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Soll ich es beenden? Dringend Rat gesucht

anon1234
Hallo liebe Community,
Ich habe mich hier angemeldet, da ich einfach am verzweifeln bin und einfach mal Rat brauche. ACHTUNG: ziemlich lang!

Ich bin 25, arbeite aktuell Vollzeit in einem Unternehmen (Abteilungsleiter Marketing/Design, also auch ein anstrengender Job, der viel fordert) und jetzt seit 2 Jahren mit meinem Freund (48) zusammen. Wir lernten uns online kennen und es hat direkt gefunkt. Nach zahlreichen Dates/Affären hatte ich das Gefühl endlich angekommen zu sein und jemanden gefunden zu haben, der langfristig mein Fels in der Brandung sein kann. Aus mir, die eigentlich keine Kinder wollte, zusammenziehen als das Verlieren der Unabhängigkeit ansah und eigentlich immer der Dauersingle war, wurde auf einmal jemand, der all diese Dinge wollte und sogar anfing, übers heiraten nachzudenken.

Die erste Zeit war der Wahnsinn. Damals hatte ich noch mein eigenes Unternehmen, organisierte große kulturelle Festivals, war in der Kreativszene tätig und dadurch viel unterwegs/hatte aber auch viel Zeit, die ich mir selbst einteilen konnte. Er kommt aus dem Filmbereich, lebte den gleichen Lebensstil und teilt die gleiche Leidenschaft für Kreatives. Das ganze bekam den ersten Knick, als er nach 4 Monaten Beziehung für 6 Monate nach Mexico ging, um dort auszuspannen und sich zu erholen. Die Zeit war für mich sehr hart, aber ich hatte Verständnis, da er das schon bevor wir uns kennenlernten gebucht hatte und es ihm sehr wichtig war. Dank meiner Situation zu dem Zeitpunkt war es mir auch möglich, zwischendurch für einen Monat nachzufliegen und die Zeit war auch wunderschön. Die ganze Zeit hielten wir den Kontakt, skypten täglich 1-2 Stunden und zählten die Tage bis zu seiner Rückkehr. Als er dann zurück nach Deutschland kam, war die Freude riesig und alles schien in Ordnung zu sein. Dann der weitere Knick: Mein Geschätspartner hatte Geld veruntreut/Verluste vor mir geheim gehalten und damit unsere Firma gegen die Wand gefahren. Für 2 Monate war ich wie gelähmt und vernachlässigte alles. Ich litt davor schon oft an Depressionen, musste Antidepressivum nehmen (bereits abgesetzt zu dem Zeitpunkt) und war noch immer in Therapie. Das und die Unterstützung meines Freundes halfen mir dann auch aus dieser Zeit raus. ALLERDINGS: nach 2-3 Wochen fingen Kommentare an, es wurde gemeckert dass ich jetzt mal meinen Kram zusammenbekommen soll etc und ich fühlte mich absolut unverstanden. Insbesondere, da er in Mexico selbst 3 Monate hatte, wo er selbst mit Antriebslosigkeit und Depressionen zu kämpfen hatte.

Ich habe mich dann jedenfalls rausgekämpft und hatte innerhalb des nächsten Monats einen neuen Job (meinen aktuellen), der mir dann auch bezüglich der Anwaltskosten für die Schließung der Firma etc Sicherheit bietete und mich besser fühlen ließ. Der einzige negative Punkt: Ich musste all meine Kreativprojekte fallen lassen (Male, organisiere Partys, legte zu dem Zeitpunkt auch nicht unerfolgreich als DJ europaweit auf, aber es war eben nicht genug Geldtechnisch), was mir zusetzte, ich aber für den Moment akzeptierte und diese Entscheidung bewusst traf.

