Sehnsucht ! Auf diesem Weg Hilfe finden

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Hallo an alle Leser meines Beitrages,

besuche zum ersten Mal im Leben so ein Forum und habe mir hier schon etliche Beiträge und die zahlreichen Antworten dazu durchgelesen.

Da ich mit niemandem über mein Problem sonst sprechen kann, versuche ich nun auf diesem Weg Hilfe zu finden.

Ich ( 40 ) hab mich nach 23 glücklichen Jahren mit meinem Freund in meine Jugendliebe verliebt. Er war damals ( wir waren beide 16) eher meine heimliche Liebe, obwohl ich wusste, das er auch für mich etwas empfand - wir haben damals auch schon zwei mal mehr als Händchen gehalten, obwohl daraus keine wirkliche Beziehung geworden ist) Er war damals der Schwarm vieler Mädchen.

Es geschah bei einem Klassentreffen im Sommer letzten Jahres. Wir unterhielten uns eigentlich einfach nur fabelhaft und plötzlich zu vorgerückter Stunde küssten wir uns. Der Kuss ging von mir aus ( und hätte ich nicht ein Gläschen zu viel getrunken , hätte ich mich nicht getraut ihn zu küssen ), aber er erwiderte den Kuss, als ob er nur darauf gewartet hätte). Wir bemerkten nicht einmal, wie sich die anderen alle so langsam auf den Heimweg machten.
Schließlich verließen wir zusammen das Lokal. Wir haben auf dem Weg gescherzt, dass ich ihn noch nach Hause bringe (er nächtigte bei seinen Eltern im Haus, da er selbst ca. 450 km entfernt an einem anderen Ort lebt). Diese waren zu dem Zeitpunkt im Urlaub. Wir landeten dann tatsächlich bei ihm.

Zuerst küssten wir uns lange vor der Haustür, gingen dann doch rein weil es bereits hell war draußen und die Nachbarn schon interessierte Blicke riskierten. Wir konnten es beide kaum fassen und waren überwältigt von uns.

Diese Nacht und die nachfolgenden Wochen waren wie ein Rausch. Wir telefonierten einen Tag später, als er schon wieder zu Huase war)miteinander und dann fast täglich. Einen Monat später kam er mich besuchen, wohnte aber währenddessen bei den Eltern, da ich gerade umgezogen bin, hatte ich in der neuen Wohnung noch kein Bett etc. und zu mir nach Hause konnten wir nicht gehen, da ich noch mit meinem Sohn (21) zusammenwohnte.

Es war so unbeschreiblich schön, wir sind bis heute völlig verrückt aufeinander. Wir sehen uns etwa alle 4-6 Wochen, bei mir oder bei ihm und es ist immer wieder traumhaft.

Seit unserem ersten Telefonat weiß er, das ich gebunden bin. Wir haben es die ganze Zeit verdrängt. Meinem Freund gegenüber (der auch der Vater meines Kindes ist) habe ich die ganze Zeit über ein schlechtes Gewissen und maches Mal war ich nahe dran (besonders in letzter Zeit) ihm alles zu sagen. Konnte es aber nicht. Uns verbindet so unheimlich viel, wir verstehen uns oft blind und ich weiß, das er mich sehr liebt.

Ich liebe ihn auch noch, jedoch ist mein körperliches Verlangen nach ihm nicht mehr das gleiche. Das ist aber schon längere Zeit so, manchmal fühlt es sich für mich an wie eine tiefe Freundschaft - aber eben nur Freundschaft. Diese Erscheinung ist nichts ungewöhnliches bei so einer langen Beziehung, ich weiß.

Ich war deshalb aber keineswegs auf der Suche nach einer neuen Partnerschaft und schon gar nicht nach einer Affäre. Obwohl es nicht an Interessenten oder Gelegenheiten mangelte.
Nun ist es aber passiert und obwohl ich weiß, das es unfair gegenüber meinem Partner ist - (wir leben übrigens nicht zusammen, sondern seit wir uns kennen getrennt und sin damit bisher sehr gut gefahren) -
bereue ich keine Sekunde.

Schon bei unserem letzten Klassentreffen davor saß ich mit meinem Schwarm von damals zusammen und wir haben uns ewig unterhalten - damals war er noch verheiratet. Mittlerweile ist er geschieden und hat 3 Kinder. Als wir bei diesem Treffen so nah beieinander saßen, hatte ich schon das Verlangen nach mehr mit ihm, ihn zu berühren, zu küssen, ich hätte mich fast wieder verliebt, aber er war ja zu diesem Zeitpunkt noch glücklich verheiratet.

Diesmal ist es nun tatsächlich passiert. Ich kann es bis heute nicht fassen und er wohl auch nicht. Trotzdem müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Einerseits meine bestehende Beziehung, andereseits die große räumliche Entfernung. Jedes Mal muss ich eine Ausrede finden, warum ich das ganze Wochenende nicht da bin, keine Zeit habe usw.

