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Probleme bewältigen grundsätzlich

L
Hallo zusammen,

wie weit kann/muß man gehen bei Problemen, wo sind die Grenzen und wie findet man zueinander?

Folgendes, wir sind schon 8Jahre verheiratet, 2 kleine Kinder.
Es geht eigentlich um einen ganz normalen Konflikt. Wir haben zwei eigene Ponys für die Kids. Das kostet schon eh sehr viel Zeit, fast täglich sind die Kids 2-3h dort. Neben Turnen, Schwimmkurs usw also fast keine Freizeit mehr übrig. Das ist mir schon gewaltig ein Dorn im Auge.
Nun will/soll eine auch noch zusätzlich nen Reitkurs machen, bzw macht gerade einen. Also noch mehr unterwegs, Fahrerei- noch weiter weg,
Meine Frau ist fanatisch im Thema drin, ein Kind auch voll dabei, das andere eher so lala.
Nun habe ich das Ganze bisher trotzdem sehr unterstützt, ich verstehe so Hobbys und den Kids tuts auch gut.
Nur empfinde ich immer mehr Wut, da ich überhaupt nicht gehört werde, wenn ich mal eine andere Meinung habe.
Meine Frau macht gerne Dinge bis ins Extrem! Aber nur weil man es mag und theoretisch könnte, ist doch nicht alles auch direkt sinnvoll?!

Wir hatten unlängst für mich eine erstaunliche Einigung, als ich meinte, dass Reitkurse nur noch im Sommer besser wäre. Die sind im Winter bei Matsch und Sauwetter eh schon täglich im Stall, Reitkurs wäre ja noch mehr, und die Rumfahrerei bei dem Wetter, gefährlich zudem wenn glatt und immer dunkel Das muß ja nicht sein.
Meine Frau willigte ein.
Jetzt urplötzlich kommt ein anderer Stall ins Gespräch, noch weiter weg, sogar eigenes Pferd jedes mal mitnehmen, kleinen Hänger besorgen. und . die Kurse sind andauernd und das ganze Jahr über!
Da habe ich direkt protestiert und dass ich da nicht mehr mitmache.
Ich fühle mich irgendwie übergangen, verarscht, für Dumm verkauft und ausgenutzt.
Zudem will sie jetzt auch noch ein eigenes Pferd! Ich meinte sie kann gerne machen was sie will, aber sie muß klarkommen wenn ein oder beide Kinder aussteigen, und kein Kind zwingen.
Nach den bisherigen Erfahrungen denke ich aber sie redet es sich und mir wieder schön, und pfeift dann am Ende wieder ausm letzten Loch weil sie der Alltag völlig erschöpft, was ja auch ich dann wieder abbekomme.
Sie ist wie gesagt extrem fanatisch, und hinterlistig. Boxt alles was sie will mit Engelszungen durch, und ignoriert leider die Konsequenzen.

Wie findet ihr bei so Konflikten wieder zusammen, einen Nenner? Wie weit würdet ihr gehen wenn einer auf seinen Willen stur beharrt?

09.01.2024 13:29 • #1


Vilya
Ich würde mich da komplett rausnehmen. Wenn sie mit den Kindern reiten will, bitte.
Du machst dir einen schönen Tag in der Sauna oder so.

09.01.2024 13:40 • x 6 #2


A


Probleme bewältigen grundsätzlich

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Ayaka
Zitat von Vilya:
Ich würde mich da komplett rausnehmen. Wenn sie mit den Kindern reiten will, bitte. Du machst dir einen schönen Tag in der Sauna oder so.

Würd ich noch ergänzen um - wenn du dir das leisten kannst.

09.01.2024 13:42 • x 5 #3


M
Zitat von Liebessturm:
Hallo zusammen, wie weit kann/muß man gehen bei Problemen, wo sind die Grenzen und wie findet man zueinander? Folgendes, wir sind schon 8Jahre verheiratet, 2 kleine Kinder. Es geht eigentlich um einen ganz normalen Konflikt. Wir haben zwei eigene Ponys für die Kids. Das kostet schon eh sehr viel Zeit, ...

