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Richtige Entscheidung?

nichteinfach91
Hallo,
Also ich fang einfach mal an und Vorsicht es könnte lang werden

Mein Ex und ich kamen ende 2017 zusammen. Als wir uns kennengelernt haben erzählte er mir direkt dass er Dro. nimmt. Was ich ansich nicht gut heiße und das habe ich ihm auch gesagt.
Als wir dann zusammen kamen hat er Nach vier Monaten mit den Dro. aufgehört. Komplett!
Sind dann irgendwie beide (durch seinen Einfluss) dem Alk. verfallen und haben wirklich viel und übermäßig getrunken. Oktober 2018 hat er aufgrund des Alk. seinen Führerschein abgeben müssen.
Anfang Mitte 2019 hab ich dann gemerkt dass das nicht mehr normal ist und hab gesagt wir müssen damit aufhören.
Ich hab das auch geschafft. Nur er fing dann an heimlich zu trinken, ich habe überall kleine Jägermeisterflaschen gefunden, er hat immer wieder danach gerochen und hat es geleugnet war immer wieder plötzlich voll obwohl wir nur ein Glas Wein hatten etc.
Ich hab mich einmal drei Wochen von ihm getrennt weil er trotz abstinenznachweis (für die mpu wegen dem Führerschein) auf dem Geburtstag seiner Mutter heimlich im Keller B. getrunken hat und ich ihn erwischt habe.
Wir kamen wieder zusammen.
Ich hab in dieser Zeit wirklich viel mit ihm mitgemacht, fahren ohne Führerschein BETRUNKEN, Streits in denen er echt beleidigend wurde, Situationen in denen er einfach gegangen Is, im Bezug auf den Alk. Stimmungsschwankungen, Aggressivität, Lügen, nicht heim kommen, betrunken aus dem Bett fallen, gegen ne Tür laufen, das Schlafzimmer mit der Toilette verwechseln, Mittags schon voll sein, kein halten auf Geburtstagen( 5Gläser Sekt mussten sein), etc pp. Also vieles dass eigentlich nicht ertragbar ist.

Er hat gesagt er ändert sich.
Ja so blöd wie ich war hab ichs geglaubt und bin immer wieder drauf eingegangen.
Bis vor vier Wochen da hab ich mich getrennt, natürlich wieder wegen dem Alk.. Wir haben uns dann oft getroffen und geredet ich hab gesagt ich will kein Leben mehr mit einem Alk.. Ich hab gesagt er muss jetzt damit aufhören weil ich es nicht mehr kann ich helf ihm auch wenn er zu ner suchtstelle geht.
Er wieder ja er ändert sich bla bla und da er mir so gefehlt hat waren wir nach einer Woche wieder zusammen.
Ich muss ihm zugute halten er hat sich wirklich geändert, sein trinkverhalten wurde viel weniger. Aber ich hatte einfach die ganze Zeit die Angst im Nacken dass er heimlich trinkt und hab auf alles geachtet war übervorsichtig.

Kurz zur Erklärung, wenn er auch nur einen Schluck Alk. getrunken hat hab ich das gerochen und er roch auch einen Tag später noch nach Alk. als hätte er gerade erst getrunken.

Dann fing er an nach ein paar Tagen ohne Alk. zu sagen jetz könntest mich ja belohnen Jetz hab ich schon drei Tage nichts getrunken, komm ich mach n B. auf. Woraufhin Ich gesagt hab Nein, sicherlich nicht! Du bist süchtig und willst mit Enthaltsamkeit vom alk mit alk belohnt werden? Gehts noch?

