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Projektionen - Erkenntnis zum leichteren Loslassen?

M
wollte das ursprünglich anhängen bei Was hilft wirklich
aber der Beitrag ist schon sehr lang
und ich möchte die aktuelle Diskussion nicht unterbrechen
Deshalb hier als eigenes Thema.

das eigene innere Bild - was ist attraktiv - entdecken

Nachdem ich mich manchmal noch immer frage, wie ich mich denn so verrennen konnte.
Ein unerwiedertes Interesse - Fehlinterpretation von Komplimenten - trotz Ehrlichkeit enttäuscht sein
und viel Herzschmerz.

Habe vor ein paar Tagen eine interessante Seite gefunden

Auf der einen Seite wird über Liebe, was das ist, nachgedacht, über Bedürftigkeit - was wohl auch für mich ein Stück weit ein Thema ist. Und was mich besonders ansprach und auch eine Anregung war, für neue Erkenntnisse

(Da hier psychologische Theorien von z.B. C.G. Jung diskutiert werden, denke ich dass ich auch zitieren darf
allerdings ist die Seite selbst sehr viel ausführlicher)

Hier möchte ich einschieben, dass ich das folgende interessiert in meinen etwas länger zurückliegenden
zwei Bezeihungen wiedererkenne.

Das folgende betrifft sehr meine letzte Geschichte - die mich doch sehr schmerzte - und ich oft überlege
wie es sein kann, dass ein Teil miteinander schön ist und der andere trotzdem nichts für einen fühlt.
(wohl gemerkt ist das ein Einzelfall, normal passiert mir so eine Fehleinschätzung des Interesses meines
Gegenüber eher nicht - und dass ich mich dadurch einseitig in jemanden verlieben, aber nichts zurückkommt
- damit umzugehen, fällt mir leichter, wenn ich das früher erkenne, als das der Fall war)

Ja und da die Idee, ich überlege was ist mein innereres Bild von einem für mich attraktiven Mann
und siehe da, das genaue Gegenteil von meinem Vater

1. gepflegte Attraktivität - im Gegensatz zu: ich lasse mich gehen, erwarte aber trotzdem, dass meine Partnerin (also meine Mutter) mich anziehend findet)
2. charmantes Auftreten mit äußerst geschliffenen Umgangsformen - im Gegensatz zu:
ich passe mich an gesellschaftliche Üblichkeiten keineswegs an - tue fast schon gezielt das Gegenteil (z.B. Kleidung im Beruf), möchte aber trotzdem ankommen/genommen werden wie ich bin
3. offen auf andere zugehen könne - im Gegensatz zu:(hat auch was mit 2. zu tun)
Habe solche Angst, dass andere mich nicht mögen (mein Vater vermied das Risiko durch extrem wenige Kontakte

Ja das alles, traf irgendwie auf diesen Herren zu

Und für alle meine anderen Beziehung habe ich noch entdeckt, wie sehr ich Selbstsicherheit als attraktiv empfinde,selbst wenn es einmal nur durch lautes Verhalten vorgetäuscht wurde.

Nun ja, so habe ich eine dicke Liste, was ich vielleicht in mir selbst weiterentwickeln könnte, soweit ich es noch nicht habe - für 2 + 3 wäre da bestimmt noch etwas zu üben;). Einmal sehen was sich dadurch verändert, interessant ist, wie sich mein Gefühl, durch das sehen können verschiebt. Ich ahnte ja schon, dass die Ursache meines schmerzes, meine unerfüllter Wunsch, nach Gegenliebe, ist - aber da ist ja noch so einiges.

Interessant ist, dass ich nun, das Gefühl habe, dass der auf der Seite geschilderte psychische Vorgang tatsächlich zur aktuellen Situation geführt hat und irgendwie kann ich es jetzt anders akzeptieren.

Noch einen schönen Abend an alle auf dem Weg, Ihre Gefühle zu ordnen.

LG

Mona

Editierung: Bitte keine Texte von anderen Webseiten kopieren. Danke

16.09.2014 00:36 • #1


R
Mona, ich kann mit C.G. Jung und Freud eigentlich gar nichts anfangen. Sie sind auf dem Stand lange vergangener Zeiten und anderer gesellschaftlicher Strukturen und Sichtweisen.

Auf mich trifft es z.B. überhaupt nicht zu, dass ich ich auf meinen Vater wie von dir beschrieben reagiere.

Zu deinem letzten Zitat: Für Sicherheit bei einem Kind IST die Liebe zuständig, sonst kann es kein Selbstvertrauen entwickeln. Da muss man schon unterscheiden zwischen Erwachsenen und Kindern. Und diese Liebe ist später die Grundlage für das Selbstvertrauen, das einem Sicherheit/Selbstsicherheit gibt.
Da aber leider viele Erwachsene darüber nicht verfügen, suchen sie danach wie Kinder im Außen.

16.09.2014 01:24 • x 1 #2


A


Projektionen - Erkenntnis zum leichteren Loslassen?

x 3


N
Zitat:
Mona, ich kann mit C.G. Jung und Freud eigentlich gar nichts anfangen.


