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Sorge um die Kinder 3,5 Jahre nach Scheidung

cgs70
Servus zusammen,

ich hatte hier schon einmal vor einiger Zeit geschrieben und auch versucht eine kurze Übersicht der damaligen Situation zu dokumentieren. Daher hier nun wirklich ganz kurz, da es mir nicht um mich selbst bzw. die Beziehung etc. geht (siehe Titel des Thread).
Ich bin seit 3,5 Jahren getrennt und seit knapp 2 Jahren geschieden. Die Scheidung hatte ich damals aufgrund von Eheproblemen (nicht Fremdgehen etc.) aktiv vorangetrieben. Es hatte sich über viele Jahre herauskristallisiert, dass meine Ex-Frau an Borderline erkrankt ist und als Komorbidität an Pseudologie leidet bzw. ein starker Hypochonder ist.
Das alles habe ich bereits hier beschrieben bzw. als ist-nicht-zu-ändern versucht zu verstehen und akzeptiert.

Die nacheheliche Zeit seit 2017 war problemlos neutral, das heißt keiner hat dem anderen irgendwelche Steine in den Weg gelegt oder unsinnige Rachegelüste gepflegt. Es war eine normale Scheidung ohne Hass und Brutalität.

Aber.

Nachdem sie den ersten Warm-Wechsler nach der Scheidung nach ca. 6 Monaten in die Wüste geschickt hatte suchte sie sich ihren nächsten Lebensgefährten mit dem sie jetzt seit ca. 1 Jahr eine up-and-down Beziehung führt.
Das alles geht mich als Ex eigentlich gar nichts an nur habe ich beim letzten Besuch der Kinder festgestellt, dass scheinbar etwas ganz gewaltig schief läuft.
Das heißt mir fiel auf dass
- sie anscheinend wieder magersüchtig ist (optisch sichtbar)
- sie endlos oft mit irgendwelchen Erkrankungen zum Arzt rennt (sie schickt mir jeweils die Befunde und will von mir wissen was ich davon halte, da ich selbst etwas medizinische Erfahrung habe)
- die Kinder mir auf meine allgemeine Frage erzählt haben, dass sie praktisch nichts mehr isst
- der neue Lebensgefährte anscheinend trotz 1 Jahr Beziehung kein Interesse an einer weiteren Intensivierung der Beziehung hat
- ihre sms / Erzählungen zur schulischen und allgemeinen Entwicklung der Kinder immer abstruser werden.

Nun meine Frage:
Hat eine(r) der geschätzten MitleserInnen eine ähnliche Situation schon erlebt und wie darauf reagiert?
Hintergrund: Ich mache mir massiv Sorgen um die Kinder und sehe allerdings keine direkte Möglichkeit einzugreifen.
Dies auch vor dem Hintergrund, dass ihre Eltern (das heißt die Ex-Schwiegerleute) inzwischen zu alt sind um steuernd einzugreifen.

Ich hoffe ich konnte erklären um was es mir geht.
Danke
C.

23.01.2021 23:52 • #1


Lebensfreude
kannst du deine Ex ganz konkret ansprechen: wegen Magersucht, Hypochondrie etc.?

Da du dir Sorgen um die Kinder machst: hast du mit den Lehrerinnen gesprochen?

Wäre es eine Option,mit dem Jugendamt zu sprechen, wenn du meinst, deine Kinder
leiden unter den gegebenen Umständen?

24.01.2021 00:07 • x 1 #2


A


Sorge um die Kinder 3,5 Jahre nach Scheidung

x 3


Hola15
Hi,

Je nachdem wie du mit ihr reden kannst würde ich sie auch offen darauf ansprechen.

Was die Kinder angeht: zumindest ist es dein gutes Recht, wie ich finde, auch eigenständig mit ihren Lehrern zu reden. Du kannst dies gegenüber deiner Ex ja durchaus auch mit Argumenten (unklare Geschichten etc.) begründen, falls du denkst, es würde sich negativ auswirken wenn du es ohne mit ihr zu besprechen machst. Grundsätzlich hast du jedoch das Recht dazu, falls ihr das gemeinsame Sorgerecht habt.

