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Starke Frau

E
Hallo ihr Lieben,
mal wieder ein paar neue Überlegungen, in der Hoffnung auf Zusatzgedanken von anderen:-).
Häufig werden irgendwelche Frauen als starke Frau bezeichnet. Was heißt das?
- Sie haben ihr Leben selbst in der Hand, meistern es.
- Sie brauchen keinen Mann als Versorger.
- Man braucht sie nicht zu schonen, da sie eh alles selbst können, mit allem fertig werden.
- Sie haben kaum Gefühle, sind daher nicht verletzbar. Wenn man ihnen doch Gefühle unterstellt, dann auch nicht schlimm, da sie eh alles aushalten. Wie in der ersten Annahme kann man richtig wilde Sau spielen, da sie es verkraften.
- Andere können sich gnadenlos auf einer starken Frau ausruhen, da sie schwächer sind, sich schwächer fühlen, daher wütend auf die starke Frau sind und ihr damit einen reintun dürfen.

Ich merke grad, das Thema löst richtig was bei mir aus. Der Nächste der mich stark nennt, um sich auf meine Kosten selbst zu bemitleiden kriegt einen drauf.
Denn woher kommt Stärke: Zumindest bei Frauen ist das ja nicht erklärtes Erziehungsziel, und es ist auch nicht gut, als Frau stark zu sein, da den schwachen Frauen gern geholfen wird.
Ich denke, Stärke resultuiert aus der Überwindung schwieriger Lebenssituation. Ergo ist die starke Frau eine, die viele Krisen erlebt hat. D.h. sie ist sehr verletzt worden, aber hat sich aufgerappelt.

Wenn nun ein Mann auf die starke Frau trifft, gibt es mindestens drei Varianten:
1. Er will sich hinter ihr verstecken. Also darf sie nicht schwach sein. Das wird sie aber automatisch, wenn sie Vertrauen hat, da sie sich ganz besonders dringend anlehnen muß, eben weger der vielen Wunden die ihr geschlagen wurden. Dann wird er sagen, so nicht, du bist doch stark, also tu mal nicht so, ich bin viel schwächer. Bleib in deiner Rolle. Dies kann sie nicht, Ende absehbar.
2. Er findest sie zu stark, da er sich neben ihr nicht selbstbewusst fühlen kann. Also geht er.
3. Nach außen ist es ganz prima, eine kompetente Partnerin zu haben. Also muß er bleiben. Aber in der Beziehung hält er sie nicht aus. Also macht er sie klein. Übrigens einer der Gründe für die hohe Verletzungsrate von Frauen durch Männer. Es gibt wohl zu viele schwache Männer, die es aber nicht merken und an sich selbst was verändern, sondern lieber den Gegenüber, tut auch weniger weh.

So nur mal ein paar Gedanken am Stück serviert
die gar nicht starke, sondern sehr verletzte Shanna, aber das glaubt ihr eh keiner

30.12.2002 13:02 • x 1 #1


S
Hallo Shanna,
du sprichst mir aus der Seele. Manchmal frage ich mich, was das bessere Verhalten ist. Toll, wie du das alles schaffst, sagen Bekannte zu mir. Normalerweise sollte man sich ob so eines Lobes richtig gut fühlen. Tu ich aber nicht, weil ich es eigentlich nicht schaffe, weil es nur nach aussen den Anschein hat.
Du siehst wieder richtig gut aus! - Natürlich, wenn ich morgens ne halbe Stunde mit Make-up Topf im Badezimmer verbringe.
Während meiner Gesprächstherapie sagte mal meine Therapeutin zu mir Selbst, wenn sie mir sagen, dass es ihnen schlecht geht, sagen sie das mit einem Lächeln auf den Lippen!
Eine Bekannte hingegen, legte sich in einer Lebenskrise daheim aufs Sofa und sagte, sie könne nun gar nichts mehr und ruck zuck waren etliche Menschen da, die ihr halfen.
Für meinen Exfreund war ich in der Tat so lange interessant, wie ich alles regeln konnte, hatte ich einen Durchhänger und wollte darüber reden, hat er mir gleich klargemacht, dass es ihm ja so viel schlechter geht.
Die starke Frau ist glaub ich oft nur ein Schutzwall, mit der Hoffnung nicht noch mehr verletzt zu werden, doch gerade dann passiert es immer wieder.
Mein Exfreund lieh sich beim Fortgehen Geld kann ich es dir wiedergeben, wenn ich die Möglichkeit habe, ich weiss ja jetzt gar nicht, wie es für mich weitergeht?
Wie geht es für mich denn weiter? Naja - wird schon, denn ich bin ja eine starke Frau. (Ironie sickert durch - sorry!)
Ich glaube, du sprichst mit diesem Posting viele Frauen an und ich danke dir dafür.
Herzliche Grüße und alles Gute fürs neue Jahr!
Su

