Reicht Liebe für eine Beziehung?

E
hallo

ich habe ein kleines problem. seit zwei monaten bin ich (36) mit einem tollen (45) mann zusammen. alles zwischen uns klappt, wir haben den gleichen humor, ero. und vertrauern ist auch vorhanden.
aber....ich habe das gefühl, dass er zu viel tinkt. man merkt es ihm nicht an. er ist sehr intelligent, hat sogar studiert.
ich habe angst mich noch mehr auf ihn einzulassen. er ist ein ganz lieber, ich mag ihn sehr, aber ich habe angst.
kann das jemand verstehen?

sinni

05.04.2005 01:17 • #1


juliet
Hallo, Sinni,
wenn du ein unangenehmes gefuehl bezueglich seines Alk. hast, empfehle ich dir, einmal zu al anon zu gehen. das sind familiengruppen, angehoerige und freunde von Alk. - das muss dich jetzt bitte nicht erschuettern, damit ist ja keineswegs gesagt, dass dein freund ueberhaupt Alk. ist... es geht einfach nur darum, dass du dir menschen suchen solltest, die dich verstehen und mit denen du offen reden kannst.

diese gruppen gibt es in jeder groesseren stadt und sogar in laendlichen bereichen, du findest sie auch bei aa bueros, also den eigentlichen treffpunkten von anonymen Alk..

diese gruppen sind ausgesprochen hilfreich, und ich habe dort viele kennengelernt, die mit einem Alk. / einer Alk. eine sehr schoene und intensive beziehung fuehrten.
lass dir helfen, bevor der Alk. moeglicherweise eine schoene sich entwickelnde beziehung zerstoert.
juliet

05.04.2005 08:45 • #2


A


Reicht Liebe für eine Beziehung?

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Z
Hallo Sinni,

Hast du ihn schon mal zu seinem Alk. befragt, und wenn ja, wie hat er reagiert? Ein richtiger Alk. gibt ja in der Regel nicht zu, dass er ein Problem damit hat.
Und, wie oft trinkt er denn? Ein, zwei-oder dreimal die Woche, wenn er ausgeht, oder auch sonst; täglich, schon morgens oder spätestens beim Mittagessen? Belässt er es bei Wein oder B., oder greift er auch mal zu härteren Sachen?

Nicht, dass ich mich damit wirklich auskennen würde ;), aber dies sind doch einige Kriterien, die schon Aufschluss über eine etwaige Abhängigkeit geben können.

zira

05.04.2005 09:57 • #3


juliet
Entschuldigung, Zira, aber genau das ist es: wir nicht-abhaengigen kennen uns womoeglich nicht aus, daher sollten wir uns jegliche (fehl-)einschaetzung auch sparen. helfen und raten koennen wirklich nur leute, die sich damit auskennen.

soll deine laienskala heissen: wenn er nur woechentlich maximal zweimal trinkt, aber dann keine harten sachen ist es ja nicht so schlimm - oder was? oder erst, wenn er vor dem mittagessen schon trinkt, ist es abhaengigkeit? sorry, aber das ist quatsch!
da gibt es einfach andere masstaebe - dass sinni damit ein problem hat ist die einzig gueltige massgabe dafuer, dass sie sich hilfe suchen sollte.
und: nur mal zur erinnerung, es gibt auch sog. quartalssaeufer - die trinken sehr selten und dann aber heftig. was also soll deine einschaetzung...?

»Nicht, dass ich mich damit wirklich auskennen würde ,... «

genau! daher lass es lieber!

nichts fuer ungut
juliet

05.04.2005 10:21 • #4


Z
No problem juliet. Eigentlich wollte ich ja- glücklicherweise als Laie - nur helfen und habe das gepostet, was man halt so hört. Errare humanum est!
Wenn du aber so heftig reagierst, wirst du diesbezüglich wohl weniger erfreuliche Erfahrungen gemacht haben.

Ebenfalls nichts für ungut.

zira

05.04.2005 10:55 • #5


E
@Juliet
@Zira

Aber hier in diesem Forum wird doch nur spekuliert, oder kennt jemand die andere Seite wirklich? ;)

Da spielt es doch gar keine Rolle, ob man spekuliert oder nicht. ::)

Säufer bleibt Säufer, egal, was er wo, wann, wieso trinkt und wie viel. :o

Tja, so ein Schubladendenken, ist schon eine feine Sache. ;)

Aber ich bin sicher, wenn man Sinni gezielt fragen würde, dann würde man auch gezielte Antworten bekommen. ;)

Aber dat wäre natürlich zu einfach! 8)

Gruß

05.04.2005 11:06 • #6


E
Hallo Sinni,

nach dem ich Deinen Beitrag gelesen habe, kamen mir so meine Erinnerungen...

