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Rebound Beziehung - wie richtig verhalten?

A
Hallo liebe Community.
Es ist das erste Mal, dass ich in so ein Forum schreibe… Aber ich scheine tatsächlich ein bisschen Unterstützung gebrauchen zu können. Meinen Freund gehe ich schon seit längerem etwas auf die Nerven und ich möchte es nicht überstrapazieren. Hier ist meine Geschichte:

Wir haben uns im Oktober 2020 kennen gelernt. Eigentlich wollten beide keine Beziehung aber wir haben während des Lockdowns einfach unheimlich viel Zeit miteinander gebracht verbracht und es war wirklich toll… sehr leidenschaftlich und wir haben viele Dinge miteinander geteilt, so dass es zwei Monate später klar war, dass wir niemand anderen mehr treffen. Ich war im Januar einen kompletten Monat weg, wir hatten trotzdem jeden Tag Kontakt. Als wir uns dann im Februar wieder gesehen haben (in der Regel haben wir uns von Samstag bis Sonntag gesehen und manchmal noch unter der Woche), hat er mir dann irgendwann gesagt, dass er unter der Woche anfängt mich zu vermissen. Das war ziemlich unglaublich für mich, weil ich ihn wirklich für einen wahnsinnig tollen Typen gehalten habe, und ich es einfach nicht fassen konnte, dass er sich gerade anfängt in mich zu verlieben. Man muss dazu sagen, dass er ein ziemlich klassischer Mann ist…

Redet eigentlich nicht viel über Gefühle, behauptet von sich selbst immer, alles im Griff zu haben, Unternehmer und wirklich gut darin und kommt optisch natürlich auch bei den Frauen einfach wahnsinnig gut an.
jedenfalls hat er mir Gefühle gestanden, was schon ein Riesen Schritt für ihn war und ich hab ihm gesagt, dass ich noch nicht soweit emotional bin und dass ich immer ein bisschen Vorleistung von einem Mann brauche um mich darauf einzulassen… Und dass ich ihn zwischendurch für doch etwas zurück haltend halte. Daraufhin hat er sich wirklich viel Mühe gegeben und hat sich sogar von seiner Frau scheiden lassen (die beiden waren allerdings vorher schon getrennt, haben auch nicht mehr zusammen gewohnt, aber auf dem Papier waren sie eben noch verheiratet). Als ich angesprochen habe, dass mich das verheiratet sein doch irgendwie Hemd, hat er einen Tag später schon einen Notartermin gehabt. Alles ging wirklich sehr fix. Irgendwann war es dann so, dass wir uns Ende April dazu entschlossen haben der Sache wirklich eine Chance zu geben (davor ging es noch ein bisschen hin und her, weil er sich damals schon nicht sicher war, ob er wirklich eine Beziehung möchte… Trotz Gefühlen. Ich habe mich dann aber zurückgezogen und drei Tage später Stunde bei mir auf der Matte und wollte es).

Von April bis einschließlich August war alles gut. Ich habe aber schon mitbekommen, dass er immer mal wieder mit Depressionen zu kämpfen hat. Das hat sich bisher aber immer nur auf einzelne Tage ein bisschen ausgewirkt oder auch mal auf eine Woche, wo er ein bisschen in sich gekehrt da war, nicht ganz so nah war wie sonst, hat aber mit mir drüber gesprochen so gut es ging. Danach war es dann auch wieder in Ordnung. Ende August war es so, dass wir in eine regelrechtesloch gefallen ist, sich auf einmal nicht mehr bei mir gemeldet hat, und ich mich dann auch ziemlich zurück genommen habe (ich habe mir gedacht, dass er vielleicht Bindungsangst Und weiß, dass es nicht gut ist, der Person dann nicht den Raum zu geben, die sie braucht).

