Ganz dickes Danke an Euch
Wir waren jetzt im 12. Jahr und wir hatten gemeinsam und alleine sehr viel zu verkraften, Abschiede von uns geliebten Menschen durch Unfall und Suizide, ich bin 2012 schwer erkrankt und in dieser Behandlungsphase ein Jahr als Frau und Mutter richtig weggebrochen. Jetzt bin ich fast 5 Jahre gesund, sehe aber vieles anders und ja, mein Weltbild hat sich einfach durch die Krankheit verändert und verändert sich noch. Weiterhin sind wir selbstständig (mein Nochmann ist der Boss und ich bin eine der Angestellten) mit weiteren Angestellten, es ist also auch im beruflichen Bereich immer angespannt und der Rubel muss rollen. Als ich mit unserem Kleinen schwanger war (2008) baute mein Mann innerhalb von drei Monaten seine komplette Firma auf. Wenn er also was wirklich will, hält ihn nichts auf.
Die Antriebsfeder zusammen zu ziehen, ein Kind zu bekommen und zu heiraten war im Privaten immer ich. Tja, Beziehungspflege, mal Nettigkeiten im Alltag unterbringen, kleine Geschenke, Kurztripps, Freundschaften aufbauen und pflegen, nicht auf die Zeit nach 70 zu warten- da war ich megaaktiv...
Irgendwann merkte ich dass mein Partner im Beruf DER ABSOLUTE MACHER IST (wir lernten uns auch über den Beruf kennen), im Privaten/als Privatmann aber wenig bis gar kein Profil besitzt. Das meine ich gar nicht böse, ich bin eher langsam aber sicher daran verzweifelt ...
Er hat sich mir und den Kids nie wirklich geöffnet. Er ist immer nett, sehr charmant und... unverbindlich...ABER ein absolut zuverlässige Finanzierer unserer Familie gewesen.
Jetzt nach 11 Jahren zusammen wollte ich keinen weiteren Anbau der Firma sondern bat darum uns privat mit einem Haus/Eigentumswohnung abzusichern. Ich hatte mich seit 6 Jahren regelmäßig auf dem Immobilienmarkt umgeschaut aber ihm gefiel nichts, irgendwas war immer unpassend.
Ostern 2016 kam es durch eine ziemlich unsensible Handlung seinerseits zum großen Krach und ich bat ihn aus unserem Schlafzimmer auszuziehen und sich klar zu werden wie er mit mir weitergehen möchte. Dieses NJEIN konnte und wollte ich nicht mehr. Lebenszeit ist einfach begrenzt, mich andauernd vertrösten zu lassen bekam ich nicht mehr hin...
Er ging scheinbar in sich, sagte JA, ich will und ich lies ihn nach Häusern schauen, diesmal wollte ich es nicht in die Hand nehmen...Kurz und gut...er fand unser Haus (er braucht viel Platz, Garage, Werkstatt, Carport....) und wir kauften eine alte Schule in einem 400 Seelendorf.
Den Umbau machte ich mit den Handwerkern. Bis zuletzt kündigte ich nicht unsere Stadtwohnung, ich freute mich irgendwie gar nicht richtig, war nachdenklich und wurde mit jeder Woche irritierter und wütender auf ihn. Das war eine miese Zeit an meiner Seite. Wir stritten uns viel, ich war richtig aggressiv und auch respektlos, unser Kleiner bekam natürlich auch Einiges mit...tja, ich sagte selbst schon zwischendurch so hört sich doch eine alte unbefriedigte Frau an, hahaha...
