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Soll ich mich ändern oder ist das sinnlos?

W
Hallo ihr Lieben, Habe gestern einige Erfahrungsberichte gelesen und Rotz und Wasser geheult, es ist gut zu wissen, dass man mit diesem emotionalen Auf und Ab nicht alleine ist. danke schonmal dafür.

Vorweg möchte ich noch erwähnen, dass ich absoluter Forenneuling bin und mich noch nie wirklich aktiv in einem Forum eingebracht habe, bitte diesbezüglich um Nachsicht. Bei der Thematik Liebe, Beziehung, Trennung bin ich sehr unbeholfen und würde mich freuen diesbezüglich neue Impulse, Erkenntnisse, Hilfestellung von Menschen in ähnlicher Situation zu erhalten.

Zum Background. meine hier beschriebenen Gefühle:

Zitat:
Es wird immer nur dich geben.
Du hast mich glücklich gemacht, an dem Tag an dem wir uns kennenlernten. Glücklich. so ein simples alltägliches Wort. Erst in meiner Trauer kann ich verstehen, welche Gefühle sich damals in mir regten als wir uns 2012 unverbindlich trafen. All jene Gefühle die sich gemeinsam zu einem Zustand vermischten, welcher sich Glück nennt - nach all den Jahren wird es Zeit, mich bei dir zu bedanken und langsam Abschied zu nehmen von DIR und von all diesen Empfindungen für dich - welche ich noch fürsorglich in meinem Herzen aufbewahre. Es fühlt sich so schön warm an, diese Gedanken an dich - an unsere gemeinsame Zeit, ich labe mich gerne an dieser Wärme, fühle mich immer noch von dir geliebt und umsorgt. ich wünschte mir es könnte noch ein letztes Mal so wie früher sein (nimm mich noch ein letztes Mal in den Arm, lass mich nocheinmal deine Kleine sein, lass mich noch einmal spüren, dass wir uns lieben. bitte). doch das wird es nicht.

Nun muss ich mich öffnen, für die weniger schönen Gefühle. Ich habe Angst, Angst davor meine Erinnerung an dich wegzusperren, Angst davor dich irgendwann zu vergessen, Angst davor zu verlernen, wie es sich angefühlt zu lieben und geliebt zu werden. Ja . Ich habe Angst vor der Zukunft ohne Dich.
Seit gestern Nachmittag sind meine Tränen unversiegt, immer wieder überkam mich das Gefühl des absoluten Verlustes, ich weiß, dass ein Teil in mir sterben muss, damit ICH überlebe. dieser Teil bist DU. Dieser Gedanke ist so unerhört, so ENTGÜLTIG, mein Kopf sträubt sich dagegen. Doch anders werde ich es nicht verarbeiten können, nur so kann ich lernen dich loszulassen, lernen wieder ICH zu sein. Wie lange wird es dauern, damit ich all dies wirklich realisieren kann, verstehen kann dass Du mir nicht mehr zur Seite stehen wirst. .?

Tja so fühle ich mich gerade, das ist meine bittere Realität. Ich frage mich, was ist mit dir? Was denkst du gerade? Hast du schon abgeschlossen? Du scheinst soviel besser damit klarzukommen. um ehrlich zu sein, gibt es da noch diesen Gedanken, diese kleine Hoffnung, dass wir einfach zu unserem Alltag zurückkehren, dass wieder alles normal sein wird, du weißt schon so wie immer halt. ironischerweise muss ich bei diesem Gedanken lächeln und weinen, doch es wird niewieder so sein wie früher, nicht wahr?


