So macht man eine Beziehung zu seiner Traumfrau kaputt

Es zerreißt mich.
Meine Geschichte:
Nach 13 jähriger Beziehung und 3 jährigen Singledasein kam ich mit meiner jetzigen Partnerin zusammen. Sie brachte ein achtjährigen Sohn und einen jungen Hund mit. Es war wie Ar... auf Eimer. Wir sind dann relativ schnell zusammen gezogen. Das war vor 10 Jahren. Über die Jahre ließ das S..leben nach bis es komplett einschlief. Meine Partnerin forderte es ein und ich konnte es Ihr nicht geben. Streitigkeiten kamen auf. Diese wurden immer bissiger geführt. In mir kamen gelegentlich Trennungs- und Fremdgehgedanken auf. Aber nie so das ich es in die Tat umgesetzt hätte. Meine Freundin spielte immer mit dem Gedanke zu heiraten. Ich tat es immer als unsinnig ab.Dabei kam es zu richtigen Streitereien. Vor einen dreiviertel Jahr habe ich dem dann zugestimmt. Tat aber nichts dafür. Torpedierte es eher. Nach wieder so ein Torpedo meinerseits war dann das heiraten kein Thema mehr. Warum ich das tat ist mir unbegreiflich. Hatte mich schon darauf gefreut habe es in meiner Überheblichkeit ihr aber nicht gezeigt. Das verletzte Sie sehr wie sie mir später sagte. Ab diesen Tag zog sie sich immer mehr zurück und je mehr Sie sich zurückzog umso mehr Zweifel kamen in mir hoch. Ich fing an übertrieben Eifersüchtig zu werden. Dadurch kam es zu vielen Streitigkeiten. Am Morgen nach dem letzten Streit kam es zur Aussprache bei der sie mir sagte das sie nicht weiss ob es bei ihr noch für die Beziehung reicht. Sie bräuchte jetzt erst mal etwas Zeit um sich dessen klar zu werden.
Ist es aus?
Das Gespräch war vor einer Woche
Momentane Situation:
Sie redet ganz normal mit mir, kann scheinbar gut schlafen. Versucht mir etwas aus dem Weg zugehen. Was ich verstehen kann wenn man so einen Jammerlappen vor sich hat.
Mir geht es als ob mir jemand das Herz herausgerissen hat. Kann ohne Alk. nicht schlafen. Bin so unruhig das ich nicht vernünftig arbeiten kann. Keinen klaren Gedanken fassen. Springe hoch und muss einfach nur laufen. Weine. schreie bin nur noch verzweifelt.
Das Schlimme ist das ich an der Situation selber Schuld bin.
Was für ein egoistischer, selbstherrlicher Hampelmann. Selbst beim Leiden bin ich egoistisch.
Wollte das mal von der Seele schreiben um es vielleicht klarer zu sehen.
Gruss Torsten
PS.
Habe nach der ersten Trennung schon gelitten. Hörte erst mit der neuen Beziehung auf. Aber das was mir jetzt widerfährt ist um ein vielfaches schlimmer.

Hallo Tormen,

10 Jahre verpackt in 30 Sätze und das Resümee soll sein dass du ein selbstverliebter Hampelmann bist der selbst (und natürlich auch alleine) die Schuld trägt?

Das ist Selbstmitleid und das weisst du auch. So einfach ist das Leben nicht und Schuld ist immer ein schweres Wort, wenn eine Beziehung kaputtgeht.

Ich nehme dir nicht ab, dass du einfach nur selbstverliebt warst und diese Hochzeit und damit die Beziehung bewusst torpediert hast. Eher liest sich das für mich so, als hättest du viele Ängste in dir, kein Selbstvertrauen und deshalb riesen Probleme offen zu sprechen und deine Wünsche zu kommunizieren, kann das sein?

Dann ist es jetzt der leichte Weg, sich selbst einfach die Schuld zu geben. Damit könntest du nämlich einfach sagen beim nächsten Mal mach ich es besser und fertig. Aber geht das?