Seitdem habe ich das Gefühl, ging es bergab. Mein Freund erklärte mir, dass er nochmal nach Mexico wollte (für 3 Monate) und wir hatten viele Streitereien deswegen. Ihr müsst wissen, er ist in manchen Punkten das komplette Gegenteil von mir. Er ist super spirituell veranlagt, begründete den Trip damit, dass es seiner Seele gut tun würde (welcher normale Mensch kann sich jedes Jahr 3-6 Monate Urlaub nehmen, einfach weil es ihn spirituell an einen guten seelischen Platz bringt? grr) und es fingen auch andere Sachen an sich zu häufen. Er hat seit Jahren starke Magenprobleme, worauf ich ihn versuchte, zu einem Spezialisten zu bringen, er aber stattdessen für 500Euro (!) Gojibeerensaft aus Amerika (er ist auch Ami) bestellte, der angeblich Wunder bringen sollte. Eine Viertelstunde Googeln ergab, dass das Unternehmen ziemlich fragwürdig war. Natürlich kann man sagen, das geht mich alles nichts an, aber hier kommt das Problem: In dieser Zeit war er dann plötzlich Pleite, weil er sich bei den Steuern für seine Einkünfte (Selbstständig) verrechnet hatte und jetzt 30.000 Euro an die IRS nachzahlen musste. Wir gingen nicht mehr aus, konnten nicht mehr verreisen, der Plan in eine größere Wohnung zu ziehen, wurde gestrichen (stattdessen zog er in meine 40qm2 Wohnung ein, was eigentlich nur für 1-2 Monate als Übergang gedacht war) und ich sah immer mehr, wie er anfing Geld für fragwürdige Dinge auszugeben. Im nächsten halben Jahr gingen bestimmt Summen von über 1000Euro an fragwürdige ätherische Öle (aus den USA, hier in Deutschland sind die als Scam gekennzeichnet) und Schneeballsystem Vitaminpillen. Während ich mir eine Zukunft mit ihm schaffen wollte, fing er an mit allem überfordert zu sein und auf die Bremse zu drücken. Plötzlich war alles ungewiss und er fing immer wieder an mir zu erzählen, dass ich ihn bestimmt bald verlassen werde, weil es ihm immer passiert, dass er jemanden kennenlernt, dann alles verliert und dann Jahre lang nichts macht und antriebslos zuhause rumsitzt, bis ein großer Auftrag in seiner Mailbox landet und alles wieder gut ist (ich war ganz schön schockiert davon, dass das nicht das erste Mal war, dass er sich in sowas reingeritten hatte aber versicherte ihm, dass ich ihn unterstützen und bei ihm bleiben werde. Gleichzeitig meinte ich aber auch, dass er dieses Muster durchbrechen muss).

Versteht mich nicht falsch: Wir haben die meisten Sachen, wie Essen gehen, Reisen etc immer geteilt (nicht dass manche hier auf den Gedanken Sugar Baby kommen, ich stand schon immer auf Ü35 ), aber er wurde extrem depressiv, saß in all diesen Schulden fest, wollte meine Hilfe nicht annehmen und belastete damit dann auch unsere Beziehung und gab zusätzlich all das Geld, welches er nicht hatte, für sowas aus. Es verletzte mich einfach. Er fing auch an, mir nicht mehr das Gefühl zu geben dass ich ihm wichtig war in dieser Zeit. Und ich war trotzdem verständnisvoll. Ich war auch für ihn da. Aber seine Lage änderte sich einfach nicht. Wir reden hier von 4 Monaten zu dem Zeitpunkt, in denen es so lief. Statt sich einen neuen Auftrag zu suchen oder irgendwas zu machen, setzte er sich plötzlich in den Kopf, dass er Musiker werden will und das DAS EINZIGE ist, was er bereit wäre zu machen. Er sagte einen normalen Job könnte er einfach nicht machen und in einem Streitgespräch sagt er, dass er mit normalen Menschen nicht verglichen werden will. Fand ich ganz schön hart und arrogant. Gerade für mich, die auch alles kreative pausiert hat, um einfach durchzukommen und mein Leben auf die richtige Bahn zu lenken. Und der natürlich Weinabende Mittwochs, spontane Trips unter der Woche und das Auflegen an einem Donnerstagabend bis 3 Uhr morgens auch fehlten.

