Plötzliches Ende nach über 6 Jahren total fertig

F
Sorry, ich glaube das gehört eher in diese Kategorie...

Ich habe über Google hierhin gefunden und hoffe, dass es mir hilft, zu schreiben oder zumindest zu merken, dass es mir nicht alleine so geht...

Ich bin Mitte 40 und wir wären bald 4 Jahre verheiratet gewesen. Letzen Freitag hat sich mein Mann - für mich völlig unvorbereitet - von mir getrennt.

Ich muss ein wenig ausholen... wir haben uns vor gut 6 Jahren kennengelernt. Wir beide waren etwa ein Jahr lang alleine gewesen und es traf uns wie ein Blitz. Meine vorherige Beziehung war abgehakt, seine vorherige ebenfalls (allerdings hatte seine Ex eine Tochter (damals etwa 9), an der er sehr gehangen hat.

Als wir uns kennenlernten, war er gerade lange krankgeschrieben und noch in Restbehandlung, auch psychisch - Burn-Out. Er hat es mit seinem Beruf begründet (ist bei der Polizei). Am Anfang einer Beziehung fragt man ja auch bei solch einem Thema nicht ewig nach... und ich hatte absolut das Gefühl (das stimmte ja auch), dass ihm unsere neue Liebe sehr gut tat.

Ich hatte damals zwei Hunde (heute immer noch, zwischendurch waren es mal drei) und wohnte in einer tollen Mietwohnung auf dem Land. Er hatte ein kleines Haus. So haben wir recht schnell Pläne gemacht, ich gab meine Wohnung auf und wir haben das komplette Häuschen umgebaut. Natürlich auch finanziell sehr viel reingesteckt, aber noch viel mehr Herzblut. Alles war einfach nur so, wie es sein sollte - wir waren überglücklich... Nach zwei Jahren haben wir unsere Traumhochzeit gefeiert, fühlten uns glücklich, erfüllt und angekommen.

Genauso fühlte ich mich bis letzten Freitag auch... dann war nichts mehr so, wie es einmal war.

Ein kleiner Streit führte dazu, dass er sich von mir trennte... nicht mehr konnte, nichts mehr fühlte... ich war wie vor den Kopf gestoßen.

Für mich war alles in Ordnung gewesen - meine Welt brach zusammen.

Das letzte Jahr war sehr anstrengend. Gute Freunde von uns hatten wahnsinnige Probleme, die auch unsere Beziehung belastet haben, weil es oft Thema war. Hinzu kamen viele kleine Rückschläge des normalen Alltages, die auch Kraft gekostet haben. Auf beiden Seiten.

Dann kam Ende letzten Jahres eine Situation, mit der ich nicht umgehen konnte. Er sprach davon, dass er die Tochter seiner Ex (seine Ex selbst ist ihm tatächlich total egal) bei FB gefunden habe. Sie sei nun 18 Jahre alt und er hätte mit ihr Kontakt aufgenommen, weil er es ja nun dürfe... Damit konnte ich gar nicht umgehen, habe mit Unverständnis reagiert. Auch im zweiten Versuch bin ich eher verletzend geworden.

Seit Anfang des Jahres hat er gesundheitliche Probleme, es war nichts schlimmes aber er war immer wieder krankgeschrieben, hatte Atemwegsprobleme. Er liebt seinen Job und ist sehr gewissenhaft. Es machte ihn fertig, immer wieder auszufallen. Hinzu kamen sehr viele stressige Situationen eben im Job. Wir haben dann einen tollen Skiurlaub verbracht. Dann fuhr er zur Kur an die See. Er wollte abschalten, was ihm auch gut gelungen ist - aber er hatte auch sehr viel Zeit zum Nachdenken. Anfangs rief er mehrfach am Tag an, klang gut und relaxt.
Mein Leben hier ging aber weiter und ich war drei Wochen alleine mit meinen kleinen Problemchen...

Mit denen hab ich ihn natürlich bombardiert. Im Nachgang tatsächlich völlig unerheblich alles... das führte aber dazu, dass ich für ihn nur noch negativ klang, er sich davon zusätzlich belastet fühlte.

Dann kam er aus der Kur wieder - mit einem Bandscheibenvorfall. Und das hat ihm wahrscheinlich für sich den Rest gegeben, zumal er sich gerade im Job um eine andere Stelle bemühte, die er damit aber u.U. vergessen konnte... Also hatte ich wieder einen kranken, frustrierten Mann hier liegen.