Hallo,

wer finanziert denn den ganzen Spaß?
Und wer fährt durch die Gegend und organisiert alles?

Wenn es das Geld Deiner Frau oder ihr Erbe ist oder so, musst Du sie lassen machen.
Vor allem wenn sie noch die Kutschiererei und Orga übernimmt.

Wenn DEIN Geld für solche (sorry) LUXUSgeschichten ausgegeben werden, hast Du
bestimmt ein Wörtchen mitzureden. Auch wenn Du deshalb dauernd durch die Gegend
fahren musst oder selbst Termine von Dir streichen für die Organisation.

Eine glückliche Kindheit ist mit Sicherheit nicht abhängig davon, unbedingt ein eigenes
Pferd zu besitzen, wenn es doch Reitbeteiligungen gibt. Viel wichtiger für eine glückliche
Kindheit ist, dass Vater und Mutter Konflikte respektvoll und konstruktiv zu lösen
vorleben und es halbwegs harmonisch zugeht

09.01.2024 13:44 • x 10 #4


L
Vielen Dank euch für die interessanten und respektvollen Antworten! Ehrlich!

Geld ist nicht zwingend das Thema. Sie verdient recht gut, kann sich das schon leisten. Aber ist trotzdem ein schmaler Grad, denn all die Jahre habe ich 2/3 verdient, und sie/es somit etwas mitfinanziert. Heute ist es nahezu ausgeglichen. Aber von früher will sie heute nichts mehr wissen .
Es ist etwas komplex bei uns finanziell, den ich warte und repariere unseren kompletten Fuhrpark, kein Auto, kein Pferdehänger, kein Wohnwagen usw geht in die Werkstatt. Ich renoviere unser Haus seit 10Jahren nahezu alleine. Ich verdiene also nicht nur Geld, sondern spare ZUDEM noch ein gutes Sümmchen.
Hobby hat sie ihre Pferde, ich auch ein nicht gerade günstiges. Kommt in etwa aufs gleiche raus finanziell.
Natürlich unterstütze ich sie, baue und repariere im Stall, Pferdehänger und Zugwagen steht immer repariert und gewartet parat. usw.

Nur ehrlich gesagt macht mich dieses Leben unglücklich. Klar ist es ein schönes Hobby und sicher auch gut für die Kids. ABER dieser tägliche Stress! Nebenbei, meine Frau hat auch noch was angefangen wo sie zudem noch immer mal mitm Auto hin und her kutschiert (egal was, will nur zeigen was los ist)
Jeden Tag bis ich um 17Uhr Heim komme sind die Kids unterwegs, entweder Pferde, und/oder Turnen, Schwimmen, Flöten...whatever. Dann gibts eigentlich nur noch Abendessen und ins Bett (gehen recht früh). Und WEHE die Kids sind mal krank... dann geht alles organisatorisch völlig kreuz und quer.
Ja wir wohnen in einem 500Leute Dorf und dazu noch abgelegen. Sauschwer bis fast unmöglich da Anschluß zu finden.
ABER so gibt es ja auch keine Chancen sich mit anderen Kids zu verabreden.
Genauso dass Kids mal Zuhause einfach nur spielen.
Auch ich habe keine Chance mal früher Heim zu gehen um was mit den Kids zu machen.
Mir vor allem schlägt dieser Stress auf den Magen. Diese Stimmung jeden Abend. Alles muß exakt getaktes sein wie Madame es sich vorstellt. Kein Witz, trödelt man mal 5-10min geht schon der Druck/Stress schon los. Grade beim zu Bett gehen entspannt das sicher nicht.
Abends liegt meine Frau platt aufm Sofa, während ich mich noch um Haus, Autos oder sonstige Reparaturen kümmern kann. Wenn ich dann am Wochenende morgends echt etwas Anlauf brauche, werde ich als fauler Sack betittelt. Von krank oder angeschlagen reden wir gar nicht. Leider ist meine Frau direkt aus dem Bett immer hellwach und topfit. Ich nicht .
Klar hat sie die Kinder die meißte Zeit, und das gehört selbstverständlich honoriert! Ich helfe auch sobald ich Zuhause bin im Haushalt und bin bei den Kids usw. Nur irgendwie ist auch bei mir irgendwann mal die Kraft, und vor allem die Motivation aus.