Vor zwei Wochen waren wir dann auf dem Geburtstag seiner Nichte, wieder das übliche ein Glas Sekt nach dem anderen, dann sind wir gegangen und haben noch eine Flasche Sekt für mich und eine Flasche Wein für ihn gekauft ( ich hab zu dem Zeitpunkt seit zwei Monaten keinen Alk. mehr getrunken). Beide Flaschen haben wir abends noch leer gemacht.
Mir ging es am nächsten Tag nicht gut, er war wie immer fit. In der Woche kam er freitags vom arbeiten und meinte am Montag muss ich im Geschäft n B. trinken weil der Kollege am Samstag Geburtstag hat und am Montag n kleines Fass für alle mitbringt, und fragte mich ob das für mich ok wäre. Ich hab nichts dazu gesagt.
Am Montag kam er vom arbeiten und hat natürlich ein B. getrunken(ich Riech das leider sofort), war dann natürlich dementsprechend sauer aber ok.
Somit hat er Dienstag noch nach Alk. gerochen wobei ich die Vermutung hatte und habe dass er Dienstag nochmal getrunken hat.
Mittwoch kam er vom arbeiten hat nicht nach Alk. gerochen musste dann aber noch tanken und bei seiner Mama vorbei und als er da kam hab ichs wieder gerochen und ihn drauf angesprochen, seine Antwort war keine Ahnung was du wieder riechst vorhin hast doch auch nix gerochen.
Es kam wie es kommen musste, Donnerstag nach Feierabend haben wir telefoniert er meinte er müsse mir was sagen. Er hat ein B. getrunken. Ich sauer gewesen aber nichts gesagt da wir uns danach getroffen haben wegen meinem Auto. Da kam ich vom einkaufen heim steht er vorm Haus, kann weder richtig stehen noch reden. Ich frag ihn ob es nur ein B. war er sagt ja.
Hab ihm nicht geglaubt. Sind dann rein ich hab angefangen zu kochen und er stand neben mir und musste sich an der Küchenplatte festhalten um nicht umzufallen. Ich wurde dann sauer und hab ihm meine Meinung gesagt, woraufhin er meinte wenn du willst das ich geh dann sags. Da hab ich gesagt ja geh bitte( ich muss ja meine Tochter vor ihm schützen wenn er mittags um vier schon so voll Is).
Am Donnerstag hab ich mich dann auch von ihm getrennt und das endgültig!
Ich kann das nicht mehr, diese ganzen Lügen und dieses viele trinken und immer die Angst das er trinkt und das er Danach stinkt und wieder betrunken Auto fährt!
Ich halts einfach nicht mehr aus!

Ein Leben mit alki ist nicht das was ich für mich und meine Tochter will. Aber abgesehen von dem Alk., liebe ich ihn über alles! Er Is der Mann mit dem ich alt werden will! Wenn da der Alk. nicht wäre!

Er hat Freitag noch geschrieben er liebt mich und ändert sich und das ich das genau weiß und das wir es geschafft hätten, es hätte eben nur ein bisschen Zeit gebraucht.
Aber ich kann das nicht mehr keinen einzigen Tag kann ich das mehr!
Ich hab ihm jetz seid Freitag nicht mehr geantwortet, weil ich weiß meine Entscheidung Is zum Schutz meiner Tochter und mir die richtige.
Aber es tut so unendlich weh!
Er Is doch der Mann den ich liebe, aber nicht zu jedem Preis.
Hätte er sich dafür entschieden einen normalen Entzug zu machen, wär ich bei ihm geblieben aber dieses selbst versuchen und dann sagen hoppla das war ein Ausrutscher und es braucht Zeit das kann ich nicht mehr.

Und wie komm ich jetz über diesen beschissenen Schmerz weg?
Ich weiß das es richtig Is aber die Gefühle sagen was anderes!

Sorry für den langen Text und wer bis hier her gelesen hat vielen Dank!

05.07.2020 17:25 • x 2 #1


Luto
Die Antwort zu Deiner Überschrift hast Du Dir ja eigentlich schon selbst gegeben.
Es war die richtige Entscheidung, v.a. auch für Deine Tochter:
Zitat von nichteinfach91:
Stimmungsschwankungen, Aggressivität, Lügen, nicht heim kommen, betrunken aus dem Bett fallen, gegen ne Tür laufen, das Schlafzimmer mit der Toilette verwechseln, Mittags schon voll sein,

Was war denn an ihm liebenswert?
Bist Du sicher, dass Du nicht einfach nur co-abhängig warst?

Zitat von nichteinfach91:
Und wie komm ich jetz über diesen beschissenen Schmerz weg?

das ist in solchen Fällen oft schwieriger als bei Trennungen wegen Liebesverlustes.
Möglicherweise ist auch professionelle Hilfe für Dich sinnvoll...

05.07.2020 18:23 • x 2 #2


A


Richtige Entscheidung?

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Spreefee
Hallo und Willkommen hier

Erst einmal freue ich mich, dass du zu uns den Weg gefunden hast.

Zitat von nichteinfach91:
Er hat Freitag noch geschrieben er liebt mich und ändert sich und das ich das genau weiß und das wir es geschafft hätten, es hätte eben nur ein bisschen Zeit gebraucht.


Er braucht genau jetzt deine Standhaftigkeit. Nur 5 % aller Al.kis schaffen es wirklich. Ein Partner kann ihnen NICHT helfen.

Du solltest dir dringend eine eigene Wohnung besorgen. Das JA oder Sozialarbeiter werden dir helfen. Denn deinem Kind tut diese Situation wirklich nicht gut und hat u. U. schon Schaden genommen.

Es braucht jetzt eine sichere Umgebung!

Damit wirst du auch gut beschäftigt sein.