drehen sich um einen Mann, er ist meine erste große Liebe, meine erste richtige Beziehung, wir teilen uns aktuell (noch?) eine gemeinsame Wohnung. und ich habe Schwierigkeiten mit unserer Beziehung abzuschließen. Wir haben uns Ende 2012 kennengelernt, ich war damals Anfang und er Mitte 20. ICH war SOFORT verliebt als ich ihn sah, das war für mich etwas ganz Neues. er war etwas ganz Besonderes, denn ich empfand das erste Mal, soetwas wie Verliebtheit und ich meine damit keine Schwämerei für einen schönen Körper, sondern wirklich tiefe Verbundenheit. Vor Ihm hatte ich bereits Erfahrung mit anderen Männern gesammelt, hauptsächlich kleine Liebelein, S., Affären u.ä.
Es fiel/fällt mir schwer tiefe emotionale Bindungen einzugehen und grundsätzlich habe ich Schwierigkeiten mit Emotionen umzugehen - sowohl mit meinen, als auch mit denen andere Menschen, da ich zumeist sehr sensibel darauf reagiere. Dennoch bin ich ein umgänglicher, wenn auch zumeist distanzierterer Mensch - ich komme damit im alltäglichen (oberflächlichen) Umgang mit Menschen ganz gut klar und versuche Emotionen irgendwie aus dem Weg zu gehen und alles möglichst rational zu erfassen - ich würde niemals öffentlich irgendeine Emotion (seis Freude oder Wut) allzusehr zur Schau stellen wollen, das wäre mir unangehem. im Großen und Ganzen würde ich diesen Wesenszug wohl unter Introversion zusammenführen. ER hingegen ist eher extrovertiert, offen für Neues, offen für die Gesellschaft - vor der ich mich tendentiell eher verstecken möchte. Wir waren uns nie ähnlich und trotzdem, dass ich in meinem Leben schon unzählige extrovertierte Menschen kennengelernt hatte, welche mich normalerweise eher abschrecken und an die ich eher vorsichtig rangehe, hatte er einen besonderen Reiz . wir teilten, trotz aller Unterschiede in unserem Wesen und Lebenslauf wohl diese urigen Triebe/Sehnsüchte die jeder Mensch hat . Das Gefühl von Geborgenheit, Vertrautheit, Akzeptanz, teilten Lust und Begierde. in diesem Spektrum definiere ich Liebe.
Ich gehöre wohl zu den Menschen die sich mit dieser Thematik Liebe grundsätzlich schwer tun, denen es schwer fällt ich liebe Dich zu sagen, vielleicht weil ich es tief in meinem Inneren zu sehr glorifiziere DIE LIEBE - DIE EINZIG WAHRE, bin ich desillusioniert? Ich weiß es nicht, aber in all den Jahren hat es sich richtig angefühlt, diese bedingungslose Zuneigung einem Menschen gegenüber. er war nicht MR. Perfect, aber wohl perfekter als ich.

Heute spüre ich wieder ganz intensiv diese Selbstzweifel die mich all die Jahre immer wieder plagten, sie ziehen mich tief runter. Es sind nicht nur Zweifel an mir als Individuum, sondern existenzielle Zweifel, an der Gesellschaft, an der Wirklichkeit, an der Existenz - unsinniger Stuß, aber in solchen Momenten fliehe ich gerne in surreale Welten um nicht mit dem konfrontiert zu werden was definitiv IST und sein WIRD. Meine Gedanken schweifen immer wieder ab, beschäftigen sich mit Fragen auf die es keine Antworten gibt, vielleicht will ich den Gedanken nicht fassen, dass dieser Teil meines Wesen melancholisch, ja vielleicht sogar depressiv verstimmt ist und dies einer der Auslöser für das Ende unserer Beziehung ist. Ich habe ihn unwissentlich angesteckt, runtergezogen - diese hässliche Seite die ich vor anderen Menschen und auch vor mir selbst verstecken möchte - kann man in einer Beziehung in der man zusammenlebt, in der man alles teilt nicht verheimlichen. Wie sooft frage ich mich, bis zu welchem Grad solche Gedanken normal sind, ob es anderen Menschen ähnlich geht, wie sie damit umgehen?
Es tut mir Leid, meine einzige erste wahre Liebe, du warst so unschuldig und ich habe dich benutzt, um die Leere in mir zu füllen. wirst du dich jemals davon erholen?

In unserem letzten Gespräch gestern, in dem wir offiziell die Trennung ausgesprochen haben, hatte er zum wiederholten Male mitgeteilt, dass er das Gefühl hat, dass er mehr in dieser Beziehung gibt und ich nur nehme. Es stimmt, ich habe mich gehen lassen, nicht nur seit gestern seit langem. ich möchte mich ändern, gleichzeitig frage ich mich aber, ob diese Beziehung für IHN einen Sinn hat, oder ob der Wunsch dafür zu kämpfen einfach nur meinen Egoismus wiederspiegelt. Können seelische Wunden (Enttäuschung, verlorenes Vertrauen u.ä) jemals wieder komplett verheilen oder bleiben sie ewig. ? Ich habe ihn zutiefst enttäuscht, mit meinem Verhalten mit meiner Person, vorallem mit meinen NICHTSTUN generell und für die Beziehung. Ich weiß, dass ich nun an der Reihe bin die Dinge - vorallem MICH zu ändern. Er war lange genug der Stützpfeiler meines Lebens, an dem ich mich wie ein kleines Äffchen festgeklammert habe. ich muss wohl ein ziemlich jämmerliches, hilfloses Stück Mensch abgegeben haben.



Tja nachdem ich all dies niedergeschrieben habe, für mich ein ziemlicher Seelenstriptease. ist es mir nach dem Drüberlesen doch ziemlich peinlich - Entschuldigung falls manche Zusammenhänge nicht ganz klar sind, es sind nur Fragmente meiner Überlegung. Das ganze zu Posten kostet mich etwas Überwindung, normalerweise gehe ich ziemlich diskret mit solchen Dingen um. brauche aber in dieser Angelegenheit einpaar Ideen von außen, da ich mir selbst nicht mehr wirklich Vertrauen kann, geschweige denn helfen kann. insbesondere ob jemand ähnliche Verhaltensmuster wie ich sie an mir beschrieben habe, an sich selber oder seinem (Ex)Partner erkennt und wie Ihr damit umgegangen seid?