Tja, und da bin ich nun dabei und versuche hier und da in kleine Rädchen was zu verändern.
Es heißt ja man solle positiv ran gehen, und eher erstmal sich selbst glücklicher machen. Tu ich auch. und ein klein wenig geht es schon in die richtige Richtung. Aber noch ganz weit weg von gut.
Meine Frau ist natürlich gestresst, alles andere ist/wäre Schöngerede. Man sieht es ihr an, vor allem aber ist der Erziehungsgedanke nur noch zu einem Notenschnitt-durchboxen verkümmert. Die Kinder werden oft angeschriehen und Abläufe gedrillt, statt vernünftig in Ruhe zu reden. Und das spiegeln die Kinder uns jetzt zurück!
In der Umkehr, klar liebt meine Frau die Kids und zeigt das auch, oft über die Maßen. Verbal, aber auch wenn ein Kind nur Pieps sagt dass es was will bekommts es auch meißt.
Zuckerbrot und Peitsche sozusagen.
Man bräuchte mehr Zeit und Gelassenheit, um es mal einen Schritt weiter weg zu betrachten! Man hat nie Zeit genug mit Kindern, nur denke ich wir sind ein extrem negativ Beispiel.
Ich versuche trotzdem Zeit für mich zu finden, ziehe mich auch mal nen Abend zurück. Und das tut erstaunlich gut .
Nur habe ich eben einen Konflikt mit den Ansichten meiner Frau, die eben zudem extrem überzeugt und fanatisch ist.
Ihr habt da ja Recht, ich muß sie machen lassen. Mich macht diese Hektik aber unglücklich, und wenn ich meine Kinder so betrachte, scheint ihnen das auch nicht gut zu tun. Die Große (9) kommt da schon relativ gut mit, aber es fehlt ihr sehr die Gelassenheit/Ruhe wie ich finde. Die Kleine (6) ist viel klarer im Kopf und sagt auch oft sie wolle lieber mal Zuhause bleiben und spielen, auch direkt dass Mama und auch das Rumgefahre usw ihr zu stressig ist usw.

Normalerweise finden doch Ehepaare und Partner einen Kompromiss. Nur irgendwie habe ich das Gefühl diese Fähigkeit gibts bei uns nicht, was mich kränkt, enttäuscht, auch wütend macht. Daher bin ich oft Distanziert und beleidigt. Meine Frau aber erwartet dass ICH auf sie zugehe bezüglich Nähe. Da bin ICH dann eben stur . Aber ihr seht verzwickt, und gar kein schöner Zustand.
War aber mal schön sich das von der Seele zu schreiben!

11.01.2024 11:21 • x 2 #5


M
Zitat von Liebessturm:
Vielen Dank euch für die interessanten und respektvollen Antworten! Ehrlich! Geld ist nicht zwingend das Thema. Sie verdient recht gut, kann sich das schon leisten. Aber ist trotzdem ein schmaler Grad, denn all die Jahre habe ich 2/3 verdient, und sie/es somit etwas mitfinanziert. Heute ist es nahezu ausgeglichen. ...

Hi,

was ich hier rauslese ist tatsächlich, dass ihr als PAAR kaum Zeit oder Sachen
miteinander unternehmt?
Alles richtet sich aus auf Geldverdienen, Besitz verwalten, Kinder verwöhnen und
und um Pferde kümmern?

Wie wäre es mit einem Paarabend in der Woche zB von 18-22 Uhr, wo die
Kinder auch nicht anwesend sein sollen, und ihr RUHE und ZEIT habt, zu
besprechen, wie es Euch geht und wo Probleme sind. Und überhaupt mal Euch
als Paar wiederzufinden? Ansonsten fällt mir noch Paartherapie als Möglichkeit ein,
wenn ihr/sie/Du es nicht schafft, respektvoll und fair zu kommunzieren, hilft
vielleicht eine Mediation.