Erkundige dich doch mal ob es an der Schule der Kids sowas wie JaS (Jugendsozialarbeit an Schulen) gibt. Diese unterliegen der Schweigepflicht (außer bei Verdacht auf Kindswohlgefährdung wobei auch dann die Eltern vorher miteinbezogen werden, außer es besteht akuter Handlungsbedarf) und können sowohl ein Auge auf die Kinder werfen und abschätzen wie es ihnen geht, als auch beraterisch mit den Eltern tätig werden.

24.01.2021 01:38 • x 1 #3


cgs70
Zitat von Lebensfreude:
kannst du deine Ex ganz konkret ansprechen: wegen Magersucht, Hypochondrie etc.?

Da du dir Sorgen um die Kinder machst: hast du mit den Lehrerinnen gesprochen?

Wäre es eine Option,mit dem Jugendamt zu sprechen, wenn du meinst, deine Kinder
leiden unter den gegebenen Umständen?


Hallo Lebensfreude,
Ein direktes Gespräch mit ihr muss auf jeden Fall stattfinden, da ich davon ausgehe, dass ihr Verhalten auch eine Art Hilfeschrei ist um die Personen in ihrem Umfeld auf sich aufmerksam zu machen.
Wenn ich das ignoriere wird es eher noch schlimmer.
Mir kam nach den ersten Antworten noch der Gedanke, dass die erneute Eskalation (Magersucht, Hypochonder etc.) eventuell durch den zusätzlichen Stress wegen Corona als Alleinerziehende mit 2 4-Klässlern kommt.
Schule bzw. Lehrer als Ansprechpartner bzgl der Kinder scheiden leider aus, da durch die 2 Monate Homeschooling von dort kein hilfreiches Feedback zu erwarten ist.

Zunächst besten Dank für eure schnelle Rückmeldung
C.

24.01.2021 12:45 • x 1 #4


cgs70
Zitat von Hola15:
Hi,

Je nachdem wie du mit ihr reden kannst würde ich sie auch offen darauf ansprechen.

Erkundige dich doch mal ob es an der Schule der Kids sowas wie JaS (Jugendsozialarbeit an Schulen) gibt.


Servus Hola,
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass das Jugendamt bzw. assoziierte Abteilungen für derartige Dinge nur in extremen Ausnahmen der richtige Ansprechpartner ist.
Nichtsdestoohne werde ich versuchen hier ein klares Ja oder Nein zu bekommen.

Danke
C.

24.01.2021 13:01 • #5


B
Das Jugendamt ist für dich der richtige Ansprechpartner. Wenn es irgendwie geht, solltest du mehr Zeit für deine Kinder freischaufeln.Deine Ex scheint sehr instabil zu sein und kann so die Kinder sehr negativ prägen.

24.01.2021 13:16 • x 4 #6


Hola15
Zitat von cgs70:

Servus Hola,
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass das Jugendamt bzw. assoziierte Abteilungen für derartige Dinge nur in extremen Ausnahmen der richtige Ansprechpartner ist.
Nichtsdestoohne werde ich versuchen hier ein klares Ja oder Nein zu bekommen.

Danke
C.


Nein. Im Grunde ist es der richtige Ansprechpartner bei allen Belangen und Sorgen von Eltern und deren Kindern in Sachen Kinder. Das darf man ruhig als Dienstleister sehen die als Berater und Vermittler für Hilfen zur Verfügung stehen.

Nur bei den "extremen Fällen" kommt dann das Wächteramt nach SGB VIII 8a zum Tragen.
Wobei auch hier zu vermerken ist, dass das Jugendamt Angebote (und auch manchmal Druck) macht - die Kinder "wegnehmen" kann außer bei kurzfristigen Inobhutnahmen nur das Familiengericht. Aber das nur am Rande. Was ich sagen will... in den Köpfen ist deine Auffassung noch vertreten aber das hat sich geändert.

JaS ist ein niederschwelliges Angebot. Es kommt vielleicht ein wenig auf die Personen vor Ort an, aber Eltern wie auch Kinder können sich bei Sorgen an sie wenden. Sie können die Lage beurteilen, beraten, ggf. Einzelfallberatungen mit den Kids machen und sie hier auch unterstützen und ein Stück weit auffangen. An das Jugendamt wird sowas entgegen der Schweigepflicht nur bei gewichtigen Anhaltspunkten einer Kindswohlgefährdung weitergegeben. Die Schwellen sind hier recht hoch.

