Du hast recht, es macht richtig Spaß anderen eine Freude zu machen. Ich bin ein sehr genügsamer Mensch und habe immer gerne gegeben. Ich bin der Meinung, dass ich ein gutes Gespür dafür habe, selbst mit Kleinigkeiten den Menschen ein lächeln ins Gesicht zu zaubern und wenn man die Menschen liebt, geht das von alleine. Wenn mein Mann z. B. festgestellt hat, dass er dieses oder jenes gerne mal wieder essen würde, dann habe ich es innerhalb von zwei Tagen umgesetzt und die Freude war groß. Es sind meiner Meinung nach die Kleinigkeiten, die das Leben liebenswert machen. Auch wenn man jetzt denken könnte, ich hätte es die letzten 25 Jahre umsonst gemacht, nein, ich werde an meiner Art nichts änder, denn es gibt genügend Menschen, die es zu schätzen wissen.
Was meinen Mann angeht, bekomme ich eigentlich nichts mehr mit, obwohl seine Affäre am anderen Ende der Straße wohnt. Seit 2 - 3 Wochen versuche ich es auch zu vermeiden, dort vorbeizufahren. Ich ertrage es nicht, sein Auto zu sehen. Nur letzte Woche stand es bei unserem Nachbarn vor der Garage. Der musste sich wohl mal wieder ums Auto kümmern. Er ist wohl auch der einzige, bei dem er sich ab und zu mal meldet, aber wirklich treffen tun sie sich nicht. Eigentlich müsste es bei ihm auf der Arbeit angezogen haben, denn Weihnachten steht vor der Tür.
Meine Tochter hatte das Treffen mit ihm am Sonntag abgesagt, weil sie vom vielen feiern platt war. Kam ihm entgegen, denn er schleppt wohl auch schon seit einer Woche eine Erkältung mit sich rum. Das Treffen sollte eigentlich diese Woche stattfinden, aber er hat sich nicht mehr gemeldet.
Wir telefonieren gar nicht miteinander. Vor ein paar Wochen kamen auch blöde SMSen, die für mich keinen Sinn machten, habe auch immer nur knapp geantwortet. Gut seine letzte SMS von Montag könnte ich als Drohung auffassen, weil er behauptet, dass ich ihn überall schlecht machen würde. Ich habe lediglich seinem Kollegen am Samstag zum Geburtstag gratuliert und ihm nur die Wahrheit über seine Affäre erzählt. Aber den Schuh ziehe ich mir nicht an. Er fühlt sich nur in die Ecke gedrängt, je mehr Leute davon erfahren, also immer weniger Gesprächspartner. Alles nur noch oberflächlich.
Es ist wohl sehr schwierig einzuschätzen, was sie mit ihren Kontakten, egal in welcher Form, bezwecken. Es bleibt wohl weiterhin ein Rätsel.
09.11.2012 19:29 •
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