Das Kernproblem sehe ich persönlich hier allerdings in einer heftigen
Verzerrung und Verschiebung von Prioritäten!
Die Familie steht ja auf dem Fundament der Elternbeziehung.
Der PartnerIn sollte Priorität haben, schöne und entspannt miteinder
verbrachte Zeit als Familie oder als Paar, nicht die Pferde, der Wohnwagen oder
irgendwelche Luxushobbies von Euch oder den Kids.
Es macht Euch doch nicht glücklich?! Sie auch nicht, lese ich heraus...

Dass sie Dich als faul beschimpft, würde ich mir verbitten.
Respekt wäre hier mal ein guter Anfang. Sonst lernen die Kids ja auch
dass man in Beziehung respektlos sein darf und die gegenseitigen
Bedürfnisse einfach ignoriert werden dürfen. Und das finde ich viel
fataler für ihr Entwicklung als kein eigenes Pferd zu haben oder
ein Hobby weniger. Auch die Kinder scheinen ja total im Stress zu sein..
Schrecklich die Vorstellung, nie mal Muße, Ruhe, kein Termin zu haben
schon in der Kindheit. Da würde ich persönlich einiges wegstreichen,
was entbehrlich ist, zugunsten des Familienfriedens und der Ehe.
Notfalls mit Hilfe einer psychosozialen Beratungsstelle oder ähnlichem.
Wenn ihr soviel Geld habt, könnt ihr ja auch eine Mediation
selber zahlen... das würde ich an Deiner Stelle einfordern und zur
Bedingung machen, wenn Du weiter unterstützen sollst bei diesem
ganzen Wahnsinn.

Ist nur meine persönliche Meinung

11.01.2024 12:11 • x 4 #6


Ayaka
Zitat von Liebessturm:
Meine Frau ist natürlich gestresst, alles andere ist/wäre Schöngerede. Man sieht es ihr an, vor allem aber ist der Erziehungsgedanke nur noch zu einem Notenschnitt-durchboxen verkümmert. Die Kinder werden oft angeschriehen und Abläufe gedrillt, statt vernünftig in Ruhe zu reden. Und das spiegeln die Kinder uns jetzt zurück!

Ich denke gerade im Sinne eurer Kinder ist es dringend notwendig ihr Paroli zu bieten - da muss man mal gegenhalten, dass es auch anders laufen kann und da vielleicht auch andere Bedürfnisse und Interessen Platz haben müssen. Den Kindern so gar keine Zeit für die eigene spielerische Entfaltung zu geben finde ich echt schlimm....

Es hindert dich nichts daran, deinen Invest zurückzufahren. Vor allem wenn dich das auslaugt. Ich stell mir deinen Alltag furchtbar freudlos und anstrengend vor, mal zurücklehnen und sich freuen, dass was geschafft ist gibt es so nicht.

Ich würde das Projekt Renovierung vorne anstellen, ein Gemeinschaftskonto für Haus und co einrichten auf das jeder den entsprechenden Beitrag monatlich einzahlen muss, den Rest kann sie ja verballern wie sie will. Wenn dir die Wartung des Fuhrparks und die Rumkutschiererei zu viel wird ihr einfach sagen, dass da das nicht mehr machst. Schafft sie es nicht die Kids hinzubringen fällt ne Reitstunde aus - so what, kein Weltuntergang.

Schaff dir und deinen Kids Freiräume - ihr braucht die - einfach mal ein gechilltes gemeinsames Wochenende mit Pizza Mampfen und Disney schauen muss auch mal drin sein.

11.01.2024 12:14 • x 5 #7


DieSeherin
Zitat von Liebessturm:
Nur habe ich eben einen Konflikt mit den Ansichten meiner Frau, die eben zudem extrem überzeugt und fanatisch ist.