Nach etwa drei Wochen, als er aus seinem Loch aber wirklich nicht mehr raus kam, habe ich ihn mal zur Rede gestellt und er hat mir dann gesagt, dass er eine Beziehung noch als zusätzliche Belastung ansieht mit all den Verpflichtungen. Ich habe einen Tag über diese Aussage nachgedacht und ihn dann bei WhatsApp geschrieben, dass das für mich sehr schwer ist das zu hören, dass ich eine Verpflichtung bin und ich sehe, dass er gerade mit mir und seiner Seite nicht aus dem Loch raus kommt. Ich habe ihm gesagt, dass ich im Raum geben, dass ich aber immer noch da bin und mir sehr wünsche, dass wir das nach einer gewissen Zeit wieder hinbekommen. Darauf hin hat er sich bedankt für mein Verständnis und auch gesagt, dass er versucht sich jetzt auf sich zu fokussieren und wieder klar zu kommen, die Firma verkaufen will und so weiter.

wir hatten tatsächlich sechs Wochen gar keinen Kontakt, bis ich ihm mal wieder geschrieben habe, dass ich wirklich überrascht war, dass wir das jetzt einfach so beendet haben… Über WhatsApp quasi. Er hat mir zugestimmt und auch gesagt, dass er das nicht erwartet hätte, dass er das aber gebraucht hat zu der Zeit. Wir haben uns dann verabredet, miteinander gesprochen, ein bisschen aufgeräumt und uns gesagt, dass wir uns noch mal einen Monat Zeit geben (mein Papa ist zu derzeit sehr krank geworden und ich musste mich ein bisschen kümmern) und wir uns dann noch mal wieder sehen. Das haben wir dann Anfang November gemacht und haben auch gesagt, dass wir der Sache noch mal Eine Chance geben wollen. Und seitdem ist ehrlich gesagt der Wurm drin:

wir schaffen es irgendwie nicht mehr an das alte an zu knüpfen. Wir haben uns alle zwei Wochen nur noch gesehen und versucht unter der Woche dann wenigstens telefonisch Kontakt zu haben, was ich aber irgendwie immer komisch angefüllt hat. Er ist immer noch ziemlich distanziert und hat mir kurz vor Weihnachten gesagt, dass wir gerne Silvester miteinander verbringen können, dass er über Weihnachten komplett alleine sein möchte. Diese Zeit hat er sich auch genommen und ich habe mich schon so auf Silvester mit ihm gefreut. Zwei Tage vor Silvester habe ich ihn dann angerufen und wollte das mit ihm besprechen, was wir an dem Abend machen usw. Er hat mir am Telefon gesagt, dass er das für keine gute Idee hält… Ich war wirklich wahnsinnig traurig. Er hat mir dann gesagt, dass es ihm einfach nicht gut geht und dass er auf den Abend lieber alleine verbringen möchte und mit dem Abend nicht versauen möchte (ich muss sagen, dass ich ihm das wirklich abgenommen habe, da ich diese Tage bei ihm kenne und es dann auch wirklich nicht schön ist in seiner Nähe zu sein. Er schweigt einfach nur, starrt vor sich hin und es geht ihm wirklich nicht gut. Deswegen habe ich versucht nicht sauer zu sein, habe ihm aber schon gesagt, dass ich natürlich traurig bin, dass es jetzt so kurzfristig so kommt). Wir haben das Telefonat in mehr oder weniger guten beendet und als ich aufgelegt habe, habe ich extrem geweint.

Die ganze Nacht durch. Am nächsten Tag habe ich den ganzen Tag nicht auf mein Handy geguckt und abends gesehen, dass er mir geschrieben hatte, dass wir das doch gerne machen können, dass ihr uns etwas zu essen besorgt hat, dass er aber immer noch nicht weiß, ob es die beste Idee ist. Daraufhin haben wir am Silvester morgen telefoniert und er hat mir gesagt, dass es nicht nur seine Stimmung ist, die ihn dazu bringt zu sagen, dass es keine gute Idee ist, sondern dass er weiß, dass Silvester für mich etwas besonderes ist (für ihn eigentlich nicht… Er macht sich aus vielen Dingen nichts) und dass ich vielleicht enttäuscht sein könnte, wenn wir den Tag zusammen verbringen und es dann mit uns doch wieder nicht richtig funktioniert. Wir haben uns dann trotzdem drauf geeinigt den Abend zusammen zu verbringen, es aber nicht als richtiges Silvester zu gestalten, sondern einfach die Gelegenheit zu nutzen uns zu sehen. Ich war also bei ihm, wir haben einen schönen Abend miteinander verbracht und am nächsten Vormittag bin ich wieder nach Hause gefahren. Der Abend war aber trotzdem komisch…