Sie sind auch in Zeiten von Corona erreichbar.

24.01.2021 13:26 • x 2 #7


cgs70
Zitat von Bones:
Das Jugendamt ist für dich der richtige Ansprechpartner. Wenn es irgendwie geht, solltest du mehr Zeit für deine Kinder freischaufeln.Deine Ex scheint sehr instabil zu sein und kann so die Kinder sehr negativ prägen.


Servus Bones,

du hast vollkommen Recht wenn du parallel zu Deiner Info bzgl. des JA sagst, dass die Kinder unbedingt Kontaktpersonen benötigen. Da ich inzwischen fast 350 km von den Kindern entfernt lebe habe ich unter Anderem den Wunsch, dass ihr derzeitiger Lebensgefährte als kurzfristiger Bezugspunkt für die Kinder dienen kann.
Allerdings ist das momentan eher nicht der Fall, da er (wie bereits geschrieben) keine Andeutungen in dieser Hinsicht macht und die Kinder auch nicht so richtig warm mit ihm werden.
Das konnte ich heute wieder feststellen als ich die beiden zurückgebracht habe der Lebensgefährte in der Stube saß und der Bub sich direkt an mich geklammert hat, während das Mädel sich in ihr Zimmer verbröselte.

Mittelfristig plane ich die alten Kontakte von vor der Scheidung zu reaktivieren um über diesen Weg die Kinder zu animieren mehr Zeit in Vereinen und/oder lokalen Veranstaltungen zu verbringen. Allerdings klappt das leider erst nach Corona

Danke
C.

24.01.2021 19:52 • #8


O
Kannst du denn evtl die Kinder zu dir nehmen? Allein mit einer psychisch kranken Frau mit wechselnden Partnern, die sicherlich dann auch nicht ganz knusper sind, wäre der letzte Ort, wo ich meine Kinder wissen wollen würde. Ich finde das echt gefährlich, so kann man doch nicht gesund aufwachsen.
Ich denke, du hättest gute Chancen die Kinder zu bekommen. Kann sie überhaupt die Kinder vernünftig ernähren, wenn sie es bei sich schon nicht schafft?
Es tut mir sehr leid, aber das hört sich wirklich alles mehr als besorgniserregend an.

24.01.2021 20:13 • x 1 #9


cgs70
Zitat von Offspring78:
Kannst du denn evtl die Kinder zu dir nehmen? Allein mit einer psychisch kranken Frau mit wechselnden Partnern, die sicherlich dann auch nicht ganz knusper sind, wäre der letzte Ort, wo ich meine Kinder wissen wollen würde. Ich finde das echt gefährlich, so kann man doch nicht gesund aufwachsen.


Servus Offspring,
grundsätzlich stellt sich für mich diese Frage nicht.
Wenn es nicht gehen sollte, dann wird es gehend gemacht. Für die Kinder würde ich alles opfern.
Und da ich nach meiner Scheidung beschlossen hatte mich nie mehr auf das Abenteuer Beziehung / Ehe einzulassen besteht hier auch kein potentieller Hinderungsgrund.
Ich sehe das Problem eher darin, dass die Kinder in einem gesunden und vor allem ihnen bekannten Umfeld aufwachsen sollen.
Das heißt im Zweifelsfall müsste ich in ihre Gegend zurückkehren denn die Kinder aus ihrem aktuellen Lebensmittelpunkt herauszureißen.
Aber was nicht geht wird gehend gemacht... aber ehrlich gesagt, ich hoffe inständig dass das nicht erforderlich ist.

Gruß
C.

