Hallo zusammen! Die Trennung die ich vor kurzem erlebt habe, habe ich bereits in einem anderen Thread ausführlicher beschrieben. Aufgrund meiner Frage schreibe ich hier nochmal paar Eckpunkte inklusive meinem eigenen Verhalten auf, da das drum herum nicht wirklich außer acht gelassen werden kann. Vorneweg muss ich noch sagen, dass ich ein Typ bin der grundsätzlich nichts, egal welche Gefühlslage, in sich hineinfrisst. Wenn mir etwas nicht passt sage ich es direkt heraus und bin auch pampig und motze rum. Leider oft auch ohne erst Mal in Ruhe darüber nachzudenken. Einer der häufigsten Streitpunkte, um den es hier auch gehen soll, war die Menge an gemeinsamer Zeit. Ich hatte auch von Anfang an klar gemacht, dass mir viel gemeinsame Zeit sehr wichtig ist, man aber grundsätzlich nicht immer aufeinandersitzen muss. In den ersten sechs Monaten hatten wir beide sehr viel Zeit an der Hand und konnten uns beinahe jeden Tag sehen. Wenn dann mal was am Wochenende getrennt auf dem Plan stand war ich nicht begeistert, und hab auch rumgemotzt aber auch dabei erkannt, dass es nicht so tragisch ist, weil wir uns eh genug sehen können. Das lag in der Anfangszeit auch daran, dass ich wirklich eine ganze Weile brauche bis ich jemand vertrauen kann (erste Freundin hat mich betrogen, eine andere hat mich per SMS verlassen als sie gerade mit Freundinnen im Urlaub war, usw usw). Das hatte ich aber auch mal erklärt und dazu noch, dass sie mein Motzen und Meckern niemals persönlich nehmen soll sondern einfach ignorieren. Ich bin eh der letzte Mensch der irgendjemand anderes etwas verbieten würde.
Schwierig wurde es dann als sie aufgrund ihrer vielen Arbeit nach den ersten sechs Monaten beschloss, dass sie mehr Zeit für sich braucht und deshalb eine Wochenendbeziehung daraus wurde. Gab natürlich erstmal Zoff, auch weil ich sowas schon früher hatte und mir mal geschworen hatte sowas nicht mehr mitzumachen, aber wir fanden eine Einigung. Wir waren beide der Meinung das oberste Priorität ist dass wir uns am Wochenende sehen, es aber halt manchmal nicht geht oder keinen Sinn macht und man dann darüber redet und eben auf einen oder zwei Abende unter der Woche ausweicht. Außerdem wollte sie auch schauen, dass sie vielleicht ab und zu unter der Woche spontan Zeit für uns findet. Hat sie meiner Meinung nach nicht wirklich, denn die einzige Zeit die sie unter der Woche fand war wenn eine Party anstand und ich eben auch dazu gestoßen bin.
Das gemeinsame Ausgehen stellte sie sich so vor, dass man zwar zusammen auf die Party geht aber möglichst schnell getrennt unterwegs ist und sich ab und zu trifft. Es war ihr immer sehr wichtig neue Leute kennenzulernen und neue (oberflächliche) Bekanntschaften zu machen. Ich sah im Ausgehen eher Zeit die ich mit ihr verbringen konnte. Klar sitzt man auch hier nicht nur nebeneinander, aber für mich war es auch gemeinsame Zeit und ich wollte ihr nahe sein. Zumal ich immer auch erst ein bisschen länger brauche bis ich auftaue und mich unter die Leute mische und man sich ja eigentlich auch zusammen mit neuen Leuten unterhalten kann (aber zugegeben, mein Interesse daran ist nicht so groß wie ihres). Wenn sie dann allerdings mit der Nummer anfing, dass sie mich bewusst ausgrenzte oder ignorierte um mir zu verstehen zu geben, dass ich weggehen sollte dachte ich mir eben auch öfters Nö, jetzt erst recht nicht.
Ansonsten lief es mit der Zeiteinteilung meistens gut. Wenn es Streitereien gab fand ich ihre Vergleiche manchmal ein bisschen daneben da sie nur sah was sie sehen wollte. Wenn sie uns mit Paaren verglich bei denen es ähnlicher lief wie sie es sich zwischenzeitlich vorstellte, ließ die dabei immer außen vor dass es Paare waren die entweder schon viele Jahre zusammen waren oder sogar schon zusammen wohnten und sich sowieso die ganze Zeit sahen.
Ein Ereignis muss ich noch erwähnen da ich hier glaube ich auch ein wenig zu heftig reagiert hab. Es ging dabei um einen geplanten Kurztrip mit Freunden. Sie sagte schon im Vorfeld dass wir entweder zusammen mitgehen oder nicht. Da sich bald zeigte, dass ich keine Zeit haben werde war das Thema für mich erledigt. Drei oder vier Tage vorher sagte sie dann, dass sie doch mit wolle. Im Grunde gar nicht so das Problem, nur ich hab mich sehr aufgeregt, weil ich ein Typ bin der sich immer an das hält was er sagt und vor allem wegen der Haltung die dabei mit rüber am. Nach dem Motto, wäre schön, wenn du dabei bist aber eigentlich ist es sowieso egal. Gab Streit, ich sagte geh halt wenn du willst, sie sagte dass es nicht so wichtig ist dieses Mal und sie nicht geht, aber dass das nicht mehr passieren dürfe weil wir ausgemacht hatten immer über alles zu reden.
Bei der Trennung erfuhr ich dann, dass das der Punkt war an dem sie beschloss, dass man mit mir nicht reden könne. Sie sagte auch, dass meine Vorstellung einer Beziehung legitim sei und sie viele kennt die es auch so machen würden, aber sie sei halt nicht (mehr) so. Und sie hoffe, dass ich bald eine finde die meine manchmal überwältigende Liebe mehr zu würdigen weiß. Den letzten Satz finde ich bis heute noch unmöglich.
Freunde und Verwandte sagen mir auch, dass es eher das übliche sei wie ich es mir vorstelle, aber die wollen mich andererseits ja auch trösten. Deshalb wollte ich mal nach euren Meinungen hier fragen. Ich frag mich auch selber ob ich zu anhänglich bin oder zu sehr klammer, aber wenn ja, dann sehe ich es selber nicht. Eifersüchtig bin ich jetzt auch nicht wirklich extrem, ein bisschen halt (Selbsttests im Internet sagen es sei alles im grünen Bereich ).
Ich wäre für Meinungen und Ratschläge zu dieser Sache von euch wirklich dankbar.
Gruß Tidus
01.02.2018 19:10 •
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