Natürlich machte er trotzdem seine 3 Monate Urlaub in Mexico, statt sich um all diesen Dinge zu kümmern und sich einen neuen Job zu suchen und dann ging es noch weiter bergab. Bevor er mich kennenlernte, war er in Deutschland mit seiner Ex-Frau verheiratet. Die Scheidung wurde aber nie eingereicht, da sie steuern sparen konnte und er dadurch ein Visum für Deutschland hatte. Dummerweise hatte sie ihn Formulare ausfüllen lassen, wo er für 5 Jahre unterschrieb, keine Einnahmen gehabt zu haben, obwohl diese im 6-stelligen Bereich waren. Leider hatte beim Finanzamt dann jemand mal seinen Namen gegoogelt und da relativ schnell gesehen, dass er sehr wohl Geld verdient. Es kam dann raus, dass er die Formulare einfach unterschrieben hatte, weil er seiner Ex-Frau vertraut hatte und die meinte, dass er da seine Unterschrift setzen soll. WIE KANN MAN NUR SO BLÖD SEIN?! Vor allem beim FINANZAMT. . Seine Laune ging dann also noch weiter runter. nach 6 Monaten absoluter Untätigkeit, schlechter Laune, absolut keiner Investition mehr (emotional) in unserer Beziehung, seiner Abwesenheit in Mexico, zahlreichen fragwürdigen esoterischen Bestellungen und gefühlt 20 Wie werde ich über Nacht erfolgreich Büchern, von denen er aber nie irgendwas mitnahm und sich direkt das nächste kaufte, mich aber immer vollquatschte dass er jetzt total erfolgreich wird, platzte mir dann irgendwann einmal der Kragen.

Ich sagte ihm dass ich ihn liebe, mich aber nicht mehr wertgeschätzt fühle, er nichts tut um was zu ändern (ich habe ihm Ärzte aufgeschrieben wegen einiger ernster Probleme die er hat, Therapeuten rausgesucht, alle meine Freunde vernachlässigt, um für ihn da zu sein, mit ihm Lebenspläne mit timelines versucht zu erstellen und natürlich ihm Ruhe und zeit gegeben - er hat nichts davon angenommen oder gewürdigt und es war einfach ein schwarzes Loch dass mich jeden Tag runterzog.) und ich das nicht mehr kann. Gerade als jemand, der selbst bis heute mit Depressionen kämpft, familiär einiges erlebt hat und gerade das Jahr davor die Trümmer meiner gescheiterten Firma verarbeiten musste, weiß ich wie hart es ist, aber auch dass man was dagegen tun kann. Ich sagte ihm in aller Klarheit, dass meine Gefühle für ihn langsam darunter anfangen zu leiden und wenn er sein Leben nicht in den Griff bekommt (und ich würde ihn dabei mit allen Mitteln unterstützen), dann trenne ich mich. Ich machte außerdem klar, dass er nicht mehr einfach nach Mexico für 3-6 Monate jedes Jahr verschwinden kann, weil ich extrem darunter leide und ihn vermisse (er sagt er vermisst mich auch, aber in seinem Alter würde das einfach anders laufen und er weiß ja, dass er in ein paar Monaten wieder zurückkommt und dann geht das ).

