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Schock nach der Trennung

nevereveragain
Im Februar hat sich mein Mann von mir getrennt.12 Jahre Beziehung,6 Jahre Ehe, 8 Jahre alter Sohn,Umzug ins neue Haus, er ist erst gar nicht mit eingezogen.Ich war blind und taub und habe es nicht wirklich gehört. Er hat sich aktiv eine andere Frau gesucht, so ist defintiv keine Rückkehr mehr möglich. Zur Zeit bin ich von meiner Gefühlswelt irritiert. Weinen, verzweifelt sein, Wutgefühle kann ich verstehen. Was mich aber richtig an meinem Verstand zweifeln lässt ist folgendes. Je seltener wir uns sehen und hören umso unwirklicher kommt mir alles vor und ich vergesse / verdränge was ja leider Fakt ist. War schon immer viel alleine mit unserem Kleinen. Ist das normal oder werde ich langsam gaga? Bin richtig verwirrt im Kopf und im Herzen. Habe auch kaum Interesse an irgendetwas, bin da aber auch nicht. dachte den Schockzustand hätte ich schon hinter mir. diese Zeit jetzt fühlt sich so unproduktiv und leer an.

07.05.2017 10:59 • #1


U
Liebe @nevereveragain ,
Ich versteh dich sehr gut. Leider. Über Austausch würde ich mich auch sehr freuen, du kannst mich gerne anschreiben.

07.05.2017 11:08 • x 1 #2


A


Schock nach der Trennung

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nevereveragain
Montagsgrüße an alle schmerzenden Herzen,

so ein RIESENMEGAMISTSCHMERZ, da denke ich jetzt geht es mal und schwupp,
Kraft- und Saftlos hänge ich plötzlich wieder in der Ecke. Meine Familie ist auseinandergerissen,
nur ganz grauenvoll. Er hat mich verlassen, er hat mich verlassen, er liebt mich nicht mehr, AAAAAAAHHHHH. WIE LANGE DAUERT ES DENN NUR bis dieses BINGBINGBING im ganzen Körper aufhört. Ich schreibe hier, ich schreibe meinen Freunden, ich rede drüber.....
Kann mir nicht vorstellen dass ich jemals wieder mit ihm befreundet sein kann nach diesem Abgang.
Wahnsinn, wie heftig Kind und Frau so schäbig stehen zu lassen.
Ich habe diese Trauer und Abschiede sooooo satt. Ich dachte wirklich ihm kann ich endlich vertrauen.....

08.05.2017 15:08 • #3


fe16
@nevereveragain
Abschiede ich mag sie auch nicht , kennenlernen wo das andere so vertraut war .
weisst du es gibt keine Worte die man sagen könnte
ausser meld dich mal per pn bei @Ukulele das ist nämlich auch so ne liebe wie du das bist.
im moment zählt nicht denken, sondern einfach machen
und ja es wird alles besser
Ostern ging auch vorbei
drück dich

08.05.2017 16:02 • x 1 #4


Meer7
@nevereveragain
Dass sich alles so unwirklich anfühlt, scheint irgendwie normal zu sein. Dann muss man sich das alles wieder ins Gedächtnis rufen und wird eigentlich mit Kopfschütteln nicht mehr fertig. Vielleicht ist es eine Art von Verdrängen, einfach weil man es so gar nicht haben wollte, man Entscheidungen oder Taten vor die Nase gesetzt bekommt und dann keine Möglichkeit oder Chance mehr hat.
Diese Phase dauert etwas an. Rede weiter darüber! Schreibe darüber!
Vertrauen ist etwas sehr Schwieriges und es ist kostbar und leider selten.
Alles Gute für dich!

08.05.2017 16:11 • x 2 #5


M
Das kann sich ziehen, und jede/r geht damit anders um. Bei mir ist es jetzt 6 Jahre her und an schlechten Tagen versinke ich schon mal in den Gedanken an vergangene gute Zeiten. Dann muss man sich ablenken. Reden, schreiben, telefonieren, rausgehen......
Die Signatur meiner Vorschreiberin Meer7 ist passend.......

