzlich so down war und alles in Frage gestellt hat obwohl ein Tag zuvor noch alles schön war, wir eine tolle Zeit zusammen hatten, viel gelacht haben usw. Für mich war das in solchen Momenten sehr schwer nachzuvollziehen, weil aus meiner Sicht alles gut war, ich eigentlich auch recht zufrieden in der Beziehung war (ich den Eindruck hatte er auch) und er plötzlich so down war und irgendwie die ganze Beziehung hinterfragt hat, sich selbst und sein Leben auch in Frage gestellt hat. Ich kam dann immer sehr schwer an ihn ran und wusste nicht so recht woher das kommt und was los ist. Irgendwann hab ich auch angefangen bei mir zu suchen, habe aber gemerkt, dass ich bei mir keine Antworten auf sein Verhalten finden kann.

30.01.2021 16:16 • #32


A


Persönlichkeitsstörungen und offene Fragen

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OneDay
Wenn ich das so lese, ergibt dies für mich folgendes Bild: Wie Du schon angesprochen hast, zwei Gesichter, sehr wahrscheinlich ein helles lachendes Gesicht, und ein dunkles misanthropisches Gesicht.
Hier kommen wir zum Kern einer Bi-Polaren Persönlichkeitsstörung. Diese Menschen können nur in extremen Denken. Es ist ihnen nicht möglich die Grautöne im zwischenmenschlichen Miteinander zu erkennen, noch sind sind sie selbst dazu in der Lage dieses zu empfinden. Es gibt nur Schwarz oder weiß, im denken handeln und fühlen. Dies erklärt bspw auch warum Du einerseits geliebt wurdest bis zum geht nicht mehr, aber auch genau so schnell wieder abgewertet wurdest, als wärst der letzte Dreck. Eine Beziehung mit einem Bi-Polar ist eine Höllenachterbahnfahrt! Von himmelhoch bis zu Tode betrübt. Es ist eine Extremerfahrung, vielleicht dass nächste Mal eine Nr. kleiner?

30.01.2021 16:33 • x 1 #33


Y
Das lustige (naja) daran ist das er mir genau das vorgeworfen hat! Ich würde immer schwarz-weiß denken...
Sowas wurde mir noch nie zuvor gesagt und ich bin der Meinung, dass das auch nicht zutrifft. Dieses Extreme stimmt aber echt, es war ein sehr sehr starkes auf und ab. Wenn wir telefoniert haben dann bis zu 4 Stunden. Wenn wir beieinander waren dann haben wir bis 7 Uhr morgens geredet. Aber dann plötzlich so ein Gegenteil und von ein auf den anderen Tag alles umgeworfen und sich missverstanden zu fühlen, totales unglücklich sein. War und ist schwer nachzuvollziehen.

30.01.2021 16:43 • #34


Plentysweet
Naja, das kann auch etwas in Richtung Borderline gewesen sein, wegen der schnellen Stimmungsumschwünge. Wie gesagt, Ferndiagnosen in einem Forum sind schwierig und irgendwie unangemessen.
Fakt ist, Du kamst mit seiner Instabilität nicht gut klar. Was ja auch wirklich nicht einfach ist. Eine Irrsinnsherausforderung für jeden Partner und ich denke das kann nur funktionieren, wenn derjenige, der es hat, therapiert wird. Und der Partner entweder eine entsprechende Stabilität oder Bewältigungsmöglichkeiten hat, damit umzugehen. Psychologische Begleitung ist für den Partner in so einem Fall auch nicht schlecht.

30.01.2021 17:01 • x 1 #35


Hamsterblaster
Ohh voll cool hier wird wieder mit Stigmatisierung um sich geballert was das Zeug hält. Mein Liebster Teil hier.

Ah do herzetwärmend.

So genug vom Geblödel der Hamster Fiept.

Also es war nich gut , es passte nicht, man würde es nich nomma machen.

An welchem Punkt man da jetzt mit Stigmas werfen muss wes. Der Hamster nicht , hat auch paar blöde Ex Hamsterinnen gehabt. So what.

