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Sich ehrlich in die Augen schauen können!

btlwe.
Ich glaube ja inzwischen, dass das Gefühl der eigenen Ehrlichkeit vor sich selbst, der entscheidene Faktor für den Selbstwert als Individuum darstellt! Ich betone: Selbstwert, nicht Selbstbewusstsein, da sehe ich nochmal einen Unterschied! Nun die Frage, wie bearbeitet ihr diese Thematiken. Ich selbst habe in jeglich Kennlernphase, soweit mich dieser Mensch - in Verbindung mit meinen Ilusionen zu diesem Person - beeindruckt schon Verlustängste, was darin mundet, dass ich relativ sicher und offen damit umgehe! Was logischerweise zur Folge hat, dass die Person ggüber nie Safe fühlen könnte! Dh Ich selber könnte der Erwartungshaltung, die meist gestellt wird in keinerlei Hinsicht erfüllen, wie überwindet man diese Hürde? Ich glaube damit, auch mit der Offenheit kommuniziere ich ziemlich deutlich, dass ich nicht die Person zum Anlehnen darstelle, was aus einem traditionellen Rollenmuster defakto ein Ausschlußkriterium für potenzielle Partner darstellt, wie formuliert man sowas, also die ehrliche Faktenlage, ohne dabei den Empfänger/in ein komplett falsches Bild zu formulieren? Ich denke schon, dass ich einen potenziellen Partner etwas geben kann, aber resultierend aus meinen Erfahrungen es sehr einfach in die Richtung kippen kann, sich fast aufzuopfern, was ich inzwischen nicht als etwas romantisches mehr interpretiere, sondern etwas ziemlich Verzweifeltes betrachte, da man sein Selbstwert dabei definitiv über Board wirft. Ich hatte dadurch die Erfahrung, dass jeder Bruch in Kennlernphasen bzw. vorallem Beziehung ziemlich abrupt und als logische Konsequenz auftrat. Exakt an diesem Selbstwertverlust mag ich kein Schiffsbruch mehr erleiden, die Energie bei den Umbruch dh dem vermeintlichen Verlust war bei mir auch immer eine Blüte, um an meinen Selbstwert zu arbeiten dh exakt eine Schwächen sowie Stärken vor mir selbst herauszuarbeiten. Es bewirkt inzwischen auf Mich selbst bezogen, dass ich mich im Singlezustand wesentlich geborgener fühle, als in jeglichen beziehungsähnlichen Konstrukten und zu viel Nähe immer eine intrinsische Angst mit sich bringt. Es ist auch ein Konflikt zwischen dem romantischen Beziehungsbild und dem erlebten Erfahrungswert, wo die Schnittmenge der Erwartung und Realität wie zwei tektonische Platten aneinander reiben und eher ein Erdbeben auslösen, als fruchtbare Lavaflächen zu erzeugen!

Ich hatte heute Nacht ein Traum, da hat meine letzter Schwarm bewusst vor Mir jemand anderen umarmt als Symbolbild vor Mir. Bei mir kam in dem Traum kein Gefühl der Eifersucht oder Trauer, sondern: Ich gönne es Ihr, wenn es sie glücklich macht!

Jetzt habe ich ziemlich massiv in der letzten Zeit wieder mein Dauerthema Verlustangst mit einem eigentlich guten Menschen durch und im Nachgang die Erkenntnis gewonnen: Wir waren keineswegs kompatible. Das illusionsvorangetriebe Bild, also die zugesprochenen charakterlichen Werte hat diese Person nicht in Verbindung mit MIR. Ich betone mit MIR, da ich glaube dies immer ein Zusammenspiel aus zwei Packungen Lebenserfahrungen resultiert, dh die Person kann zb in Verbindung mit Ihrer richtigen Wahl bestimmt total bezaubernd sein, ich würde sowas niemanden absprechen Ich bin ein Mensch, der sein Frust daraus ziemlich deutlich in Aktivität umwandelt, da ich weiß, dass dies für mich das perfekte Instrument darstellt, um nicht in ein schwarzes Loch zu fallen und ich kann Stolz vor mir selbst behaupten meine Wohnung im Januar kernsaniert zu haben, meine Wohnung fühlt sich in jedem Moment wie mein Zuhause an.