Ich lernte vor 10 Jahren einen Mann kennen, in den ich mich sofort verliebte. Seine Art, sein Wesen - alles war mir so vertraut und es passte auch alles irgendwie.

Am Anfang lud er mich oft zum Essen ein, dann stellte ich fest, daß er Wein oder B. äußerst schnell trank -an sich noch kein Grund zur Beunruhigung - aber das häufte sich, so daß er bald das dreifache trank, obwohl er noch Auto fahren mußte. Anfänglich traute ich mich auch nicht, ihn darauf anzusprechen, denn schließlich vermutet man ja nicht gleich einen Alk. dahinter.

Kurz um: es dauerte 1 Jahr, bis er plötzlich wegen eines Alk. ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, dort sagte mir man aber auch nicht, was er genau hatte. Ich begriff es erst, als ich mich in der Psychatrie wiederfand, um ihn dort zu besuchen. Man hatte ihn dahin verlegt...

Nun soll das nicht heißen, daß Dein Freund womöglich Alk. ist. Meine Zeilen sollen Dir eigentlich nur vermitteln, daß Deine Wachsamkeit und Sensibilität für dieses Thema nicht auf der Strecke bleiben sollten.

Etwas raten kann ich leider nicht, denn man liebt den Menschen ja schließlich. Es gibt, wie vor genannt verschiedentliche Organisation, bei denen man sich Hilfe suchen / geben lassen kann. Wenn Du Dir unsicher bist, erkundige Dich ruhig bei Al Anon.

Im übrigen hat eine Alk. nichts mit dem Bildungsniveau zu tun.
Sollte sich eine Alk. bei Deinem Freund bestätigen, rate ich Dir (wenn auch jetzt manche protestieren werden!) den sofortigen Rückzug, Du verschenkst kostbare Jahre und läßt Nerven... (spreche leider aus Erfahrung!!!)

Liebe Grüsse und viel Kraft,
Susel

07.04.2005 15:31 • #7


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Hallo sinni,

kann das jemand verstehen?

verstehen nicht, aber ich kenne diese Angst von einigen anderen Frauen. Ich kann nur sagen, daß Dein Mißtrauen berechtigt sein, aber genausogut zum Ende Eurer Beziehung führen kann. Denn viele Männer brauchen blindes Vertrauen seitens der Frauen, damit sie stark sein können. Ein Entzug des Vertrauens könnte das Gegenteil von dem bewirken, was Du eigentlich möchtest.

Deine Meinung kenne ich, und ich kann dazu nur sagen, daß frau nicht vorschnell urteilen sollte. Alk. ist ein Verstärker auch für Aggressionen, aber keine wirkliche Ursache. Wenn der Mann echte Probleme MIT SICH SELBST hat, dann ist es wirklich besser Dich zu trennen. Wenn er nur mal gerne über den Durst trinkt, dann würde ich das nicht als tragisch empfinden, eher als eine Aufgabe. Schick ihn mal zum Bluttest, vielleicht können ihn seine Leberwerte überzeugen

Verlaß Dich nicht zu sehr auf ein komisches Gefühl... eher auf Deine Intuition. Du kannst an seinen Taten erkennen, ob er Dir auf Dauer schadet oder nicht.

08.04.2005 13:54 • #8


E
hallo zusammen!

erstemal danke für eure antworten, vor allem an juliet und susel.

ich weiß jetzt, dass er Alk. (spiegeltrinker) ist. leider ist er nicht bereit etwas dagegen zu tun, weil er sein trinkverhalten nicht als schlimm empfindet.
noch habe ich mich nicht endgültig entschieden, wie es für uns weitergehen soll, denn er ist nie aggressiv, redet nie blödes zeug, ist zuverlässig und 100% für mich da, er ist genau der mann, den ich mir immer gewünscht habe, da passt einfach alles, wäre der Alk. nicht...
ich hoffe, dass meine wachsamkeit und sensibiltät mich nicht verlassen!

sinni

08.04.2005 18:00 • #9


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Hallo sinni,

ich weiß jetzt, dass er Alk. (spiegeltrinker) ist. leider ist er nicht bereit etwas dagegen zu tun, weil er sein trinkverhalten nicht als schlimm empfindet.

Ich bin auch Spiegeltrinker und empfinde einen Wein oder ein Weißbierchen am Abend als sehr angenehm Hab zwei gesunde, erwachsene Kinder und führe ein freies Leben... und ab und zu mache ich Diät und trinke viel Wasser, Selbstgepressten und Buttermilch...

Übrigens: Frag doch mal Deine Informanten, was dann ein normaler Südländer ist? Ein Doppelspiegeltrinker?