Er ist ein typischer Fisch - wahnsinnig sensibel, macht Probleme nur mit sich selber aus, zieht sich zurück und leidet still. Ich dagegen bin ein typischer Schütze - das Herz auf der Zunge, Sprechen ohne nachzudenken und leider auch manchmal verletzend, ohne es zu wollen...

Er sagte dann - und wir haben es in den letzten zwei Tagen schon geschafft, auf vernünftiger Basis zu reden - dass er sich schon länger nicht mehr wohl fühle... der Meinung war, wir würden nur noch jeder sein eigenes Ding machen, aneinander vorbei leben. Er wüsste nicht, ob er noch etwas für mich empfinden würde und dass er das alles nicht mehr könne...

Ich wie gesagt, war glücklich und zufrieden und hatte diese Gefühle nie. In den letzten Gesprächen kam heraus, dass er zwar immer mal wieder gesagt hat, was ihn belastet, es aber für mich nie so deutlich war. Vielleicht wäre noch etwas zu retten gewesen, wenn man früher Klartext geredet hätte... ich kann einfach nicht verstehen, wie man so eine lange glückliche Zeit gegen die Wand fahren kann, ohne eine zweite Chance zuzulassen.

Ich glaube auch, dass hier eine depressive Phase eine Rolle spielt, habe viel darüber gelesen um zu erfassen, was da jetzt mit uns passiert ist...

Wir haben in den letzten Tagen auch gemeinsam geweint, es belastet ihn alles nicht weniger als mich - aber trotzdem ist es für ihn endgültig...

Ich habe Gott sei Dank in meinen Eltern eine wahnsinnige Stütze, die mir viel abgenommen haben in den letzten Tagen. Ich muss natürlich aus unserem Traumhäuschen ausziehen, was mit zwei Hunden auch nicht einfach ist. Da gibt es wohl eine Lösung, auch wenn ich das alles ja gar nicht wirklich will...

Ich liebe ihn - nach wie vor - und eine andere Frau gibt es definitiv nicht. Er hat genauso viel Angst vor dem Alleinesein und der Zukunft wie ich.

Ich weiß gar nicht, ob das jetzt alles sehr sachlich klingt... ist es nicht, ich bin emotional am Ende. Aber es gibt eben mal kurze Phasen, in denen ich diesen Trümmerhaufen wie aus dritten Augen sehen kann, sehen muss, um überhaupt aufstehen zu können. Die Erde hält ja leider nicht an und wartet auf mich...

Kann das alles wirklich eine Depression sein bzw. passiert sein, weil er im Moment dadurch keinen anderen Ausweg sieht, sich von mir als weitere Belastung zu befreien?

Wir haben eine so lange, wundervolle und glückliche Zeit gehabt - die kann man doch nicht einfach so wegwerfen? Darum muss man doch kämpfen wollen... ich verstehe das alles einfach nicht

01.05.2015 10:47 • #1


D
Hallo Liebes

fühl dich zuerst mal ganz lieb umarmt

es tut mir wirklich sehr leid was du gerade erleben musst.
Weißt du wir ging es sehr ähnlich.
Ja Fische sind unheimliche Gefühlsmenschen.
Ist dein Mann noch in Therapie?

01.05.2015 11:30 • #2


A


Plötzliches Ende nach über 6 Jahren total fertig

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B
Hallo Fancy,

schön,dass du den Weg hierher gefunden hast. Auch wenn meine Situation anders ist, dreht sich meine Welt seit Montag auch nicht mehr so wie vorher und ich bin in einem emotionalen Loch. Die Aussagen von meinem Freund/Ex ähneln denen von deinem Mann aber teilweise.

Ich hatte selbst lange mit einer Depression zu kämpfen und bin immer noch in Behandlung. Meine Therapeutin hat mir mal gesagt, dass es sehr häufig vorkommt, dass Menschen die eine Therapie beginnen und Dinge aufarbeiten sich von ihrem Partner trennen. Ich habe mich an meinen Partner geklammert und ihm viel zu viel Verantwortung für mich und mein Leben aufgebürgt. U.a.deshalb stehen wir nun vor dem Scherbenhaufen unserer Beziehung.

Ist dein Mann weiterhin in Therapie?