Na so eine Überraschung Ralfie, das hätte jetzt aber wirklich keiner bei dir vermutet

16.09.2014 03:00 • #3


G
Tja, Ralfie ist dann mal weg.
Irgendwann reicht's einfach.

16.09.2014 05:18 • #4


M
@Ralf
Mein Gedanke war jetzt nicht so an C.G. Jung orientiert - wie ich es jetzt im Wiki unter Animus und Anima gefunden habe.

@Forenleitung
Leider ist der Link den ich hatte gelöscht worden - aber der ist hier offensichtlich nicht erwünscht.Schade, dass von fremden Texten hier auch keine Auszüge zitiert werde dürfen, wenn man die Idee interessant findet, und auch Verweise gelöscht werden - wie soll man etwas diskutieren, was man selbst nicht in so schönen - für mich stimmigen Worten darstellen kann. (Sicher hörte sich dort manches nach Werbung an - was aber ja den Grundgedanken und die schöne Darstellung nicht wertlos macht.)
Frage: geht es darum, dass ihr hier den Text nicht haben wollt - oder darum, dass ich auf der Seite um Erlaubnis bitten sollte, diese zu zitieren - um das rechtlich abzusichern?

So versuche ich es mal rüberzubringen - was ich meinte:
Was ich interessant und nach Prüfung anregend für meine eigene Wahrnehmung fand, war der grundsätzliche Gedanke,
dass jeder Mann eine innere Vorstellung hat, was an einer Frau toll ist,
und umgekehrt jede Frau eine innere Vorstellung, was an einem Mann toll ist.

Es geht immer um das Bild von der gegengeschlechtlichen Seite, (@Ralf also was für ein Bild von einer Frau trägt Du in Dir?)

Dass dies manchmal ziemlich unbewusste Vorstellungen sind - wie ich gerade bei mir entdeckt habe, dass dann bestimmte Dinge einen übergroßen Einfluss haben, ich also etwas nicht nur als toll finde (wer findet einen gepflegten Partner nicht als toll - sondern ich mich in jemanden verschaue, der extrem gepflegt ist, was bis zur Entfernung jeglicher Körperhaare ging (ist wohl im Moment auch eine Erscheinung von Mode/Zeitgeist), sondern ich das extrem anziehend empfinde.

besonder @Ralf - aber auch für alle:
Ich meinte mit meinem Beitrag nicht, dass jeder so ein starkes inneres Bild haben muss, sondern eher als Anregung an jemanden, der diesen Beitrag liest, hinzusehen, ob er etwas entdeckt, das ihm hilft, eine Situation etwas neutraler zu sehen. Ob er eigene innere Bilder u. innere Bilder seines Partners (man kennt ja evtl. auch dessen Familie) sehen kann.

Vielleicht auch zu sehen, dass einen bestimmte Eigenschaften schon bei mehreren Beziehungen sehr Beeindurckt haben. Denn dann sehen wir evtl. nicht den Menschen volltändig so wie er wirklich ist, sondern interpretieren Verhalten des Partners im Bezug auf unsere Erwartungen.

Auf der Webseite wurde das das sehr gut formuliert, ungefähr in dem Sinne, wenn dann die rosarote Brille weggeht, sehen wir, dass der neue Partner eben nicht nur das ist, was wir auf Grund unserer Vorlieben gesehen haben, aufgrund von einzelnen Elementen erwartet haben wie der andere sei, sondern dass der andere nicht mehr unserem inneren Bildern(der Projektion) entsprach - der Partner scheint sich zu verändern, wir sind enttäuscht, manchmal sehen wir gar nicht, dass ein Teil, unsere Erwartung/unser Wunsch war und nicht das was der andere wirklich ist. Der Artikel stellte in den Raum, dass nach der rosaroten Brille Phase sich entscheidet, wie die inneren Bilder der Partner (beidseitig) mit den tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmen, ob wir zusammenfinden.
Und nicht zuletzt wurde die Frage gestellt, ob das Liebe ist, unsere inneren Vorstellungen zu finden.

Solche Bilder einer Frau/eines Mannes (bezogen auf Verhalten, Emotion, Erleben, Aussehen) entstehen schon in der Kindheit, denke ich - entweder durch eigene Erlebnisse oder durch unbewußtes übernehmen von Bildern die die Eltern/die Gesellschaft auch in sich tragen ( ich habe schon so einiges entdeckt, wo ich wohl ähnliche Befürchtungen habe, die auch mein Vater hatte). Bezogeh auf eigene Erfahrungen, haben wir entweder etwas kennengelernt was wir toll finden oder wir haben etwas kennengelernt und wollen gerade das nicht - so wird das dann eventuell zu einem Muster, einem Rollenbild. Dinge, die wir in der Familie kennengelernt haben, zumindest so lange, bis sie bewußt werden, beeinflussen, denke ich, schon auch unsere Partnerwahl.

Es geht also darum, herauszufinden, was findet man selbst, besonders toll, was vielleicht auch in der Familie so an
Verhaltenmustern zu erfahren/ oder das Gegenteil zu erfahren waren.