Manchmal is man eben doof.

Bau dir was schönes selbst auf du bis jung. Wirklich jung also mach was draus. Der Typ hat vorher seine erste Beziehung gehabt sorry aber DAS hat doch echt niemand hier mal eben so abgehakt.

Also Aufstehen, Krone richten, wieder regieren

30.01.2021 17:08 • x 1 #36


Snipes
Zitat von OneDay:
Hier kommen wir zum Kern einer Bi-Polaren Persönlichkeitsstörung.


@oneday: Was Du sagst ist zum Großteil richtig, aber ich möchte dich wirklich bitten, von solchen Ferndiagnosen anhand des Berichtes der nur sekundär betroffenen Person abzusehen. Selbst im direkten Gespräch - im Zuge einer Therapie - mit der primär evtl. betroffenen Person ist die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung selbst für Therapeuten mit langjähriger Erfahrung alles andere als ein Kinderspiel. Dass Du damit der TE in erster Linie helfen wolltest, vermute ich einfach mal, nur ist es nach der Trennung eher keine Hilfe, den Ex-Partner in irgendwelche nicht bestätigten Diagnosen zu quetschen. DIes behindert eher die Eigenentwicklung der TE und letztendlich hat sie sich an dieses Forum gewandt und daher geht es in erster Linie nur um sie. Ihr Ex kann auch einfach nur einen schlechten Charakter haben und schlicht und ergreifend ein A.rsch.loch sein, am Ausgang der Beziehung ändert dies nichts.

30.01.2021 17:26 • x 3 #37


Scheol
Zitat von Yanni:
Manchmal sehr einsichtig und reflektiert, manchmal aber auch andersrum sehr stur und verletzend. Er selbst war auch sehr schnell verletzt wenn man ihn kritisiert hat, hat mich aber wiederum sehr oft hinterfragt und mir seine Meinung gesagt. Es war echt ein bisschen so als hätte ...


Nochmal , der Fokus sollte auf deine Baustellen liegen ! Nicht auf seine !

Deine Baustellen kannst du lösen , seine nicht.

30.01.2021 17:37 • x 5 #38


B
Zitat von Scheol:
Nochmal , der Fokus sollte auf deine Baustellen liegen ! Nicht auf seine !

Deine Baustellen kannst du lösen , seine nicht.

Du könntest Dich z.B. damit auseinandersetzen, warum Du das Wechselbad überhaupt so lange mitgemacht hast.
Oder frage Dich, warum Du die Motivation verspürst, ihn diagnostizieren zu wollen.
Du hast nach dem Ende einfach gewartet, bis es Dir nciht mehr weh tat, in Gedanken bist Du jedoch weiterhin bei ihm.

Und da jetzt Funkstille ist, verspürst Du das Bedürfnis, ihm ein Label aufzudrücken. Warum?
Kein Mensch hier ist ein Psychologe oder Psychiater und kann Jemanden aus der Ferne diagnostizieren. Und auch Dir steht es einfach nicht zu, ihm etwas zu unterstellen, was Du im Umgang mit ihm gefülhlt hast. Du bist nicht objektiv und schilderst die Dinge aus Deiner Sicht, die sehr emotional ist.

Ein Therapeut/Psychiater/Psychologe aber ist völlig neutral. Er hat einen Blick auf psychische Krankheiten und steht dem Patienten objektiv gegenüber und er ist nicht emotional angesprochen. Und solch ein Mensch mit fundierter und einschlägiger Kompetenz könnte vielleicht nach einigen Sitzungen eine halbwegs verlässliche Diagnose stellen und einen Therapieplan erstellen. Und dann ist ja noch die andere Frage, ob der Patient hier überhaupt weiter machen will oder nicht lieber vor Angst vor unbequemen Erkenntnissen die Fliege macht. Viele, die eine Therapie bräuchten, machen keine, weil es für sie leichter ist, sich weiterhin durchs Leben leiden als sich mit sich zu befassen.