Wie geht also Ihr mit emotionalen Niederschlägen um? Ich versuche daraus immer Energie für mein Selbstwert zu ziehen, bewusst mein Mind/Seelenleben zu bereichern. Wie gesagt, Selbstbewusstsein ist noch mal ein ganz andere Nummer, Selbstbewusstsein ist in der Betrachtungsweise eher wie das Klima der Persönlichkeit, es wächst oder verändert / entwickelt sich stetig und schließt immer auch die eigenen Schwachstellen in Bewusstsein zu tragen mit ein.

Also woran glaubt Ihr müsstet IHR bei positiven als auch nicht so positiven Eigenschaften arbeiten, um überhaupt die Sicherheit für den NEXT oder auch die eigene SELBSTSICHERHEIT zu bilden?

Ich finde die Frage megaspannend! Ps: Ich glaube mein Kopf ist in der nächsten Verarbeitungsphase angekommen, aber ich empfinde diese als unfassbar Produktiv.

07.02.2023 15:02 • x 1 #1


C
Zitat von btlwe.:
was darin mundet, dass ich relativ sicher und offen damit umgehe!

Wie schaut das aus?
Zitat von btlwe.:
Was logischerweise zur Folge hat, dass die Person ggüber nie Safe fühlen könnte

und warum ist das die logische folge? nie safe fühlen?
Es ist doch DEINE Verlustangst. Nicht die deines Gegenübers. Warum sollte diese Person sich nicht safe fühlen?

07.02.2023 23:39 • x 1 #2


A


Sich ehrlich in die Augen schauen können!

x 3


btlwe.
@cien drücken wir es so aus: ich sag von vonherein den betreffenden personen, dass ich nicht das beste selbstbewusstsein vorzuweisen habe und ein bipolare störung zu bearbeiten habe. ich will die nicht von vornherein im unklaren lassen, aber das sorgt natürlich von vornherein dazu, dass ich ihre ggf. illusionen auf mich bezogen ganz schön torpediere! bzw. meld ich selbst dabei zweifel an, da ich nicht glaube, dass ich damit jemand ein sicherheit oder geborgenheit bieten kann! ganz simple. wie ich hier schon mal erwähnt habe, für manche ist der lebensentwurf beziehung vielleicht doch keine blüte die wächst! aber ich kommt damit nach zwischenmenschlichen verwirrung immer ganz gut klar, wenn ich jegliche schwärmerei weg habe, stabilsiert sich mein emotionsleben eigentlich ganz gut. ich brauche keine manischen oder depressiven phasen mehr, exakt dies ist mein rückzugsantrieb, wenn ich checke das mich emotionen in eine diese ecke katapultieren könnte, bekämpfe ich aktiv emotionen. auch wenn ich mir ab und an ein menschen in meinem leben wünschen würde, aber das ist momentan noch ein zu krasse hürde. ich hoffe ja, dass ich es langfristig hinbekomme und es ist über die jahre besser geworden. für mich ist es wichtig keine medikamentenberießlung mehr zu benötigen.

08.02.2023 00:27 • #3


pimm
Zitat von btlwe.:
Ich glaube ja inzwischen, dass das Gefühl der eigenen Ehrlichkeit vor sich selbst, der entscheidene Faktor für den Selbstwert als Individuum darstellt!

Sehe ich genauso!

Zitat von btlwe.:
was darin mundet, dass ich relativ sicher und offen damit umgehe!

Gehst du mit deinen Verlustängsten offen um, oder wie hast du das gemeint?

Zitat von btlwe.:
Was logischerweise zur Folge hat, dass die Person ggüber nie Safe fühlen könnte! Dh Ich selber könnte der Erwartungshaltung, die meist gestellt wird in keinerlei Hinsicht erfüllen, wie überwindet man diese Hürde?

Ja, ja, die gute alte Geschichte mit den Erwartungen...

Beziehen sich deine Verlustängste darauf, dass du Angst hast, die andere Person zu verlieren, oder dass du Angst hast verlassen zu werden?

