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Schmerzhafte Erkenntnis nach 40 Jahren

T
Hallo liebes Forum!
Ich bin mit meinen 63 Jahren an einem Punkt angelangt den ich mir nie hätte vorstellen können dort hinzugelangen.
Ich habe anfangs der 80er meine Frau als 20 Jährige kennengelernt. Wir haben beide studiert und nach dem Studium haben wir geheiratet.
Wir haben 2 Töchter, eine 36 und die andere 29 Jahre alt.
Nun sind wir beide in Pension und das Zusammenleben ist für mich die reinste Hölle geworden. Ich kann meine Befindlichkeit natürlich nur aus meiner Position schildern.
Der Ist Zustand ist der, dass wir trotz der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Lage ein tolles Leben führen könnten.
Wir haben wunderschönes, nach modernsten Gesichtspunkten gestaltetes Haus in einer top Stadt in Österreich, wir besitzen eine Wohnung in Andalusien, wir sind Besitzer eins Mietshauses mit 3 Mietwohnungen und wir haben ein prall gefülltes Konto mit guten Depots und Anleihen. Meine Frau brachte in unsere Ehe kein Vermögen mit doch sie ist ihr ganzes Leben ihrem Beruf nachgegangen - unser Vermögen stammt von meiner Familie, ich habe ebenso mein gesamtes Leben gearbeitet und ihr - während ich vor 20 Jahren in einer starken Depression war - die Hälfte des Vermögens überschrieben.
Unsere Situation ist nun folgendermaßen:
Wir haben seit ca 10 Jahren keinen S. mehr - sie hat das eingestellt mit der Begründung sie hat keine Lust mehr.
Unsre ältere Tochter hat es nach einer Scheidung nach einer 15 monatigen Kurzzeitehe nach Schweden verschlagen, dort hat sie nach kurzer Zeit ein Kind geboren die Partnerschaft zum zugegebenermaßen psychopatischen Kindesvater abgebrochen, und ficht nun einen Prozess um das Sorgerecht aus, den wir finanzieren und ebenfalls zur Wohnsituation (Hauskauf) beitragen. In der letzten 3 Jahren wurden somit 250.000 Euro fällig. Die jüngere Tochter wohnt 300km von uns entfernt, arbeitet nicht ganz Vollzeit, hat psychische Probleme und studiert noch - mit eher wenig Erfolg. Ich werde nun von der Prinzessinenmutter unter Druck gesetzt die selbe Summe ebenfalls in eine Eigentumswohnung für die 2. Tochter zu investieren da das ja nur fair sei.
Unser Beziehung ist wie gesagt lieblos, sie sagt ich wäre die ganzen 40 Jahre unmöglich und herrschsüchtig gewesen und ohne Empathie, meine Töchter verhalten sich mir gegenüber extrem respektlos aus den gleichen Gründen, die ältere droht mir Besachwalterung an und wenn Leistungen und Arbeiten erbracht werden sollen muss das ich machen.
Ich habe beispielsweise immer gekocht, meine Frau hat das abgelehnt weil sie sagte ich hätte sie in frühen Jahren oft diesbezüglich kritisiert. nun - in Pension kann sie sich kaum mehr für gemeinsame Unternehmungen aufraffen - sie sitzt sehr lange am Computer und spielt Spiele.
Ich habe das Gefühl es geht irgendwie um Rache - ich habe große Hemmungen mein Elternhaus loszulassen und ich bin mir bewusst dass es auf einen Verkauf des gesamten Familienbesitzes hinausläuft. (Ich habe so großen Respekt vor der Aufbauarbeit meiner Großmutter und meiner Eltern unter schwierigsten Bedingungen nach dem Krieg). Ich habe auch große Angst vor dem Alleinsein im Alter und das ist letztendlich das Szenario welches ich zu erwarten habe. Auf der anderen Seite habe ich jeglichen Lebensmut verloren und bin permanent unglücklich - ja in letzter Zeit ertappe ich immer wieder mit sehr dunklen Gedanken. Darf ich auf die Meinung des Forums hoffen? Danke fürs Zuhören!