Dann ist ein Weg, zu schauen, wie weit man genau diese Eigenschaften selbst bei sich weiterentwickeln kann. (z.B. das von mir als so attraktiv empfundene Selbstbewußtsein - in gesundem Maße)


Gruss

Mona

19.09.2014 00:21 • #5


M
Also meine persönliche Theorie ist, dass man in Beziehungen versucht einen Mangel auszugleichen, der vermutlich recht früh im Leben entstanden ist. Natürlich in den unterschiedlichsten Dimensionen. So vorbildlich Eltern auch sind, auch sie haben ihre Geschichte und ihren persönlichen Mangel. Daher ist es oft schwierig die Kinder frei entfalten zu lassen... wie oft hört man als kind lass das, Hör auf zu weinen, das sollst du doch nicht, im schlimmsten Fall ich hab dich nicht mehr lieb, wenn... man wird als Kind ständig reglementiert, eben erzogen. Hat natürlich auch seinen Sinn und seine Vorteile, aber ich glaube es entsteht ein gefühl von ich bin nicht so richtig wie ich bin. Ich glaube, dass man oft in Beziehungen versucht dieses Gefühl zu deckeln. Man braucht quasi einen Gegenüber, der einem sagt, dass man toll und richtig so ist. Wenn derjenige dann geht entsteht oftmals eine Leere, die man dann wieder irgendwie zu deckeln versucht. Und die Mechanismen dazu können vielfältig sein... was sich eben so im Leben als hilfreich erwiesen hat.
Und natürlich kommt es bei diesen Versuchen zu Projektionen...

Mein Mangel ist definitiv emotionale Nähe, Freiheitsgefühl, Euphorie. Es war immer alles gleichbleibend in Ordnung und Stabil, was ja auch schön ist, aber eben auch ermüdend... daher suche ich mir immer Beziehungspartner mit emotionalem Tiefgang, leicht kindlichem Verhalten und Hang zum ich bin ein Mann, ich geh allein durchs Leben. Mein Vater hingegen ist total introvertiert, schüchtern, distanziert, abhängig von meiner Mutter. Leider macht es langfristig auch nicht glücklich, wenn man ständig versucht was zu bekommen, was man früher mal nicht bekommen hat. So läuft es ja leider nicht... der Mangel bleibt und bleibt. Aber ich hab das Gefühl mit jeder Beziehung und jeder Trennung ist man im Nachhinein ein Stück mehr bei sich selbst und hat die Chance sich selbst kennenzulernen. Der Liebeskummer zwingt einen so dermaßen dazu sich seine Gefühle anzugucken...naja, nicht jeden. Viele haben auch einen solchen Mangel, dass sie sich sofort um Ersatz kümmern müssen.

20.09.2014 17:10 • #6


latraviata
Hm das ist ein interessanter Gedanke, das mit dem Mangel, den man zu deckeln versucht.

Was wäre das bei mir? Meine Mutter ist eine ziemlich toughe, starke, aber auch dominante Frau, die für sich selbst Selbstständigkeit einfordert, uns Kindern aber alle Entscheidungen abgenommen hat. Mein Vater war eher zurückhaltend, glaube ich. Auch abwesend und vl ein bisschen passiv-aggressiv. Wir hatten eigentlich eine gute Kindheit, aber durch frühe Scheidung später dann viel Instabilität und wenig Sicherheit und Geborgenheit. Wenig Aufmerksamkeit. Wenig (auch körperliche) Zuwendung.

Das ist wohl mein Mangel. Geborgenheit, Aufmerksamkeit, Sicherheit. Es gibt aber nicht nur den Mangel, sondern auch sozusagen das positiv besetzte Normschema, das meine Eltern mir mitgegeben haben. Und das heißt: Unabhängigkeit, Stärke, Lebendigkeit (Reisen etc).

Beides ist manchmal schwer zu vereinen - vor allem, wenn man es von einem Partner oder einer Beziehung verlangt. Das ist, denke ich, eins meiner Probleme mit Männern.

Das andere ist, dass ich Nähe nicht gelernt hab und ihr auch misstraue. Weil ich einfach früh viel verloren habe (zwei gescheiterte Ehen meiner Mutter, mein Vater ist gestorben, 16 Umzüge, keine psychologische Kompetenz in der Familie). Das heißt ich wünsche mir Nähe und Geborgenheit, glaube aber gleichzeitig nicht wirklich daran oder hab Angst davor. Und das ist eins meiner anderen Probleme mit Beziehungen, glaube ich.

Mein Prototyp Mann war bisher auch - man glaubt es kaum - eher nicht von der Nähe-Bindungs-Sorte. Ja und das doofe ist, dass ich Nähe-Gefühle oft nur mit einem gewissen Sicherheitsabstand entwickeln kann. Total paradox eigtl, weil ich damit das Muster eigtl immer wiederhole. Weil der Sicherheitsabstand eben eigtl nur die Sicherheit von Unsicherheit bedeutet. :/

20.09.2014 18:16 • #7


M
Oh, latraviata....genau das gleiche hätte ich auch schreiben können. Genauso geht es mir auch... Auch wie du deine eltern beschrieben hast, bei mir das gleiche! Mutti stark, Papi eher passiv-unbeteiligt. Ich suche mir auch solche passiven Männer aus, erwarte aber innerlich Stärke. Ich wirke nach Außen hin total stark, ich bin auch stark, aber ich habe auch eine bedürftige Seite, die eben Nähe und Geborgenheit wünscht. Bei uns gab es sowas wie Schwäche nicht... da musst du durch war das Zauberwort. Daher hab ich gelernt unfassbar lange in Beziehungen aushalten zu können, auch wenn ich unzufrieden bin.