Ich nehme mal an letzteres, aber correct me if I'm wrong.
Ja, wenn du jemandem direkt signalisierst Ich habe Angst, dass ich nicht gut genug für dich bin und du mich deswegen sowieso wieder verlässt, dann kommt das nicht so gut an und suggeriert unterschwellig, dass dein Gegenüber Probleme bei dir vielleicht nicht so gut ansprechen kann.

Wie überwindet man diese Hürde? - Ich kanns dir ehrlich gesagt nicht sagen. Aber ich denke, du musst das ganze rationalisieren. Du kennst die Erwartungshaltung des anderen ja gar nicht. Anstatt also einfach sofort anzunehmen, dass du diese niemals erfüllen kannst, könntest du sie erstmal herausfinden. Auf jeden Topf passt nen Deckel

Zitat von btlwe.:
wie formuliert man sowas, also die ehrliche Faktenlage, ohne dabei den Empfänger/in ein komplett falsches Bild zu formulieren?

Einfach gerade heraus! Nicht jeder sucht die Person zum Anlehnen. Manche schreckt das sogar eher ab. Und traditionelle Rollenbilder werden sowieso immer mehr aufgebrochen.
Ich würde jemandem das vielleicht nicht direkt beim ersten Treffen auf den Teller hauen, zumindest nicht nach dem Motto Ich bin nicht der zum Anlehnen, ich weiß, das wird mich wahrscheinlich als potentiellen Partner ausschließen, sondern wenn dann eher suggestiv. Ich bin ja eh nicht so für traditionelle Rollenbilder... etc.

Ich glaube das unsexieste was du machen kannst, ist immer direkt hinten anzuhängen, dass du ja vielleicht eh nicht gut genug bist.

Ich sage das jetzt einfach mal gerade heraus und hoffe, ich trete dir damit nicht zu nahe: Aber das wäre für mich beim Daten eher eine Red Flag als Ehrlichkeit. Würde bei mir eher so ankommen, als ob du ungeklärte (psychische) Probleme hast, um die du dich nicht kümmern möchtest.

Zitat von btlwe.:
Ich denke schon, dass ich einen potenziellen Partner etwas geben kann

Da bin ich mir sehr sicher.

Zitat von btlwe.:
Es bewirkt inzwischen auf Mich selbst bezogen, dass ich mich im Singlezustand wesentlich geborgener fühle, als in jeglichen beziehungsähnlichen Konstrukten und zu viel Nähe immer eine intrinsische Angst mit sich bringt.

Klingt für mich an dieser Stelle, als wäre dein Problem vielleicht eher Bindungsängste, weil du Angst hast verlassen zu werden.

Zitat von btlwe.:
wo die Schnittmenge der Erwartung und Realität

Kennst du deine Erwartung von Romantik? Wenn ja, was ist sie?

Zitat von btlwe.:
Ps: Ich glaube mein Kopf ist in der nächsten Verarbeitungsphase angekommen, aber ich empfinde diese als unfassbar Produktiv

Kann es sein, dass du irgendetwas Kreatives machst? Schreiben, Musik, Malen, etc? Du klingst wie nen Künstler. (Ist ein Kompliment)


Zitat von btlwe.:
Wie geht also Ihr mit emotionalen Niederschlägen um?

Zitat von btlwe.:
Also woran glaubt Ihr müsstet IHR bei positiven als auch nicht so positiven Eigenschaften arbeiten, um überhaupt die Sicherheit für den NEXT oder auch die eigene SELBSTSICHERHEIT zu bilden?

So und jetzt noch dazu, schließlich hast du ja nach Meinungen gefragt und nicht danach, dass irgendein Fremder deine Psyche analysiert.

Mit emotionalen Niederschlägen gehe ich leider nicht so gut um, es geht sehr schnell über in Selbstzweifel. In War das überhaupt alles echt? oder in Alles was passiert ist, ist meine Schuld, hätte ich/würde ich/wäre ich (...). Oder Ich wünschte, ich wäre jemand anderes, dann wäre das nicht passiert
Ich fand ganz schön, was du so über Selbstwert geschrieben hast und ich glaube, dass ich da auch an meinem arbeiten kann (ich denke, jeder sollte das). In der Theorie weiß ich, dass ich schon gut so bin wie ich bin (oder sowas Kitschiges eben), aber in der Praxis ist das manchmal sehr schwer in Erinnerung zu behalten.

