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Räumliche Trennung Patchwork 10 Jahre

Bryan2014
Hallo allerseits,
es fällt mir schwer im Bekannten- und Familienkreis über meine Situation zu sprechen - deshalb versuche ich es einfach mal in diesem Forum in der Hoffnung, ein paar Tips und Meinungen zu bekommen.
Meine Frau und ich kennen uns seit 10 Jahren und wir sind seit 4 Jahren verheiratet. Ich bin 53 - sie ist 48.
Ich habe erwachsene Kinder (34 und 31) aus meiner ersten Ehe und eine 12-jährige Tochter aus einer Unachtsamkeit heraus.
Meine Frau bringt 2 Jungs mit - nun 17 und 14.

Ich habe die Jungs als männliche Bezugsperson nun 10 Jahre gerne begleitet und erhalte nun - da die Pubertisten manchmal recht schwierig und durch Mama und Großeltern auch gerne über Gebühr verwöhnt werden - stets die rote Karte, wenn ich mich über ihr Nichtstun und Nichtbeteiligung an kleinen Haushaltsdingen beschwere und dies einfordere. Ich solle ihre Kinder nicht vergraulen. Die zwei merken das natürlich und spielen mich gegen meine Frau aus. Ich bin ohne jegliche Rückendeckung und kämpfe schon seit über einem Jahr auf verlorenem Posten.
Versuche, meine Frau zu einer Paarberatung (auch gerne mit den Jungs) zu überreden, sind gescheitert. Sie sieht dort keine Notwendigkeit. Gerne hätte ich das mal auf neutralem Boden besprochen, um die Emotionsspitzen zu dämpfen.

Dazu kommt, dass ich in der Vergangenheit alle Kosten (Miete, Nebenkosten, Versicherungen, Telefon, etc.) mit ihr 50/50 geteilt habe. In den letzten Jahren haben die Jungs allerdings die größten Zimmer in der Wohnung, duschen 2x täglich und wie schon erwähnt - lassen sich den A**** nachtragen. Dort habe ich jetzt finanziell ein Änderung eingefordert - meine Frau trägt jetzt 75% der Kosten (sie erhält schliesslich knapp € 1500 monatlich an Unterhalt - und der sollte nicht nur für Designerklamotten und Restaurantbesuche herhalten).

Dennoch wird die Situation zuhause immer unerträglicher. Letztes i-Tüpfelchen war die Geburtstagseinladung der Freundin des 17-jährigen an meine Frau - dort war ich außen vor. Nicht genug Platz hiess es da - bei 15 Personen im großen Haus mit Terrasse und Garten. Eine Ansage: Du - unerwünscht. Auf Nachfrage wie sich denn der 17-jährige fühlen würde, wenn ich zu meinem Geburtstag nur ihn und nicht seine Freundin einladen würde? Genau.

Ich liebe meine Frau und möchte mit ihr zusammen alt werden! Ich habe aber keinen Bock mehr auf diese zwei Pubertisten und den ständigen Kampf. Mein Engagement ist ja auch nicht mehr erwünscht - und ich bin einfach kampfmüde.
Wenn wir nicht im vergangenen Jahr mit mehreren Todesfällen im engsten Familienkreis belastet gewesen wären und meine Frau jetzt auch noch nach negativen Gewebeproben mit einer ungünstigen Diagnose rechnen muss, dann hätte ich ihr meine Entscheidung schon mitgeteilt.
Ich will und werde mich räumlich extern erweitern. Ich suche nach etwas mit 3 oder 4 Kilometern Entfernung, wo ich wieder ein normales Büro für die Arbeit, Wohnraum und Küche haben kann und Ruhe vor den Pubertisten habe. Ich will Zeit mit meiner Frau verbringen, gerne zwischen Wohnung 1 und 2 auch mit ihr pendeln - aber ohne den Stress. Ich brauche eine Rückzugsmöglichkeit um UNS nicht zu verlieren. Da ich früher im Aussendienst und während der Woche unterwegs war, hatten wir immer schöne Wochenenden zusammen. Vielleicht hilft es uns, die gemeinsame Zeit wieder ein wenig mehr schätzen zu lernen. Und ich möchte ihr das nicht als Trennung verkaufen, weil es das aus meiner Sicht nicht wirklich ist. ich sehe das als Chance für uns.
Ich hoffe, ich konnte das so beschreiben, dass verständlich 'rüberkommt, was aus meiner Sicht notwendig ist.