Das Nähe- Distanz Problem hab ich auch ziemlich. Ich will Nähe und ich halte sie auch gut aus aber wehe man nimmt sie mir, dann kommt bei mir das es geht um leben und tod drama auf. Auf der anderen Seite fühl ich mich auch erdrückt wenn ich die Nähe ständig und immer haben kann. Da läuft schon so ein innerer Zwiespalt ab und meine Partner haben den eben genauso. Ich gebe in einer Partnerschaft immer sehr viel Nähe, auch wenn ich lange brauche dazu, wenn ich mich geöffnet habe, dann kann ich wirklich viel geben. Meine Partner haben immer gesagt, dass sie das selten so empfunden haben, dass jemand so viel geben kann. Demnach hatte ich immer recht bedürftige Partner, die sich sehr an meiner Nähe genährt haben. Leider hatten sie dann meistens irgendwann genug Nähe getankt und wollten wieder in die Freiheit... Aber je älter man wird umso mehr versteht man diese Mechanismen und kann sie hoffentlich irgednwann durchbrechen

20.09.2014 18:46 • #8


W
mona,
Zitat:
2. charmantes Auftreten mit äußerst geschliffenen Umgangsformen - im Gegensatz zu:
ich passe mich an gesellschaftliche Üblichkeiten keineswegs an - tue fast schon gezielt das Gegenteil (z.B. Kleidung im Beruf), möchte aber trotzdem ankommen/genommen werden wie ich bin


Ich bin nicht sicher ob ich dich richtig verstanden habe.
Deinen Text interpretiere ich so, dass du einen Mann attraktiv empfindest, der sich den gesellschaftlichen Normen unterwirft, und hier bringst du ja auch das Beispiel Kleidung an. Wobei ich nicht weiß, was du mit Kleidung im Beruf meinst.
Nun, ich finde so etwas extrem niederträchtig. Ich meine, jeder Mensch ist doch eigenartig und hat das Recht nach seinen eigenen Wünschen zu leben. Wie kannst du dir denn bitte rausnehmen zu verlangen, dass dein Mann so zu leben hat, wie du es willst?
Wie gesagt, ich weiß nicht ob ich dich hier richtig verstanden habe. Aber es hat sich so angehört und ich muss leider auf dein Post antworten, weil es mir sehr sauer aufstößt. Und zwar aus dem Grund, weil ich Menschen schrecklich finde, die anderen Menschen ihre Muster und Vorstellung aufzwingen wollen.

20.09.2014 19:09 • #9


M
Mona spricht doch nur die Muster an, die einen anziehen. Von denen kann sich wohl keiner frei machen. Es gibt natürlich auch rein biologische Gründe für die Partnerwahl aber die Psyche spielt eben auch mit. Und von Idealen aufzwingen hat doch niemand was gesagt... glaub das hast du wirklich falsch verstanden.

Aber davon ab ist es in beziehungen schon nicht ganz unwichtig, dass man ähnliche Ideal hat. Aufzwingen sollte man gar nichts, aber ohne Schnittmenge wirds schwierig.
Bei meinem Ex und mir war das auch Thema... ich bin Heilpraktikerin und eher so der Hippie-typ, aber natürlich nicht nur. Mein Ex ist Soldat, verpflichtet für 12 Jahre. er hat immer gemeckert, dass da alles so stumpf ist, das Leben da ätzend ist usw. Für mich war es schwer das zu akzeptieren. Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass ich überhaupt einem Soldaten mal so nahe kommen würde. Ich persönlich konnte es nicht verstehen wie er mit Ende 20 noch in der Kaserne leben kann... war wie eine niemals enden wollende klassenreise. Naja, aber ich hab ihn da nie groß reingeredet sondern als einen Teil von ihm gesehen. Ich habe es akzeptiert, dass wir da unterscheidliche Vorstellungen von Leben haben. Als ich ihn aber immer besser kennenlernte merkte ich, dass er sich da total unwohl fühlt, es ihm immer schwerer fiel Sonntags von mir loszufahren. Ich hab ihn dann ab und an gefragt warum er denn da immernoch ist...und er konnte immer nur sagen weil ich mich mal dazu entschieden haben. Und das war dann das eigentliche Problem für mich... ich wollte mich weiter bewegen, mein Partner aber nicht. Und das funktioniert meistens dann nicht.
Und natürlich hat jeder ein Recht darauf nach seinen Wünschen zu leben... aber das geht manchmal eben nicht zusammen.

20.09.2014 19:49 • #10


M
@WasIstNormal
Zitat von Magnolia:
Mona spricht doch nur die Muster an, die einen anziehen. Von denen kann sich wohl keiner frei machen.