Ich drück dir alle Daumen.

08.05.2017 16:20 • x 2 #6


nevereveragain
Ganz dickes Danke an Euch

Wir waren jetzt im 12. Jahr und wir hatten gemeinsam und alleine sehr viel zu verkraften, Abschiede von uns geliebten Menschen durch Unfall und Suizide, ich bin 2012 schwer erkrankt und in dieser Behandlungsphase ein Jahr als Frau und Mutter richtig weggebrochen. Jetzt bin ich fast 5 Jahre gesund, sehe aber vieles anders und ja, mein Weltbild hat sich einfach durch die Krankheit verändert und verändert sich noch. Weiterhin sind wir selbstständig (mein Nochmann ist der Boss und ich bin eine der Angestellten) mit weiteren Angestellten, es ist also auch im beruflichen Bereich immer angespannt und der Rubel muss rollen. Als ich mit unserem Kleinen schwanger war (2008) baute mein Mann innerhalb von drei Monaten seine komplette Firma auf. Wenn er also was wirklich will, hält ihn nichts auf.
Die Antriebsfeder zusammen zu ziehen, ein Kind zu bekommen und zu heiraten war im Privaten immer ich. Tja, Beziehungspflege, mal Nettigkeiten im Alltag unterbringen, kleine Geschenke, Kurztripps, Freundschaften aufbauen und pflegen, nicht auf die Zeit nach 70 zu warten- da war ich megaaktiv...
Irgendwann merkte ich dass mein Partner im Beruf DER ABSOLUTE MACHER IST (wir lernten uns auch über den Beruf kennen), im Privaten/als Privatmann aber wenig bis gar kein Profil besitzt. Das meine ich gar nicht böse, ich bin eher langsam aber sicher daran verzweifelt ...
Er hat sich mir und den Kids nie wirklich geöffnet. Er ist immer nett, sehr charmant und... unverbindlich...ABER ein absolut zuverlässige Finanzierer unserer Familie gewesen.
Jetzt nach 11 Jahren zusammen wollte ich keinen weiteren Anbau der Firma sondern bat darum uns privat mit einem Haus/Eigentumswohnung abzusichern. Ich hatte mich seit 6 Jahren regelmäßig auf dem Immobilienmarkt umgeschaut aber ihm gefiel nichts, irgendwas war immer unpassend.
Ostern 2016 kam es durch eine ziemlich unsensible Handlung seinerseits zum großen Krach und ich bat ihn aus unserem Schlafzimmer auszuziehen und sich klar zu werden wie er mit mir weitergehen möchte. Dieses NJEIN konnte und wollte ich nicht mehr. Lebenszeit ist einfach begrenzt, mich andauernd vertrösten zu lassen bekam ich nicht mehr hin...
Er ging scheinbar in sich, sagte JA, ich will und ich lies ihn nach Häusern schauen, diesmal wollte ich es nicht in die Hand nehmen...Kurz und gut...er fand unser Haus (er braucht viel Platz, Garage, Werkstatt, Carport....) und wir kauften eine alte Schule in einem 400 Seelendorf.
Den Umbau machte ich mit den Handwerkern. Bis zuletzt kündigte ich nicht unsere Stadtwohnung, ich freute mich irgendwie gar nicht richtig, war nachdenklich und wurde mit jeder Woche irritierter und wütender auf ihn. Das war eine miese Zeit an meiner Seite. Wir stritten uns viel, ich war richtig aggressiv und auch respektlos, unser Kleiner bekam natürlich auch Einiges mit...tja, ich sagte selbst schon zwischendurch so hört sich doch eine alte unbefriedigte Frau an, hahaha...
Am Abend vor unserem Umzug verstarb meine beste Freundin, ich konnte Sie am Abend noch im Krankenhaus besuchen und Abschied nehmen. In ziemlich angeschlagener Stimmung kam ich zuhause an und ich wusste plötzlich das definitiv etwas nicht mehr stimmt. Stellte meinem Mann im Bad 20 MINUTEN zur Rede, dass ich meine immense Wut auf ihn selbst nicht verstehen könne und jetzt den Verdacht hätte dass mein Bauch meinen Kopf ENDLICH zum Augen öffnen zwingen würde. Und siehe da nach NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN AUF GAR KEINEN FALL...ein Ja, es gibt eine andere Frau in seinem Leben, dies würde mich aber nichts mehr angehen, dass wäre sein Recht nach diesem Jahr, nichts hätte ich wahrgenommen von ihm, hätte alle Gesprächsversuche abgewiegelt...stimmt absolut, ich habe während ich unser Familiennest umgebaut habe dies alles ganz klar NICHT gehört. Ich dachte wir haben Hausbaustress und alles beruhigt sich wieder wenn wir erst mal in unserem ZUHAUSE angekommen sind ... Er ist erst gar nicht oben in unser Haus mit eigenzogen, mittlerweile ist er ganz ausgezogen und schläft wo auch immer, es geht mich nichts mehr an. Ich habe mich aus ganzem Herzen entschuldigt, ihn angefleht uns eine Chance zu geben, mir eine Chance zu geben...alles ohne Erfolg. Er ist 41 Jahre, hat ein Recht auf sein Glück, er will sich so richtig fühlen wie er ist, er will Leben, er will Leichtigkeit, lachen, Spass haben usw...

