Schwere Entscheidung

M
Hallo!

Ich muss mir mal etwas von der Seele reden ...

Klar, auch ich bin verlassen worden. Leider. Und es schmerzt, wie immer. Es ist auch nicht da erste Mal, dass ich so eine Situation durchstehen muss, aber es ist immer wie eine Art Berglauf. Kaum will man den Hügel erklimmen, geht auf halber Strecke die Puste aus. Mir auch gerade.

Ich habe meine Ex schon vor ein paar Jahren kennengelernt. Damals war es ein freundschaftliches Beschnüffeln, sie und ich hatten eine Beziehung laufen. Mitte des Jahres hat es dann kurz und heftig geknallt und wir waren zusammen. Haben in wenigen Monaten das durchgemacht, was bei anderen vielleicht nach Jahren passiert. Durch meinen Job hatte ich allerdings nicht wirklich die Zeit, mich ständig um sie zu kümmern. Dazu kommt, dass sie aus einer anderen Stadt kommt. Eine Stunde entfernt. Als wir dann das erste Mal einen Frust-Sonntag hatten, war es vorbei. Sie hat mir die Liebe gekündigt und meinte, dass es persönliche Gründe wären, die das Aus bedeutet haben. Andere sagten, dass es handfeste Gründe waren, die unsere Beziehung kaputtgemacht haben: geiz, anderes verhalten als sonst etc. Aber dazu komme ich später - da gibt es nämlich einen wachsenden Punkt* :).

Weiter ... Als sie mit ein paar Freundinnen dann eine Woche auf Sylt war, ich meinen Urlaub aufgrund einer Kündigung in der Firma verschieben musste, hat sie mich angerufen und mit mitgeteilt, dass nun Schluss wäre. Ich war völlig aus den Socken. Verständlicherweise. Schließlich habe ich es als einen Vorwurf empfunden, meinen Beruf, meine kurzgebundene Art (in der letzten Zeit) und meine unsicheren Gefühle zu einem bestimmten Punkt* als negative Entscheidung gegen mich anzuführen.

Zwei Wochen später der Versuch eines klärenden Gespräches. Wir sind an der Ostsee entlang gewandert und haben uns viels erzählt. Sind dann übereingekommen, dass dieser Streit nichtig war und haben uns vertragen. Zwei Tage lüskseeligkeit. Waren viel unterwegs, sind Essen gegangen, hatten viel S. und haben wieder auf Liebespaar gemacht. Ich hatte zu der Zeit auch Urlaub. War gut gestimmt und habe gezeigt, wie wertvoll ich sein kann. Ohne zu übertreiben. Dann der erste Tag an dem sie wieder arbeiten musste. Schon am Morgen ist sie aufgestanden, ohne noch einmal ins Schlafzimmer zu kommen. Ich habe mir schon was dabei gedacht, wollte es aber nicht wahr haben. Am Nachmittag habe ich sie von der Arbeit abgeholt, weil wir den wachsenden Punkt angucken wollten. Da sagte sie mir, dass es nicht mehr ginge und sie alles nicht mehr wollte. Ich war mal wieder baff. Habe sie Zuhause abgesetzt und bin erst einmal nach Hause gefahren - tief verletzt und verwirrt.

Per SMS dann Dauerstress.

Sie: Ja, Freundschaft, alles cool - auch wegen dem Punkt.
Ich: Komm, ich liebe dich, wir passen zusammen alles ruckelt sich zurecht.

Der emotionale Super-GAU flatterte dann gestern in die SMS-Box. Sie gibt mir alle Zeit der Welt, damit der wachsende Punkt später eben zwei Teile hat, die sich um ihn kümmern. Tja, gut gesagt, aber ich will eben mehr. Viel mehr. Geht aber nicht, deshalb habe ich mich selber erst einmal auf Eis gelegt. Typische Vorsorgemaßnahmen: kein Alk., viel Sport und die typischen Frustkäufe erledigt. Aber es macht mich fertig. Es wurmt mich so sehr, dass ich mich immer wieder zwingen muss, nicht anzurufen, keine SMS zu schicken etc. Sie fehlt. Das ist schlimm.