Genau so ist das.
Es ging mir z.B. darum - dass ich, durch etwas was gelöscht wurde - und ich hier noch mit eigenen Worten erkläre
- um einseitiges Verliebtsein. Speziell auf mein einseitiges Verliebtsein bezog sich dieses Nachdenken.
Von der dort aufgestellten Theorie ausgehend, dass wir eine innere Vorstellung davon haben, was einen attraktiven Mann/eine Attraktive Frau ausmacht - und die Deckung einer Person, mit diesem innern Bild, im ersten Moment und in der rosarote Brille Phase zu einem Verliebtheitsgefühl führt. Wenn man sich nun einseitig verliebt, der andere aber nicht, liegt das daran, dass für einem selbst, diese Person dem inneren Bild sehr nahe kommt, man selbst aber dem Bild des anderen nicht nahe kommt.

Das interessante daran fand ich, dass man bei dieser Gelegenheit, vielleicht auch ein Stück des eigenen inneren Bildes der gegengeschlechtlichen (also als Partner interessanten) Seite, entdecken kann.

Mich wundert es nicht, wenn ich einen unsicheren Vater habe, der gesellschafftlichen Kontakten soweit ausweicht, dass er auch wenig Freundschaften pflegt, z.B. wegsieht, wenn jemand an ihm vorbeikommt und sich hinterher bei mir beschwert, dass dieser ihn nie begrüßt. Da hatte ich schon etwas mit Selbsterfahrung gemacht, darum war es für mich erkennbar, als mein Vater mir erzählte der ... begrüßt mich nie und der andere mir erzählt Dein Vater schaut immer weg ziemlich offensichtlich, was da ablief. Damit mache ich ihn nicht zum schlechten Menschen - ich sehe ihn einfach nur wie er ist. Was mir noch auffällt ist, dass er es sich im Leben damit nicht leicht macht, denn er möchte ja gemocht werden - es schmerzt ihn schon.
Dann höre ich diese Theorie des inneren Bildes - schaue nach was für mich einen bestimmten Mann so attraktiv gemacht hat und erkenne die geschliffenen Umgangsformen = charmant sein können, auf andere leicht und offen zugehen können. Daraus entdecke ich dann auch ein Stück von mir - was mich so beeindruckt hat, dass ist ein Stück von mir, das ich auch nicht so besonders gut gelernt habe/kann.
Zitat von WasIstNormal?:
mona,
Zitat:
2. charmantes Auftreten mit äußerst geschliffenen Umgangsformen - im Gegensatz zu:
ich passe mich an gesellschaftliche Üblichkeiten keineswegs an - tue fast schon gezielt das Gegenteil (z.B. Kleidung im Beruf), möchte aber trotzdem ankommen/genommen werden wie ich bin

Dazu möchte ich jetzt kein öffentliches Beispiel geben - wäre zu deanonymisierend.
Wenn Du kein Gast wärest ginge das per PN.

Aber das ist ja immer eine Frage des Maßstabes, stelle Dir eine Person vor, die einen Beruf hat, in dem alle in Anzug und Krawatte unterwegs sind, nur einer kommt im Sommer immer in kurzen Hosen. Das habe ich meinem Vater so nie gesagt, aber ich vermute, er musste sich irgendwie damit beweisen, dass er so sein darf (ich kenne die Großeltern leider nicht mehr - vielleicht durfte er nie sein, wie er war) dann aber über die fehlende berufliche Anerkennung traurig ist. Also die Konsequenz seines Handelns für ungerecht hält und in seinem Inneren fast wie ein kleines Kind sagt ich bin aber wie ich bin und ich will aber, das ihr mich trotzdem toll findet.
Das ist zwar ungerecht - da hast Du recht - jemanden nicht nur nach seiner Leistung zu beurteilen. Ich glaube da spielt nicht nur rein, dass die gesellschaftliche Anpassung verlangt wird. Es ist eher um das Gefühl, jemand der mir ähnlich ist, den kann ich einschätzen, wenn ich mit dem Menschen zusammenarbeite (u. ich bin z.B. derjenige der für ein Ergebnis verantwortlich ist), dann wird jemand, der mir ähnlich ist, auch die von mir gewünschte Art haben, an Dinge heranzugehen, den kann ich schon mal alleine machen lassen. Ich glaube, dass wir Menschen die ähnlich sind, eher vertrauen.
Zitat von WasIstNormal?:
Nun, ich finde so etwas extrem niederträchtig. Ich meine, jeder Mensch ist doch eigenartig und hat das Recht nach seinen eigenen Wünschen zu leben. Wie kannst du dir denn bitte rausnehmen zu verlangen, dass dein Mann so zu leben hat, wie du es willst?

Also ich habe ja nicht gesagt, dass ich mir erst einen Mann aussuche (= interessant finde), den ich nachher, wenn man zusammengekommen ist, ändern will. (Natürlich hat jeder das Recht so zu Lebn wie er will. Nur habe ich die Pficht ihn so toll zu finden, wie er Leben will?)