30.12.2002 13:28 • #2


A


Starke Frau

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E
Hallo Su,
es ist ja nicht nur nach außen, wir haben ja wirklich Stärke, können Dinge. Nur, die anderen könnten das auch, aber ruhen sich lieber aus. So wie die Frau auf dem Sofa. Ich habe den Eindruck, da fühlt Mann sich wohl, kann helfen, ist von Bedeutung. Das wir genauso Hilfe brauchen, auch wenn wir nicht auf dem Sofa liegen, das wird übersehen.
Ich könnte mittlerweile nur noch kotzen bei dem Thema
Shanna

30.12.2002 14:04 • #3


K
Hallo,

ich gebe Euch völlig recht.

Ich denke mir, dann sollen sie doch alle auf der Couch liegen und sich bemitleiden lassen, im Endeffekt macht es sich im Leben bestimmt (hoffentlich) bezahlt, wenn man handelt und sich aufrappelt. Zumindest kriegt man Selbstvertrauen, weil man ja was gemeistert hat, während die anderen nur vordergründig geliebt werden, weil sie ihre Umgebung in dem Glauben an die Hilflosigkeit bestärken und ihnen nicht ihre Faulheit aufzeigen (versteht man das noch??).

Dann tut man sich mit den folgenden Krisen leichter, weil man eh schon weiss, dass man es schafft. Und das zählt doch auch, obwohl es den Neid der Anderen hervorruft, oder?

In diesem Sinne:

Mitleid gibts gratis, Neid muss man sich erarbeiten. ;D

Viele liebe Grüsse

Kathi

30.12.2002 14:57 • #4


E
Hallo Kathi,
du hast recht, dass frau sich Kompetenzen aneignet. Nur wozu führt das? Du machst alles allein. Alle meinen, dass du alles schaffst und kannst, mit Ausnahme schwerer Lasten tragen. Da mache ich übrigens gute Erfahrung als Single-Frau. Männer helfen mir. Früher hatte ich einen Mann, der aber nichts machte, da konnte ich noch nicht mal einen anderen Mann um Hilfe bitte, da mir das zu peinlich war.
Ich glaube, die Frauen, die ständig hilflos auf der Couch sind, haben ihr Umfeld fest im Griff. Sie werden umhegt und umsorgt.
Welches Leben ist besser? Wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre ich wahrscheinlich lieber auf der Couch, könnte nicht mehr, bräuchte auf niemanden rücksicht nehmen. Ist doch einfacher.
Gruß Shanna

30.12.2002 16:48 • #5


E
Hi,

ist es nicht oft so, dass die nach aussen gezeigte Stärke sich vielmehr auf die Beigaben um das Gefühlsleben herum bezieht? Ich meine damit auf Dinge, die eben durch einen selbst weitestgehend gesteuert und beeinflusst werden können.
Beruflicher Erfolg wird doch häufig mit Stärke in Verbindung gebracht. Dabei handelt es sich aber eben gerade um Dinge, die nicht dem Gefühlsleben unterliegen, eben durch eigene Handlungen beeinflussbar sind. Genau wie der Erfolg, Kindererziehung auch als alleinerziehende zu meistern.
Diese nach aussen gezeigte Stärke wird gerne mit absoluter Stärke auch in emotionalen Dingen gleichgesetzt. Damit hat es aber überhaupt nichts gemein.