Bin ich da naiv zu glauben, dass dies eine Lösung sein kann? Konfliktvermeidung anstelle von Konfliktlösung?

Vielleicht hat ja schon jemand Erfahrungen in dieser Richtung sammeln können. Ich würde mich freuen von euch zu hören!

Danke!

Bryan

10.03.2014 04:03 • #1


C
Das geht schief. Ich dir sagen. Das nix werden. Du grosser Egoist sein. Kinder bald gross und du allein. Nix gut. Du nix lieben dein Frau. Ich habe fertig.

10.03.2014 04:43 • #2


A


Räumliche Trennung Patchwork 10 Jahre

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L
Hallo,

auch wenn unsere Situationen unterschiedlich sind, vielleicht hilft dir meine Erfahrung ja ein bisschen.
Ich bin nach 5,5 Jahren zusammen wohnen bei meinem Freund ausgezogen eben um etwas Abstand zu gewinnen, das kribbeln wieder anzufachen usw. Nachdem ich eine Wohnung hatte und der Umzug feststand hat er sich von mir getrennt.
Ich glaube theoretisch dass die Idee von 2 Wohnungen nach mehreren Jahren eine gute ist, allerdings scheint sie schwer umsetzbar zu sein. Ich vermute dass mein Freund das als indirektes Schlussmachen wahr genommen hat, als Zurückweisung und verletzt war und ist. Er meinte öfter er könne es nicht ab, wenn die Beziehungsfrage nicht geklärt ist. Und dieses ich ziehe aus und liebe dich trotzdem ist für ihn anscheinend so eine Art Zwischen-Status.
Das ist meine Erfahrung, wie es für euch am besten ist, kannst nur du beurteilen. Prinzipiell, wäre ich mein Exfreund oder deine Frau, würde es mir, glaube ich, sehr sehr weh tun und ich es vielleicht irgendwie auch feige finden.
Vielleicht wäre für euch eher eine Familientherapie oder Beratung oder so was, was. Vielleicht hilft es, deiner Frau und Familie deine Gedanken zum Auszug mitzuteilen, damit sie merken wie ernst es dir ist?

10.03.2014 07:00 • x 1 #3


Bryan2014
Zitat von LunaSuse:
Hallo,

auch wenn unsere Situationen unterschiedlich sind, vielleicht hilft dir meine Erfahrung ja ein bisschen.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast zu antworten.
Zitat:
Ich bin nach 5,5 Jahren zusammen wohnen bei meinem Freund ausgezogen eben um etwas Abstand zu gewinnen, das kribbeln wieder anzufachen usw. Nachdem ich eine Wohnung hatte und der Umzug feststand hat er sich von mir getrennt.

Gerade wenn man sich einen Haufen Gedanken um die Beziehung gemacht hat, trifft das besonders hart. Schlimm.
Zitat:
Ich glaube theoretisch dass die Idee von 2 Wohnungen nach mehreren Jahren eine gute ist, allerdings scheint sie schwer umsetzbar zu sein. Ich vermute dass mein Freund das als indirektes Schlussmachen wahr genommen hat, als Zurückweisung und verletzt war und ist. Er meinte öfter er könne es nicht ab, wenn die Beziehungsfrage nicht geklärt ist. Und dieses ich ziehe aus und liebe dich trotzdem ist für ihn anscheinend so eine Art Zwischen-Status.

Auch ich weiss nicht, ob dies ein gangbarer Weg für uns ist. Ich stoße gesundheitlich (physisch und psychisch) an Grenzen. Wir hatten uns im vergangenen Jahr schon ein größeres Haus (zur Miete) angesehen, aber ich sehe die Probleme mit den Kids dadurch nicht gelöst. Die Wahrnehmung ist - so glaube ich - sehr wichtig. Mir geht es nicht darum meine Zahnbürste zu packen, sondern für sie auch bei mir eine aufzustellen.
Zitat:
Das ist meine Erfahrung, wie es für euch am besten ist, kannst nur du beurteilen. Prinzipiell, wäre ich mein Exfreund oder deine Frau, würde es mir, glaube ich, sehr sehr weh tun und ich es vielleicht irgendwie auch feige finden.

Was einem Mann logisch erscheint, muss einer Frau auf der emotionalen Ebene keineswegs so erscheinen.
Zitat:
Vielleicht wäre für euch eher eine Familientherapie oder Beratung oder so was, was. Vielleicht hilft es, deiner Frau und Familie deine Gedanken zum Auszug mitzuteilen, damit sie merken wie ernst es dir ist?