Würde er diese Gespräche mit mir als Außenstehenden führen, würde ich ihn absolut verstehen.
Als seine Ehefrau und Mutter seines Kindes bin ich komplett kaputt und entsetzt über seine Trennung zum jetzigen Zeitpunkt. Wir sind alle wegen unseren Schicksalsschlägen in Therapie, ich habe mir immer ein eigenes Zuhause/my home, my castle gewünscht, er wusste von Anfang an was ich für eine Lebensgeschichte habe.
Dass er sich zu diesem Zeitpunkt ohne Chance von mir trennt bricht mir das Herz. Unser Sohn steht total neben sich. Er hat mir vertraut dass wir etwas Schönes schaffen und als Ergebnis bricht seine Familie am Einzugstag auseinander.
Ich werde nie eine Antwort darauf bekommen warum er diese Trennung so umsetzt hat dass kein Gras mehr wachsen kann. Das ist das Megaschmerzliche glaube ich. Dein Vertrauensmensch weiß um Deine verletzbarsten Stellen und springt mit vollem Körpereinsatz rein.
Dies ist jetzt seit Ende Februar Stand der Dinge. Vieles Altes ist dadurch wieder hochgekommen und ich kämpfe mich durch zwei Therapien um dieses Erlebnis irgendwie auch noch zu verarbeiten.
Es ist wirklich so, wenn ich nicht wollen würde dass unser Sohn Mutter und Vater an seiner Seite, in seinem Leben hat wäre ich nicht mehr dazu bereit, weil ich einfach keine Seelenschmerzen mehr aushalten mag. Leben darf doch mehr sein als nur das Leben aushalten.
Ich sehe übrigens schon dass Jeder wirklich Jeder seine Aufgaben im Leben bekommt. Ich war auf dem Weg in die Sicherheit (unser Haus), ungeschützt und wurde von hinten erstochen, dass hätte ich wirklich absolut nicht mehr erleben müssen.
So, ich habe diesen Text über meine Beziehungsseite mit meiner Wahrnehmung geschrieben, daher handelt er auch vor allem von meinen Gefühlen. Meine immensen Schuldgefühle meinem Sohn und meinem Mann gegenüber bearbeite ich in der Therapie, dazu benötige ich einen geschützten Raum.

Ich finde es wahnsinnig schade von so vielen heftigen Beziehungsenden hier im Forum zu lesen.
Als wäre die Liebe zueinander, das Ja zueinander wirklich nur für den Moment gedacht.
Was der richtige Weg für unsere Familie ist, weiß ich nicht. Ich hätte noch weiter gekämpft für uns, immer weiter...
Ich bete dafür das unser Kleiner uns als seine Eltern nutzen und vertrauen kann, dass wir ihm auch getrenntlebend zeigen können dass Dinge einfach passieren, es wichtig ist Lösungen zu finden und nicht aufgeben.
Noch halte ich es nicht lange aus seinen Vater zu sehen, ich hoffe die Zeit wird uns helfen, s.u.