Das übliche Dilemma. Soll ich nun beruflich und im sonstigen Leben weniger selbstbewusst auftreten, um zu zeigen, dass ich eben noch Frau bin und Schächen habe? Wie oft habe ich schon gehört: ach, Du bist doch viel stärker als xy...

Nie hätte ich gedacht, dass so etwas mal Probleme machen könnte. Interessant finde ich bei derartigen Überlegungen über einen selbst aber den Zusammenhang mit der Partnerwahl und insbesondere, die Gründe, die man plötzlich sieht, warum Partnerschaften nicht funktioniert haben.
Für im übrigen Leben gewohnheitsmässig stark auftretende Frauen (wie bestimmt auch Männer) fällt es eben auch nicht leicht, Schwäche und Verletzbarkeit zu zeigen. Und oft wird die Schwäche einem nicht abgenommen, weil das äussere Bild eben ein ganz anderes ist. Zumindest ist es mir so gegangen.

- man braucht sie eben nicht so zu schonen -

Grüsse, Anja

30.12.2002 16:51 • #6


E
Hei Anja,
den eben von dir geäußerten Aspekt, dass die äußere Stärke nicht auch innen ist, finde ich gut und richtig. Es ist eben nicht so, dass Menschen die nach außen stark sind es auch im inneren sind. Man denke an die vielen Alk. Manager und Politiker. Die kommen ja auch nicht klar.
Weil der von dir beschriebene Aspekt aber für wahr gehalten wird, wird die starke Frau quasi als Betrügerin angesehen, wenn sie die Schulter zum Anlehnen sucht. Mann möchte nämlich lieber Taten zeigen, ihr den Weg ebnen, wobei sie das längst selbst lernen mußte und dafür gar keine Hilfe benötigt. Dann fühlt er sich natürlich überflüssig.
Was mich so verbittert ist, dass Mann gar nicht sieht, um was für eine Partnerin er sich bringt. Ein Mensch, gleichwertig und im Leben stehend, mit dem er zusammen Berge versetzen könnte. Diese Sicht kommt aber nicht, aus Angst neben ihr klein zu sein. Anstelle sich selbst auch positiv zu sehen, Selbstbewußt den eigenen Weg und gemeinsam den gemeinsamen zu gehen.
Es wäre so eine gute Chance auf ein gemeinsames Leben gegeben, Höhen und Tiefen zu durchstehen, aber nein, lieber die unterlegene Frau, um sich selbst groß zu tun.
Shanna

30.12.2002 17:10 • #7


O
Hallo,

habe mit großem Interesse eure Postings gelesen, und möchte an dieser Stelle die Erfahrungen und Sichtweisen eines Mannes mitteilen. In vielen Punkten gebe ich euch sicher recht. Die vermeintlich starke Frau hat es bei der Partnersuche sicher schwerer als die schwache, hilfsbedürftige Frau. Woran das leigt, ist nicht ganz einfach zu erklären. Ich möchte es aber trotzdem versuchen. Zum einem ist es sicher so, daß Mann gerne die Rolle des edlen, starken Ritters einnimmt, und sich gut und wertvoll fühlt, wenn er der Frau helfen kann. Um aber das Gefühl zu bekommen für den anderen wertvoll zu sein, muß ja irgendwas da sein, wo Mann sich für die Frau engagieren kann, und daß kann er nunmal nur dann, wenn Frau ihm auch zeigt, in welcher Weise. Es ist ja schließlich ein zentraler Wesenszug der Liebe, dem anderen etwas, in welcher Form auch immer geben zu können. Frauen sind da nicht anders als Männer. Nun ist es aber gerade so, daß vermeintlich starke Frauen, sehr darauf bedacht sind, ihre Schwächen zu kaschieren, um nach Außen den Eindruck zu vermitteln, daß Sie autonom und emanzipiert sind, ihr Leben im Griff haben und rundum glücklich sind, und es auch sehr gut ohne Mann geht, ja sogar besser als mit Mann. Würden diese Frauen zeigen, daß Sie auch das Bedürfnis nach Nähe, Zärtlichkeit und Geborgenheit haben, und neben ihren starken Seiten auch Schwächen haben, wäre vieles Leichter. Versetzt euch mal in folgende Lage: Ihr lernt einen Mann kennen, der sich von seiner starken Seite zeigt. Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr einen Mann kennenlernt, der alles im Griff hat, der Kochen, Bügeln, Backen, Stricken, Basteln kann, der perfekte Hausmann ist, der auch seine Knöpfe selber annähen kann, sonst auch zeigt, der er in jeder Hinsicht sein Leben voll im Griff hat, und sehr gut ohne Frau leben kann. Es gibt nun mal keine Liebe, ohne Gefühl, und es ist gerade wahre Stärke, zu zeigen daß man auch Schwächen hat. Welche Frau möchte schon gern Superman als Freund, und welcher Mann gern Superwoman. Ich kann nur dafür plädieren, an Mann und Frau, zeigt nicht nur eure starken Seiten, sondern auch eure schwachen Seiten.
Kein Mensch ist nun mal Perfekt, und das ist auch gut so !