Er war erschüttert, versprach sich zu ändern, meinte er sucht sich sogar einen Kellnerjob wenn das nötig ist, um mit mir hier zu leben, sucht sich einen Anwalt um das Problem mit dem Finanzamt zu klären und würde mich sogar heiraten wenn die Scheidung durch ist, damit wir zusammen in Deutschland bleiben können. Wir einigten uns auch darauf dass er nicht länger als 1 Monat am Stück in Zukunft verreisen würde, es sei denn es ginge nicht anders beruflich. Das ganze ging dann auch gut für ca 2 Monate (außer den Job, da tat sich nichts und er war immer noch pleite), ich ließ ihn auch bei mir wohnen bis er mir dann eröffnete, dass es für ihn unmöglich sei einen Job zu finden (absoluter Quatsch, ich hatte ihm 5-6 gute Stellen rausgesucht, die super klangen und passten, aber er meinte dann wieder plötzlich dass er keinen Shitjob machen kann und die Stellen ihm einfach zu hart wären, weil geregelte Stunden und in einem Büro. ) Dann ließ er das ganze Scheidungs- und Finanzamt Debakel von seiner Ex-Frau klären, meinte, einen Anwalt zu suchen würde ja keinen Sinn machen weil sie kümmert sich ja schon drum und es erschreckte mich einfach, weil er mir unglaublich unselbstständig und auch dumm vorkam. Ich hatte das Gefühl, dass wir nicht mehr auf einer Ebene waren und ich zu seiner Mama wurde, die sich um alles irgendwie kümmern musste weil er es selbst nicht hinbekommt, Während ich auf der Überholspur war (persönliche Entwicklung, Beförderungen, Gehaltserhöhungen, anfing meinen kreativen Tätigkeiten wieder nachzugehen), blieb er weit hinter mir. Wir hatten viele Gespräche, wo ich mit ihm darüber redete, dass er sich weiter entwickeln muss. Er ist fast 50, hat nichts erspartes, keine KV, keinen Job, viele körperliche Probleme, die nie gecheckt wurden und wie soll ich mit jemandem wie ihm eine Familie aufbauen, eine Zukunft aufbauen, irgendwas aufbauen?!

Er macht dann immer zu und sagt, dass er sich gar nicht weiterentwickeln möchte und ihn das unter Druck setzt. Das verletzt mich natürlich und hat einen riesigen Schatten auf unsere ganze Beziehung geworfen. Ich erwische mich ständig dabei dass ich mir denke ich genieße das jetzt noch ein bisschen und dann suche ich mir jemanden, mit dem mein Leben eine Zukunft hat. Gleichzeitig liebe ich ihn aber immer noch und man muss sagen: Er ist menschlich gesehen in vielen Punkten ein Traum. Extrem warmherzig, liebevoll, kümmert sich um mich, hört mir immer zu, behandelt mich nie schlecht und wenn es beziehungstechnisch mit uns gut läuft, ist auch das S. der Wahnsinn. Auch unsere Kommunikation ist sehr gut und offen, es gibt selten Streitereien, wir vertrauen uns blind und alles was ich euch schreibe, habe ich auch mit ihm bereits diskutiert, allerdings mit wenig Handlungen nach Gesprächen, wie ich fühle. Ich wurde letztes Jahr mit einer unheilbaren genetischen Krankheit diagnostiziert und er war immer für mich da und hat mich versucht zu unterstützen. Und so eine Unterstützung, ist einfach was neues für mich. Ich habe keinen Kontakt mit meinen Eltern, da beide psychische Probleme haben und besonders meine Mutter mich in meiner Kindheit psychisch missbraucht hat. Endlich mal jemanden zu haben, der mich wirklich unterstützt fühlt sich einfach so gut an und ich habe Angst, das zu verlieren. Klar habe ich einen Freundeskreis, aber die hälfte wohnt quer in der Welt verteilt und die haben natürlich auch ihr Leben.

Gleichzeitig gibt es aber all diese anderen Probleme (und noch viel mehr). Sein Lebensstil ist extrem ungesund (nur fastfood, keine Bewegung etc). Bevor ich ihn kennenlernte, hatte ich gerade mein Leben umgekrempelt, 7kg abgenommen und ein gesundes Leben begonnen. Jetzt, in der Zeit seit wir zusammen sind, habe ich alles wieder zugenommen. Natürlich bin ich selbst dafür verantwortlich, allerdings hatte ich viel mit emotionalem Essen und Magersucht zu kämpfen und wenn der Freund nie kocht, immer ungesundes Essen anbietet und nur Cola statt Wasser trinkt, fällt es mir schwer und ich fühle mich einfach nicht unterstützt. Gleichzeitig mache ich mir auch Sorgen um ihn, da er viele gesundheitliche Probleme hat, alles andere als fit ist und ich zwar auf ältere Männer stehe, allerdings auf Männer, die was aus sich machen und das tut er einfach nicht mehr . Wir haben da schon oft drüber geredet, aber er meint halt er will/kann es irgendwie nicht ändern (natürlich kann man!) Da frage ich mich einfach mittlerweile, ob ich jemanden mit einem anderen Lebensstil brauche (wie manche Leute, die zum Beispiel keine Raucher daten etc), weil ich mir wünsche dass wir uns gegenseitig unterstützen und er mich nicht immer runterzieht.