PS: Ohne näher darauf eingehen zu wollen, meine Kindheit war schwierig - ich hatte zwar mehrmals das Bedürfnis, aber nie die Notwendigkeit zum Psychologen zu gehen - auch wenn mich interessieren würde, ob und welche Persönlichkeitstörungen mir diagnostiziert werden. Natürlich frage ich mich in der aktuellen Situation einmal mehr ob die Notwendigkeit besteht einen Psychologen zu konsultieren oder ob ich selbstreflektiert genug bin um mich und meine Fehler zu verstehen und daraus zu lernen. Denkt ihr es braucht professionelle Hilfe um festgefahrene Verhaltensmuster zu ändern? Falls ihr mal in psychologischer Obhut wart, inwieweit hat es euch geholfen?

Danke an all diejenigen die bis hierhin durchgehalten haben,vielleicht fällt euch ja was ein ich würde mich freuen mich mit euch auszutauschen.
LG

20.07.2017 16:17 • x 3 #1


E
Hallo,

allein die Frage, ob du dich ändern sollst, ist ein Zeichen dafür, dass Du dich nicht ändern sollst. Der Grund ist, dass er einfach der falsche Mann für dich ist. Es gibt soviele Beziehungen, die auf biegen und brechen anaylisieren, reflektieren, glauben zu wissen wie man ist, wie der andere ist. dabe ist es einfach nur der falsche Partner.

Bei einem anderen Mann, würdest du dir diese Frage nicht stellen, da du von selbst mehr gibst. Und ja, vielleicht sagst du dann auch ich liebe dich aber dieser Mann, sagt dann das gleiche was du jetzt zu deinem Partner sagst, zu dir

Dann darfst du schmunzeln und ebenfalls gehen.

Lass los und gib ihn frei!

LG

20.07.2017 16:51 • x 3 #2


A


Soll ich mich ändern oder ist das sinnlos?

x 3


W
Danke leandro,
(mir fiel leider kein besserer Titel ein...)
es ist schwierig der Wahrheit ins Gesicht zu sehen und dennoch frage ich mich, ob ich es mir zu einfach machen würde, indem ich einfach gehe ohne jemals den ernsthaften Versuch gewagt zu haben, negative Verhaltensweisen an mir selber zu ändern. In diesem Leben habe ich schon viel zu oft nur an mich selbst gedacht, er wäre ja nicht der Erste den ich hab gehen lassen, nachdem das Anfangsinteresse und die Beschwingtheit langsam nachgelassen hat.

Es tut mir irgendwie für Ihn Leid, dass er mich all die Jahre aushalten musste, heute sehe ich meine Fehler, all die verpassten Chancen ihm meine Zuneigung zu zeigen, Verantwortung für die Beziehung zu übernehmen deutlicher als je zuvor... ich denke nicht, dass er der falsche Partner für mich ist, sondern ich eher die falsche Partnerin für ihn.
Auch ohne ihn als Grund vorzuschieben, werde ich wohl einige Verhaltensweisen an mir ändern (wir sprechen von Dingen wie Faulheit, die ganze Zeit vor dem PC sitzen etc) und das Leben wieder aktiver gestalten etc. Ich muss nur noch herausfinden wie und wo ich anfangen muss...

20.07.2017 17:20 • #3


Kummerkasten007
Änderungen, die man für sich selbst in Angriff nimmt, weil man merkt, sie bremsen das Leben ab, sind immer gut. Aber auch schwierig.

Wenn man sich allerdings für jemanden anderen ändern will, dann geht das in die Hose. Denn Du unterdrückst einen Persönlichkeitsanteil von Dir. Und im Endeffekt spielst Du jemanden eine Person vor, die Du nicht bist.

20.07.2017 17:34 • x 2 #4


juliet
Introvertierte kommen sich auf dieser Welt oft - im besten Fall wie Außenseiter, - im schwersten wie Außerirdische vor ....

ich kann davon ein Lied singen.
deine innere Zerrissenheit, die jetzt durch die Trennung aufbricht, können wir hier natürlich nicht heilen .

Mir hat es sehr geholfen, eine Psychotherapie zu machen und die Dinge aufzuarbeiten, die sich in Jahrzehnten festgesetzt hatten ! ich kann es dir nur empfehlen!