Kommen wir zum Punkt=*

Ich werde Vater. Das freut mich zwar, ist aber nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Vor allem weiß ich nicht, wie ich ihr gegenüber treten soll. Ich würde mich gerne um sie kümmern, aber ich kann es erst einmal nicht. Sie meint zwar, dass ich abwarten soll, dass nach der Geburt vielleicht, möglicherweise, eventuell alles wieder glatt wird. Das Kind uns zusammenschweißen wird. Aber ich sehe da eher schwarz. Und mache mir auch lieber keine Hoffnungen.

Eigentlich bin ich ein Baum von Mann. In jeder Hinsicht. Aber mit Beziehungsstress komme ich nicht so klar. Da verliert der Baum alle Blätter, wenn an ihm gerüttelt wird.

Wie soll ich die Sache nun angehen. Fakt: Ich kann mich auf längere Zeit nicht blicken lassen. Spätestens im April nächsten Jahres wird es aber der Fall sein. Möglicherweise auch schon früher, weil da noch so ein paar Sachen anstehen: Termine beim Arzt (da möchste ich nicht mehr hin!), Geburtstag und und und. Eigentlich wollte ich Weihnachten und Silvester mit meiner zukünftigen Familie feiern wollen. Das wird wohl nichts mehr werden. Also, wie soll ich da nun agieren. Keine Angst, hier sitzt ein klarer Kopf. Den muss ich mir in dieser Situation gerade einmal bewahren.

Viele Grüße,
Marco



P.S. Huii, viel zu viel geschrieben. Sorry!

12.10.2005 07:51 • #1


S
Leider stecke ich in der selben Situation und kann dir eigentlich nicht weiterhelfen. Ein Kind ist bei mir aber nicht mit im Spiel. Diese innere Unruhe und der Drang nach klärenden Gesprächen ist bei mir nach 2 Monaten ungebrochen. Ihre Handynummer habe ich mittlerweile gelöscht aber bereue es manchmal. Nach dem Final hat sie mir eigentlich wieder Hoffnung gemacht, das es wieder was werden sollte. Doch dann kam er. Sie hat sich sofort diesem Kerl gewidmet und den Kontakt zu mir abgebrochen, was mich jetzt noch mehr runterdrückt, weil eben diese Hoffnung da war. Oh man, was mach ich nur, ich kann nicht mehr.............

Ich wünsche dir aber viel Glück und das es bei euch wieder was wird. Bei mir ist es ganz aus und kanns und wills nicht glauben.

12.10.2005 08:45 • #2


A


Schwere Entscheidung

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Hallo Marc,

mein erstes Kind habe ich sehr früh bekommen und ich war auch nicht mehr mit dem Vater zusammen. Er hat mich allerdings regelmäßig besucht und mir das Gefühl gegeben, für mich da zu sein. Sein Interesse galt nicht nur dem Kind, sondern auch mir. Unser Verhältnis heute ist super. Es hat mir gut getan, das er nicht nur nach dem Baby geschaut hat. Heute haben wir ein freundschaftliches Verhältnis und ich weiß, dass da immer jemand für mich da ist, wenn ich ihn brauche.
Zum Arzt habe ich ihn nie mitgenommen und auch die ganzen Feiertage verbringen wir nicht zusammen, er ist dennoch fester Bestandteil meiner Familie und wir freuen uns sehr, wenn er uns besucht. Mittlerweile hat er eine eigene kleine Familie und wir verstehen uns alle sehr gut. Es muss nicht immer das alte Familienmodell sein. Wichtig ist, dass ihr als Eltern respektvoll miteinander umgeht. Überlege dir was dir als Vater wichtig ist und was für ein Verhältnis du gerne zu deinem Kind haben möchtest. Redet darüber und nehmt die Bedürfnisse des anderen ernst. Für Kinder sind die Bezugspersonen wichtig, alle und je mehr desto besser. Deine Stellung als Vater kann dir keiner nehmen, nur verbau sie dir nicht, indem du aus Gekränktheit mit der Mutter nicht umgehen kannst.

Behalte weiter diesen klaren Kopf, denn den wirst du auch noch ne Weile brauchen.

12.10.2005 09:26 • #3


M
Hi!


nein, ich verbaue mir auch nichts. Daher lasse ich erst einmal jeden Kontakt. Das halte ich momentan für angebracht. Tut mir zwar weh, aber besser als alle Stricke abzuschneiden. Wer weiß was passiert. Hoffnung ist größer als das Meer, aber eingestehen will ich mir da nichts mehr. Über meine Rolle als Vater werde ich natürlich nachdenken. Da komme ich auch nicht dran vorbei. Auch wenn es eben nicht so toll gelaufen ist, wie es hätte sein sollen. Schicksal trifft jeden einmal.