Der aktuelle Status ist, dass er zurück in die USA ist, jetzt bei seinen Eltern leben muss, gefühlt 1000 körperliche Probleme hat aber kein Geld für eine Krankenversicherung, sich aber weigert irgendwas zu machen da er überzeugt davon ist, dass Buch Nr. 101 ihn zum schnellen Erfolg als Musiker bringen wird und er sonst nur high-profile Filmaufträge annehmen würde (davon gibt es gerade keine) und er im April für einen Monat hierherkommt. Wir teilen uns aktuell noch die Miete und der Plan war, dass wir uns zusammen was neues größeres suchen werden und ihm dann irgendwie ein Visa verschaffen, aber er meinte mittlerweile dass es für ihn in Deutschland unrealistisch ist und ich mir lieber eine Wohnnung suche, die ich auch alleine zur Not bezahlen kann. Aktuell sind 2 größere Projekte bei ihm in der Pipeline, allerdings noch seeeehr unsicher ob das wirklich passiert. Er sagt immer, dass er dann auch das Geld hat, wieder hier mit mir zu wohnen oder mich in die USA zu bringen, aber ich frage mich dann immer, für wie lange dass dann so geht, bevor der nächste Einbruch kommt und ob ich das überhaupt noch will. Jedes Mal wenn ich ihn frage, was er den Tag gemacht hat oder wie es ihm so geht, erzählt er mir dass er an Musik gearbeitet hat. Thats it. Ich habe das Gefühl er steckt fest und kommt nicht mehr weiter. Ich tue alles, um ihn zu unterstützen, habe ihm natürlich auch finanzielle Hilfe angeboten. Zwischendurch war auch die Frage, ob er ein Unternehmen gründen möchte ( er hatte eine wirklich gute Idee), wo ich auch angeboten habe, für ihn für die erste Zeit neben meinem Job und meinen Projekte das komplette Marketing umsonst zu übernehmen. Es scheiterte daran, dass er dann doch lieber an seiner Musik gearbeitet hat.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, fühle mich einerseits behütet und geliebt von seiner Art und dass ich ihm so wichtig bin und natürlich ist auch noch Liebe da, allerdings habe ich auch gleichzeitig das Gefühl, dass er mich unglaublich runterzieht. Er ist auch seehr materiell veranlagt und sagt die ganze Zeit, dass alle Probleme daran liegen, dass er kein Geld hat und er dann immer zu einem anderen Menschen wird, den er selbst nicht mag. Dann ändert er aber nichts daran und redet die ganze Zeit nur davon Geld zu haben und wenn er 1mio hätte. Sogar Freunde von mir fing er an meinem Geburtstagsessen an vollzuquatschen, was er machen würde wenn er soooo viel Geld hätte. Fand ich ziemlich unangenehm, aber andere Geschichte

Naja, Danke auf jeden Fall fürs durchlesen und würde mich einfach echt mal um etwas Rat freuen, da ich mich echt verwirrt fühle und mein Freundeskreis mittlerweile einfach sagt, ich soll es beenden. Gleichzeitig versteht aber niemand, was für eine Bindung ich zu diesem Menschen habe und wie unglaublich tief und liebevoll diese Beziehung war, bevor es bergab ging (und immer noch ist)

PS: Ich hab jetzt mal auf Groß- und Kleinschreibung etc gepfiffen, ich hoffe ihr verzeihts mir

02.02.2020 15:07 • #1


Starchaser
Liebe Anon,

Es ist einerseits natürlich sehr schön, dass da jemand ist, der dich auf emotionaler Ebene unterstützt bei deiner Krankheit.
Jedoch, wie du selber schon sagst, der Mann ist fast 50 und lebt leider sehr sehr verantwortungslos in den Tag hinein. Und wärst du nicht da, würde er wahrscheinlich unter der Brücke wohnen oder aber, er wäre dann gezwungen ttsächlich einen Kellnerjob zu machen. So aber, bist du für ihn da, kümmerst dich, suchst ihm Jobs raus, die er nicht machen will und Ausreden sucht, der für Monate abhaut, um zu relaxen (von was eigentlich?).