Der versuch, es selbst zu schaffen, weil man meint, klug oder reflektiert genug zu sein, kostet einfach nur unnötig Lebenszeit! --- meine Erfahrung!
würde ich noch einmal mit den gleichen Kindheitstraumata aufwachsen, würde ich bedeutend früher jemanden aufsuchen, mit dem ich intensiv arbeiten kann - Mir hat es womöglich sogar das Leben gerettet !

zu deiner Eingangsfrage: wir arbeiten uns alle an unseren Traumata ab und ich sehe einen Sinn im Leben, sich wirklich beständig weiterzuentwickeln .
du kannst dich ändern, du kannst aus dir aber keinen anderen Menschen machen . mein Rat an dich ist: sei geduldig mit dir und nimm dich so, liebe dich so, wie du bist ! sei offen für Veränderungen, und gehe ehrlich mit dir und deinen Fehlern um! zu einer inneren Inventur ( die wirklich überaus lohnenswert ist ) gehören nicht nur die Fehler, sondern unbedingt auch die positiven Eigenschaften, die du hast !
du hast auf jeden Fall viel zu geben, allein dein Intellekt und die Intensität deiner Gefühle sind nach meinem Dafürhalten schon etwas besonderes .

durch die Trennung von deinem geliebten Menschen hast du nun einen schmerzhaften Impuls bekommen, deinem Leben neue perspektiven zu geben. Das kann unendlich viel potential bedeuten.

ich wünsche dir viel Glück auf deinem Weg!

20.07.2017 17:39 • x 1 #5


Valicitas
Liebe Wonnemond (ich weiß, grammatikalisch falsch).
Erstaunlich, ich finde in deinen Aussagen irgendwie meinen Eindruck über meinen jetzt Ex Freund seit 2 Monaten wieder. Wirklich erstaunlich! Ich finde es super, wie offen du hier schreibst. Das zeigt, wie ernst dir das Thema ist. Ich darf behaupten, dass ich früher so bis Anfang 20 ein sehr introvertiert Mensch war. Ich habe aufgrund eines Burn-Outs eine Therapie gemacht. Aber nicht, weil ich meinte, danach anderen besser zu gefallen oder mehr akzeptiert zu, sondern weil ich mir selbst und meinen potentiellen Fähigkeiten selbst im Weg stand. So eine Verhaltensänderung sollte man nicht aufgrund einer anderen Person machen, sondern nur für sich selbst.
Du schreibst, es gab ein Ungleichgewicht zwischen Geben und Nehmen in eurer Beziehung. Kannst du das auch mit Beispielen für Verhaltensweisen erläutern? Hattest du das Gefühl, dich anders zu verhalten, als du eigentlich wolltest?
Alles in allem will ich dir Hoffnung geben, dass du auch in deinem Leben wachsen wirst - und zwar nicht mehr körperlich sondern geistig.

20.07.2017 21:00 • x 1 #6


W
Danke für deinen Beitrag @juliet,

er hat mich zum Nachdenken angeregt, inspiriert und gewissermaßen auch bestätigt.
Du hast Recht, als introvertierte Mensch ist es oftmals schwierig sich mit dem Trubel um uns herum verbunden zu fühlen - er laugt mich einwenig aus, umso glücklicher war ich wohl, dass ich trotz allem einen Menschen gefunden habe aus dem ich Kraft schöpfen konnte/kann, eben weil ich mich nicht verstellen muss.

Die Lage hat sich mittlerweile etwas beruhigt, mein Gemüt ist nicht mehr so erhitzt wie heute mittag, ich kann wieder klarer Denken - versuche, dass ganze etwas distanzierter aufzuarbeiten, es ist halt eben doch nicht alles nur schwarz-weiß, alles-oder-nichts. Der drohende Verlust einer geliebten Person hat mich einfach überwältigt, auf diese Situation wird uns das Leben wohl nie vorbeireiten ...wir teilen uns immer noch eine Wohnung, die nicht so groß ist, als dass wir uns den ganzen Tag aus dem Weg gehen könnten, das wird sich in den nächsten Monaten nicht ändern - soweit möglich haben wir eine räumliche Aufteilung vereinbart, wir schlafen getrennt, es gibt keine körperlichen Annäherungsversuche mehr. Aufgrund dieser Ausgangssituation ist es eben nicht einfach einen Schlussstrich zu ziehen, den anderen einfach rauszuschmeissen. Wir haben heute ganz normalen Smalltalk geführt, von Mensch zu Mensch verstehen wir uns nach wievor...es gibt keinen Groll, kein böses Blut, wir haben uns grundsätzlich nie wirklich gestritten, sind verbal stets respektvoll miteinander umgegangen.
Einer seiner Punkte war gestern auch, dass unsere Beziehung nicht mehr auf Augenhöhe funktioniert - ich kann mir durchaus vorstellen warum, ich bin ein Klammeräffchen...und es fällt mir schwer, das ganze in meinem Kopf aufzuteilen, aus einem WIR ein Du und Ich zu machen. Doch erst die Distanz bietet Möglichkeiten sich wieder näherzukommen.... in Bezug auf Veränderungen meinte ich übrigen eben hauptsächlich auch diese subtilen Veränderungen, kleine Dinge auf die man im Alltag nicht mehr ganz so bewusst achtet, die unser Miteinander aber dennoch entscheidend beeinflussen. Die einem erst bewusst werden, wenn man nach Ihnen sucht...zb. ist mir aufgefallen, dass wir unsere Gespräche hauptsächlich nur noch nebenbei geführt haben, während man am Handy, Tablet, PC rumgefummelt haben, während des Fernsehens, während man mit irgendetwas anderem beschäftigt war etc. Wir hatten heute diesen Smalltalk und ich habe endlich mal wieder genau hingehört, was er mir zu sagen hatte - ohne zu versuchen, dazwischen zugrätschen, bessere Argumente zu finden - habe ihm ins Gesicht geschaut, ihm aufmerksam zugehört, ohen dabei an 1000 andere Dinge zu denken...es klingt total banal und gehört eingentlich zum guten höflichen Umgang, doch warum lasse ich es bei meinem Partner schleifen? Ist das was er sagte nicht mehr interessant genug? Kennt man den anderen so gut, dass man sich seine Argumentation hätte denken können? Beschäftigt man sich lieber mit anderen Dingen, weil man davon ausgeht, dass der andere sowieso da ist? Ja, das gestern hat mich wachgerüttelt, ich mache mir grundlegenderere Gedanken, zumal ich den Missstand eben nicht nur auf offensichtliche Gründe schieben kann...

