Starke frauen/finanzielle Trennung/Scheidung?

tereAT2000
Liebe Community!

Meine Vorgeschichte: mein mann ist am 8. April 2014 ausgezogen, er hat nur noch herumgeschrien, die kinder waren auch schon depressiv ich sowieso ... ich dachte an eine Beziehungspause, damit sich das Gesprächsklima verbessert.

nach einem jahr trauer komme ich genau so wie in der geschichte mit dem see prophezeiht wird in ruhigeres Fahrwasser.

Wir hatten am letzten Mittwoch mit einem Freund eine Aussprache bezügl. der finanziellen Trennung. Scheidung will ich einfach selbst nicht einreichen.

Abgesehen davon dass mein Mann offensichtlich noch immer sehr emotional reagiert, er hat zum Beispiel gesagt, dass es ziemlich schwer war für ihn zu akzeptieren, dass ich ihn quasi hinauskomplimentiert habe, das waren für mich völlig neue Erkenntnisse, aber sei es darum. Mittlerweile habe ich andere Männer kennengelernt und festgestellt, die 16 Jahre mit meinem Mann haben mich doch sehr verändert.

Irgendwie bin ich jetzt in einer Aufbruchsstimmung, und im Zuge dessen bin ich jetzt in einer Gesprächstherapie. Das bringt schon sehr viel Input.

Die Therapeutin hat mir erklärt, dass mein Mann eine sehr dominante Mutter hat und sich eine entsprechende Frau gesucht hat und jetzt verbindet er sozusagen die die Dominanz der Mutter mit meiner und nachdem ihm das logischerweise zuviel geworden ist, hat er sich zu der damals stärkeren Dominanz gedreht.

Nachdem ich das jetzt weiss stellt sich für mich folgende Frage, angesichts der doch eher problematischen finanziellen Trennungssituation (Anwälte würden bei uns ziemlich viel verdienen). Soll ich wirklich auf Biegen und Brechen den Empfehlungen diverser Freunde meinen Mann noch zusätzlich finanziell aussaugen, oder soll ich lieber Verständnis für diese Situation aufbringen, wobei ich sagen muss, dass meine Geduld sehr erschöpft ist, ich habe drei Kinder, ein viertes mit Anhang Mama kann ich nicht brauchen. und ihn möglichst schonend behandeln?

Die Chance dass ich zu meinem Mann zurückgehe, schätze ich mittlerweile sehr gering ein, mir wäre wichtig, dass ich weiterhin in unserem Haus wohnen kann. Wenn ich auf seine Bedürfnisse eingehen würde, dann würde ich finanziell sehr entgegenkommen müssen.

Ich bin eigentlich kein grosser Freund von grossen Veränderungen, bin selbständig, da ist das Leben anstrengend genug. Stress mit Streitereien kann ich eigentlich gar nicht mehr heben auch angesichts der drei Kinder ....

was würdet ihr tun? es ist für mich sehr schwierig ...

lg die tere

20.06.2015 21:24 • #1


G
Hi du,
schön mal wieder von dir zu lesen.

Ich stand damals mit 2 Kindern da und mir war es ziemlich egal wie/was meine Ex sich gewünscht hat, besonders finanziell.

Ich hatte meine Kinder und mich vor Augen und da ich damals noch in der Erziehungszeit mit meiner Kurzen war, stand mir Unterhalt plus für die Kinder zu. Dies habe ich auch eingeklagt. Mir war sein Gejammer egal, die Kinder mussten schließlich ernährt werden, Punktum.

Das ist der einzige Rat den ich für dich habe. Denk an die Kids und an dich, wie ihr finanziell über die Runden kommt respektive was den Kids per Gesetz auch zusteht.

alles Gute weiterhin!

22.06.2015 11:03 • #2


Tiefes Meer
Hallo tereAT2000,

Zitat von tereAT2000:
Soll ich wirklich auf Biegen und Brechen den Empfehlungen diverser Freunde meinen Mann noch zusätzlich finanziell aussaugen, oder soll ich lieber Verständnis für diese Situation aufbringen
Ich persönlich würde mir diese Frage mit einer etwas anderen Farbe stellen.

Nämlich:
Wie können wir unsere materielle Verbindung so lösen, dass es für beide Beteiligten fair ist.
Wie können wir das weiter so tun, dass wir einen teuren Rechtsstreit vermeiden bei dem letztlich beide verlieren und nur die Anwälte gewinnen.

Fairness kann bedeuten, ihn zu belasten (weil er z.B. eine finanzielle Verantwortung für die Kinder hat). Aber das ist dann was anderes als aussaugen.

Fairness kann auch bedeuten, dass Du nicht soviel rausholst, wie Du in Anbetracht Deines neuen Lebens gerne hättest. Das ist aber auch was anderes als muttihafte Geduld. Es ist ein Anerkennen, dass auf der materiellen Ebene auch der andere Rechte hat, die er auch durch Fehlverhalten auf der emotionalen Ebene nicht verwirkt hat. Manchmal auch nur ein Anerkennen, dass dem anderen der eine oder andere Punkt eben sehr wichtig ist. Den muss ich nicht unbedingt einsehen, aber wenn ich dafür etwas anderes aushandeln kann, was mir wichtig ist, dann ist das Ergebnis in Summe ok.

Ich selber bin im Rahmen meiner Trennung mit einer Mediatorin gut gefahren. Wir haben dort alle Punkte eigenverantwortlich ausgehandelt. Die Rolle der Mediatorin war, die rechtlichen Rahmenbedingungen klar zu machen und unsere Vereinbarungen rechtssicher zu dokumentieren.

Wir haben während der Mediation durchaus noch eigene Anwälte in Anspruch genommen, aber dies mehr um uns jeder für sich darüber klar zu werden, was uns denn maximal zustehen könnte, (wobei ja immer noch ein grosse Frage wäre, wie ein Gericht dann entscheidet ) ..... Die fertige Vereinbarung haben wir dann jeweils noch durch einen eigenen Rechtsanwalt prüfen lassen (was von der Mediatorin auch so vorgeschlagen war) und diese dann unterzeichnet.

So eine fertige Trennungs- und Scheidungsfolgenvereinbarung muss dann noch notariell beglaubigt werden.
Man ist mit so einem Papier in der Tasche nicht gezwungen die Scheidung einzureichen. Jeder von beiden kann es aber und die Scheidung selber ist dann lediglich eine Formsache.

Für mich die nervenschonendste Variante von allen und wenn ihr beide noch miteinander reden könnt, kann ich das nur empfehlen.

Liebe Grüsse

22.06.2015 11:28 • #3




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