Heute morgen habe ich zwischen Tür und Angel erfahren, dass sie über die ev. Kirche versucht, einen Beratungstermin zu bekommen. Aber nur für sich. Auf Nachfrage, warum sie denn keinen Termin für uns zu planen versuche, wisse sie nicht, ob die das tun würden.
Vielleicht ist sie ja innerlich schon wesentlich weiter als ich...

Nochmals danke für deine Zeilen.

10.03.2014 09:28 • #4


Bryan2014
Zitat von cirkel:
Das geht schief. Ich dir sagen. Das nix werden. Du grosser Egoist sein. Kinder bald gross und du allein. Nix gut. Du nix lieben dein Frau. Ich habe fertig.

Auch das ist eine Meinung. Ist mir aber ehrlich gesagt ein wenig zu flach.

10.03.2014 09:30 • #5


S
Guten Morgen Bryan

Ich kann dir wohl keinen richtigen Rat geben, meine Situation ist einfach anders, aber ich versuchs mal.

Mein Verlobter ist Ende November ausgezogen.
Er sagte, um die Beziehung zu retten, da wir einfach Kommuniktationsprobleme hatten. Das hat mir so den Boden unter den Füßen weggezogen und ich kam mit der Situaton nicht klar. Auch wenn er sagte, das ist, damit wir uns wieder annähern können und Streitfaktoren so aus dem weg geräumt sind. Für mich hat insgeheim sein Auszug einen Teil zu unserer Trennung beigetragen.

Ich verstand nicht, was er bezwecken wollte und er hat es oft versucht zu erklären. Ich sah nur, dass er nun weg von mir ist und sein Juggesellenleben leben kann und will, ich war wütend und verletzt. im Endeffekt habe ich total geklammert und ihn eingeengt, so dass er sich letzten Monat von mir getrennt hat.

Mittlerweile sehe ich einiges anders, aber es war ein ziemlicher Vertrauensbruch, zumal er es vorher nicht angesprochen hatte.

10.03.2014 09:52 • x 1 #6


C
Du siehst ja, wie weit du mit deiner Tiefe kommst.

Du liebst nicht, du rechnest auf.

10.03.2014 12:15 • #7


Bryan2014
Zitat von Sanna123:
Guten Morgen Bryan

Ich kann dir wohl keinen richtigen Rat geben, meine Situation ist einfach anders, aber ich versuchs mal.

Mein Verlobter ist Ende November ausgezogen.


Zitat:
Er sagte, um die Beziehung zu retten, da wir einfach Kommuniktationsprobleme hatten. Das hat mir so den Boden unter den Füßen weggezogen und ich kam mit der Situaton nicht klar. Auch wenn er sagte, das ist, damit wir uns wieder annähern können und Streitfaktoren so aus dem weg geräumt sind. Für mich hat insgeheim sein Auszug einen Teil zu unserer Trennung beigetragen.

Habt ihr dann über den Punkt gestritten? Wenn du sagst insgeheim, dann habt ihr darüber auch nicht weiter gesprochen?
Zitat:
Ich verstand nicht, was er bezwecken wollte und er hat es oft versucht zu erklären. Ich sah nur, dass er nun weg von mir ist und sein Juggesellenleben leben kann und will, ich war wütend und verletzt. im Endeffekt habe ich total geklammert und ihn eingeengt, so dass er sich letzten Monat von mir getrennt hat.

Ein wenig hört sich das nach riesigen Verlustängsten an, und in der Angst sieht man leider auch nur sich. Auch ich habe Angst meine Frau zu verlieren, sehe aber auch, dass diese WG ultimativ zu einer vielleicht endgültigen Trennung führen wird.
Zitat:
Mittlerweile sehe ich einiges anders, aber es war ein ziemlicher Vertrauensbruch, zumal er es vorher nicht angesprochen hatte.

Unbewusst führe ich eine kleine Strichliste und erhalte bislang das Signal, dass meine Erwägungen für uns vielleicht nicht der richtige Weg sind.

Danke, Sanna.

10.03.2014 12:23 • #8


Bryan2014
Zitat von cirkel:
Du siehst ja, wie weit du mit deiner Tiefe kommst.

Du liebst nicht, du rechnest auf.


Selbstverständlich rechnet man auch auf und bewertet seine Situation im Leben täglich neu.
Fairness und gegenseitiger Respekt sind ein wichtiger Teil des Gesamtbildes.
Und wenn ich sie nicht lieben würde, dann würde ich nicht diesen ganzen Aufwand betreiben.