Mein Bauchgefühl war ziemlich schlecht, weil ich gemerkt habe, wie weit er eigentlich von mir weg ist. Wir hatten zuletzt Neujahr Kontakt (also letzten Samstag) und wir haben bisher nichts mehr voneinander gehört. Es gab keinen richtigen Streit oder so. Aber ich habe das Gefühl, dass mir jetzt gerade auch die Kraft ausgeht. Seit unserer wieder Kontaktaufnahme gegen die Initiative größtenteils von mir aus. Und ich habe die ganze Zeit nicht verstanden, was eigentlich los ist. Im Nachgang sind wir sehr sehr viele Themen, Dinge, Diskussionen aufgefallen, die mir eigentlich jetzt erst die Augen öffnen und es tut einfach nur noch mehr weh:

Ich habe wirklich versucht das Thema führ mich zu akzeptieren, aber ich glaube wirklich, dass seine Ex Frau noch einen großen Anteil seines Herzens hat. Die beiden sind immer noch miteinander befreundet, haben sehr viel Kontakt, haben auch die Firma noch zusammen und Hunde. (Aufgrund der beiden letzten Punkte, habe ich das ganze auch akzeptiert, weil sie für mich einfach nachvollziehbar sind.). Trotzdem ist mir im Nachgang aufgefallen, dass er schon häufig über sie gesprochen hat, auch in einem anderen Kontext. Als er zum Beispiel in der ersten Jahreshälfte mal ein Wochenende hatte, wo er überhaupt nicht gut drauf war, habe ich ihn gefragt, wie er dann versucht damit umzugehen, wenn es ihm so geht, da ich das bisher noch nicht kannte. Er hatte mir gesagt, dass er sich Podcasts anhört. Ich habe ihn gefragt worüber, und er hat zum Beispiel gesagt, dass es gerade darum geht, wie man mit seinem Ex Partner noch befreundet sein kann. Ich habe damals nicht weiter nachgefragt, weil ich damit einfach locker umgehen wollte. Schließlich hat er sich ja scheiden lassen und ich wollte nicht allzu eifersüchtig sein. Er hat aber wirklich viel über sie gesprochen, da er sonst ein Mensch ist, der auch nicht also viele soziale Kontakte hat. Auch deswegen habe ich versucht das zu akzeptieren. Jetzt ist mir aber tatsächlich der Groschen gefallen und mir fällt eigentlich auf, dass die beiden schon noch eine Art Beziehung haben… Allerdings nur sehr platonisch. Sie kuscheln nicht, küssen sich nicht, erzählen sich auch keine schönen Dinge mehr.

Die beiden kümmern sich aber immer noch wahnsinnig um einander. So sah das nämlich auch jetzt die letzten Monate aus. A. (Der Mann um den es hier geht) hatte zum Beispiel etwas am Rücken, und sie hat ihm so ein elektrisches Wärmekissen besorgt. Sie hat Probleme im Auto, er fährt hin und regelt das. Ich war die ganzen letzten Monate außen vor. Mir erzählt er nun, dass in seinem Leben eine Beziehung eine Verpflichtung ist, für die er im Moment keinen Platz hat. Ich weiß, dass er Moment mit der Firma wirklich viel zu tun hat, glaube aber auch, dass das eine Art Fluchtverhalten ist um mehr Distanz zu mir aufzubauen (noch mehr als ohnehin schon…. Da ist eigentlich gar nicht mehr viel Raum) und dass er einfach sonst keinen Raum für irgendetwas hat. Als mir aber aufgefallen ist, dass da ja noch seine Ex ist, die ja den Rest des Raumes auch noch ein nimmt, war das für mich heute Morgen wirklich sehr sehr schlimm. Er hat eigentlich mit mir nur eine Art Ablenkung gesucht oder eine Möglichkeit den Ausstieg zu wagen aus der noch bestehenden Ehe.