08.03.2023 21:53 • x 2 #1


R
Wie würdest du denn selbst rückblickend dein Verhalten deiner Familie gegenüber beschreiben?

08.03.2023 22:01 • x 1 #2


A


Schmerzhafte Erkenntnis nach 40 Jahren

x 3


Susanna
Entschuldige, dass ich mit etwas Sachlichem beginne - aber warum mußt Du denn Dein Elternhaus verkaufen?
Eine der 3 Mietwohnungen bringen doch bereits mindestens 250 000, 0der?

Meine Freundin hat sich mit Anfang 60 scheiden lassen und ist nun seid über 1 Jahr höchst verliebt mit einem sehr angenehmen Typen zusammen. Ich selber bin der Liebe willen mit 50 in eine andere Stadt gezogen.

Das geht auch noch etwas älter. Hier aus dem wunderbaren Film WOLKE 9



08.03.2023 22:42 • x 2 #3


Ayaka
es steht dir mit deinen 63 Jahren noch sehr viel offen und wie du es beschreibst hast du auch die Mittel auszubrechen

Ich persönlich bin der Meinung, dass keiner verpflichtet ist in Beziehungen zu verharren die einen unglücklich machen, einem den Lebensmut rauben. Die 3 sind alt genug um für sich selbst zu sorgen. In deinen Beschreibungen schwingt für mich mit, dass du dich nicht gesehen fühlst, eurer Familienbund schwer beschädigt ist.

Nimm dir mal einen guten Anwalt der dich mit den finanziellen Dingen berät und vielleicht kann dich ein Therapeut dabei begleiten die Fragen nach dem Wo willst du hin? Wie willst du deine nächsten Jahre gestalten? für dich zu beantworten. Hol dir da Hilfe, man muss nicht alles allein stemmen.

Gib nicht auf! Ausbrechen kann man immer.

08.03.2023 22:56 • x 5 #4


Unhinged
Zitat von TheObserverXO:
Auf der anderen Seite habe ich jeglichen Lebensmut verloren und bin permanent unglücklich - ja in letzter Zeit ertappe ich immer wieder mit sehr dunklen Gedanken.

Das finde ich sehr alarmierend. Ich bitte Dich, Dir diesbezüglich Hilfe zu holen. Du bist traurig und unglücklich. Und es ist wichtig, dass Du mit jemandem sprichst, der eine entsprechende Ausbildung hat. Bitte wende Dich auf jeden Fall an Deinen Hausarzt, der Dir unter aller Garantie weiter helfen kann.

Die lange Zeit Deiner und Eurer Ehe ist kaum in die paar Sätze zu packen, mit denen Du uns kurz Deine Situation vorgestellt hast. Deshalb ist es auch schwierig, die Komplexität Eurer Situation zu erfassen.

Warum bezeichnest Du Eure Töchter als Prinzessinnen?
An welchem Punkt ist Eure Ehe lieblos geworden?
Warum unterstützt Ihr Eure Kinder noch so stark finanziell und warum können diese das nicht allein, also für ihr Auskommen sorgen?
Wie siehst Du Dich und Deine Position innerhalb der Familie?
Warum spielt Deine Frau nur Spiele?

Was hast Du jetzt noch vor?
Was sind Deine Wünsche und Pläne?

08.03.2023 23:02 • x 4 #5


D
Beide Kinder haben einen an der Waffel . Da wird das Familienleben nicht sehr toll gewesen sein .

Klingt nach goldenem Käfig . Ging um Geld und die emotionalen Sachen sind verkümmert .

Würde nen Anwalt beauftragen / und ein eigenes Leben führen

08.03.2023 23:07 • x 2 #6


S
Du hast Deiner Frau doch, wenn ich das richtig verstehe, bereits vor Jahren die Hälfte des Vermögens überschrieben?
Deines geerbten? Oder des gemeinsam erworbenen?

Wenn jetzt diese Zahlungen an die Töchter erfolgen, erfolgen die dann auch hälftig von Euch beiden?
Und ist das mit den beiden geregelt, dass damit bereits ein Teil ihres Pflichterbteils erledigt ist?