Tut mir Leid, der Schwall aus Text, doch es hilft mir ungemein, das ganze niederzuschreiben - öffentlich zugänglich, es erzeugt in mir den nötigen Druck es nicht unter den Tisch zukehren, sondern mich daran zu erinnern, dass ich aufmerksamer durchs Leben gehen muss, wieder lernen muss anderen Menschen mehr Respekt, Vertrauen, Wertschätzung entgegen zu bringen...eben auch mir zuliebe um irgendwie wieder Frieden mit mir selbst zu finden. Ich bin dankbar für den heutigen Tag, über einige Selbsterkenntnisse, über die Chance die mir gewährt wurde, es liegt mir eigentlich nicht, meine Krallen auszufahren, doch diesmal muss ich wohl kämpfen - vorallem gegen mein destruktives Selbst, für den Menschen in meinem Leben, den ich nicht missen kann... Ich hoffe es bleiben nicht nur schöne Worte*lach Aber ich wäre ein großartiger Quatscherzähler, wenn ich mich die nächsten Tage hier nicht regelmässig melden würde...Ihr wisst also Bescheid

(Bezüglich der Psychotherapie, diese Frage wird bei mir wohl immer offen im Raum stehenbleiben, vielleicht bin ich da auch einwenig hypochondrisch veranlagt. Ich schäme mich einwenig dafür, dass zur Sprache gebracht zu haben - denn meine psychischen Wehwehchen sind nichts im Vergleich zu dem, was ich in Bezug auf die Lebensgeschichte anderer Menschen mitbekommen habe. Ich bewundere dich, dass du damit so offen umgehen kannst und wünsche auch dir nur das beste auf deinem Lebensweg @juliet)

20.07.2017 22:36 • x 1 #7


W
Hallo Valicitas,
das klingt nach einer spannenden (jetzt fühle ich mich ein wenig wie ein V. ), wenn auch offensichtlich schwierigen Lebensgeschichte. Und ich freue mich, dass du hier bist, ich hoffe du konntest dich von deinem Burn-out und der Trennung erholen.

Du meintest du warst früher introvertiert, das suggeriert, dass du es nicht mehr bist, wurde während deiner Therapie speziell an diesem Merkmal gearbeitet? Bzw war die Introversion auslösend für deinen Burn-Out?
Beantworte bitte nur das, was du teilen möchtest - ich bin einfach neugierig.

Ich habe deinen Beitrag bezüglich deines Expartners gelesen und gehe davon aus, dass er eine diagnostizierte Zwangstörung hatte? Vieles liest sich sehr tragisch, es zeigt aber auch wieviel du durchgemacht hast und was für eine starke Persönlichkeit du bist
Leider kam ich nicht umhin, zu versuchen mich in deinen Worten wiederzufinden, Nähe und Distanz sind tatsächlich Begriffe die mich triggern und die in diesem Kontext auch oft genannten Wörter wie Verlust-und Bindungsangst. Wie bist DU nach der Trennung zurechtgekommen? Findest du eher das Verhalten deines Ex während oder nach der Beziehung in meinem ersten Posting wieder?