Danke für das Verständnis.

Liebe Grüße,
Marco

12.10.2005 12:00 • #4


Hallo nochmal,

ich überdenke im Moment auch mein Familienbild. Ich habe mich nach der jetzigen Trennung wahnsinnig im Stich gelassen gefühl, vor allem mit den Kindern. Ich dachte er verlässt UNS. Mittlerweile weiß ich aber, dass Kinder eine Aufgabe für Eltern sind, sie aber nichts mit der Beziehung zwischen den Eltern zu tun haben, d.h. wir haben weiterhin eine gemeinsame Aufgabe die wir auch ernst nehmen. Das er mich verlassen hat, hat nichts mit dem Familienleben zu tun und sollte es auch nicht. Er hat nicht die Kinder verlassen, sondern mich.
Wegen der Kinder wieder zusammen zu kommen wäre falsch. Schmerzhafte Einsicht, aber richtig!

In disem Sinne,
1234

12.10.2005 12:18 • #5


M
Auch nochmal Hallo,

sehe ich ähnlich: Nicht um des Kindes Willen eine Beziehung kitten, die nicht mehr zu retten ist. Da kommen bestimmt noch schwere Aufgaben dazu. Nächsten Montag hat sie einen Artztermin. Sie fragte eben, ob ich mitkommen will. Baby angucken. Klar habe ich Lust, aber sehe auch ein wenig das Loch danach ...
Schwere Entscheidung, immer ...

Grüße,
Marco

12.10.2005 12:51 • #6


vielleicht ist da ja gar kein Loch danach, weil du dein Baby gesehen hast. Nimm dir so ein Ultraschall Bild mit nach Hause und stimm dich bei einem Glas Wein und dem Bild auf dein zukünftiges Kind ein. Lern es kennen, auch wenn man eh noch nichts wirklich erkennen kann.
Sag hallo zu ihm, das würde ich mir nicht nehmen lassen.
Denk immer daran, dieses Menschlein wird dir bleiben, egal was passiert und es wird dich lieben und dir grenzenlos vertrauen.
Das ist deine Beziehung zu deinem Kind und die wird einzigartig sein und wenn du Lust hast, dann geh hin!

12.10.2005 13:56 • #7


M
Hallo!

Nein, ich will es nicht schlimmer machen, als es ist. Sicher, waren schöne Zeiten und es werden auch noch einige kommen. Das ist sicher. Aber ich brauche erstmal den Abstand, um mich dann später in einer neuen Rolle zu finden. Vor dem Loch habe ich eigentlich keine Angst mehr, aber ich will mich da auch nicht billiger verkaufen, als ich es bin. Schließlich ist mein Ich mein bestes Gut. Und zum Spielball ihrer Gefühle lasse ich mich auch nicht machen. Ich denke, dass ist die beste Entscheidung. Wird schon alles werden. Kommz Zeit, kommt Rat.

Grüße,
Marco

13.10.2005 15:58 • #8


J
Die Entscheidung, Dich nicht zum Spielball Ihrer Gefühle machen zu lassen ist, so glaub ich, die einzig GUTE!!!!!
ich kenne beide Rollen ...

13.10.2005 21:21 • #9


M
Hi!

Ja, was soll ich auch anderes machen? Momentan geht's um mich. Den ganzen Zwiest will ich nicht auf sie abladen. Das mache ich lieber mit mir selber aus. Außerdem: Es kann alles passieren. Aber ich will mir keine falschen Hoffnungen machen.

Grüße,
Marco

14.10.2005 14:15 • #10


L
hallo marco,
ich bin mir nicht sicher, ob es momentan wirklich um dich geht. sicherlich empfindest du das so. manches im leben verkomplizieren wir uns. und sonst niemand. liebst du sie? dann handel danach. ohne darüber nachzudenken, wer wann einen kühlen kopf bewahren muß. ich weiß nicht, ob sie sich unbedingt so wohl fühlt in ihrer haut zur zeit. für sie wird sich mehr verändern als für dich. dessen bin ich sicher. wenn sie noch so besonnen und ruhig reagieren kann, dir mitzuteilen, dass der punktmal zwei elternteile brauchen wird, kann sie eigentlich nicht mit deinen gefühlen spielen. du bist also kein spielball in meinen augen. ich denke, die lage ist für euch beide nicht einfach im moment. also geh vielleicht mal in dich, denk nach. und entscheide danach. und reagiere, statt zu überlegen, wer sich wann und warum meldet, oder nicht meldet. sms-kontakte in solcher situation wären mir zu wenig. da hilft nur reden, sich anschauen und reden.