Woran ich in Bezug auf meine eigenen Probleme arbeiten muss ist, nicht immer sofort wegzurennen, wenn ich mal Schiss bekomme (metaphorisch als auch wörtlich).

08.02.2023 01:02 • x 2 #4


btlwe.
Zitat von pimm:
Sehe ich genauso! Gehst du mit deinen Verlustängsten offen um, oder wie hast du das gemeint? Ja, ja, die gute alte Geschichte mit den ...

ich danke dir schonmal für deine antwort, ich schreib mal morgen zurück! ich muss dies erstens für mich analysieren, wie ich sachen empfinde und gerade im moment suche ich bei einer defekten moving light (veranstaltungstechniker für licht/video und elektrotechnik) die fehlerquelle des technischen defektes.

08.02.2023 01:20 • x 1 #5


pimm
@btlwe. Viel Glück dabei und schlaf später gut

08.02.2023 01:29 • x 1 #6


btlwe.
@pimm du auch und einen wunderschönen abend!️

08.02.2023 01:34 • x 1 #7


pimm
Zitat von pimm:
Ich sage das jetzt einfach mal gerade heraus und hoffe, ich trete dir damit nicht zu nahe: Aber das wäre für mich beim Daten eher eine Red Flag als Ehrlichkeit. Würde bei mir eher so ankommen, als ob du ungeklärte (psychische) Probleme hast, um die du dich nicht kümmern möchtest.

Ich muss noch kurz hinzufügen, dass ich das natürlich zurücknehme.

Oder naja, so halb zumindest. Ich wusste nicht dass du eine bipolare Störung hast. Da ist es natürlich schon wichtig das offen zu kommunizieren. Aber vielleicht ohne das kleine Anhängsel mit dem „Also entspreche ich sowieso nicht deinen Erwartungen/Bin nicht gut genug für dich.“, denn da spricht eher deine psychische Krankheit aus dir.

Du bist es genauso wert geliebt zu werden und es gibt Menschen, die dich lieben werden. Und du bist gut genug.

xopimm

08.02.2023 02:18 • x 2 #8


btlwe.
@pimm alles gut, es ist schon ein leben lang, das abwiegen von bin ich bereit meine emotionale kontrolle aufzugeben, dass thema: die nächsten 3 wochen komm ich ohne medikamentöse nutzung nicht aus dem bett hab ich glücklicherweise überwunden und die kontrolle über meine emotionen definitiv auch! da bin ich auch wirklich stolz drauf, beim thema emotionale abhängigkeiten oder zwischenmenschliche bindungsfähigkeiten schlägt es immer mal wieder zu, obwohl ich immer versuche vorher die tiefe des kontaktes zu analysieren. die letzte person war leider gottes aus dem freundeskreis und es ist in einem ghosting ihrerseits geendet. und da bekommt man halt die gefühlsebene reingespühlt komplett wertlos zu sein, ich habs mit puren beschäftigung: wohnung kernsanieren und streichen bekämpft. und im endeffekt wurde ich nach und nach mit viel zu viel informationen, obwohl ich nie danach fragte gefüttert! die verlustangst läuft zusätzlich zur bindungsangst, sowas kann halt nur passieren, wenn man immer versucht 2-3 schritte nach vorne zu denken: ursache - wirkung - aktion - reaktion. das ist ein schema was ich mir nach und nach angeeignet hatte, um die emotionsabhängigkeit zu entkoppeln. ich werd dabei über die jahre stabiler, bei mir kommen keine gedankengänge mit wahnsinnig düsteren abgrundsgelüsten mehr durch und das ist für mich schon eine wahnsinnig positive entwicklung. ich versuche aber auch das kippen ins manische, vermeintlich zu positive zu unterbinden, da ich weiß, dass beide seiten miteinander in funktion zueinander stehen! diese beiden stimmungen machen halt die fallhöhe aus.

soweit erstmal, bin jetzt fertig auf arbeit, hab ein guten morgen!

08.02.2023 03:55 • x 1 #9


A


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