Räumliche Trennung in einer Ehe mit Kindern

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Hallo,
ich bin durch eine Internetsuche bei euch gelandet und hoffe, vielleicht kann der/die eine oder andere mir zuhören und vielleicht auch weiterhelfen :/

Ich bin in einer 11-jährigen Beziehung. Mein Ehemann und ich sind seit fast 7 Jahren verheiratet und unsere Kinder sind 6 Jahre alt. Seit 2 Monaten lebt mein Mann in einer eigenen Wohnung, wir sind aber irgendwie noch immer zusammen.. Aber vielleicht etwas ausführlicher:

Wir haben uns vor elf Jahren kennen- und liebengelernt. Wir sind zwar unterschiedlich wie Tag und Nacht, haben unterschiedliche Interessen und Hobbys, aber irgendwie haben wir uns gefunden. Wie das andere Puzzleteil, die bessere Hälfte.. Aber nach 5 Jahren wusste mein Ehemann, damals noch Freund, nicht, wie seine Zukunft aussehe und ob wir zusammenbleiben. Ob das alles ist in seinem Leben. Ich war sehr traurig darum, hatte mir aber vorgenommen, in die Großstadt zu ziehen und mein Studium nach den Prüfungen mit Praktika und einem Volontariat zu beenden, mein Leben zu leben, wie ich es mir vorgestellt habe, mit oder ohne ihn.
Aber dann wurde ich ganz unverhofft schwanger... Und meine Ziele, die ich vor Augen hatte schrumpften, denn Abtreibung kam garnicht infrage. Zumal es gleich zwei Babys waren. Mein damals Noch-Freund hatte aber sein Leben wieder vor Augen, mit mir, mit uns. Er durchlebte wie ich zwar einige Panikmomente, war aber mehr als ich mit beiden Beinen im Leben und wusste, was er wollte: Mich und die Kinder. Ich ließ mich davon anstecken, stoppte meine Prüfungen, wir heirateten und zogen in eine größere Wohnung. Bekamen zwei wunderbare Kinder, die nun schon in die Schule gehen. Und wir hatten eine schöne Zeit, wir liebten uns sehr. Ich beendete meine Prüfungen als die Kinder 2 Jahre alt waren, besuchte eine Fortbildung und machte ein Praktikum. Aber danach stellte sich für mich nichts mehr klar da. Ich bekam nur Bewerbungs-Absagen, arbeitete in Pillepalle-Jobs, die mich nicht glücklich machten.. Sah in meinem Mann nur noch einen Konkurrenten und er in mir nur eine Last. Er war im Ganzen nicht mehr freundlich zu mir und sagte in diesem Jahr sogar selten Ich liebe Dich.
Ich muss dazu sagen, dass ich ihn dabei unterstützt habe, selbständig zu werden. Für ihn das Büro übernommen habe. Er selbst sieht nicht, dass ich ihm geholfen habe.. Er hätte das alles auch ohne mich geschafft, so behauptet er.. Der Meinung bin ich natürlich nicht, denn ich war bei den Kids, habe nur Jobs gemacht, die in der Zeit waren, wie die Kinder Betreuung hatten, um ihn den Rücken frei zu halten. Er konnte all seinen Hobbys nachgehen, weil ich auch einfach zu müde war, um den Abend für mich zu beanspruchen. Und ich war voller Hoffnung, dass auch ich eines Tages meinen Weg finden werde.
Nun ja. Nach unserem gemeinsamen Urlaub im Sommer war ich fertig, mir fehlte es an Liebe. Alles wirkte nicht mehr echt. Also stellte ich ihn zur Rede und er sagte, er würde mich halt nicht mehr lieben und wisse auch nicht, ob es überhaupt die Richtige im Leben gäbe.
Sodann lebten wir fast zwei Monate zusammen in einem Haushalt wie Geister. Es war furchtbar, beide nahmen wir um die 10 Kilo ab und auch die Kinder merkten es. Aber dann kam eine Wende. Der Oktober war ein schöner Monat, wir wagten einen Neuanfang, da wir wussten, es liegt nicht an ihm oder an mir, sondern an beiden und man könne etwas daran ändern, zur Paartherapie gehen.
Aber er hatte schon für eine Wohnung unterschrieben. Wir stritten und er packte von heute auf morgen seinen Kram und war weg. Für mich brach eine Welt zusammen. Einige Tage hatten wir dann auch keinen Kontakt. Es war so schwer für mich, denn ich war mir so sicher, dass er und ich zusammen alt werden. Auf eine Art die er akzeptierte fand ich eine Methode, mit ihm Kontakt zu halten und ich merkte auch bald, dass er mich garnicht so leicht vergessen kann. Und auch sehr bald merkten wir, dass wir die Finger nicht voneinander lassen können.
Mein Mann geht zur Therapie. Ihm wurde eine mittelschwere Depression mit Hang zum Borderline diagnostiziert. Seine Familie ist kein leichtes Thema, Erbkrankheiten und Familienstreit. Ich gehe zur Lebensberatung, ich habe keine Depression, nur eine Art Lebenskrise und einen Ambivalenzkonflikt.
Heute leben wir in getrennten Wohnungen, er in seiner Neuen, ich in der Alten. Ich muss einen Job finden, eine neue Wohnung suchen, die Kinder sind bei mir. Die Hälfte der Woche schlafen wir bei ihm. Eigentlich ist alles toll, er kann Ich liebe Dich sagen und wir gehen gut miteinander um. Wir sind ehrlich, sagen, was uns auf dem Herzen liegt. Wir streiten immer noch, aber nicht mehr so böse. Es hat immer ein gutes Ende.
Trotzdem, trotz alle dem, bin ich tottraurig! Warum? Ich muss oft weinen, er fehlt mir nachts im Bett, wenn er nicht bei mir ist. Ich wünschte mir so sehr, ich könnte es akzeptieren und hoffen, aber... Ich kann nicht Ich will nicht, dass es wird wie früher.. Aber ich will auch nicht, dass er nicht bei uns lebt. Er liebt sein eigenes Leben.. Aber eigentlich lebt er es immer noch mit mir. Es hat sich nichts geändert, ausser seine Wohnung. Mein Dorn.
Himmel, ich bin wirr... Ich hoffe, ihr könnt mich verstehen. Und vielleicht mit einem Rat helfen...

Mon Chichi

30.12.2012 00:06 • #1




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