Gruß, Bryan.

10.03.2014 12:32 • #9


S
Doch, wir haben jedes verdammte Mal gesprochen, aber ich kam damit nicht klar

Wie gesagt, ich sehe mittlerweile vieles anders... Und wir haben ja auch total aneinander vorbei geredet, wäre es nicht so traurig, könnte ich drüber lachen. es war echt krass.

Ich denke, wenn ihr in aller Ruhe über deine Gedanken und Wünsche sprecht, dann kann es natürlich sogar helfen mit der räumlichen Trennung.

Liebe Grüße

10.03.2014 12:40 • x 1 #10


L
Bei mir ist es auch so, dass ich es zu tiefst bereue und jetzt nach zwei Wochen vieles anders sehe und es ist und bleibt der größte Fehler den ich je gemacht habe.
Ich hoffe nur, dass er erkennt, dass sein Schluss machen ebenso unüberlegt, dumm und nicht nötig war.

Ich glaube das Problem ist, dass dieser Auszug des Partners für den anderen wie Schluss machen ist, eine Vorstufe sozusagen. Vorallem wenn ich hier jetzt so alleine sitze ohne meine große Liebe neben mir, kommt mir alles so sinnlos vor. Jede Kleinigkeit, die im Alltag war, ist plötzlich so bedeutsam. Dieses Ausziehen, ist eigentlich wahrscheinlich doch nur feige. Vorallem gibt man den anderen damit ja auch ein Stück frei und bei den ganzen Konflikten und dann noch dieser Zurückweisung des Schlussmachens, braucht es denke ich zwei sehr starke Partner die bereit sind an der Beziehung zu arbeiten, viel zu reflektieren. Mein Freund ist leider garnicht so (ähm... Exfreund -.-)

Bryan2014, letztendlich muss das jeder selber wissen, aber ich kann dir nur davon abraten, solange du deine Frau wirklich nicht verlieren möchtest.

10.03.2014 21:29 • #11


B
Lieber Bryan, ich verstehe Dich sehr gut! Es muss die Hölle sein, mit halbwüchsigen Stiefsöhnen unter einem Dach zu leben, die einen ablehnen. Deine Frau muss auch bereit sein, Kompromisse einzugehen, sonst sehe ich schwarz für eure Zukunft. Dennoch glaube ich auch, dass es problematisch werden wird wenn Du ausziehst. Habe das oft im Freundeskreis mitbekommen und es ging nie gut aus, war das Anfang vom Ende. Sowas KANN funktionieren, aber nur dann, wenn beide Partner gefühlsmässig dahinterstehen. Sprich offen mit Deiner Frau und frag sie, was sie davon halten würde, auf keinen Fall solltest Du sie vor vollendete Tatsachen stellen. Ich denke, dass es am Besten klappt wenn Deine Frau es so empfindet, als hättet ihr die Entscheidung gemeinsam getroffen. Hier ist in der Kommunikation viel Fingerspitzengefühl gefragt, sonst könntest Du schnell was kaputtmachen. Und halte Dich mit Vorwürfen zurück, selbst wenn sie berechtigt sind. Am besten man formuliert so, dass man an das Verständnis des Anderen gegenüber den eigenen Gefühlen appeliert. So in etwa: Ich fühle mich ausgegrenzt, oft alleingelassen und nicht willkommen in dieser Situation anstatt: Ihr grenzt mich immer aus und Du stellst Dich nicht hinter mich und auch auf den Tonfall und die Körpersprache achten. Ich persönlich habe es geschafft, eine für mich untragbare und scheinbar aussichtslose Situation in meiner Beziehung einzig dadurch zu lösen und meine Beziehung zu retten, indem ich gelernt habe, meine Gefühle sehr anschaulich aber trotzdem liebevoll zu vermitteln, ohne meinem Mann das Gefühl zu geben er sei Schuld. Wichtig ist, dass Deiner Frau klarwird, dass es Dir sehr schlecht geht so und Du gerne mit ihr eine Lösung finden würdest, mit der alle glücklich sind. Versuch auch ihr zu vermitteln, dass auch Dir ihre Söhne wichtig sind aber Du das Gefühl hast, nicht wirklich dazuzugehören, dass Dir das sehr wehtut. Sie soll selbst einsehen, dass sich was ändern muss, ohne die Pistole auf die Brust gesetzt zu bekommen. Erst wenn dieser Versuch scheitert, würde ich an Deiner Stelle auf einen Auszug bestehen. lg banane

10.03.2014 21:55 • #12


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