Ihr scheint da ganz konträre Persönlichkeiten zu sein.
Du, die Macherin und Geberin und er, der faule Nehmer.
Du wirst ihn auch nicht groß ändern können. Das ist seine Persönlichkeit.

Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass bei dir von heute auf morgen der Kragen platzen wird und er wird dir total unsexy vorkommen, ja völlig entzaubert. Da du ihn, durch seine langen Abwesenheiten, noch nicht gleich durchschauen konntest, wird das Fass bald zum überlaufen kommen.

Bitte biete ihm auf keinen Fall irgendeine finanzielle Hilfe an.
Ich habe fast das Gefühl, dieses Geld wirst du nie wiedersehen und es scheint auch nicht so, dass er dann ehrgeizig genug wäre, dir das zurück zu zahlen.

Ich setze hier auf die Zeit und denke tatsächlich, dass du demnächst eh nicht mehr auf ihn stehen wirst.
Und vergiss nie: Je mehr du ihm hilfst und tust und machst, desto weniger wird er den Hintern hoch kriegen.

LG,
Starchaser

02.02.2020 15:32 • x 2 #2


A


Soll ich es beenden? Dringend Rat gesucht

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Lebensfreude
du fragst ja, ob du es beenden sollst....

was wünschst du dir denn von ihm? Wird er das erfüllen können?

Kannst du dir vorstellen, wie es in 10, 20 Jahren mit euch aussieht?
Kannst du seine Lethargie so lange aushalten?

Wahrscheinlich hast du auch schon viel finanziell reingebuttert. Und alles für den Schornstein.
Wovon finanziert er denn sein Leben?
Heirate ihn bloß nicht.
Von aussen betrachtet sehe ich keine rosige Zukunft für euch. Tut mir leid.

02.02.2020 15:38 • #3


D
Zwei Jahre, davon ziehe ich mal sechs Monate Mexiko ab.
Hm. 18 Monate, in denen er pleite ging, als Couch Potatoe ohne Erwerb in Deiner Mini-Wohnung herum hing und Fast Food und teures Vitaminzeugs zur Kompensation der ganzen Fette in sich hinein stopfte.
Ein fast 50 Jahre alter Mann, dem ein geregelter Job und das Durchlesen von Dokumenten zu anstrengend ist.
Ein Träumer mit massiven Geldsorgen, der Selbsthilfebücher für den schnellen Erfolg liest und den Autoren somit genau das ermöglicht, was er selber will.

Ob Du ihn verlassen solltst?
Ja.
Wenn Du seine erfolgreiche Musik CD kaufst und hörst, kannst Du ja nochmal kurz an ihn zurück denken.

02.02.2020 15:39 • x 3 #4


Ayaka
du gehst davon aus, dass du ihn durch deinen Einfluss ändern wirst - so funktioniert das nicht und damit ist wohl auch klar, dass eure gemeinsame Zukunft auf einem Luftschloss gebaut ist, denn das was DU dafür brauchst wird er dir nicht geben

sieh ihn als das was und wie er ist und dann überleg dir ob das dein Lebensmensch ist oder nicht

02.02.2020 16:26 • x 1 #5


anon1234
Hallo ihr Lieben,

danke erst mal für eure Antworten - teilweise sehr hart aber wahrscheinlich genau das, was ich brauche

@Starchaser wahrscheinlich hast du recht. Ich schreibe ja auch hier, weil ich das Gefühl habe dass die Gefühle immer weniger werden/ich mittlerweile oft genervt bin und den Moment, als mir der Kragen platzte, gab es auch schon.