Eher habe ich mich gewundert, warum ich mich in einen bestimmten Mann, so extrem auf den ersten Blick verguckt habe und nahm das zum Anlass hinzusehen, weil die Theorie existiert, dass dies meist Eigenschaften sind, die bei uns selbst nicht so gut entwickelt sind. Was also eine Möglichkeit ist zu überprüfen, was wir selbst an uns noch toll finden würden, vielleicht auch, welchen Mangel wir an uns selbst nicht so ganz akzeptieren. Im Sinne von Liebe Dich selbst
Zitat von WasIstNormal?:
Wie gesagt, ich weiß nicht ob ich dich hier richtig verstanden habe. Aber es hat sich so angehört und ich muss leider auf dein Post antworten, weil es mir sehr sauer aufstößt. Und zwar aus dem Grund, weil ich Menschen schrecklich finde, die anderen Menschen ihre Muster und Vorstellung aufzwingen wollen.

Interessant ist, dass Dich persönlich das so berührt. Ich dachte eigentlich immer, dass sich das damit erledigt, dass man mit jemanden, den man nicht interessant findet, nicht zusammen kommt. Wenn Du jetzt einer Frau begegnest, die solche Vorstellungen hat wie ich, muss Dich das ja nicht einmal stören, wäre für Dich doch nur eine blöde Gans die ganz dumme Ideen hat, also was stört Dich ein eventuelles Desinteresse ihrerseits? Natürlich könnte es passieren, dass Dir jemand äußerlich gefällt, die aber jemand anderen wegen irgendwelcher Eigenschaften bevorzugt, nur diejenige hätte doch gar nicht zu Dir gepaßt?

Wobei Deine Frage mich auch persönlich berührt. Denn ich wäre immer gerne stolz gewesen auf meinen Vater, habe aber leider nie so empfunden. Natürlich wurde ich darauf hingewiesen, dass man das nicht sagt - fühlt, dass das ungerecht sei. Nur sind das ehrliche Gefühle, wenn man seinen Gefühlsimpuls unterdrückt, weil es ungerecht ist? Ist das nicht auch gesellschaftlich disziplinierte nicht Wahrnehmung der eigenen Gefühle.

Ich rede jetzt nicht davon, dass man jedem ungefragt an den Kopf werfen sollte, was einem am anderen nicht gefällt.

Aber zu was führt das, wenn wir uns z.B. einen Partner aussuchen, aus Gerechtigkeit - und nicht weil wir ihn toll finden? (ich will jetzt nicht sagen, dass wir alles sehr beeindruckend finden müssen - aber doch einen ausreichenden Anteil - toll sein liegt ja auch im Auge des Betrachters)? Ich glaube, dass das der andere innerlich irgendwie spürt und das zu Spannungen in der Beziehung führt. Dadurch Streitereien zu ganz anderen Themen geführt werden, weil verdrängte und nicht gespürte Gefühle dazu geführt haben, dass man mit jemandem zusammen ist, mit dem man sonst nicht zusammen wäre.

Ich denke es ist schon schwer genug, wenn jemand im ersten Moment zu unserem Schema passt, dann nachdem die rosarote Brille etwas weniger wird, den Menschen zu sehen wie er wirklich ist und lieben zu lernen, auch mit den Seiten, die wir vorher ausgeblendet haben. Schon das bedeutet, sich seine eigenen Gefühle und Wünsche bewußt zu machen und bereit zu sein, ein Stück über die eigenen Grenzen der Vorstellungen zu gehen.

LG

Mona

22.09.2014 21:01 • #11


M
Übrigens finde ich es schade, dass man soviel mitten aus meinen ersten Text rausgelöscht hat, der Sinnzusammenhang ist ganz verloren gegangen.

Aber man kann ja googeln z.B. nach Projektion AND Animus AND verliebt sein AND einseitig

Da findet man schon auf der ersten Seite mit Suchergebnissen, einiges, was das von mir gemeinte Thema anspricht.
Der Einfluss unseres inneren Bildes.

Für mich vereinfacht diese Sichtweise, dass ich im Falle von einseitigen Verliebsein nur nicht in das innere Bild des anderen passe, die Sache zu verstehen und zu akzeptieren. Irgendwie bringt das mir die Erklärung, nach der ich immer gesucht habe wie kann ein Mann mich anzeihend finden und trotzdem kein Kennenlernen, um zu sehen ob eine Beziehung daraus werden könnte, wollen. Scheinbar hat er nicht mein Denken ganz oder gar nicht, sonder findet mich körperlich anziehend sieht aber ganz deutlich, dass ich seinem inneren Bild nicht entspreche. Diese Trennung kann ich mir kaum vorstellen, weil für mich jemanden anziehend finden keine Sache von reiner körperlicher Anziehung ist mich zieht die Person/ihr Wesen an, in dieser Anziehung ist die körperlich Anziehung ein Teilaspekt.

Das war es, was ich im Titel meinte leichteres Loslassen indem man erkennt, dass man den Projektionen/dem inneren bild, des anderen nicht entspricht.

Diese Erklärung hilft mir, die Dinge etwas rationaler zu sehen und vielleicht auch hinzusehen, was für ein Bild das denn ist - ob ich das überhaupt erfüllen wollte. Rationaler, weil manchmal der Verstand den Gefühlen nicht hinterherkommt - oder umgekehrt

Das war für mich die Erkenntnis.