01.05.2015 11:39 • #3


E
Hallo Fancy!
Ich drück dich mal ganz fest!
Kann deine Situation sehr gut nachfühlen und ich weiß das tut mehr weh als das vielleicht in deinen Worten klingt.
Ich lese Hoffnung aus deinen Zeilen.
Etwas das uns alle begleitet!
Wenn der ganze Irrsinn nur wegen der Depression ausgelöst wurde dann kann es geheilt auch wieder gut werden.
Wie schon unsere liebe Belladonna geschrieben hat glaube ich auch dass es oft vorkommt dass sich Menschen die eine psychische Krise haben und diese aufarbeiten sich von ihrem Partner und bisherigen Leben trennen.
Ein Neuanfang.
Es ist aber eigentlich völlig gleich aus welchem Grund das passiert am Ende bleibt einer über. Midlife Crisis, psychische Probleme, ein anderer Mensch - einer ent-liebt sich und der andere leidet unendlich und versucht Gründe zu finden, zu verstehen, aufzuarbeiten, ringt nach Erklärungen damit es vielleicht weniger weh tut.
Du hast einen schweren Weg zu gehen!
Sicher nicht leicht mit zwei Hunden eine Wohnung zu finden!
Ich denke ganz fest an dich!

01.05.2015 12:09 • #4


F
Erstmal vielen Dank, dass ihr mir antwortet... irgendwie ist es ein Trost, nicht alleine mit diesem schwarzen Loch zu sein. Auch wenn ich im Moment das Gefühl habe, nichts könnte mir helfen...

Nein, er ist derzeit nicht in Therapie. Das war damals - sicher auch durch unsere Liebe - ja bald erledigt und jahrelang gar kein Thema.

Er (und wahrschein sehr viele Betroffene) ist glaube ich auch nicht davon überzeugt, dass so etwas der Auslöser sein könnte. Ich weiß es ja auch nicht sicher, aber es passt alles was ich dazu gefunden habe.

Ich habe ihn vorsichtig drauf angesprochen - und er war am Montag bei seinem Hausarzt (der erste Arztbesuch nach dem CT-Ergebnis am Donnerstag) und hat dort aber wohl etwas in dieser Richtung gesagt, hat jedenfalls entsprechende Tabletten bekommen, die aber wohl erst nach Wochen wirken sollen.

WENN er wirklich eine Depression hat, dann reicht das meiner Meinung nach auch nicht aus. Aber das muss er ja im Grunde selbst erkennen.

Die Depression (so wie ich mir das denke), ist ja auch nicht die alleinige Ursache der Dinge, die ihn dazu bewogen haben, sich jetzt von mir zu trennen - Gründe sind ja in seinen Augen da und sicher auch Fehler, die wir eben beide gemacht haben), sondern eher eine Art Punkt, an dem man eben keinerlei positiven Dinge mehr sieht und eben auch den Partner als zusätzliche Belastung empfinden kann... ebenso wie das Verschwinden von Liebe.

Ich weiß auch nicht mehr, ob ich mich an diese hoffentliche Ursache klammere oder nicht... es ist einfach so leer und wir leiden ja beide wie blöde. Er war sich offensichtlich auch nicht wirklich bewusst, wie sehr es ihn selbst treffen würde... sagt er.

Aber mein Mann ist immer ein Mensch gewesen, der keine Entscheidung leichtfertig trifft, aber immer dazu steht.

Wobei ich natürlich bei solch etwas Großem wie unsere Ehe einfach nicht verstehen kann, warum man nicht kämpft... aber auch das würde in Richtung Depression gehen.

Ihr kennt diese Gedanken ja wahrscheinlich alle... man will verstehen... ich weine schon wieder und muss doch gleich wieder funktionieren, weil so viel zu regeln ist.

Ich schaue später wieder hier rein und danke Euch schon mal von ganzem Herzen für Eure Worte

01.05.2015 13:57 • #5


H
Hallo Fancy,

deine Worte erinnern mich sehr stark an meine Trennung. Ich vermute ganz stark, dass der eigentliche Auslöser deine Reaktion, mit dem Kontakt der Tochter zu tun hat.
Er wird seine Tochter immer geliebt haben und all die Jahre vermisst haben, nun hat er sie gesucht und gefunden.

Deine Reaktion hat in ihm etwas zerstört, deine Aussage hat ihm gezeigt, dass du nicht zu ihm stehst, er hat mit Sicherheit etwas anderes von dir erwartet.
Hinzu kommt, dass die vielen anderen Probleme, die es all die Jahre gab, auch nicht spurlos vorbeigegangen sind.