Grüße,

Olympon

30.12.2002 18:13 • #8


S
Hallo Olympon,
sicher sprichst du hier aus, was in vielen Männern vorgeht.
Bloß gerade in Bezug auf meinen Exfreund habe ich die Erfahrung gemacht, dass er jedesmal davongelaufen ist, wenn ich einmal Schwäche gezeigt habe, wenn mir alles über den Kopf wuchs, ich eine Schulter zum Anlehnen brauchte. Das hat in mir einen furchtbaren Zwiespalt ausgelöst.
Wenn du stark erscheinst, meinen alle - man braucht keine Hilfe. Und wenn du Schwäche zeigst, ist der Partner genervt.
Also - hat man wieder stark zu sein.
Aber im Moment kann ich es nicht mehr auf der ganzen Breite.
Für meine Kinder - ja - aber wenn Ruhe im Haus ist, dann bricht alles zusammen.
Liebe Grüße von Su, die heute gar nicht stark ist.

30.12.2002 18:44 • #9


K
Hallo,

Du hast wahrscheinlich recht, Shanna. Die auf der Couch haben ihr Umfeld perfekt im Griff. Sie müssen aber auch sich ständig verstellen. Das ist doch aber keine Liebe/kein Zustand wenn man sich für jemanden verstellen muss. Auch wenn es zeitweilig eine angenehme Position sein mag, so ist eine doch einfach unfrei, wenn sie sich so zurücknimmt. Besser doch allein bleiben?

Verunsichern tut es eine aber doch schon, wenn sie immer schlechte Kritiken bekommt, weil sie selbständig ist. Ich lerne nur noch wenige Männer kennen, die auf schwache Weibchen stehen. Ich lerne sozusagen überhaupt wenige Männer kennen , aber die passen dann halt irgendwie zu meiner Einstellung und ich erspar mir den Stress. Und bei den (für mich) Blöden... Gute Unterhaltung! ;D

@ Olympon:

Ich verstehe ja prinzipiell was Du meinst, aber warum MUSS man sich gegenseitig brauchen? Es ist doch wunderbar (unabdinglich) einen Mann kennenzulernen, der sein Leben im Griff hat.
Dann hat man nicht das Gefühl nur eine Lücke zu füllen. Wenn er mir was Gutes tun will, kann er mir nach einem anstrengenden Arbeitstag was gekocht haben, (das könnte ich ja prinzipiell auch ganz alleine) um mir eine Freude zu machen. Das würde mir einiges erleichtern, aber ich muss deswegen nicht gleich von ihm abhängig sein.

Kathi

30.12.2002 19:11 • #10


S
Hi Shanna!

