Rückschläge in der Trennungsphase - wann hört das auf?

Hallo ihr Lieben,

ich bin gerade echt verzweifelt. Ständig muss ich extrem weinen und frage mich . wann hört das endlich auf?!
Zwischendurch habe ich gute Tage, bin motiviert und denke ja das schaff ich schon. Er ist mir bald egal. Doch dann gibt es immer wieder diese Rückschläge. Geht es euch auch so? Habt ihr Tipps?

@tinasolo
Hallo liebe Tina, wie lange ist die Trennung denn her? Magst du ein bissel erzählen, wie und wie lang eure Beziehung war und warum ihr euch getrennt habt?
Probier mal, dir an einem der motivierten Tagen eine Liste zu schreiben, was dich alles an deinem ex gestört hat und sie gut sichtbar aufzuhängen, dann kannst du sie dir an den blöden Tagen immer wieder durchlesen.
Alles Gute dir!

Hallo ma777

Vielen Dank für den Tipp.
Er hat vor sieben Wochen im Streit Schluss gemacht. Wir haben in den letzten Monaten wirklich sehr viel gestritten. Unsere Kommunikation hat am Ende nicht mehr gepasst. Viele Konflikte aus den Jahren konnten leider auch nicht gelöst werden. In der Woche darauf hat er vorgeschlagen eine Paartherapie zu machen. Das wäre die letzte Möglichkeit uns zu retten. Bis dahin wollte er auch eine Auszeit. Habe ich respektiert und ihn auch nicht kontaktiert. Eine Woche vor dem Erstgespräch der Paartherapie haben wir uns dann getroffen. Ich habe mich gefreut und wollte anscheinend ein anderes Gespräch führen als er. Er war wohl nur für einen Zweck da: um endgültig Schluss zu machen. Ich war auf einem ganz anderen Stand. Und dementsprechend hat mich das dann nochmal aus der Bahn geworfen.

Wir waren fast fünf Jahre zusammen. Ich weiß das ich viel falsch gemacht habe. Er aber auch. Am Ende reichte es wohl nicht mehr an uns zu arbeiten.
Dieser Gedanke zerreißt mich innerlich. Ich vermisse ihn obwohl ich weiß, dass wir es verbockt haben.

Es ist die Hoffnung, die uns immer wieder Rückfälle erleiden lässt. Jedesmal wirft es uns zurück. Zumindest haben wir das Gefühl. Aber wir brauchen diese schlechten Phasen. Danach geht es uns meist besser.
Wie lange das noch geht ... Da gibt es kein Patentrezept. Jeder lässt in seinem Tempo los und das muss man selbst auch akzeptieren.
Lass die Gefühle zu. Du darfst traurig sein, du darfst das zelebrieren. Du darfst ihn auch noch lieben. Es ist OK. Du darfst alles zulassen.
Ja schade, dass er sich so entschieden hat. Aber vielleicht ist Abstand erstmal das Beste nach den vielen Streitereien.

Es ist immer bitter, wenn einer noch kämpfen will und der andere schon abgeschlossen hat. Ich glaube, diese laaange Corona Zeit hat vielen Paaren, die eh schon etwas wackelig standen, den Rest gegeben. Tut mir leid für dich.
Wie geht's dir sonst, hast du Freunde/Familie/Hobbys?

Ja das habe ich mir auch gedacht. Allerdings haben wir nicht zusammen gewohnt und uns nur an den Wochenenden gesehen. Aber die Kommunikation hat doch sehr gelitten. Es ist ein ständiges auf und ab gerade. Ich habe den Termin bei der Paartherapie damals dennoch allein besucht. Hat mir auch sehr gut getan. Eigentlich sollte es weiter gehen, damit ich von der Therapeutin etwas Unterstützung bekomme um alles zu verarbeiten. Aber es gab bis jetzt noch keinen Termin mehr. Was mich echt nervt ist, dass ich ständig an ihn denken muss, wie es ihm geht, warum wir nicht schon eher was unternommen haben... das üblich halt. Man sollte meinen in meinem Alter schluckt man so was schneller - aber soll wohl nicht so sein. Klar habe ich Freunde und Hobbys. Gehe auch wieder viel Laufen und Rudern, aber unter der Woche ist es manchmal schon hart alleine. Zumal ich ihn so gerne erzählen würde, wenn es was Neues bei mir gibt. Ein zwei mal telefonieren und auf dem Stand halten war halt alltäglich.

Zitat von tinasolo:

Er hat vor sieben Wochen im Streit Schluss gemacht. Wir haben in den letzten Monaten wirklich sehr viel gestritten. Unsere Kommunikation hat am Ende nicht mehr gepasst. Viele Konflikte aus den Jahren konnten leider auch nicht gelöst werden.

Hallo Tina,
sieben Wochen sind doch noch nicht so lange! Da ist alles noch ganz frisch, praktisch so, als sei es erst gestern geschehen. Fünf Jahre kann man nicht quasi über's Wochenende verarbeiten und abschließen. Diese Aufs und Abs wird's noch eine Weile geben. Genieße einfach die Tage, an denen es dir gut geht und versuche dir bewusst zu machen, warum alles so kam. Wenn es schon jahrelang Konflikte gab, dann stimmte schon etwas im Ansatz nicht.
Die Therapeutin kann dir gut dabei helfen, deine Geschichten aufzudröseln und dich dazu befähigen, einen objektiven Blick auf deine Beziehung und die damit verbundenen Probleme zu werfen, deinen Anteil zu verdeutlichen und zu schauen, wie du bestimmte Dinge besser angehen kannst.
Ich wünsche dir viel Glück auf deinem Weg!

Zitat von tinasolo:

Ja das habe ich mir auch gedacht. Allerdings haben wir nicht zusammen gewohnt und uns nur an den Wochenenden gesehen. Aber die Kommunikation hat doch ...

Nö, wenn man älter ist, steckt man eine Trennung überhaupt nicht leichter weg als wenn man noch blutjung ist. Eine Weile wirds dir bestimmt noch nicht so doll gehen. Ist leider so.
Ich glaube, am besten schafft man sich neue Rituale. Wenn du normalerweise mit ihm telefoniert hättest, um ihm deine Neuigkeiten mitzuteilen, telefonierst du jetzt halt vielleicht mit deiner Freundin oder schreibst ein Tagebuch oder schreibst hier.
Wird schon!

Ich kann ma777 nur zustimmen. Gewohnheiten sollten geändert werden. Vielleicht findest du etwas was dir Spaß macht oder was du früher gern gemacht hast vor der Beziehung.
Oder was du schon immer Mal machen wolltest. Einfach ein paar zeitfüllende Sachen ausprobieren. Ich habe Handarbeiten entdeckt, ich fotografiere wieder, ich mache viel Yoga und ausgedehnte Spaziergänge, lerne online singen. Und die Spaziergänge hauen immer am meisten rein mit Einsichten und Klarheit. Sie sind sehr heilsam. Und Natur heilt dich von ganz alleine.

Und die schlechten Tage akzeptieren und hinnehmen. Dann liegst du halt Mal nur Rum . Dann weinst du eben viel. Dann bleiben die Rolläden unten. Du hast Liebeskummer. Du darfst alles. Wehr dich nicht gegen diese Tage. Sag dir selbst, ja ich habe nen schlechten Tag. Der geht vorbei.