Der Schmerz, du bist enttäuscht. Ent - Täuscht, in dem Sinne, dass du mehr deine Erwartungen nicht erfüllen kannst.

Es wird mit der Zeit besser, je weniger Kontakt du zu ihm hast. Es hört sich sch. eiße an, aber es ist so. Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich irgendwo eine neue. Es braucht halt etwas Zeit.

05.07.2020 18:38 • x 1 #3


nichteinfach91
Zitat:

Zitat von Luto:
Was war denn an ihm liebenswert?
Bist Du sicher, dass Du nicht einfach nur co-abhängig warst?

Seine Art, er konnte mich immer zum Lachen bringen egal wie sch. mein Tag war oder egal wie sauer ich war. Er war meist ein toller zieh Papa für meine Tochter, er konnte sich immer entschuldigen wenn er mal Mist gebaut hat. Er hat mir gezeigt dass ich die eine für ihn bin. Wenn er nüchtern war, war er einfach ein total toller Mensch der immer für einen da ist der sich Mühe gegeben hat.

Ja ich bin mir sicher dass ich in der Co Abhängigkeit drin war/bin. Aber ich bin mir auch sicher dass die Gefühle tatsächlich so sind wie ich sie fühle. Und das hab ich jedesmal wenn er nüchtern war auch gemerkt ich war glücklich, sobald er getrunken hat war ich unglücklich.


Zitat von Luto:
das ist in solchen Fällen oft schwieriger als bei Trennungen wegen Liebesverlustes.
Möglicherweise ist auch professionelle Hilfe für Dich sinnvoll...

Das mit der professionellen Hilfe hab ich mir auch schon überlegt und in meiner Nähe gibt es auch treffen von speziellen Gruppen für Angehörige von Alk..
Nur die Überwindung Is noch Bissl da.

05.07.2020 18:44 • x 1 #4


nichteinfach91
Vielen Dank Spreefee.

Eine eigene Wohnung habe ich, zum Glück!
Ich bin zwar letztes Jahr in den gleichen Ort gezogen aber habe eine eigene Wohnung. Weswegen es zumindest diese Hürde nicht gibt.

Ich war gestern und heute Arbeiten und musste mich da ab und an mal zusammen reißen damit mir die Tränen nicht kamen. Aber Als ich heim kam Is alles über mir zusammen gebrochen, ich vermisse ihn, ich vermisse das wir das wir hatten. Ich will wissen was er tut ich will wissen wies ihm geht etc.
Es soll einfach aufhören!

Hier erinnert mich einfach alles an ihn, und Ich weiß er ist nicht weit weg(5minuten zu Fuß).

05.07.2020 18:52 • x 1 #5


Luto
Zitat von nichteinfach91:
Ich war gestern und heute Arbeiten und musste mich da ab und an mal zusammen reißen damit mir die Tränen nicht kamen. Aber Als ich heim kam Is alles über mir zusammen gebrochen, ich vermisse ihn, ich vermisse das wir das wir hatten. Ich will wissen was er tut ich will wissen wies ihm geht etc.
Es soll einfach aufhören!

Das Gefühl kennen hier natürlich Alle. Das braucht leider immer ordentlich Zeit, und die beeilt sich da selten. Das muss man leider aushalten, und warten, bis solche Gefühle langsam aber sich langweilig werden.
Zitat von nichteinfach91:
Das mit der professionellen Hilfe hab ich mir auch schon überlegt und in meiner Nähe gibt es auch treffen von speziellen Gruppen für Angehörige von Alk..
Nur die Überwindung Is noch Bissl da.

Geh' da ruhig mal hin, dann kannst Du vermutlich besser auf die Vergangenheit schauen.

05.07.2020 20:20 • x 2 #6


nichteinfach91
Zitat von Luto:
Das Gefühl kennen hier natürlich Alle. Das braucht leider immer ordentlich Zeit, und die beeilt sich da selten. Das muss man leider aushalten, und warten, bis solche Gefühle langsam aber sich langweilig werden.


Früher waren Trennungen für mich leicht, weil ich Beziehungen da beendet hab weil einfach keine Gefühle mehr da waren.
Aber jetz Is das so ne andere Situation, die es mir grad so verdammt schwer macht.
Und die Gefahr dass ich wieder schwach werde Is groß. Weil sich Gefühle nicht abstellen lassen.
Hab ich schon erwähnt dass ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin?

Zitat von Luto:
Geh' da ruhig mal hin, dann kannst Du vermutlich besser auf die Vergangenheit schauen.


Ja wenn ich n Babysitter hab dann werd ich das wohl mal machen.