[quote author=Shanna]
du hast recht, dass frau sich Kompetenzen aneignet. Nur
wozu führt das? Du machst alles allein. Alle meinen,
dass du alles schaffst und kannst,
Stimmt! Ich hab mal eine Freundin gefragt, warum einer bestimmten Tussi alle alles (eine Zeitlang) nachtragen und ich (und sie) immer alles alleine machen müssen, sie meint auch, manche Frauen wirken halt zerbrechlich und andere (sie, ich) können das eh. Ich denk mal, ich muß mich damit abfinden, das ich so wirke, als könnte ich alles und dann oft alleine da steh. Wir müssen halt echt um Hilfe bitten... Wenigstens das habe ich inzwischen bis zu einem gewissen Grad gelernt.

Ich glaube, die Frauen, die ständig hilflos auf der
Couch sind, haben ihr Umfeld fest im Griff. Sie werden
umhegt und umsorgt.
jep, stimmt, ich kenne sogar so eine *dicken Hals bekomm*

Welches Leben ist besser? Wenn ich es mir aussuchen
könnte, wäre ich wahrscheinlich lieber auf der Couch,
könnte nicht mehr, bräuchte auf niemanden rücksicht
nehmen. Ist doch einfacher.
Nein, ich möchte (inzwischen) um nix auf der Welt tauschen! Die, die ich kenne hat nämlich NULL Selbstwertgefühl, geht den anderen nur am Keks und wenn einer nicht so tut, wie sie will, schmeißt sie ihn weg. PFUI! *spuck* Ich brauch nur dran denken und ich werd wütend.

Ich hab das letzte Jahr ziemlich viel mit ihr zu tun gehabt, weil sie gegen mich gehetzt hat (wegen meiner Freundschaft zu ihrem Ex), aber inzwischen hat sie alle unsere gemeinsamen Freunde fallen gelassen, weil die nicht mehr auf ihr ich bin so arm Getue reingefallen sind. Irgendwie tut sie mir ehrlich leid, muß ein armseliges Leben sein, aber ihre Freundin mag ich nach diversen Situationen und Aktionen auch nimma sein.

Bleib wie Du bist, Du bist so besser dran (ist aber nur meine Meinung *ggg*)

Ein einsamer Sonnenstrahl

30.12.2002 19:17 • #11


K
liebe shanna,
hier hast du auch ein für mich interessantes thema angeschnitten, und ich möchte mich hier sonnenstrahl-s
meinung anschliessen, es ist meiner meinung nach nicht erstrebenswert den schwachen zu mimen, finde es zeugt auch von einem schlechten charakter, wenn man was selber schaffen kann, dann aus faulheit die schwache auf dem sofa spielen nur um aufgaben oder verantwortung abgenommen zu bekommen. auch die partner die uns zu ihrer eigenen entllastung vorhalten oder vorwerfen so stark zu sein, können eigentlich keine wahren partner für uns sein, weil sie uns unsere kraft und stärke nur aussaugen.
deshalb sehe ich es auch als so wichtig an, dass jeder nur soviel gibt, was er auch geben kann, dass man in allen dingen auf sich, seinen körper und seine seele aufpassen muss, sich selbst nicht aufzugeben, und als charakterstark denke ich, wenn jeder soviel gibt, in allen belangen wie ihm persönlich möglich ist.
zu olympon´s beitrag, warum kann ein mann nicht auch bei einer starken frau den ritter spielen?
ich finde nur diese partner wollen nichts mit starken frauen zu tun haben, die selber bequemliche schwächlinge sind.

jemand hat auch von verletzheit geschrieben, auch das stimmt meiner meinung, wenn ich mich schwach und verletzlich zeige, gebe ich mehr angriffsfläche frei, und durch erfahrungen von verletzungen aus denen wir alleine herausgekommen sind, ja wurden wir stark, aber wir spürten auch wieviel kraft es gekostet hat uns wieder hoch zu rappeln, weil ein schwacher partner da war, der uns nicht helfen konnte oder wollte. also bleiben wir vor allem nach aussen die starken frauen, dann kann es uns nicht passieren, dass wir gar zu tief fallen und da ist dann vielleicht auch wieder niemand der uns auffangen würde.

ich für mich bleibe lieber die starke frau, bin stolz auf mich was ich selber leisten kann, und belächle die, die nur aus bequemlichkeit und wenig eigenverantortung auf das mitleid anderer hoffen.