22.09.2014 21:38 • #12


W
Hallo mona,
du hast mich falsch verstanden.
Zuerst mal muss ich für mich sowieso die Frage wiederholen, warum deine Fragen hier überhaupt Fragen sind?
Du fragst nach Bildern, die jemanden für dich attraktiv erscheinen lassen. Nun, aber es liegt doch in der Natur der Sache, dass man sich in Menschen verliebt, die für einen attraktiv sind. Denn ansonsten würde man sich ja auch nicht verlieben.
Und ja, es gibt sicher auch bestimmte Eigenschaften, die einen Menschen anziehend machen. Aber ich frage erneut: Warum ist das so eine Überraschung? Ich denke, das ist jedem halbwegs klar denkendem Menschen bewusst…Geschmäcker sind verschieden, findest du nicht?
Von daher verstehe ich auch den Sinn deines Threads überhaupt nicht.

Es ging mir in meiner 1. Antwort darum, dass ich es absolut unverständlich finde, wie du deinen Vater dafür verantwortlich machen kannst.
Und ja, zugegeben, dein Thread hat einen Reiz bei mir ausgelöst. Meine Eltern haben mich ziemlich autoritär erzogen. Das heißt konkret: Man muss dieses und jenes tun, weil man ja sonst nicht „normal“ ist (Was „normal“ ist, das definierte laut meinen Eltern immer die Gesellschaft).

Wer hat z.B. das Recht zu sagen: Mein Kind wird jetzt getauft?
Ich wurde als Kind von meinen Eltern getauft.
Warum?
Weil man das „so macht“.
Als Kind hat man keine Möglichkeit sich dagegen zu wehren. Ein ähnliches Beispiel wäre hier die Beschneidung von männlichen Säuglingen in muslimischen und jüdischen Kulturkreisen.

Heute habe ich eine Religion für mich angenommen, die aber nichts mit dem Christentum zu tun hat. Ein Kind ist doch kein Gebrauchsgegenstand, sondern eine Person, die völlig andere innere Werte und Vorstellungen vertritt, als die eigenen Eltern.

Ich bin ein eigener Mensch mit eigenen Werten und einem eigenen Weltbild und ich persönlich halte so ein Verhalten einfach für MISSBRAUCH. Das war jetzt nicht auf dich bezogen, aber du scheinst mir nach dem Lesen deines Threads auch zu so eine Person zu sein, die andere gerne umkrempelt, und das ist mir sauer aufgestoßen, und ich scheue mich auch nicht davor, das so einer Person zu sagen. Aber ob ich damit zu 100% richtig bei dir liege, weiß ich noch nicht. Es sieht mir nur stark danach aus.

An dieser Stelle könnte ich noch 1000 andere Beispiele aufzählen.

Ich hatte leider das Pech, dass mein Ex auch so jemand gewesen ist, der meint, er könnte nur jemanden an seiner Seite akzeptieren, der sich so verhält, wie er es sich vorstellt. Ob das tatsächlich Liebe ist, sei dahingestellt. Das habe ich nur leider viel zu spät gemerkt. Der Absprung war heftig.

22.09.2014 22:40 • #13


W
Und noch was will ich hinzufügen: Ich kenne deinen Vater nicht, aber du solltest dich mal fragen, wer hier ein Problem hat.
Ist es dein Vater, weil er so ist wie er ist und er sich so akzeptiert wie er ist?
Oder bist du es (seine Tochter), die ihren Vater innerlich verabscheut, weil er sich nicht einem bestimmten gesellschaftlichen Rollenbild unterordnet, nach dem er nicht leben will?
Und nein, du kannst jetzt über mich denken was du willst.
Ich bin eine ganz „normale“ Person (wohl von deiner Warte aus gesehen) ohne besondere äußere Auffälligkeiten, habe eine Ausbildung in einem anerkannten Beruf und arbeite in diesem seit vielen Jahren, habe einen intakten Freundeskreis, Menschen die mich lieben, und lebe ein beschauliches Leben als Single.

Das heißt aber nicht, dass ich für diese deutsche Tiefkühlpizza-Dosenbier-FußballWM-Frauentausch-StefanRaabTVTOTAL-Gesellschaft viel übrig habe. Im Gegenteil, ich finde es jeden Tag aufs Neue erschreckend, wozu Menschen fähig sind und was sie anderen antun, im Namen der „Normalität“.

22.09.2014 22:52 • #14


M
@WasIstNormal
Zitat von WasIstNormal?:
Und noch was will ich hinzufügen: Ich kenne deinen Vater nicht, aber du solltest dich mal fragen, wer hier ein Problem hat.
Ist es dein Vater, weil er so ist wie er ist und er sich so akzeptiert wie er ist?

Ja, das mag ich gar nicht abstreiten - oder mir anmassen zu beurteilen - so fühle ich halt in manchen Dingen, wie mein Vater ist. (der lebt übrigens nicht mehr - den verletzt das also nicht mehr)
Frage mich auch, warum empfindet ein Kind so?
Frage mich aber auch, warum sollte ein Kind so nicht empfinden dürfen? - schließlich beeinflussen die Lebensentscheidungen der Eltern auch das Leben der Kinder - die konnten sich ihre Situation nicht immer aussuchen.
Vermute mal sogar, dass mein Vater sein so sein als Mangel empfand und das dass ist, was ich gespürt habe.