Zitat:

Ich fing an übertrieben Eifersüchtig zu werden.

Zitat:

Kann ohne Alk. nicht schlafen.

Zitat:

Habe nach der ersten Trennung schon gelitten. Hörte erst mit der neuen Beziehung auf.

DAS sind für mich die wichtigen Sätze in deinem Thread. Ich wünsche dir, dass du die Kraft findest dich selbst mal ein wenig wirklich zu sehen. Wer bist du, wo willst du hin, was sind deine Träume, deine Ängste? Ich glaube, die Chance dass ihr noch eine zweite Chance bekommt ist durchaus da. Es war kein Betrug im Spiel aber du hast sie enttäuscht. Das aber beim nächsten Mal besser zu machen wird dir nicht gelingen wenn du dich jetzt selbst klein machst...ganz schnell bist du dann wieder in dir selbst gefangen und redest nicht mit ihr, ziehst dich emotional zurück.

Ich wünsche dir (euch) alles Gute, Hannoveraner

Danke Dir!
Hallo Hannoveraner!
Wie macht man das? Ich habe grosse Zweifel an mir. Wirke nach aussen stark. Und wenn etwas Gegenwind aufkommt ... . Habe schon hier viel darüber gelesen
Wie bekommt man ein realistische Sicht auf sich

Wie wäre Folgendes: Hör auf zu jammern und kämpfe! Ihr Kerle manchmal... Also echt.
Anstatt ihr ein Häuflein Elend zu präsentieren, solltest du mal zurück zu dir finden. Nimm dir eine Woche Urlaub und guck dass du woanders unterkommst für die Zeit. Sag ihr, dass du ihr ein wenig Ruhe gönnen willst und selbst einen klaren Kopf bekommen musst. Gib ihr Zeit dich zu vermissen.
Und dann, so nach vier Tagen fängst du an ihr Blumen vor die Tür zu legen. Aber nicht persönlich abgeben, nichts erwarten, nicht den Kontakt suchen.
Nach einer Woche kommst du zurück und bittest sie ohne zu jammern um ein Gespräch. Sag ihr, dass du sie liebst und die Beziehung retten möchtest. Biete ihr eine Paartherapie an, oder dass du selbst eine machst, um deine Bindungsangst in den Griff zu bekommen.
Nicht betteln, nur anbieten! Selbstmitleid ist extrem unattraktiv!
Sieh mal, Worte sind geduldig. Wir Frauen hören sie gerne und hoffen, dass sie ernst gemeint sind. Doch was am Ende wirklich zählt sind Taten. Wenn du sie zurück willst, dann wirst du ihr beweisen müssen, dass du ihrer Liebe würdig bist.

Hallo Tormen,

tja, wie lernt man Selbstreflexion...das ist wohl ein schwieriges Thema. Aber der Anfang könnte sein, wirklich zu schreiben (hier) was du fühlst, zu sagen (bei ihr) was du fühlst und was du denkst. Die Dinge sind ja in dir drin und eigentlich hast du alles selbst in der Hand.

- Hochzeit: Du vermittelst ihr: Ich bin stark, ich brauch so einen Mist gar nicht, mich interessiert das nicht. Hier schreibst du: Das war alles ein Fehler, ich bin so ein schlechter Mensch.

Aber das Grundübel ist doch ein ganz anderes: Das Thema Hochzeit ist eben abseits von Kosten teilen, Geschirr abwaschen, Renovieren und Geld verdienen ein Thema, wo du emotional vor einem anderen Menschen die Hosen runterlassen musst. Du musst dich öffnen, du wirst verletzbar und angreifbar.

Viele Menschen können das nicht (oder meinen, es nicht zu können). Aber das ist Grundlage einer Beziehung.

Ein im gemeinsamen Gespräch festgelegtes Hochzeit jetzt nicht, mit Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit hinterlässt selten einen faden Beigeschmack. Ein Hochzeit - ja klar und dann Interesselosigkeit und Widerspruch (weil die eigenen Ängste zu groß sind), das lässt Beziehungen zerbrechen.