Wir haben uns im Sommer sogar noch gemeinsam Wohnungen angeguckt. Die Initiative ging bei diesen Sachen immer von ihm aus, da ich eigentlich gerne alleine wohne, aber ich habe das mitgemacht und hätte mich auch darüber gefreut ein gemeinsames Ziel zu haben. Diese Ziele gab es aber eigentlich nie wirklich, da es immer darum ging, dass er in der Nähe der Hunde sein will, dass er seine Firma (mit seiner Ex) weiter voranbringen will und so weiter. Jetzt sind wir irgendwie an dem Punkt, wo ich das alles realisiere, wo ich aber auch irgendwie nicht mehr mit ihm darüber sprechen kann, da wir in letzter Zeit wirklich sehr sehr viel gesprochen haben und irgendwie auch bei mir die Luft raus ist. Ich habe wirklich das Gefühl ihn versucht zu haben zu überreden das mit mir noch mal zu machen. Das schlimmste ist für mich: ich vergleiche mich total mit ihr.

Sie war mit ihm verheiratet, sie hat mit ihm so viele Sachen geschafft, ich war nur ein Lückenbüßer. Ich bin mir auch sicher, wenn ich ihn in den nächsten Wochen nicht wieder kontaktiere, dass er dann anfängt sich nach anderen Frauen um zu schauen. Ich glaube nicht, dass mit seiner Ex noch mal etwas zu Stande kommt, aber ich weiß, dass er irgendwann eine neue Freundin haben wird, mit ihr ja das gleiche tut wie mit mir und das tut so unheimlich weh… Ich weiß, dass das ganz normale Trennungsgedanken sind, aber ich bin das einfach nicht mehr gewöhnt, da ich vor der Zeit mit ihm sehr lange Single war. Irgendwie habe ich mich dann noch gefühlt das hier aufzuschreiben. Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt Und, ob jemand von euch ebenfalls die Erfahrung gemacht hat, eigentlich immer die Nummer zwei zu sein für einen Mann (oder gerne auch für eine Frau). Wie seid ihr mit eurem Selbstwertgefühl umgegangen und habt es geschafft damit wirklich abzuschließen?

07.01.2022 15:51 • #1


Anubie
Hallo! Tipp: Falls Du den Text noch editieren kannst, füge mehr Absätze ein, dann bekommst Du mehr Antworten.

07.01.2022 16:28 • x 2 #2


B
Hey,

Erstmal ist es gut, dass du hier mal deine Gedanken aufschreibst und sicherlich die ein oder andere hilfreiche Antwort erhalten wirst. Ich gebe mal wieder, was mir nach dem Lesen durch den Kopf gegangen ist:
Du machst einen sehr verständnisvollen und empathischen Eindruck, nimmst viel Rücksicht auf ihn, was im Grunde schön ist. Allerdings scheint es so, als dass du vor lauter Vorsicht deine eigenen Bedürfnisse stark nach hinten stellst, du dich also ihm unterordnest und letztlich selbst auf der Strecke bleibst. Würdest du das so unterschreiben? Ich kenne es zB von mir selbst, dass ich oft unabhängig und cool wirken wollte, obwohl ich mich sehr nach einer engen Bindung gesehnt habe. Das passiert mehr oder weniger unbewusst - aber hat weitreichende Folgen, weil ich somit meine eigenen Wünsche ignoriert und schließlich gelitten habe. Du hast zwar Initiative gezeigt, aber weiß er denn um deine Gefühle und Bedürfnisse ganz konkret?
Ansonsten scheint es so, dass er momentan sehr auf sich fokussiert ist und offenbar wenig Kapazitäten für eine andere Person, in dem Fall dich, hat. Seine Prioritäten liegen gerade in einer Art Selbsterhaltung, abgesehen von der angesprochenen Depression. Ich würde fast soweit gehen zu sagen, dass die Gefühle seinerseits scheinbar nicht reichen - egal aus welchem Grund. Und das sollte kein Anlass sein zu glauben, dass du nicht genügst oder ähnliches. Vielleicht ist es gerade einfach nicht die richtige Zeit, vielleicht passt ihr doch nicht so gut zueinander. So oder so reicht es ja FÜR DICH nicht, und das ist doch das, was zählt, oder?

Auch ist es fatal, sich mit der Ex zu vergleichen - ich tue sowas auch oft genug und komme eigentlich nie zu einem produktiven Ergebnis. Ich bin sicher, dass dir das selbst bewusst ist, aber wollte es auch nicht unerwähnt lassen.

07.01.2022 16:33 • x 1 #3




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