ich bin sicher, du wirst die richtige entscheidung treffen! ich wünsche sie dir auf jeden fall.
liebe grüße - lola

14.10.2005 22:40 • #11


M
Hallo lola,

ich weiß es nicht. Logischerweise libe ich sie, aber sie will auch keinen Kontakt. Ich habe schon genug gehandelt, um sie wissen das da nicht mehr viel geht. SMS-Kontakte sind mir ebenfalls beileibe zu wenig, aber so sieht die Lage nun einmal aus. Da kann ich nichts verändern. Es wird nächstes Jahr ein Kind geboren, ich guck da dann zu mache meinen Pflichteil - zahlen, dasein - und gut ist. Alles andere wären Hoffnungen, die keine Grundlage besitzen.
Es tut mir selber unheimlich weh und hat mir die letzten Nächte geraubt. Jede Diskussion dreht sich im Kreis. Wenn sie sich ändert ist das doch schön, Menschen ändern sich eben manchmal. Gefühle auch. Es stehen 100 Kilometer zwischen uns. Das sorgt nicht nur physisch für Abstand. Ich für meinen Teil habe alles versucht. Nun muss sie aus dem Schneckenhaus raus. So traurig das auch klingen mag: Sie wird sich nicht bewegen. Eine Ego-Tour, wie man sie bei jeder kaputten Liebe kennt.

Grüße,
Marco

15.10.2005 00:20 • #12


M
Hallo!

Ich mache erstmal einen Kurzurlaub, um den Kopf freizubekommen . Bis demnächst!

Grüße,
Marco

17.10.2005 08:07 • #13


J
Hallo Marc!
Ich bin zufällig auf diese Seite gekommen, weil ich irgendwie auf das Wort Trennungsschmerz gekommen bin, und habe hier sehr viele Stunden, ganz schlimme Geschichten gelesen und mir irgendwo (aber nicht mehr in meinem Bekanntenkreis, die kennen die Story schon so lange, und immer wieder!) einfach Luft machen wollte!
Danke für deine Antwort! Es war sehr gut für mich auch andere Meinungen und Ratschläge zu hören!
Ich wünsche Dir und Deiner Freundin, das ihr beide zueinanderfindet!Auch wegen EUREM GEMEINSAMEN wachsenden Punkt!
GUT DING BRAUCHT WEILE !!
Man macht sehr viele Fehler im Laufe einer intensiven Beziehung, und man merkt erst was einem der andere bedeutet, wenn er/sie weg ist aus welchem Grund auch immer!!
Ich denke mir, das ihr alleine wegen Eurem Kind zueinander finden werdet, denn das will Deine Partnerin ja eigentlich auch!
Vielleicht hat sie Bindungsängste?
Lasst Euch Zeit, redet Euch aus (ALLES!!) es wird jedem von Euch weiterhelfen - nicht den Kopf in den Sand stecken!
Ich wünsche Dir viel Glück dabei !
Lg Jacky

17.10.2005 17:30 • #14


M
Hi Jacky,


vielen Dank für deine Worte. Ja, gut Ding will Weile haben. Ist auch so. Allerdings ist es wohl wirklich so, dass da zwei Menschen aufeinander getroffen sind, die gar nicht zusammen passten. Ich weiß es nicht. Momentan ist Sendepause. Tut beiden Seiten wohl ganz gut. Dann gibt's zumindest keinen Ärger. War schon schlimm genug in der letzten Zeit. Irgendein Kontakt wird sich sicherlich ergeben und muss wohl auch erfolgen, wenn es denn auf irgendeine Art und Weise weitergehen soll.
Ich denke, ich habe genug Schritte unternommen um zu wissen, dass es nicht mehr auf eine Liebes-Beziehung hinaus laufen wird. Vieles sieht man ja auch erst im Nachhinein. Ich weiß zumindest was ich will und diesen Plan verfolge ich. Für mich, ganz alleine.

Danke Grüße,
Marco

01.11.2005 11:03 • #15


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