Nichts ist schlimmer, als wenn der Partner emotional in seiner eigenen Welt lebt wo man keinen Zugang finden kann.

Also, vielleicht wäre der erste Schritt, hier einfach mal ein bisschen mehr von dir zu schreiben. Von deinem Leben, deinen Ängsten, deinen Träumen. Du bist damit ja nicht alleine. Und dann wäre der zweite Schritt, dass du selbst entscheidest: Ok, da sind Defizite aber ich weiss jetzt wie ich sie angehen kann, oder auch: Ok, da sind wirkliche Defizite und vielleicht brauche ich Hilfe.

Nochmal alles Gute

Zitat von Tormen:

Wir sind dann relativ schnell zusammen gezogen. Das war vor 10 Jahren.
Über die Jahre ließ das S..leben nach bis es komplett einschlief.

Meine Partnerin forderte es ein und ich konnte es Ihr nicht geben. Streitigkeiten kamen auf. Diese wurden immer bissiger geführt.

Meine Freundin spielte immer mit dem Gedanke zu heiraten. Ich tat es immer als unsinnig ab.Dabei kam es zu richtigen Streitereien. Vor einen dreiviertel Jahr habe ich dem dann zugestimmt. Tat aber nichts dafür.

hallo Tormen

ich kann nachvollziehen wenn heirat unter den gegebenheiten kein thema für dich war. vielleicht lief das bei dir unbewusst ab, denn eure streitigkeiten und euer eingeschlafenes S.leben sind keine basis um darauf zu bauen, da wäre es angesagt das vor einer ehe erstmal wieder in balance zu bringen.

dein selbstwertgefühl und deine verlustangst bringen dich durch den wind - attraktiver machst du dich - wenn du dich mehr auf deine stärken besinnst und dir ziele setzt, dir überlegst wie du dahinkommen kannst.

wenn du soviel grübelst und dich selbst niedermachst, tritt einen schritt zurück aus diesem gedankenstrom und beobachte deine gedanken, sie sagen viel über dich aus, zeigen deine ängste und alte wunden und wollen - aus der ferne - angeschaut werden, damit du dich damit nicht identifizierst und neue erkenntnisse gewinnen kannst, die dir bei der umsetzung helfen.

offene, klare worte evtl. auch eine paartherapie könnte euch auf die sprünge helfen.

alles gute!

Hallo Ilabelle, hallo Hannoveraner, hallo Alena,
ich jammer nicht vor Ihr. Ausser am ersten Tag. Versuche behutsam mit Ihr umzugehen und nicht zu drängen. Aber das Kopfkino bleibt.
Mich kotzt mein Selbstmitleid an. Nehme den Tip mit dem zurücknehmen aus den Gedankenströme gerne an. Bekomme es aber nicht hin und merke das ich mich wieder im Kreis drehe. Will dieses Forum nutzen wie von Hannoveraner vorgeschlagen mich meiner Situation, Gefühlen zu stellen. Verlustsängste sind bei mir wohl das vordergründigste Gefühl.

Danke Euch für Eure Gedanken

Hallo Alena,
wie kann man seine Gedanken aus der Ferne betrachten?

hallo Tormen

das kommt aus dem mentaltraining und das kannst du mental machen, einfach indem du dir bildhaft vorstellst, du trittst aus dem fluss deiner gedanken heraus, stellst dich neben sie und schaust wie von oben darauf. so bekommst du mehr abstand dazu und wirst nicht in die tiefen reingezogen. es braucht, wenn man in einer stresssituation damit anfängt, etwas übung, ist dann aber wirkungsvoll.

gehe mit dir genauso behutsam und verständnisvoll um wie mit ihr, habe mitgefühl mit dir, indem du dich und dein leid verdammst und es nicht haben willst, lehnst du aspekte deiner selbst ab. das verschlimmert nur deinen inneren zustand.