Zitat von Liebessturm:
Mich macht diese Hektik aber unglücklich


sind es denn wirklich ihre ansichten und die hektik? ist es nicht vielmehr so, dass du das gefühl hast, dass ihr euch als liebespaar immer mehr verliert? dass beim programm der familie keine luft mehr für paarzeit ist?

vielleicht solltest du mal versuchen, den kern deines emotionalen problems genauer rauszufiltern und dann genau darüber mit deiner frau sprechen... ich kann mir nämlich bildhaft vorstellen, dass die bisherigen gespräche eher in angriff und verteidigung ausgeartet sind?

11.01.2024 12:25 • x 1 #8


Cagy
Hallo Liebessturm,
vermutlich bemerkt deine Frau gar nicht das du dich durch ihr Verhalten nicht mehr als gleichwertiger,respektierter Partner fühlst.
In längeren Beziehungen ist es oft so das man dem anderen nicht mehr wirklich zuhört und zudem die eigenen Interessen als durchaus angebracht,durchsetzbar und berechtigt empfindet.
Sie denkt auch sicher oft das sie es nur *gut* meint.Du hast dich (zu) lange in die Rolle des dienstbaren Hausmeisters eingelassen und findest da jetzt nicht wieder heraus.
Vermutlich werden ihr deine *Vorhaltungen* eher komisch vorkommen weil sie aus IHRER SICHT haltlos sind.
DAS ist oft das Kernproblem. Man lebt in seiner Wahrheit, in seiner Sicht der Dinge die für einen selbst eben real und die WAHRHEIT ist. Rebelliert der Partner irgendwann wird das als völlig absurd und *unwahr* empfunden.
Was tun..?
Sag ihr ruhig aber bestimmt das ihr dringend ein Gespräch führen musst weil du dieses Zusammenleben SO nicht mehr willst.
Sag ihr deutlich was genau du nicht mehr mitmachen wirst und das du dich ungesehen und ungehört fühlst.
Konstruktive Vorschläge und einen Plan der GEMEINSAMEN Freiteitgestaltung der deine Wünsche berücksichtigt.
Viel Erfolg und alles Liebe dir.

11.01.2024 12:30 • x 2 #9


B
Zitat von Halodri:
Beide um die 40, 2 kleine Kinder, 8 Jahre verheiratet, 10 Jahre Eigenheim-Renovierung.

Zitat von Halodri:
Ich renovierte dann alleine weiter so gut es ging. Lebten im großen Haus praktisch in 1-2 Zimmer. Jetzt nach 10Jahren sind wir endlich kurz vor Fertigstellung.

Das hast du in anderen Thread vor einem Jahr geschrieben. Jetzt ist das Haus noch immer nicht fertig, ein Jahr später?
Wie groß ist euer Anwesen? Selbst wenn ihr zehn Zimmer habt und du für jedes Zimmer ein halbes Jahr brauchst und nur an den Samstagen renovierst, weil du die Sonntage zum Relaxen brauchst, wärst du nach 5 Jahren wirklich fertig gewesen. Jetzt, nach elf Jahren immer noch Baustelle, Schmutz, reduzierter Platz, weil nicht alles einsatzbereit ist. Mit zwei kleinen Kindern, die auch noch in dieses Chaos hinein geboren wurden. Ein Wunder, dass deine Frau das so lange mitgemacht hat. Jede Frau, die ich kenne, mich eingeschlossen, wäre längst über alle Berge. Das, was du egoistisch nennst, scheint die Ausweichmöglichkeit zu sein, die deine Frau gefunden hat, um euren Kindern und sich selbst das Leben außerhalb eurer Baustelle schön zu gestalten. Habt ihr eigentlich nach der Geburt des ältesten Kindes, als du dich so unsäglich über die Unfähigkeit und Überforderung deiner Frau hier ausgelassen habt, schon auf der Baustelle gehaust, ist sie mit euerm ersten Säugling direkt in noch reduzierteres, noch schmutzigeres Wohnchaos gekommen?