Ich hoff die können mir auch das Gefühl nehmen dass ich denk ich hab nicht genug getan( eigentlich weiß ich genau dass ich ihm da net raus helfen kann aber trotzdem kommt der Gedanke ach wenn ich nur stärker wär oder oder oder)

05.07.2020 21:14 • #7


Luto
Zitat von nichteinfach91:
Und die Gefahr dass ich wieder schwach werde Is groß. Weil sich Gefühle nicht abstellen lassen.

das verstehe ich, aber Du würdest dann immer nur dasselbe immer wieder abspulen ... ab und zu geht mit Liebe nicht Alles, leider!

Zitat von nichteinfach91:
Hab ich schon erwähnt dass ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin?

hast Du nicht, aber es klang jetzt nicht danach, als hättest Du mit ihm keine Geduld gehabt, eher im Gegenteil ...

Zitat von nichteinfach91:
eigentlich weiß ich genau dass ich ihm da net raus helfen kann aber trotzdem kommt der Gedanke ach wenn ich nur stärker wär oder oder oder

Du warst stark genug, um das erst einmal mitzumachen, auszuhalten, von ihm Lösungen zu fordern ... Ihm war das weitgehend egal, denn er ist süchtig, und seine Sucht ist wichtiger als seine Liebe, wenn er überhaupt welche hat. Er kann solche Probleme normalerweise nicht in Beziehungen lösen, sondern sollte das eher vorher bzw. nachher lösen ... Vertraue auf Deine Intuition: er wird weder Dir noch Deiner Tochter ernsthaft gut tun!

05.07.2020 21:47 • x 1 #8


nichteinfach91
Zitat von Luto:
hast Du nicht, aber es klang jetzt nicht danach, als hättest Du mit ihm keine Geduld gehabt, eher im Gegenteil ...

Was das angeht bin ich wohl einfach nur zu Gutmütig und vielleicht auch blöd, nachdem was alles passiert ist und wieviel chancen ich ihm in den 2 1/2 Jahren immer wieder gegeben hab.
Ich bin ungeduldig in Sachen wie es muss gleich passieren das es besser wird es muss jetzt sein das es gut ist, ich kann und will nicht warten. Ich will jetz wieder glücklich sein und drüber weg sein und nicht erst in Wochen oder monaten.
Ich weiß selbst dass das utopisch ist...


Zitat von Luto:
Ihm war das weitgehend egal, denn er ist süchtig, und seine Sucht ist wichtiger als seine Liebe, wenn er überhaupt welche hat.

Ich weiß leider das die Sucht stärker ist als alles andere. Aber die Hoffnung war bzw. ist einfach immer da dass er die Kurve kriegt wenn er sieht was er dadurch verliert.
In meinen Augen Is er an der Sucht selbst sogar ziemlich unschuldig, seine Eltern sind beide Alloholiker(darf man natürlich nicht offen sagen) aber wer um 12 vom arbeiten kommt und sich jeden Tag direkt n B. aufmacht und den ganzen Tag über so seine 7 B. trinkt oder wenn man zusammen im Garten sitzt und die Eltern in 3stunden zusammen 12 B. leeren sind sie nicht die besten Beispiele. Und leider hat er nen sehr guten Draht zu ihnen und kommt wahrscheinlich nie davon weg weil er es die ganze Zeit vor der Nase hat.

Ich danke dir sehr für deine Worte.
Auch wenn es teils weh tut ist es glaub ich ganz gut einfach von komplett Außenstehenden die Meinung und Sicht zu hören!

05.07.2020 21:57 • #9


Luto
Zitat von nichteinfach91:
Ich bin ungeduldig in Sachen wie es muss gleich passieren das es besser wird es muss jetzt sein das es gut ist, ich kann und will nicht warten. Ich will jetz wieder glücklich sein und drüber weg sein und nicht erst in Wochen oder monaten.
Ich weiß selbst dass das utopisch ist...

joa, das ist eher utopisch. Trennungsschmerzen kann man z.T. nur aussitzen, und Ungeduld kann möglicherweise dazu führen, dass Du Dich nachher in ein neues Abenteuer stürzt, was aber dann nicht wirklich funktioniert, weil Du nicht wirklich abgeschlossen hast mit der Vergangenheit... Kein Mensch hat ernsthaft Lust auf Trennungsschmerz oder Ähnliches, aber das gehört dazu, ist quasi der Preis der Liebe ... und die Zeit der Verarbeitung lässt sich nicht wirklich abkürzen, sondern dauert, so lange wie sie nötig ist ... Ungeduld ist da eher kein guter Ratgeber ... Lass es einfach zu, dass sich das zur Zeit alles eklig anfühlt. Schau da mit offenem Auge drauf, und vertraue darauf, dass einfach die Zeit die Wunden irgendwann heilt, aber eher kein Aktionismus!

05.07.2020 22:07 • #10


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