Bezüglich des Geben und Nehmens, ich muss/musste erstmal lernen wie man sich in einer gleichberechtigten Beziehung seinem Partner gegenüber verhält. Meine Eltern stammen aus einem anderen Kulturkreis, mit eher patriarchalisch geprägten Geschlechterrollen. Das was mir zuhause vorgelebt wurde, hat sich in einer infantilen Entwicklungsphase tief irgendwo in mir manifestiert - und während der letzten Jahre bin ich mehr und mehr in dieses (unterbewusste) Verhaltensmuster reingerutscht.
Während der Zeit habe ich mehr und mehr dem Mann die Aufgabe überlassen, Entscheidungen für die Beziehung zu treffen, ich habe ihn zum Alpha gemacht, er sollte für mich bestimmen - und in diese Rolle möchte er nicht weiter gedrängt werden. Ein ganz simples Beispiel wie das im Alltagsdialog klang (Telefonat):
ER :Hi, ich mache gleich Feierabend, hast du schon Hunger? Ich bringe uns etwas mit, damit du nicht extra kochen musst. Was magst du denn lieber, A, B oder C?
ICH: Also ich kann ruhig kochen, bring einfach das mit worauf Du Lust hast - auf C habe ich heute aber nicht wirklich Bock.

--- solche und ähnliche Antworten (Also ich würde schon gern XYZ, aber lass uns doch einfach machen worauf du Lust hast), auch wenn ich Eigeninitiave zeige und selbst Möglichkeiten aufführe, dränge ich ihn mit Gegenfragen meine Entscheidung mindestens zu bestätigen, dass ich mir meiner eigenen Entscheidung selbst unsicher bin, lasse ich ihn häufig spüren.

Und ja, dass ich das eigentlich nicht auf diese Art und Weise kommunizieren möchte, ist mir im NACHHINEIN durchaus bewusst, während des Gespräches, denke ich aber selten darüber nach . dieses Verhalten zeigt sich häufig nur ihm gegenüber, eben weil ich mich so geborgen fühle und mich in seiner Gegenwart gehen lassen kann. Just in dem Moment, kommt mir irgendwie ein Gedanke wieder auf, Trauer um die eigene verlorene Kindheit und der Wunsch wieder ein Kind zu sein. Aber nungut, zu dem Thema gibts unzählige Bücher, man muss sie nur auch lesen

Eine Sache interessiert mich noch in Bezug auf deinem Ex, du erwähntes ambivalentes Verhalten. Ist dir in diesem Zusammenhang auch aufgefallen, dass er sich gegenüber Außenstehenden (Freunden, Bekannten, Fremden, Eltern etc) sichtbar anders verhalten hat als dir gegeüber? zb: dass er in der Gegenwart anderer gefasster, erwachsener war?

LG
Wonnemond

21.07.2017 10:57 • #8


Valicitas
Meine Introvertiertheit bestand vor dem Burn-Out. Ich habe in meiner Therapie erfahren, dass die Ursache in der fehlenden Liebe und Anerkennung durch meine Eltern lag (auch du schreibst von einer schwierigen Kindheit). Ich zog mich aus der Gesellschaft raus, weil ich innerlich Angst hatte, mich zu öffnen und von anderen Leuten abgelehnt zu werden. Klar war die daraus resultierende Ablehnung von der Gesellschaft, die ich so besonders in der Schule erfahren habe, von mir selbst herbeigeführt.

Mein Burn-Out wurde ausgelöst, weil ich mir selbst einen ungesunden Leistungsdruck auferlegt habe, um mein Selbstwert zu steigern. Im Falle von schlechten Noten in der Uni habe ich mich wie ein kompletter Versager gefühlt, aber als ich dann von einer Dozentin noch hörte, ich wäre dämlich, habe ich einen kompletten Knacks bekommen. Ich fühlte mich in meinem Gefühl, immer zu versagen, bestätigt.

Durch die Therapie habe ich gelernt, mich von den Erwartungen anderer zu distanzieren und selbst zu sehen, was ich erreichen kann und bisher erreicht habe. Ich lernte auch, mit Rückschlägen umzugehen und solche Situationen neutral zu bewerten. Meine neue Einstellung war, dass ich kämpfen kann und sollte, wenn mir etwas sehr wichtig ist. Denn von nix kommt nix. Der Haupttherapiepunkt war die schwierige Beziehung zu meiner Mutter. Es resultierte nach und nach eine innere Zufriedenheit mit mir selbst ein. Meine Introvertiertheit löste sich allmählich auf. Selbstvertrauen strahlt nach außen und das bewirkte auch die Anerkennung im sozialen Bereich.

