Scheidung nach 12 Jahren Ehe, Umgang mit dem Schmerz

Hallo, vor 2 Tagen eröffnete mir meine geliebte Ehefrau, dass Sie sich nach 12 Jahren Ehe von mir trennen will, für mich völlig überraschend. Sicher hatte inzwischen die Routine Überhand gewonnen über die anfängliche Aufregung und bisweilen sprachen wir über meinen Hang, zufrieden mit dem vorhandenen zu sein und zu wenig aktiv für Änderungen zu sein. Meinerseits bemühte ich mich anschliessend darum, nach Ansicht meiner Frau nicht. Dennoch waren wir beide auch nach solchen Gesprächen glücklich, reisten gemeinsam, lachten viel, das Wort Trennung fiel absolut nie. Ich schweife ab, Anlass meines Themas ist der unfassbare Trennungsschmerz den ich seit 2 Tagen fühle und der mir das Herz zerreisst und zigmal am Tag zu Heulkrämpfen zwingt. Ich liebte und liebe meine Frau noch immer, sie ist ohne Zweifel die eine große Liebe meines Lebens, und ich hätte noch vor 2 Tagen hätte niemals erahnt, dass eine Scheidung ein Thema sein kann. Ich schwanke zwischen totaler Hoffnungslosigkeit, Suizidgedanken und dem sinnlosen Flehen nach Reparatur der Beziehung. Wie lebt man jetzt weiter, nach so langer Zeit auf engstem Raum mit einem überaus geliebten Menschen. Und ich meine wirklich, wirklich unglaublich geliebt. Es geht nicht um was man hätte besser machen können sondern wie um Himmels Willen soll es weitergehen von diesem Punkt an den ich nun gebracht wurde, gefühlt den tiefsten Tiefen der Hölle ? Wie los ich weiterleben ohne meine geliebte Frau, ich habe keine Ahnung, es tut so unfassbar weh !

Keine Kinder, keine Immobilie, wegen der Kurzfristigkeit wohnen wir noch zusammen. Es geht mir jedoch weniger um die Trennungsformalitäten sondern um den Umgang mit dem Schmerz, einen von ganzem Herzen geliebten Menschen zu verlieren, von heute auf morgen. Ich bin verzweifelt, jede Hilfe ist willkommen, vielen Dank !

oh je... lass dich drücken. liebeskummer ist in jedem alter ganz furchtbar!

du bist noch im totalen schockzustand und wahrscheinlich wird der auch noch ein paar tage andauern, bis du überhaupt anfangen kannst, über all das nachzudenken.

hast du freunde, die dich auffangen können? einen guten kumpel, bei dem du ein paar tage unterkriechen kannst?

leider nein, die nächsten Tagen oder Wochen müssen wir in einer Wohnung überstehen, sie ist so selten hier wie möglich

Hallo Devastated,
so schwierig und unüberwindbar diese Zeit jetzt für dich scheint..es gibt immer einen neuen Tag und einen kleinen Schritt in ein neues Leben.
Du solltest dich nicht in den Gedanken der Hilflosigkeit und des Schmerzes verlieren sondern versuchen für dich hilfreiche Schritte zu unternehmen die dich jetzt etwas vorwärts bringen...
Quartiere dich bein einem guten Freund od. Verwandten ein, suche dir ein geduldiges Ohr und eine Schulter zum Aus(weinen)sprechen....
Oft hilft es auch sich den Fakten zu stellen : deine Frau will die Scheidung. Also brauchst du einen Anwalt um die ganzen Details und Schritte zu besprechen..vom Gütertrennug, Unterhalt etc. bis zu evtl. Hausverkauf oder ähnlichem...
Du schreibst es geht nicht um die Suche nach Schuld oder ähnlichem...trotzdem möchte ich dir den Rat geben von diesem *bis gestern war alles in Ordung Denken*...Abstand zu nehmen. War es nicht sonst würde sie nicht gehen wollen.
Auch wenn es jetzt nichts mehr ändert wird es dir letztendlich mehr helfen dich mit den Tatsachen der Schieflage und Trennungsgründe eurer Ehe auseinander zu setzen anstand in Weinen und Klagen zu versinken.
Es ist schwer und hart..aber..auch diese Zeit geht vorbei.
Viel Kraft und alles Gute dir.

53 und 47, angeblich auseinandergelebt, Sie interessiert sich nun für andere Dinge als wir es all die Zeit taten und sie möchte Änderungen zu denen ich nicht gewillt sei. Außerdem neuer Freundeskreis Ihrerseits und neue Aktivitäten. Keine Affäre oder ähnliches, von keiner Seite, in 12 Jahren nie Streit gehabt. Wie gesagt, es besteht sicherlich Schuld meinerseits am sich begnügen mit vorhandenem, jedoch lebten wir weiterhin mit Spaß und Freude zusammen, schlimmstenfalls hätte ich mit einer Ausprache gerechnet und einer Drohung, niemals mit der vollendeten Tatsache Trennung und Scheidung ohne jegliche Mitsprache und Bereitschaft zur Änderung meinerseits. Zu spät sagt sie.

Zitat von Gorch_Fock:

Wo geht sie denn hin in der Zwischenzeit, wenn sie nicht in der gemeinsamen Wohnung bleiben will?

Freiwillig ins Büro statt Home Office, abendliche Treffen mit Freundinnen, nur zum schlafen zu Hause

wenn eine flucht zu freunden nicht geht, kannst du für ein paar tage in ein hotel gehen?