08.04.2005 18:46 • #10


E
hallo .

ich trinke auch ab und zu ein glas rotwein oder im sommer ein weizenbier und ich habe in meiner studienzeit ganz gut mitgehalten . grundsätzlich denke ich, dass ich das zeug nicht verteufel, weil andere damit nicht umgehen können, aber seitdem ich mit meinem freund zusammen bin, habe ich eine derartige abneigung entwickelt, das ich keine alk mehr anrühren kann.

sinni

08.04.2005 19:47 • #11


E
[quote author=sinni link=board=allgemeines;num=1112656642;start=7#10 date=04/08/05 um 19:47:23]hallo .

aber seitdem ich mit meinem freund zusammen bin, habe ich eine derartige abneigung entwickelt, das ich keine alk mehr anrühren kann.


Das ist ja in Ordnung, vielleicht sogar positiv, sicherlich sehr vernünftig, abgesehen davon, daß Dein Freund anzunehmenderweise wahrscheinlich etwas enttäuscht ist, wenn er alleine trinken muß. Übrigens ein Indiz für einen Alk., daß es ihm vollkommen wurscht ist ob jemand mit ihm trinkt oder nicht. Vielleicht schilderst Du mal die Art und Weise, wie er trinkt und was und vor allem wann, dann kann man vielleicht mehr sagen.

Weißt Du, wenn man absolut denkt, so wie Du es gerade tust, dann hast Du sicherlich recht daß Du besorgt bist, denn es ist nicht gerade gesund regelmäßig Alk zu trinken. Aber ich denke relativ, und das heißt ich wäge ab was wäre, wenn mein Partner ein Asket wäre und nur noch Müsli und Wasser zu sich nähme, und nur noch an sein eigenes Wohlbefinden dächte. Das wäre für MICH der Horror, und dann hätte ich Ängste. Denn ich habe erlebt, daß gerade solche Menschen zu Depressionen neigen und zu Schlaflosigkeit, und auch öfter zu Medikamenten greifen, oft sogar Psychopharmaka. Will sagen: Wenn Dein Freund einfach nur etwas schwach ist und ein Genußmensch, dann ist das letztendlich besser als wenn Du einen Menschen um Dich hast, der jeder Versuchung aus dem Weg geht. Nur meine Meinung. Ich denke Du solltest einfach mal schauen, ob der Mann ansonsten charakterlich stark ist oder nicht, und Dich nicht von Indizien leiten lassen, die vielleicht gar keine sind.
Jedenfalls, wie gesagt, kann andauerndes Mißtrauen, oder Intoleranz, nur schädlich sein.

08.04.2005 22:45 • #12


B
Sorry, wenn ich dumm frage... aber was ist ein Spiegeltrinker?

Gruß

Bansh

09.04.2005 20:20 • #13


E
@ Banshee

Die meisten Alk. sind allerdings Spiegeltrinker. Dieser ist nie richtig besoffen, aber auch nie richtig nüchtern und fühlt sich am wohlsten, wenn er einen bestimmten Alk. (deshalb der Name) erreicht hat. Dabei bleibt er durchaus aktions- und arbeitsfähig [...], er benötigt nur seine tägliche Ration Alk.. Die kann allerdings im Laufe der Zeit gewaltige Ausmaße annehmen, bei denen ein normaler Mensch längst im Koma läge.
Sein Argument: Ich trinke mein B., na gut, das macht aber jeder. Hat mich etwa schon mal einer irgendwo sinnlos besoffen gesehen? Also bin ich kein Alk..


Quelle: Alk..de/ash104.html


Gruss
Thilde

09.04.2005 20:48 • #14


B
So.... ich bin schlau gemacht worden, was ein Spiegeltrinker ist (danke Thilde ) und find das schon ganz schön erschreckend....


Unter den echten Alk. unterscheidet man drei Gruppen


Der süchtige Trinker (Gamma-Trinker) hat die Kontrolle über sein Trinkverhalten komplett verloren.


Der Gewohnheitstrinker oder Spiegeltrinker (Delta-Trinker) muss sich laufend einen bestimmten Blutalkoholspiegel erhalten, um Entzugserscheinungen zu vermeiden.


Der Quartalstrinker (Epsilon-Trinker) braucht in unregelmäßigen Abständen Trinkexzesse - gefolgt von wochen- oder sogar monatelangen Zeiten der Abstinenz.

netdoktor.de/ratschlaege/fakten/Alk..htm

@
also so wie ich das verstehe, ist ein Spiegeltrinker nicht jemand, der sich abends mal nen Wein oder n Feierabendbier trink, oder?

09.04.2005 20:52 • #15


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