Man kann einen anderen Menschen nicht zum Psychologen schicken. Er muss selbst das Gefühl haben, dass er Probleme hat, mit denen er sein Leben kaputt macht und die er nicht selbst beheben kann. Und der Leidensdruck muss schon ziemlich hoch sein, dass ein Mensch mit psychischen Problemen, die ihm der Expartner unterstellt, tatsächlich den beschwerlichen Weg auf sich nimmt.

Ob er jetzt diese oder jene Störung hat oder nur seltsame Verhaltensweisen, kannst Du nicht beurteilen und auch sonst hier niemand. Und selbst ein Fachmann würde nicht aufgrund von Beschreibungen eine Diagnose stellen können.

Was er tut oder nicht, welche Probleme er hat oder nicht, ist unerheblich für Dich. Aber frage Dich mal, warum es für Dich so wichtig ist, ihn diagnostizieren zu wollen. Das sieht nicht danach aus, als ob Du ihn tatsächlich los gelassen hättest.
Aber es ist immer bequemer, den eigenen Fokus auf andere einem wichtige Menschen zu richten als sein eigenes Verhalten zu hinterfragen. Du machst hier einen Nebenschauplatz auf, der Dich nichts angeht. Es kann ja auch gut sein, dass er mit anderen besser klar kommt als mit Dir.

Ich war mal bei einem Therapeuten, weil ich nach einer Trennung nicht mehr mit mir klar kam. Ich hatte ein Beratungsgespräch und ich wollte eigentlich über ihn, der mich verlassen hatte, reden. Ich hoffte, ich würde vielleicht so was wie Entlastung erfahren, ein paar nette Worte oder so was. Nichts davon geschah. Ich saß einem Mann gegenüber, der mir nicht mal sonderlich sympathisch war, aber weil ich schon mal da war, wollte ich auch reden. Das Seltsame war, dass ich nicht beim Ex. begann, sondern bei mir. Im Lauf des Gesprächs merkte ich, wie unwichtig dieser Ex. war, denn er war nur die Zielscheibe für meine eigenen Probleme gewesen. Und nur um meine Defizite und Probleme konnte ich mich aktiv kümmern. Es ging hier nur um mich und das war gut so. Es kamen einige Dinge zur Sprache, die sich wohl negativ auf mich und mein Beziehungsleben auswirkten.
Ich erfuhr vom Therapeuten kein Mitlied, keine Bestätigung und keine Verurteilung, Die Dinge waren geschehen aber wer wann woran schuldig war, war gar nicht mehr wichtig. Denn eine Beziehung ist eine Interaktion von zwei Menschen und am Ende gibt es selten den allein Schuldigen. Meist sind die Anteile am Scheitern von beiden ziemlich gleich verteilt wenn man genau hin sieht.

Ich hatte meinen Ex. auch diagnostiziert mit Bindungsängsten. Vielleicht lag ich damit gar nicht falsch, aber das war kein Thema für den Therapeuten. Denn es ging ja um mich und nicht um ihn.
Der Therapeut sagte nur, dass Menschen mit Bindungsängsten gar nicht so häufig zum Therpeuten gehen, weil sie sich mit den Ursprüngen nicht auseinander setzen wollen. Da ist es bequemer, von Beziehung zu Beziehung zu hüpfen und die Schuld am Scheitern dem Partner zuzuweisen.

Und selbst wenn Jemand Bindungsängste hat, so wird eine Behandlung ein langer Weg. In der Persönlichkeit eingepflanzte Muster lassen sich nicht mit ein paar Sitzungen beheben. Und bei manchen Menschen ist der Verdrängungsmechanismus so groß, dass sie an die schmerzhaften Ursprünge ihres Leidens gar nicht mehr heran kommen.

Interessant ist nicht er. Interessant bist Du und Dein Hang zu solch schwierigen Exemplaren und dem kannst Du auf den Grund gehen. Aber nicht auf einen anderen Menschen zeigen und mutmaßen, dass er eine narzistische oder bipolare oder Borderline-Störung hat. Solange Du Dir immer noch so viele Gedanken um ihn machst, bist Du nicht los gekommen.