Am Abend vor unserem Umzug verstarb meine beste Freundin, ich konnte Sie am Abend noch im Krankenhaus besuchen und Abschied nehmen. In ziemlich angeschlagener Stimmung kam ich zuhause an und ich wusste plötzlich das definitiv etwas nicht mehr stimmt. Stellte meinem Mann im Bad 20 MINUTEN zur Rede, dass ich meine immense Wut auf ihn selbst nicht verstehen könne und jetzt den Verdacht hätte dass mein Bauch meinen Kopf ENDLICH zum Augen öffnen zwingen würde. Und siehe da nach NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN AUF GAR KEINEN FALL...ein Ja, es gibt eine andere Frau in seinem Leben, dies würde mich aber nichts mehr angehen, dass wäre sein Recht nach diesem Jahr, nichts hätte ich wahrgenommen von ihm, hätte alle Gesprächsversuche abgewiegelt...stimmt absolut, ich habe während ich unser Familiennest umgebaut habe dies alles ganz klar NICHT gehört. Ich dachte wir haben Hausbaustress und alles beruhigt sich wieder wenn wir erst mal in unserem ZUHAUSE angekommen sind ... Er ist erst gar nicht oben in unser Haus mit eigenzogen, mittlerweile ist er ganz ausgezogen und schläft wo auch immer, es geht mich nichts mehr an. Ich habe mich aus ganzem Herzen entschuldigt, ihn angefleht uns eine Chance zu geben, mir eine Chance zu geben...alles ohne Erfolg. Er ist 41 Jahre, hat ein Recht auf sein Glück, er will sich so richtig fühlen wie er ist, er will Leben, er will Leichtigkeit, lachen, Spass haben usw...
Würde er diese Gespräche mit mir als Außenstehenden führen, würde ich ihn absolut verstehen.
Als seine Ehefrau und Mutter seines Kindes bin ich komplett kaputt und entsetzt über seine Trennung zum jetzigen Zeitpunkt. Wir sind alle wegen unseren Schicksalsschlägen in Therapie, ich habe mir immer ein eigenes Zuhause/my home, my castle gewünscht, er wusste von Anfang an was ich für eine Lebensgeschichte habe.
Dass er sich zu diesem Zeitpunkt ohne Chance von mir trennt bricht mir das Herz. Unser Sohn steht total neben sich. Er hat mir vertraut dass wir etwas Schönes schaffen und als Ergebnis bricht seine Familie am Einzugstag auseinander.
Ich werde nie eine Antwort darauf bekommen warum er diese Trennung so umsetzt hat dass kein Gras mehr wachsen kann. Das ist das Megaschmerzliche glaube ich. Dein Vertrauensmensch weiß um Deine verletzbarsten Stellen und springt mit vollem Körpereinsatz rein.
Dies ist jetzt seit Ende Februar Stand der Dinge. Vieles Altes ist dadurch wieder hochgekommen und ich kämpfe mich durch zwei Therapien um dieses Erlebnis irgendwie auch noch zu verarbeiten.
Es ist wirklich so, wenn ich nicht wollen würde dass unser Sohn Mutter und Vater an seiner Seite, in seinem Leben hat wäre ich nicht mehr dazu bereit, weil ich einfach keine Seelenschmerzen mehr aushalten mag. Leben darf doch mehr sein als nur das Leben aushalten.
Ich sehe übrigens schon dass Jeder wirklich Jeder seine Aufgaben im Leben bekommt. Ich war auf dem Weg in die Sicherheit (unser Haus), ungeschützt und wurde von hinten erstochen, dass hätte ich wirklich absolut nicht mehr erleben müssen.
So, ich habe diesen Text über meine Beziehungsseite mit meiner Wahrnehmung geschrieben, daher handelt er auch vor allem von meinen Gefühlen. Meine immensen Schuldgefühle meinem Sohn und meinem Mann gegenüber bearbeite ich in der Therapie, dazu benötige ich einen geschützten Raum.
Ich finde es wahnsinnig schade von so vielen heftigen Beziehungsenden hier im Forum zu lesen.
Als wäre die Liebe zueinander, das Ja zueinander wirklich nur für den Moment gedacht.
Was der richtige Weg für unsere Familie ist, weiß ich nicht. Ich hätte noch weiter gekämpft für uns, immer weiter...
Ich bete dafür das unser Kleiner uns als seine Eltern nutzen und vertrauen kann, dass wir ihm auch getrenntlebend zeigen können dass Dinge einfach passieren, es wichtig ist Lösungen zu finden und nicht aufgeben.
Noch halte ich es nicht lange aus seinen Vater zu sehen, ich hoffe die Zeit wird uns helfen, s.u.
@meer 7:
Die schlechte Nachricht: Irgendwann ist alles vorbei! Die gute Nachricht: Irgendwann ist alles vorbei!
08.05.2017 18:23 •
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