Wir haben beide auch schon einige Male darüber geredet, wie die Zukunft aussehen könnte. Ich bin im Moment durch meine Arbeit örtlich gebunden, er will unbedingt in der Nähe seiner Kinder bleiben ( sie sind noch relativ klein und hängen sehr an ihrem Vater).

Das letzte Mal habe ich ihn über die Ostertage besucht und es war wieder wunderschön, wir hatten uns so aufeinander gefreut, da wir uns zuvor mehr als 8 Wochen nicht mehr gesehen hatten. Nun haben wir bisher immer nur die schönen Momente gehabt, die Wochenenden wo alles nur wie im Traum war... Aber was wäre, wenn wir auch den Alltag zusammen lebten ? Er sagte mir, dass er sich eine Beziehung mit mir vorstellen könnte, das er so eine Intensität noch nie vorher mit jemandem erlebt hat. Ich bin mir bis jetzt nicht im Klaren, ob ich mich wirklich von meinem Freund trennen will.

Bin hin und her gerissen und weiß nicht weiter. Zumal nun noch folgende Situation dazu kommt:

Als ich nach Ostern wieder heim fuhr, telefonierten wir abends noch einmal miteinander, sagten uns wie schön es war) Danach verging eine Woche ohne Telefonate, sms. er wollte letztes Wochenende eigentlich her kommen, anlässlich des Geburtstages eines Freundes. Ich rief ihn schon in der Woche zwei, drei mal an, aber er ging nicht ans Telefon. Am Wochenende dann meldete er sich auch nicht und ich hatte ein komisches Gefühl, machte mir aber auch Sorgen, es könnte etwas passiert sein.

Ich rief ihn wieder an, mehrmals, keine Reaktion, entweder das Handy war aus oder er ging nicht dran. Auch am Montagabend rief ich nochmal an - nichts.

Dienstagmorgen dann eine sms:
Er braucht momentan Zeit für sich. Er meldet sich.

Nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte, denke ich fast ununterbrochen darüber nach, was der Grund für seine n plötzlichen Kontaktabbruch sein könnte.

Ich habe das Gefühl, das er sich schützen will, auch nicht mehr weiter weiß und es einfach nicht mehr aushält, die langen Trennungsphasen, eine Beziehung auf Zeit, schließlich weiß er nicht, für wen ich mich letztendlich entscheiden werde und er will nicht nochmal so verletzt werden. Trotz das mir die ganze Zeit bewusst war, das es irgendwann zu solch einer Situation kommen wird, hab ich es immer wieder verdrängt.
Nun ist es so wie es ist und ich bin verzweifelt, todtraurig und vermisse ihn so sehr. Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll, hab jetzt erst einmal die ganze Woche nicht bei ihm angerufen, respektiere und akzeptiere seinen Wunsch. Andererseits würde ich am liebsten zu ihm fahren und persönlich mit ihm darüber sprechen (obwohl ich im Moment keinen Lösungsvorschlag habe ).

Das alles hört sich von einem vierzigjahrigen Menschen sicher alles sehr unreif an, aber ich habe in dieser Hinsicht nicht wirklich viel Erfahrung.
Als ich meine Jugendliebe wieder traf nach so langer Zeit und meine heimliche Sehnsucht nach ihm erfüllt wurde, da merkte ich, das er nicht machmal nachts in meinen Träumen grundlos auftauchte. Ich habe gelegentlich mal an ihn gedacht, wie das so ist, wenn man mal an alte Zeiten zurückerinnert wird, aber da war keine Sehnsucht im eigentlichen Sinne. Nun bin ich aber überzeugt, das ich ihn die ganze Zeit unbewusst vermisst habe.

Vielleicht befand sich jemand von Euch schon mal in einer ähnlichen Situation. Bin für jeden ernstgemeinten Ratschlag dankbar.

Einen schönen, sonnigen Sonntag an alle.

Grüße
Helena

15.05.2011 18:00 • #1


M
Tag ...

mmhh .. frage Dich mal ... ob der nur ein schnelles Abenteuer mit Dir gesucht hat ?!



Tschüss
Moonlight

15.05.2011 19:52 • #2


J
hi helena,
er brauch zeit für sich......klingt nicht gerade einladend, andererseits ist da deine ungeklärte beziehung, da würd ich erstmal mit offenen karten spielen, d.h. alles erzählen. kann ja sein, dass ihr seelenverwandte seid oder eure schul-verliebtheit verdrängt habt, es klingt aber insgesamt nicht nach einer günstigen ausgangslage für eine sichere beziehung, aber was ist schon sicher im leben. zeit für sich klingt erstmal nach : grenzen setzen und orientierung, oder ?

lg jean

15.05.2011 20:16 • #3




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