Es ist dein Thread, deswegen äußere ich mich hier in Bezug auf meine letzte Beziehung nur zwecks Antwort auf deine Fragen.
Wenn du meine Beiträge gelesen hast, hast du vielleicht grob eine Vorstellung, was mir da widerfahren ist. Es ist aber tatsächlich nur die Spitze des Eisbergs der emotionalen Verletzungen, die mir sowohl in der Beziehung, durch die Trennung, als auch danach widerfahren sind. Das ist selbst für mich als starke Frau (ich danke dir für diese Äußerung) sehr, sehr schwer zu ertragen, wenn nicht sogar traumatisch. Nicht, weil ich Selbstzweifel habe oder nicht alleine sein kann, sondern weil mein Urvertrauen erschüttert wurde. Denn er hat sich immer schlimmer verhalten. Ich habe Angst, dass mir sowas wieder passiert, wenn ich einen Menschen so sehr lieben werde, wie ich meinen Ex geliebt habe und leider immer noch tue.

Mein Ex hat keine diagnostizierte Zwangsstörung. Er hat die Therapie wegen Flugangst begonnen und wo er mich noch hat Teil haben lassen an seinen diagnostischen Fortschritten, war die Vermutung von der Therapeutin nach einigen Monaten Frustrationsintoleranz, Platzangst, Angst vor Kontrollverlust und irgendwie bekam ich langsam den Eindruck, dass es nicht die letzten aufgedeckten Störungen bleiben werden. Beziehungsphobie ist für mich die naheliegendste Erklärung für sein Verhalten mir gegenüber. Multiple, psychische Verhaltensstörungen wurden ja eh schon erkannt.

Er war gegenüber mir schon anders als gegenüber anderen. Er wirkte in Anwesenheit anderer oft aufgesetzt locker, Partylöwe. Die Fassade begann aber nach und nach zu bröseln - zuletzt hat sein innerer Konflikt und diese Maske ihm so viel Kraft gekostet, dass er sogar einmal auf einer Party auf dem Sofa eingeschlafen ist, während die Feier noch voll im Gange war.

Welche Verhaltensweisen erkenne ich in deinem ersten Post in Bezug auf meinen Ex wieder? Puh, könnte meinen, der Beitrag käme von ihm, wenn ich statt nur zu vermuten auch wissen würde, wie seine Gefühlswelt in der Tiefe aussah und jetzt aussieht. Kein Scherz. Aber in Gegensatz zu dir, hat er mir gegenüber nie geäußert, dass er den den Drang verspürt, an sich zu arbeiten, um die Bezeihung zu retten.

Ich möchte dir ein paar Fragen zu deinen Aussagen in deinem ersten Beitrag stellen und habe dazu ein paar deiner Statements mal zusammengewürfelt. Auch hier sehe ich sehr viel Ähnlichkeit zu meinem Ex. Viele Gedanken von dir sicherlich normal so kurz hinter einer Trennung - Verlustängste, das Klammern an guten Erinnerungen...

Bei der Thematik Liebe, Beziehung, Trennung bin ich sehr unbeholfen. Und er ist meine erste große Liebe, meine erste richtige Beziehung. Vor Ihm hatte ich bereits Erfahrung mit anderen Männern gesammelt, hauptsächlich kleine Liebelein, S., Affären u.ä.
= Gibt es konkrete Gründe dafür, dass du vorher keine richtigen Beziehungen hattest?

Ich fasse mal dein Selbstbild zusammen, wie du es hier schilderst: Restriktion starker Emotionen, Verstecken, Selbstzweifel, existentielle Zweifel, Flucht vor der Realität.
Worauf bist du denn überhaupt stolz? Was ist richtig super an dir? Vielleicht solltest du auch darüber mal nachdenken!

Du schreibst von tiefer, emotionaler Verbundenheit. Ich möchte nicht zu viel interpretieren, aber wie hast du das mit der Angst, den Selbstzweifeln, dem Problemen mit tiefer emotionaler Bindungen und Flucht in andere Welten und vor dir selbst hinbekommen? Hast du dich wirklich fallen lassen können, ohne Angst vor Ablehnung? Warst du offen mit deinen Stärken und vor allem mit deinen Schwächen? Tiefe, emotionale Verbundenheit bekommt man nur hin, wenn man sich selbst liebt.

Über dein Verhalten in der Beziehung schreibst du, du hast nichts getan, hast dich gehen lassen. Du schreibst aber von Hoffnung, dass es wieder so wird wie immer und musst lachen und weinen bei diesem Gedanken. Funktioniert eben nicht in Kombination. Setzte deine Reflexion fort. Bleib bei dir und frage dich, was du zu der Entwicklung eurer Beziehung beigetragen hast, dass sich dein Freund getrennt hat. Was hast du für Beziehungsarbeit geleistet, was er?