Spontan würde mir einfallen:

Du bist in Pension, also frei, hast genug finanzielle Möglichkeiten- überleg Dir sehr gut und in Ruhe,
wie und wo Du deine nächsten Jahre verbringen möchtest.

Lass Dich unbedingt ausführlich erst mal beraten zu den finanziellen Möglichkeiten und Vorgehensweisen,
auch im Falle einer eventuellen Scheidung.

Such Dir Unterstützung, einen Therapeuten oder Berater, der Dich stärkt und dir beim ersten Punkt hilft.

Und ich pers. würde niemanden irgendwas überweisen , v.a. in der Höhe, bevor das alles erledigt ist...ist ja nirgends Gefahr im Verzug oder?

Was ist mit Deinen / Euren Freunden? Hast Du Hobbies ? Andere Familienmitglieder?

08.03.2023 23:18 • x 6 #7


T
Das ist ein guter Ansatz, darf ich morgen ausführlich antworten?

08.03.2023 23:43 • x 1 #8


Unhinged
Zitat von TheObserverXO:
darf ich morgen ausführlich antworten?


Natürlich

08.03.2023 23:45 • #9


Zimtstern22
Zitat von TheObserverXO:
Nun sind wir beide in Pension und das Zusammenleben ist für mich die reinste Hölle geworden.


Wieso bleibst du in der Hölle anstatt das Leben zu genießen ? Es ist deine Entscheidung.

09.03.2023 00:05 • x 5 #10


M
Meine Meinung: Ich würde meiner 2. Tochter dieselbe Summe zukommen lassen! Es sind ja schließlich MEINE KINDER, und wenn ich der 1. Tochter so viel gegeben habe, ist es nur gerecht auch der 2. Tochter diese unterstützende Hilfe zukommen zu lassen!
Mit der Partnerschaft verhält es sich anders - da kann man eine Trennung in Betracht ziehen, wenn man sich traut.-Denn natürlich ist es immer ein Wagnis, weil NIEMAND voraussagen kann, ob wirklich noch ein toller neuer Partner kommt. Aber das würde die Zeit dann schon zeigen.
Handle Deinem Alter entsprechend weise! Alles Gute für Dich!

09.03.2023 01:38 • x 3 #11


W
Du schreibst etwas von Rache. Dieser Gedanke ist mir auch gekommen.
Offenbar haben die Finanzen bei Euch eine recht zentrale Rolle gespielt, wobei, wie Du sagst, Deine Frau diesbezüglich nichts mitgebracht hat.
Könnte also sein, dass die Finanzen, der Besitz das Zentrum des Zusammenhalts waren und Deine Frau nun (oder schon länger) das Gefühl hat, ihr Leben quasi ausverkauft zu haben. Und eine solche Erkenntnis, ob sie nun eine objektive oder eine subjektive ist, kann tatsächlich bitter sein und dann diese Rachegesinntheit mit ihrer dauerverärgerten Miene nach sich ziehen. So unsinnig das auch ist, denn Deine Frau, war es ihr tatsächlich unbehaglich und unbefriedigend zumute, im Sinne eines vergeudeten Lebens, hätte sich ja trennen können. Dir da irgendeine Schuld aufzuhalsen, geht also jedenfalls in die Irre, und somit fehlt auch jede realistische Grundlage für einen mehr oder weniger subtilen Rachefeldzug.
Da ich weder die Geschichte Eurer Beziehung noch diese ganzen finanziellen Verstrickungen kenne, kann ich Dir auch nichts raten. Aber ich an Deiner Stelle würde einfach mal eine Weltreise mit Open End antreten. Gleich, ob es um Rache, Böswilligkeit, Zerklüftung, Fassadenwände oder sonst etwas geht - in einem offensichtlich destruktiven Schlamassel bliebe ich nicht sitzen. Einfach mal Abstand gewinnen, und zwar richtigen, grundsätzlichen, in der Welt umherreisen, den Kopf völlig frei bekommen, ganz andere Dinge erleben - das wäre für mich das erste Mittel der Wahl in einem solchen zumindest ausgekühlten Fall.