Zitat von WasIstNormal?:
Von daher verstehe ich auch den Sinn deines Threads überhaupt nicht.

Den kann man auch nicht verstehen, wenn die hälfte von Zitaten und Links rausgelöscht wird.
Also blieb nur noch ein Randthema übrig - die Erkenntnis was ich so toll fand.
Es geht manchmal nicht um wörtliches Verstehen - sondern um auf der emotionalen Ebene eine Beschreibung eines Vorganges zu erfassen und für stimmig zu empfinden. Dazu gehören manchmal auch die richtigen Worte, die ein Gefühl auslösen und sich dadurch etwas in der eigenen emotionalen Lage verändert - ähnlich wie ein Gedicht nicht aufgrund des bekannten Gesagten wirkt, sondern aufgrund der Art wie es gesagt wird, eine bestimmte Stimmung bewirkt/verändert. Das war es, was ich auf besagter Internetseite fand.

Und weil der Beitrag sowieso schon nichts mehr mit der Kopfzeile zu tun hat:
Zitat von WasIstNormal?:
Wer hat z.B. das Recht zu sagen: Mein Kind wird jetzt getauft?
Ich wurde als Kind von meinen Eltern getauft.
Warum?
Weil man das „so macht“.
Zugegeben weil man das so macht ist für mich auch kein gutes Argument.
Aber im christlichen Glauben ist es ja so, dass man mit der Taufe Schutz für sein Kind verbindet - das ist ja etwas liebevolles. Wobei man natürlich auch mit Überbesorgnis (ich weiß wovon ich rede) einem Kind nicht immer einen Gefallen tut. Aber im christlichen Glauben ist es ja so (wobei ich da auch nicht mehr dazu gehöre) dass man mit der Kommunion/Konfirmation sich für diesen Glauben dann in einem eher angemessenem Alter, selbst entscheidet. Wobei man diese Entscheidung ja auch rückgängig machen kann, indem man aus der Kirche austritt oder auch ohne das zu tun, einfach nicht mehr glaubt.
Da empfinden wir ganz ander, meine Mutter hat mich auch nur Taufen lassen, weil sie befürchtete, dass ich ohne Taufe evtl. einen Nachteil hätte, sagte aber ganz klar, na ja kannst Dir das ja noch überlegen (weil sie selbst eigentlich nicht dahinter steht).
Da empfinde ich gar nicht als Bevormundung - so verschieden empfinden Menschen.

Zitat von WasIstNormal?:
Ein ähnliches Beispiel wäre hier die Beschneidung von männlichen Säuglingen in muslimischen und jüdischen Kulturkreisen.
Ja, das empfinde auch ich als krass, weil es eben nicht mehr rückgängig zu machen ist.
Aber wie sieht es da mit dem psychosozialen Druck aus, der durch gesellschaftliche Normen entsteht, in Kulturkreisen wo eine Beschneidung als Initiierungsritual erfolgt. Irgendwie kann man eine gegenseitige Beeinflussung verschiedener Individuen wohl gar nicht vermeiden.

Glaube fast, dass es ein ganz grundsätzliches Thema ist, dass man mit Erfahrungen von gesellschaftlichen Normen hat.
Einerseits kann es ein Gefühl von Sicherheit geben dazuzugehören, anderen macht es Angst wenn der andere anders ist und die Gruppe neigt dazu, dies zu sanktionieren, andere haben gesellschaftliche Normen als so einschränkend erlebt, dass sie es als etwas ganz schreckliches empfinden.
(Ich finde z.B. Verwandtenbesuche schrecklich - weil mir gesagt wurde - da mußt Du ..., sonst mögen die dich nicht)

Nur mal ein Gedanke - Hunde haben Signale, mit denen Sie quasi erkennen, ist der andere Hund mir wohlgesonnen oder nicht. Ist es nun schlecht, diese Signale so zu verwenden, dass der andere Hund versteht, was der eine Hund ihm sagen will? Wie wäre es jetzt, wenn ein Hund beschließt diese Signale zu ändern, nur weil er ja nicht so sein will, wie die anderen es wollen - auf gar keinen Fall? Dabei scheint es mir hier um eine Art Machtkampf zu gehen, ist es der Rudelführer - der stärkere - kein Problem - ist es der schwächere, könnte wohl das falsch verstandene Signal zu Problemen führen. Ist es jetzt ein Zeichen von großer Intelligenz - oder von feiger Angepaßtheit?
Macht ist ein in unserer Gesellschaft unter den Tisch gekehrtes Thema, sind wir wirklich vollkommen unabhängig von dem, was die Mehrheit/Gruppe will? Außer wir sind in einer Gruppe, die es für besonders achtenswert hält, das Gegenteil zu tun, was eine bisher dagewesene Gruppe tat.

PS: Übrigens TV-Shows auf Bildzeitungsniveau sind auch nicht meine Sache - wobei, ist das was ich tue, wirklich immer soviel sinnvoller

Übrigens ist es viel später geworden, als geplant, wollte Dir nur noch einmal antworten.

23.09.2014 01:14 • #15


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