11.01.2024 12:41 • x 3 #10


DieSeherin
ach goddle... danke @Brightness2 ! wenn @Liebessturm halodri ist, dann sieht das alles ja ganz anders aus! oder, eigentlich wäre meine antwort schon die gleiche, aber das hatte ich ja schon im anderen faden vor einem jahr geschrieben und würde jetzt nur den kopf darüber schütteln, dass sich an der kommunikation null geändert hat!

11.01.2024 12:49 • x 2 #11


alleswirdbesser
Zitat von Liebessturm:
Vielen Dank euch für die interessanten und respektvollen Antworten! Ehrlich! Geld ist nicht zwingend das Thema. Sie verdient recht gut, kann sich ...

Mir kommt deine Geschichte sehr sehr bekannt vor und das Problem besteht nach wie vor, ohne dass du auch nur einen Millimeter weitergekommen bist. Oder irre ich mich? Hast du schon unter einem anderen, wenn nicht zwei, Nick geschrieben?

Edit: DAs mit dem Nick hat sich erledigt.

Ich sehe hier ein totes Pferd, das seit Jahren geritten wird, jedoch keine Pflege bekommt - eure Ehe.

11.01.2024 12:58 • x 1 #12


alleswirdbesser
Zitat von Liebessturm:
Ich renoviere unser Haus seit 10Jahren nahezu alleine. Ich verdiene also nicht nur Geld, sondern spare ZUDEM noch ein gutes Sümmchen.

11 Jahre inzwischen, oder?

Nennst du das Sparen? 11 Jahre lang renovieren, baust du neue Mauern um das Haus herum? Reißt Wände aus? Machst das Dach neu? Ich habe früher als Frau immer wieder mal verschiedene Räume renoviert, der längste Zeitraum, die Küche inkl. Fliesen, ging etwas über eine Woche (nach der Arbeit und mit Kindergarten Kindern, während mein NM nicht da war). Deshalb fehlt mir die Phantasie für die Vorstellung der 11 Jahre andauernden Hausrenovierung. Und von sparen ist da nicht die Rede, 11 Jahre mal wieviele Stunden ? Deiner Zeit?

11.01.2024 13:10 • x 1 #13


E
Hallo @Liebessturm,

Kann es sein, dass du schon dieses Thema hier unter einem anderen Nick oder als Gast eingestellt hast? Es gab mal eine sehr ähnliche Story, die auch viele Antworten bekommen hat.

11.01.2024 13:19 • x 1 #14


M
Zitat von Cagy:
vermutlich bemerkt deine Frau gar nicht das du dich durch ihr Verhalten nicht mehr als gleichwertiger,respektierter Partner fühlst.

Genau das habe ich bei der Story auch herausgelesen. Lieber TE, Du bist in dieser Familie auf eine Rolle als Geldverdiener, Verwalter und Mechaniker reduziert

Deine Frau hat keinen Funken Achtung und Respekt vor Dir und deswegen fühlst Du Dich unglücklich.
Sie hat ein Achtungsproblem, akzeptiert andere Menschen nicht wie sie sind, sondern will sie nach ihren Richtlinien formen. Daher werden die Kinder gedrillt und beschäftigt und traktiert mit Reiten, Stallarbeit, Flöten, Sportstunde ... und Du auch mal beschimpft.

Die Kinder können keine Kinder sein, denn sie haben keine Zeit dafür. Sie finden keine Ruhe, fallen abends ins Bett und haben keine Zeit, eigene Interessen zu entwickeln und eigene Fähigkeiten zu entdecken. Denn alles ist verplant und durchorganisiert. Manche Kinder kommen damit zurecht, andere nicht. Sie entziehen sich oder machen Terror, je nach Naturell.
Ich habe mal gelesen, dass in der Woche höchstens zweimal feste Termine wie Kinderturnen, musikalische Früherziehung u.ä. auf dem Prgramm stehen sollten. Kinder benötigen Zeit und Ruhe um genügend zu spielen, zu toben und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Wie soll das gehen, wenn sie von einem Termin zum anderen kutschiert und gedrillt werden?
Aber Deine Frau weiß das sicher besser, denn sie weiß alles und vor allem weiß sie was die Kinder brauchen. Und die Ansprüche wachsen halt. Zwei Ponies sind Kinderkram, jetzt muss ein richtiges Pferd her. Was man so hört, alles andere als billlig, aber das spielt ja anscheinend keine Rolle.