09.03.2023 02:13 • x 4 #12


Hola15
Hallo TheObserverXO,

du formulierst deine Bedenken wegen dem möglichen Verkauf deines Elternhauses und einem befürchteten Alleine-sein im Alter.

Beim finanziellen Punkt meine ich herauszuhören, dass du es ungerecht finden würdest, wenn es hälftig aufgeteilt werden würde. Habe ich da recht?

Meine Meinung dazu ist: Auch wenn du deinen Erbteil eingebracht hast - deine Frau hat mit dir 40 Jahre ihres Lebens verbracht. Ihr habt gemeinsame Kinder, um die sie sich bestimmt hauptsächlich gekümmert hat und hat zusätzlich die ganze Zeit gearbeitet.
Als eure Mädchen noch Kinder waren, hattest du schwere Depressionen. Ich denke, sie hat in schweren Zeiten immer zu dir gehalten und viel gewuppt. Das war bestimmt auch nicht immer leicht für sie. Wieso nun nach einer so langen gemeinsamen Ehe, in der sie sich voll eingebracht hat und ihr ein geteiltes Leben in Arbeit und „Gewinn“ hattet, nun aufgerechnet wird, erscheint mir etwas seltsam.
Das Argument mit dem Erbe das sich deine Vorfahren erarbeitet haben, verstehe ich nicht so ganz.
Ob das Vermögen nun du oder deine Frau hält - in Zukunft wird es doch sowieso auf eure Kinder übergehen. Oder möchtest du das Geld nun „verprassen“ und die Tradition es den Nachkommen weiterzugeben (wie bei dir) enden lassen?

Übrigens habe ich auch zwei Töchter und ich fände es sehr ungerecht, wenn eine viel mehr als die andere bekommt.

Das du vermutlich emotional an deinem Elternhaus hängst, verstehe ich. Würdest du gerne darin wohnen bleiben nach einer Scheidung?

Zum Alleine-sein: Auch mit Mitte 60 kann man durchaus eine passende Partnerin finden. Soweit ich das überblicken kann, gibt es viele Frauen dieses Alters, die sich eine schöne Partnerschaft wünschen.
Was allerdings ein großes Hindernis sein kann, ist, wenn du tatsächlich die Eigenschaften mitbringst die deine Frau und Kinder beschreiben. Diesbezüglich solltest du mal ehrlich mit dir ins Gericht gehen, ob da nicht etwas Wahres dran ist.

Weiters hast du ja bereits Erfahrungen mit Depression und solltest mE nach prüfen, ob deine dunklen Gedanken nicht Ausdruck einer erneuten Episode sein könnten und dir ggf. fachliche Hilfe holen.


Gleich am Anfang sprichst du davon, dass deine Ehe die Hölle ist. Abgesehen davon, dass du sie als lieblos bezeichnest und ihr keinen S. mehr habt, finde ich aber keine weitere Beschreibung wie schlimm sie ist. Für mich persönlich ist „die Hölle“ etwas anderes. Magst du mal berichten?

09.03.2023 04:03 • x 5 #13


Hola15
Zitat von Hola15:
Abgesehen davon, dass du sie als lieblos bezeichnest

Noch eine Anmerkung zu dem „lieblos“:
Auf mich macht es den Eindruck als wäre dies gegenseitig. Mit keinem Wort kommt in deinem Beitrag zum Ausdruck, dass dir noch irgendwas an deiner Frau liegt.

09.03.2023 04:18 • x 4 #14


T
Zitat von Hola15:
Gleich am Anfang sprichst du davon, dass deine Ehe die Hölle ist. Abgesehen davon, dass du sie als lieblos bezeichnest und ihr keinen S. mehr habt,


Zitat von Hola15:
Ob das Vermögen nun du oder deine Frau hält - in Zukunft wird es doch sowieso auf eure Kinder übergehen. Oder möchtest du das Geld nun „verprassen“ und die Tradition es den Nachkommen weiterzugeben (wie bei dir) enden lassen?

TATÜTATA
Wenn Papa tot ist kauf ich mir eine Ponyhof-Nein eine Finka auf Malle- Menno
Dann doch lieber an die Caritas.

09.03.2023 05:59 • x 1 #15


A


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