Begonie

01.02.2021 17:10 • x 5 #39


Y
Klar, ich gebe dir recht!
Habe ich auch schon vorher gesagt.
Natürlich bin ich noch etwas in Gedanken bei ihm, aber es ist ja auch noch relativ frisch und es wär auch etwas unmenschlich von heute auf morgen "geheilt" zu sein, wenn man einen geliebten Menschen verliert. Ich beschäftige mich schon viel mit mir und habe wie gesagt auch schon viel über mich herausgefunden und für mich festgestellt was ich zukünftig ändern möchte und wo ich Grenzen setzen werde. Vielleicht war/ ist die Frage nicht so angemessen und schwer zu beantworten, es sind einfach Gedankengänge die ich hatte, weil ich manchmal echt krasse Gemütsschwankungen bei ihm festgestellt habe und ich etwas Angst um ihn und andere hatte/ habe. Ich habe jetzt verstanden, dass ich nicht dafür verantwortlich bin und es mich auch nichts "angeht" aber naja ich wünsche mir trotzdem das beste irgendwie und mache mir noch Gedanken, es wird aber von Tag zu Tag weniger und ich komme ganz gut damit zurecht. Ich freue mich aber sehr über all diese verschiedenen Meinungen zu dem Thema, deswegen habe ich mich auch an dieses Forum gewendet um eine Außenansicht der Dinge zu bekommen. Vielen Dank nochmal an alle! Mir geht es schon viel besser und kann bald hoffentlich komplett abschließen.

01.02.2021 18:09 • #40


B
Liebe Yanni,

dass Loslassen ein langsamer Prozess ist, ist völlig normal. Da können lange Monate ins Land gehen, wobei es auch während dieser Monate scheibchenweise besser wird. Das Interesse am Ex. ist immer noch immens und bis die Gefühle den Absprung geschafft haben und dem Verstand folgen, dauert es oft eine lange Zeit.
Daher ist Trauern um eine verlorene Beziehung auch ein wichtiger Prozess.

Aber den Fokus musst Du auf Dich richten, denn nur bei Dir kannst Du ansetzen. Ihn mit seinen extremen Stimjmungsschwankungen lass einfach mal beiseite. Du brauchst Dir darum keine Sorgen zu machen, denn das ist nicht Deine Baustelle. Jetzt noch viel weniger als während der Beziehung. Er lebt damit, wahrscheinlich mehr schlecht als recht, aber auch er kann nicht aus seiner Haut. Vor allem wird er keinen Änderungsbedarf sehen, denn für ihn sind die schwankenden Stimmungen normal.
Du bist keineTherapeutin und hättest auch während der Beziehung keine sein können, denn die emotionalen Verwicklungen und Verstrickungen sind zu groß. Heilen kann nur Jemand, der fachlich kompetent und emotional außen vor ist, denn nur ein Fachmann hat einen unvoreigenommenen Blick auf die Person.

Du als Partnerin hättest ihn gerne diagnostiziert und dann mit Deiner großen Liebe heilen wollen. Das klappt aber niemals, denn das verschiebt auch das Machtgefälle in einer Beziehung. Er wird zu einem Patienten degradiert, dem geholfen werden muss und Du bist die großartigen Heilerin, die ihn zu einem beziehungstauglichen Mann umformt. So was geht nie gut, denn eine Partnerin kann keine Therapeutin sein. Entweder Du kannst mit seinen Eigenarten leben, ohne dass sie Dich schwer beeinträchtigen oder Du beendest die Beziehung, ehe sie Dich kaputt macht. Eigenschutz und Selbstachtung sind hier wichtige Parameter, die Du nicht vernachlässigen darfst. Ich glaube, da hast Du noch Nachholbedarf.

Begonie

02.02.2021 12:07 • x 4 #41


A


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