@meer 7:
Die schlechte Nachricht: Irgendwann ist alles vorbei! Die gute Nachricht: Irgendwann ist alles vorbei!

08.05.2017 18:23 • x 1 #7


S
Mensch nevereveragain lass dich mal ganz fest drücken
Ich kann jedes deiner Worte so gut nachempfinden und selbst heute nach 2 Jahren Trennung von meinem ex hab ich immer noch Probleme damit meinen Kindern keine richtige Familie mehr bieten zu können.
Trotzdem ich in einer neuen Beziehung lebe habe ich immer noch dieses grauenhafte Gefühl.
Auch bei mir waren zum damaligen Zeitpunkt die Kinder mein einziger Überlebenswille und das war auch gut so.
Das vertrauen in diesen Menschen war einfach so groß und die Enttäuschung sitzt immer noch so tief.
Doch wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben ,dass es irgendwann vorbei sein wird
L.g. sonny19

09.05.2017 09:15 • x 1 #8


Satori
Hallo nevereveragain, ich kenne auch das Gefühl, dass man alles als unwirklich und wie im schlechten Traum erlebt. Aber je länger ich mit der Trennung lebe, desto besser wird es. Manchmal wache ich früh auf und denke, das kann doch alles nicht wahr sein und möchte die Zeit ein Jahr zurückdrehen.

Aber es hilft nichts, du MUSST dir immer vor Augen halten, dass es vorbei ist. Anders kommst du nicht von ihm los und kannst die Trennung nicht verarbeiten. Wenn du depressiv bist (antriebslos, frühes Erwachen in der Nacht, keine Gefühle), dann geh am besten zum Arzt. Ich habe mir auch ein mildes Medikament verschreiben lassen und es hilft in der ersten Zeit wirklich, alles durchzustehen.

Ich weiss, das sagt sich leicht und ich halte mich selbst manchmal nicht daran und mache mir Hoffnungen. Aber das sind dann auch die schmerzhaftesten Zeiten.

09.05.2017 10:50 • x 1 #9


Igluweis
@nevereveragain
Kinder halten viel aus, solange einer der Eltern noch alle Kerzen aufm Christbaum hat

09.05.2017 11:48 • x 2 #10


Thommy75
@nevereveragain

etwas ähnliches habe ich auch vor langer Zeit durchleben müssen. 13 Jahre Beziehung, 1 Sohn damals 5 Jahre alt (dieses Jahr wird er schon 15, oh Gott wie die Zeit rennt), gemeinsam in ein Haus gezogen und irgendwann hat sie einen neuen Mann kennen gelernt. Ich dachte, ich muss sterben. Bin von heute auf morgen in ein Hotel gezogen, da ich es nicht mehr ertragen konnte. Neue Wohnung innerhalb 1 Woche. Es hat lange gedauert, bis ich es verkraftet hatte. Zumal sie 3 Monate nach unserer Trennung wieder Schwanger war (ein 2. Kind eigentlich auch unser Wunsch war und sie ihn dann geheiratet hat).

All das war die Hölle für mich! Irgendwann hat es aber aufgehört weh zu tun und ich musste nicht mehr an sie denken... Aber es hat Jahre gedauert. Zumal die Verbindung zu meinem Sohn sehr stark war und bei mir die Kontaktsperre dadurch sehr schwer gefallen ist. Ich weiß, dass es derzeit wenig tröstet, aber es hilft, wenn man weiß, dass andere es auch geschafft haben.

Derzeit stecke ich wieder in einer ähnlichen Situation, nur (Gott sei Dank) ohne Kinder. Es kann also mehrfach vorkommen und auch das werde ich wohl überleben. Auch wenn es sehr sehr schwer fällt.

Fühl dich umarmt!

LG, Thomas

09.05.2017 15:12 • x 1 #11


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