@Lebensfreude ja wie oben beschrieben, erwische ich mich oft mit dem Gedanken, es noch ein paar Monate laufen lassen zu können und dann es zu beenden. Es ist auch meine erste richtige Beziehung, vielleicht fällt mir ein Schlussstrich deswegen so schwer. Ich sehe ihn garantiert nicht in 10 Jahren an meiner Seite, es sei den er ändert sich 180 Grad, aber dass das nicht passieren wird, weiß ich auch

@Dracarys Danke für deine Direktheit - das habe ich glaube ich gebraucht. Ich habe das Gefühl, dass du meine kompletten Gedanken gerade auf den Punkt gebracht hast. Und es waren sogar nur 14 Monate, wenn man seine Mexico Reisen letztes Jahr und das aktuell noch mitzählt ^^ Er wirkte das erste halbe Jahr komplett anders. Ich war fasziniert von seinen Ambitionen, seinem Geschmack, davon was er mir teilweise Stundenlang nachts auf dem Balkon erzählte und dachte, dass er mir so unglaublich ähnelt. Sein aktuelles Verhalten/seine Einstellungen/einfach ALLES ist genau das Gegenteil und er kommt mir teilweise fremd vor.

@Ayaka so habe ich das noch gar nicht gesehen. Danke für den Input. Wie ich gerade schon Dracarys geschrieben habe, ähnelt der Mann, der er aktuell ist, absolut nicht der Person, die ich ganz am Anfang kennengelernt habe. Die erste Zeit wollte er auch immer mehr schaffen, sich verbessern, hat mir sogar Lektüre empfohlen zum Thema Selbstoptimierung und all diese Dinge, die mich an ihm jetzt stören, existierten nicht. Er erzählte mir damals auch dass er immer Sport macht und nur aktuell nicht dazu kommt und erzählte mir sogar, dass er es lieben würde Restaurants zu testen. Unser erstes Date fand in einem 5* veganen Supferfood Restaurant statt. Mehr gesund, positiv, ambitioniert und was nicht alles ging gar nicht. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich ihn versuche zu ändern, sondern dass ich ihm helfe, wieder so zu sein wie er vor 2 Jahren war. Mittlerweile frage ich mich aber auch, welche Person mein Partner wirklich ist und vielleicht hast du Recht und ich sehe einfach noch immer Teile einer Persönlichkeit, die er mir gerne vermitteln wollte, er aber in Wirklichkeit gar nicht ist.

02.02.2020 17:23 • #6


Starchaser
Liebe Anon,

Dein Freund, wie auch viel andere Menschen, zeigen am Anfang nicht ihre Defizite. Man möchte ja glänzen und auch, dass der andere sich in einen verliebt. Die Authentizität fehlt.

Hätte er dir gesagt: Hey, guck mal, das eines der hundert Selbstoptimierungs-Bücher, die ich im Regal habe. Die habe ich zwar alle gelesen, umsetzen kann ich davon aber nichts. Und ich brauche diese Bücher alle, um mir selber vorzugaukeln, als würde ich ernsthaft an mir arbeiten. Und in Wahrheit esse ich voll gerne Fast Food, dann haue ich mir aber (für mein Gewissen und die Aussenwirkung) superteueres gesundes Zeug rein, damit keiner merkt, dass ich in Wahrheit Burger leckerer finde. Und normale Arbeit finde ich doof, da bin ich mir zu gut für. Ich möchte nur Kunst machen. Und eigentlich bin ich auch pleite, wäre toll, wenn du dich um mich kümmern könntest. ... hättest du dich dann auf ihn eingelassen?

Nun ja... jetzt hockt ihr plötzlich auf deinen 40qm aufeinander.

Ich hatte mal als ich noch ganz jung war auch einen Mann kennengelernt, mit dem war ich so drei Monate zusammen.
Der hat auch nicht gearbeitet und war wie auch deiner, wesentlich älter als ich.
Da habe ich ihm auch paar Jobs raus gesucht. Und als ich merkte, dass der sich da noch nicht mal gemeldet hat, da war mir klar, dass der nicht wollte. Der war einfach so. Und ich hab in dem Moment jeglichen Respekt verloren und habe Schluss gemacht, ich fühlte mich veräppelt und er war einfach nicht mehr auf Augenhöhe.

02.02.2020 17:43 • x 2 #7




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