Die Tochter ist ein Teil von ihm, gehört zu seinem Leben, so ist es völlig verständlich, dass er nun wo er sie gefunden hat, den Kontakt wieder herzustellen.

Ich glaube, du hast da einen ganz großen Fehler mit deiner Aussage, mit deinem Verhalten gemach!

LG Hannes

01.05.2015 16:44 • #6


Hey
Hannes, es ist ja die Tochter seiner EX und nicht seine leibliche. Aber kann gut sein, dass ihre Reaktion das Zünglein an der Waage war.

Wenn, dann könnte man ja da vielleicht ansetzen, um eventuell doch wieder Verständnis und Gesprächsbereitschaft aufzubauen?

01.05.2015 16:57 • #7


F
Es ist nicht SEINE Tochter, sondern die Tochter der Frau, mit der er vor mir knapp 3 Jahre zusammen war. Das ist schon ein himmelweiter Unterschied.

Und es wäre schön, wenn man richtig lesen würde bevor man mir hier sowas um die Ohren haut...

Jahrelang war auch nie die Rede davon, dass da irgendetwas Gravierendes ist. Wenn er was erzählt hat, dann ganz normale Dinge wie der Hasenstall, den ich mal gebaut habe und damit habe ich nie ein Problem gehabt.

Es geht auch weniger darum, dass er sie vermisst sondern darum, dass er ihr hätte erklären wollen, dass sie damals nicht der Grund für die Trennung gewesen sei.

Außerdem habe ich ihn durchaus gefragt, ob das der Hauptgrund wäre und das hat er vehement verneint. Eher die Summe aller Belastungen und Probleme, die auf ihm lasten.

01.05.2015 17:14 • #8


H
Hallo Hey,

auch, wenn es die Tochter der Ex ist, so wird eine Bindung zu der Tochter bestehen.
Ich gehe davon aus, dass er die Tochter einige Jahre mit großgezogen hat, somit auch Liebe zu dem damaligen Kind vorhanden ist.

Man könnte sicherlich da ansetzen, aber ohne Kompromisse von beiden Seiten wird es nicht funktionieren.

Wichtig wäre da noch, dass man den Partner, den man liebt, zur Seite steht und nicht von vornherein Unverständnis zeigt.

Ein Zusammenleben geht nur mit Liebe, Vertrauen, Respekt dem Anderen gegenüber.
Es sollte immer ein Geben und Nehmen sein!

LG Hannes

01.05.2015 17:19 • #9


H
Hey Fancy, warum so aggressiv?

Mein Beitrag war mit Sicherheit nicht böse zu verstehen.

Vermutlich ist dein Problem nicht zulassen einer anderen Meinung.

01.05.2015 17:49 • #10


F
Hallo Hannes,

ich frage mich gerade, ob ich hier richtig bin... wenn ich jetzt eines nicht gebrauchen kann, dann solche Kommentare wie Deine !

Ich habe versucht, so viele Informationen wie möglich in meinen Beitrag zu legen... und Du packst Dir eine einzige Sache raus, liest nicht mal richtig und meinst dann, Du hättest die Weisheit mit Löffeln gefressen...

Es ist nun mal nicht einfach, eine Trennung in Worte zu fassen aber irgendwie habe ich hier mit ein wenig mehr Sensibilität gerechnet - die auch vorher andere mir schon entgegengebracht haben.

Ich habe übrigens selbst vor meinem Mann eine 10-jährige Beziehung gehabt, in der mein Partner einen Sohn hatte - ich weiß also durchaus was es heißt, ein Kind mit groß zu ziehen ! Der einzige Unterschied ist vielleicht der, dass der Sohn bei unserer Trennung damals bereits 16 Jahre alt war und somit einiges verstehen konnte.

01.05.2015 17:51 • #11


F
Ich bin nicht aggressiv sondern leer.

Ich vermute mal, dass Deine Trennung aus diesem Grund erfolgt ist und Du da vielleicht entsprechend reagierst.

Aber das hilft mir im Moment leider gar nicht weiter.

01.05.2015 17:54 • #12


H
Sorry fancy, du bist mir einfach zu primitiv mit deiner Aussage mir gegenüber.

01.05.2015 17:56 • #13


A


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