24.01.2021 20:50 • x 2 #10


O
Ich denke schon, dass es erforderlich ist. Die Mutter scheint heillos überfordert, schon in der Fürsorge für sich selbst. Evtl muss sie auch länger in einer Klinik behandelt werden demnächst mit ihrer Magersucht. Vom Vorleben dieser den Kindern gegenüber mal ganz abgesehen. Die kriegen ja völlig abnormale Verhaltensweisen im Bezug auf das Essen mitgegeben. Finde ich schlimm, denn sie können sich in dem Alter noch nicht richtig davon abgrenzen und sich ihr eigenes Urteil bilden. Sie werden also sehr wahrscheinlich mal selber krank werden bzw Probleme kriegen.
Aus so einem Umfeld gehören sie meiner Meinung nach herausgerissen, auch wenn sie die Mama natürlich lieben. Aber die kann sich eben nicht adäquat kümmern zurzeit. Was haben sie also davon ausser einem Schaden fürs Leben vielleicht?
Warum bist du eigentlich so weit weggezogen? Um den regelmässigen Umgang wahrzunehmen ist das ja sowieso ziemlich hinderlich, oder?

25.01.2021 08:49 • x 1 #11


cgs70
Zitat von Offspring78:
Ich denke schon, dass es erforderlich ist. Die Mutter scheint heillos überfordert, schon in der Fürsorge für sich selbst. Evtl muss sie auch länger in einer Klinik behandelt werden demnächst mit ihrer Magersucht.

Hallo Offspring,

es ist richtig, dass aktuell die Mutter Anzeichen einer Überforderung zeigt.
Allerdings muss ich auch berücksichtigen, dass ich natürlich nicht 100% objektiv beurteilen kann ob es sich bei den beobachteten Verhaltensweisen um Probleme handelt die ein derartiges Einschreiten rechtfertigen.
Was ich bestätigen kann ist auf jeden Fall, dass die Situation genaue Überwachung / Beobachtung erfordert. Ich habe diesbezüglich auch das JA bereits angeschrieben und um ein erstes Telefonat gebeten. Von dort bekomme ich hoffentlich zügig feedback ob ich mit meiner Reaktion über das Ziel hinausschieße oder zu subjektiv handele.

Gruß
C.

25.01.2021 09:47 • x 2 #12


O
Das hast du meiner Meinung nach richtig gemacht. Es gibt ja die Möglichkeit einer sozialpädagogischen Familienhilfe in Anspruch zu nehmen. Bekannte von uns haben eine und das ist wirklich hilfreich für die Familie. Sie leitete vor kurzem auch psychologische Gespräche für eines der Kinder schnell und unkompliziert bei einem Fachmann ein. Das kriegt man normalerweise ohne Beziehungen so schnell nicht hin. Eine gute Sache!
Bleib am Ball und nimm zumindest du die Verantwortung wahr.

25.01.2021 09:52 • #13


B
Du solltest dich mal mit Kinderpsychologen über die Folgen der Störungen deiner Ex für die Kinder informieren. Sie scheint sehr instabil zu sein,wo ist da der Raum für die Kinder, sich gesund und vertrauensvoll zu entwickeln?
Du bist zu weit weg, was war der Grund,trotz der Probleme der Ex,so weit von den Kindern wegzuziehen?
Wie oft siehst du sie?

25.01.2021 10:07 • x 2 #14


cgs70
Servus Bones,
der Grund war sehr profan einen adäquaten A'platz mit entsprechend bezahlbarem Wohnraum in kurzer Zeit zu finden. In 2017 war das Thema Homeoffice noch nicht derart in den Köpfen der Unternehmensleitungen angekommen, dass dies ohne Probleme möglich gewesen wäre.
Und die Kosten für Unterhalt und Trennungsgeld spürt man doch deutlich im Geldbeutel.

Die Kinder sehe ich meist 1 - 2 Mal / Monat über das Wochenende wobei das teilweise auch schwierig ist.
Hintergrund ist hier nicht die Entfernung (wie gesagt für die Kinder würde ich alles opfern...) sondern die Zuverlässigkeit der Ex-Frau.
Ich will jetzt hier kein BL-Bashing betreiben, aber eine unschöne Begleiterscheinung bei Borderlinern ist nunmal, dass eine Zeitplanung von mehr als 48 Stunden nicht klappt.
Wenn ich versuche sie am Anfang der Woche darauf festzulegen, dass ich die Kinder am Freitag Mittag hole setzt sie das dermaßen unter Druck dass der Termin zu 80% platzt mit irrationalen Begründungen.

Gruß
C.

25.01.2021 13:01 • x 1 #15


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