Tja, bei dieser dominanten Frau ist guter Rat teuer. Du hast da schon einiges verspielt weil Du offenbar ein sehr gutmütiger, nachgiebiger Mann bist, der sich sagt, ich tue alles wenn es nur Frieden gibt. Und damit gewinnt man leider keinen Respekt, denn man signalisiert der Umwelt, trampelt nur weiter auf mir rum, akzeptiert mich nicht und nehmt mich nicht für voll.
Das soll kein Vorwurf sein, aber Du hast offenbar eine Frau gewählt, die genau die Kompetenzen und das Selbstbewusstsein mitbringt, was Dir fehlt. An sich könnten sich zwei Menschen dadurch wunderbar ergänzen, denn jeder profitiert von den Eigenschaften des anderen, aber Du bist in der bedauernswerten Lage, dass Du nicht gehört wirst und Deine Meinungen herabgwürdigt werden. Still, husch, husch ins Körbchen bzw. die Garage! Du weißt das nicht, kannst es nicht beurteilen, lass mich das machen, ich kann das besser. Kümmere Dich lieber um die Ahhängerkupplung, irgendwas stimmt da nicht, ich habe es Dir schon drei Mal gesagt.

Gestern bist Du wieder vor dem Fernseher eingeschlafen, dabei hättest Du in der Zeit auch dieses und jenes machen können.

Ein Psychologe sagte mal zu mir, gegenseitiger Respekt und Achtung vor dem Partner sind Grundpfeiler jeder Beziehung. Wenn das nicht gegeben ist und nicht jeder seinen Platz im Gefüge findet, ist die Beziehung vorbei.
Und genauso geht es Dir. Du hast einen Platz als Randfigur und bist auf Deine Funktion reduziert, aber Würdigung für das was Du bist und kannst, findest Du nicht. Stattdessen erfährst Du Abwertung und Geschimpfe und Rechtfhaberei.

Ich denke, Du musst schrittweise aus diesem Dilemma rausfinden und mehr Selbstvertrauen entwickeln. Du bist nicht der Depp vom Dienst, der alles mit sich machen lässt und dafür musst Du Dich regelrecht bewähren. Schwierig, wenn man es nicht gelernt hat und klein gehalten wird, weil das auch Angst macht. Angst davor, noch mehr degradiert zu werden (Was fällt Dir jetzt ein, spinnst Du?) und Gegenwind zu erfahren.

Achtung und Respekt muss man sich auch verdienen. Ich würde Dir raten, zunächst eine Eheberatung aufzusuchen und erst Mal allein. Deine Frau hat dafür sicher keinen Sinn, aber vielleicht könntest Du mal das Grundproblem in Dir erkennen und auch die Mechanismen in Eurem Familiensystem besser sehen.
Wenn nicht jedes Familienmitglied in einem Gefüge den Platz findet, mit dem es sich wohl fühlt, entstehen Enttäuschung, Frust, Niedergeschlagenheit und letztendlich Abkehr von der Familie.

Zweitens musst Du Deine Frau dafür gewinnen, sich mehr Zeit für Eure Beziehung zu nehmen und den Kindern auch mehr Freizeit einzuräumen. Eine Mammutaufgabe, das ist klar.
Aber sie ist so in ihrem Aktionismus verstrickt, dass sie alles andere übersieht, unter anderem Dich.

