Hallo Zusammen,
ich versuche recht knackig meine Situation niederzuschreiben (sofern möglich).
Bis vor ziemlich genau einem Monat bin ich noch neben meiner Ex-Partnerin eingeschlafen, in unserer gemeinsamen Wohnung.
Nun schlafe ich neben mir selbst ein; sehe, dass sich ziemlich viele Vorlieben und Eigenschaften, die ich und andere an mir schätzten, in den letzten 3 Jahren (während der Beziehung) aufgelöst/eingeschränkt habe.
Ich habe das selbst gemerkt, war aber zu sehr beschäftigt mit Ihr/Uns, als an mir selbst zu arbeiten.
Ich habe mir eingeredet Prinzipien zu haben und standfest zu sein, selbstbewusst und selbstreflektierend in dem was ich tat und tue.
Ich merke aber, dass diese Stimme in meinem Kopf (ich glaube man nennt das Ego) sich in den letzten 3 Jahren von einer eigenen, in eine fremde, nämlich Ihre Stimme verändert hat.
Ich verstehe ziemlich genau, was passiert ist, nicht jedoch, wie es passieren konnte.
Ich war damals der Fels in der Brandung, war für mich und für Sie der ruhige Pol ohne Gefühllos zu sein, bestimmend, ziemlich zielgerichtet und hatte Träume, Visionen.
Ich habe gemerkt, dass Sie kleinere bis mittelschwere Probleme hatte, damals für mich eine Herausforderung; später eine unüberwindbare Hürde, an der ich ein Stück von mir verloren habe. Ich denke ein entscheidendes.
Ich habe inzwischen das Gefühl, sie hat durch ein großes (unbegründetes) Mißtrauen, Eifersucht und einer Portion Verzweiflung, Momente der Schwäche meinerseits genutzt, um (ich denke unterbewusst) den Spieß umzudrehen.
Nun war ich emotional Abhängig, habe das gemerkt, konnte aber nichts dagegen tun. Ich denke mit dieser Situation waren wir beide überfordert, stritten immer öfter, heftiger und enttäuschten einander mit dem was wir sagten und taten.
Eigentlich muss ich mir eingestehen, dass eine solche Beziehung, die solch einer Anstrengung bedarf, hoffnungslos war und ist.
Nach einer Trennung im Sommer (2011), die hauptsächlich von Ihr ausging, kamen wir wieder zusammen. Ich denke mehr aus der Unfähigkeit allein zu sein, als aus Vernunft und großer Zukunftschancen.
Ich gewann in der Zeit der Trennung wieder ein kleines Stückchen meines Selbst zurück, das ich mir auch behalten habe aber eben nicht in einem gesunden Maß.
Ich merkte, dass ich in meiner Entwicklung stehen geblieben war, kompensierte das aber durch die Abhängigkeit zu Ihr und war zufrieden.
Solangsam dachte ich sogar, wir wären im Begriff eine normale Beziehung zu führen.
Nun hat Sie sich (für mich unerwartet) von mir getrennt. Wieder ohne Ehrlich zu sein, da ich nun weiss, es gibt einen Neuen.
Sie hat mich ersetzt und das entweder überlappend, oder nahtlos (das tut sie in diesem Stil seit ihrer frühen Jugend).
Das Paradoxe daran ist, dass sie immer heftig eifersüchtig war. Auf Kolleginnen und so ziemlich auf jede(n) den ich gerne mochte.
Hinzu kommt, dass sie nicht wirklich in der Lage war darüber zu sprechen, sondern andere Wege wählte um mir das klar zu machen (keine zu heftigen, trotzdem unakzeptabel) oder dies immer erst bei einem Streit zu äußern in der Lage war.
Ich denke Er schläft bereits manchmal auf meiner Seite des Betts und das ist für mich ziemlich unfassbar. Ich habe gemerkt, dass in letzter Zeit etwas fehlte, habe das Gespräch gesucht, gefragt. Sie sagte es wäre alles ok und es ginge Ihr körperlich nicht besonders gut.
Nun denke ich, die körperlichen Beschwerden, kamen durch die Situaion mit dem Neuen.
Am schlimmsten ist für mich die menschliche Enttäuschung, durch die Lügen (besonders die Letzte). Ich kann mir vorstellen, dass es auch für den Verlassenden Part schwer ist, ehrlich zu sein, wegen des schlechten Gewissens. Soviel Rückgrat hätte ich mir jedoch erhofft...
Ich sehe diesen Eintrag als Gedankenmemo, freue mich natürlich auch, wenn sich jemand die Mühe gemacht hat, diesen Text zu vertilgen
Viele Grüße
FreshPage
29.11.2012 22:58 •
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