Ich möchte mich ändern, gleichzeitig frage ich mich aber, ob diese Beziehung für IHN einen Sinn hat, oder ob der Wunsch dafür zu kämpfen einfach nur meinen Egoismus wiederspiegelt. Können seelische Wunden (Enttäuschung, verlorenes Vertrauen u.ä) jemals wieder komplett verheilen oder bleiben sie ewig?
Hier möchte ich dir sagen, wie meine Sicht auf meine Ex-Beziehung derzeit ist (wenn die Gefühle bei euch beiden auch so stark sind, dann könnte dein Ex nun auch so denken):
Ich habe bis zuletzt immer wieder gehofft, dass mein Freund erkennt, dass er ein massives Problem mit sich selbst hat, er sich vor Augen führt, was das mir uns und unserer Beziehung gemacht hat. Vor allem aber, dass er sich ernsthaft mit diesen Problemen beschäftigt und angeht. Für mich wäre dies die einzige Option, um eine Reunion zu haben. Denn wenn man sich liebt, kann man verzeihen und auch wieder zueinander finden. Das setzt aber eben die Arbeit an sich selbst voraus und an den Problemen in der Beziehung. Ich hoffe nicht, dass deine Gedanken über die Arbeit an dich selbst nur ein Resultat deiner aktuellen Verzweiflung sind, aber dann nur leere Worte bleiben. Finde deine innere Mitte, dann fällt dir auch die Aussage einfacher, was DU willst - und zwar nicht nur darüber, was du Essen willst.

21.07.2017 23:42 • x 2 #9


W
WOW, ich bin erstmal baff, DANKE Dir sosehr Valicitas! Es ist bewunderswert, wie gut Du die Dinge sachlich in kurze, verständliche Sätze zusammenfassen kannst - das macht es mir auch leichter, meine Gefühlswelt besser zu ordnen und zu verstehen. Und bitte geniere Dich nicht, auch weiterhin hier(in diesem Threat) über Deine Erlebnisse zu berichten.

Es ist schon spät, ich gehe jetzt erstmal mit einem guten Gefühl ins Bett. Das Danke musste ich dir aber wirklich noch unbedingt da lassen. Gute Nacht

22.07.2017 01:29 • #10


Valicitas
Liebe Wonnemond.
Hier geht es darum, Hilfe und Einschätzungen zu bekommen. Dass mein Beitrag dir so sehr geholfen hat, freut mich immens. Das ist ja das Ziel. Es interessiert mich natürlich sehr, was du nun daraus machst.
Vielleicht magst du mich und uns auf dem Laufenden halten in Bezug auf deine Entwicklungen. Darüber würde ich mich sehr freuen.
Alles Liebe von mir

23.07.2017 14:55 • x 1 #11


W
Hallöchen, hatte leider wenig Zeit gehabt hier vorbeizuschauen - aber hier bin ich wieder.
Es hat sich einiges getan in der letzten Woche - ob zum Guten oder zum Schlechten sei mal dahingestellt.

Wir hatten nochmals ein Gespräch, Fazit : die Trennung ist ENTGÜLTIG - er hatte wohl über Monate mit dem Gedanken gespielt, gehört aber zu dem Typus Mann - der solche Dinge lieber mit sich und seinen Bekannten ausmacht und dann vollendete Tatsachen präsentiert. Da wir uns noch eine gemeinsame Wohnung teilen, und uns auf zwischenmenschlicher Ebene noch ganz gut verstehen - fällt es mir leider immer noch schwer, dass Ganze so richtig zu realisieren, aber so geht es wohl vielen die von heute auf morgen verlassen wurden.

Den Tag bekomme ich gut rum - bin viel unterwegs, arbeit, treibe auch wieder bisschen Laiensport. Die Schlimmste Zeit kommt kurz vor dem Schlafengehen - da wird mir richtig bewusst in welcher Situation ich bin, dass mein Leben nie wieder so sein wird wie vorher (bin ein Mensch der grundsätzlich Schwierigkeiten hat Veränderungen anzunehmen), andererseits freue ich mich auch auf die Zukunft und die Möglichkeiten die vor mir liegen. Tagsüber kann ich lachen und lustig sein, aber nachts muss ich immer weinen - den Schmerz über den Verlust richtig spüren, danach fühle ich mich befreiter - es werden von Tag zu Tag zum Glück weniger Tränen.

Mal schaun wie die emotionale Achterbahn weitergeht, bisschen Wut kocht schon langsam hoch.

Der Threat hat sich in diesem Unterforum erstmal erledigt, hier gibts leider keine Beziehung mehr.

29.07.2017 19:29 • #12


juliet
du bist doch auf einem guten Weg! Du durchlebst die Emotionen, die mit einer Trennung einhergehen, und die sind einfach leider niemals schön. Ein bisschen spürst du schon die Möglichkeiten, die sich dir nach deren Bewältigung eröffnen werden.
ich bin ganz sicher, du wirst das gut meistern und gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehen. Wenn du auch die Ansatzpunkte - die dir im Zusammenhang mit der Trennung bewusst wurden nutzt, um weiter an dir zu arbeiten, machst du glaube ich alles richtig.

alles erdenklich Gute für dich

31.07.2017 05:41 • #13


A


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