Du solltest versuchen, an sie ranzukommen und mal zwei Stunden mit ihr reden, Über Euch, über die Kinder, aber auch über Deine Rolle in der Familie und ihr signalisieren, dass es so nicht weiter gehen kann. Sie muss zumindest die Möglichkeit bekommen, überhaupt mal zu merken, wie Du Dich fühlst. Kann natürlich sein, dass sie Dich dann noch als Schlappschwanz beschimpft. Du musst Dich auf die Hinterbeine stellen und vor allem Deine Grenzen zeigen. Nein, noch ein eigenes Pferd in einem weit entfernten Stall akzeptiere ich nicht.

Ihr habt leider völlig unterschiedliche Machtpositionen und ein starkes Machtgefälle. Sie ist die Kaiserin und Du der Lakei und die Kinder werden instrumentalisiert weil die Kaiserin weiß was gut für sie ist.

Meine Freundin hatte eine Ehe und Familie. Was mir von Anfang an auffiel, als ich mit ihr zusammen kam, war die sehr merkwürdige Familienkonstellation. Sie war die Managerin der Familie, kümmerte sich um die Kinder neben ihrem Teilzeitjob als Lehrerin, hatte alle Stundenpläne der drei Kinder im Kopf, schmiss nebenbei noch den Haushalt. Sie und die Kinder gluckten zusammen und der Vater wurde im Lauf der Zeit der Mann aus dem Büro, denn er hatte zu Hause ein Büro, in das er sich mehr und mehr verkroch. Vier gegen einen, so stellte sich das dar. Irgendwann hatten sich im Lauf der Jahre Mechanismen eingeschliffen, die dazu führten, dass er mehr und mehr eine Randfigur wurde. Denn sie nahm ihn nicht für voll. Du weißt doch, dass Jana heute bis fünf Schule hat, Markus aber schon um eins aus hat. Und wenn Du schon unterwegs bist, kauf mal gleich im Supermarkt ein, aber nicht wieder das, was wir nicht brauchen und wollen. Letzthin hast Du auch wieder das Falsche gebracht und dafür das Brot vergessen.

Die Botschaft an ihn: Du taugst nicht, Du kannst Dir die Stundenpläne der Kinder nicht merken, nicht mal zum Einkaufen kann ich Dich schicken. Du kannst nichts und genügst nicht meinen Ansprüchen.

Seine Strategie: Rückzug in sein Büro ( es hätte auch eine Garage sein können) und nur noch Anwesenheit, wenn es essen gab. Es wunderte mich, dass er sich erstens nicht wohl fühlte, zweitens aber auch nicht erkannte, dass auch er es so weit hatte kommen lassen, dass er nicht mehr für voll genommen wurde und sich drittens anderweitig umschaute. Er fand eine Frau auf dem Land, vier erwachsene Kinder die aus dem Haus waren, wo er freundliche Aufnahme fand und endlich akzeptiert, ja sogar gehätschelt und gepätschelt wurde und endlich die Anerkennung erfuhr, die er daheim vermisst hatte.

Dass er dennoch ein ziemlicher Idiot war und im zwischenmenschlichen Bereich gewaltige Defizite hatte, führe ich nicht näher aus. Aber es geht mir darum zu verdeutlichen wie es mit Beziehungen geht, wenn einer keine Anerkennung erfährt für das was er ist und kann.

Du hast keine gute Position im System und Du musst etwas dafür tun dass sich das ändern kann. Die Anderen merken nicht, dass Du unglücklich bist. Also musst Du dafür sorgen, dass sie es merken können. Vielleicht wäre es auch hilfreich, einmal auf den Tisch zu hauen und zu sagen, nein, mein Entschluss steht fest, kein Pferd und nicht noch mehr Fahrerei. Natürlich gibt es dann wieder Konflikte und womöglich Abwertung, aber Du musst lernen, etwas für Dich und Deine Akzeptanz zu tun. Erst dann kann Deine Frau wieder Respekt für Dich empfinden. ich hoffe, dass die Karre noch nicht völlig verfahren ist.
Aber ein erster Schritt wäre mal ein Gepräch mit einem neutralen Dritten. vorerst ohne Deine Frau. Denn das ist erst Mal ganz für Dich allein.

11.01.2024 14:03 • x 6 #15


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