channa bald wir auch uns der starke partner begegnen, der uns nicht um sein eigenes ego aufzupäppeln klein und schwach halten will, in diesem sinne, dir und allen anderen alles alles gute für das neue jahr

kuki

30.12.2002 20:52 • #12


S
Liebe Shanna und alle anderen,
ein sehr interessantes Thema und eine Frage, die mich schon seit langem beschäftigt. Ich war immer der Meinung, daß man am besten durch das Leben kommt, wenn man zwar seinen Alltag und Beruf meistert (hier also stark ist), aber dennoch bei seinem Partner Schwäche zeigen kann, wenn man anlehnungsbedürftig ist. So in meinen Augen der Idealfall.

Leider hat mich das Leben eines besseren belehrt, oder sollte ich sagen, verwirrt? Mein ExEx-Freund war ebenso stark wie ich, wir kannten uns lange und gut und jeder konnte sich beim anderen auch mal anlehnen und gehen lassen, dann kam der Schluß und er ist nach einer Woche Trennung mit einer kleinen schwachen Frau zusammen, die ihn mit großen Kuh-Augen hilflos anhimmelt. Diese Frau hat er jetzt geheiratet. Glückwunsch! War ich wohl nicht die Richtige, vielleicht doch zu stark und selbstbewußt.

Der nächste Mann, mit dem ich zusammen war, bewunderte meine Stärke und wie ich die Trennung von dem Mann davor so packte und alles andere auch. Als ich dann doch mal schwach wurde, weil mir alles zuviel war, war er völlig erstaunt, daß sich hinter dem Selbstbewußtsein doch ein ahnlungsbedürftiger Mensch befindet. Schwupps, war er wieder weg, so ein weiches Weibchen wollte er dann doch nicht.

Also, meine Frage: Wann darf man wie schwach sein? Bin ich zufällig nur jeweils im falschen Moment an den falschen Mann geraten, an einen der gerade die Bedürfnisse hatte, die ich in dem Moment nicht erfüllen konnte?? Oder ist es doch so, daß man es sowieso immer verkehrt macht? Langsam fange ich an zu zweifeln, und frage mich, was Männer denn nun eigentlich wollen? Die schwache hilflose Person oder eine starke Frau? Beides? Wohl doch nicht.

Völlig verwirrt weiß ich nicht, wie ich einem neuen Mann gegenübertreten soll. Ich kann und will mich ja auch auf keinen Fall verstellen, aber warum sind Männer so überrascht, wenn sich hinter Selbstbewußtsein eben auch manchmal Schwäche verbirgt? Wer will schon, daß eine Frau alles allein geregelt bekommt? Und welche Frau will schon alles allein geregelt bekommen? Ich jedenfalls brauche hin und wieder eine Schulter zum Anlehnen, auch wenn ich sonst im allgemeinen mein Leben im Griff habe.

Und auch die nach außen hin gezeigte Stärke ist doch oft nur Fassade. Bei mir ist das jedenfalls so. Ich möchte mich auch manchmal heulend auf das Sofa werfen und nicht wieder aufstehen. Aber ich stehe wieder auf, weil ich weiß, daß mir sowieso niemand hochhilft, weil die meisten ungläubig gucken würden, wenn sie mich so brach liegen sähen und vermutlich auch hilflos wären, weil sie so etwas von mir nicht kennen.

So, jetzt habe ich mich auch zu dem Thema ein wenig ausgek... Soviel sollte es gar nicht werden, aber ich bin froh, daß ich es mal loswerden konnte. ;)
Danke Shanna für den Anstoß :)

Liebe Grüße
Shannon

31.12.2002 14:37 • #13


E
Hallo Shanna!

Du hast mit deinen Gedanken, wie so oft, mal wieder alles auf den Punkt gebracht, so dass ich eigentlich kaum mehr Worte finde da noch was nachzulegen!

Ich gehöre auch zu diesen starken Frauen, die das immer wieder gesagt bekommen ... es klingt wie ein Lob ... soll es sicher auch sein ... nur weiß ich dass ich stark bin, es muss mir keiner sagen, es muss mich keiner loben, ich brauche keine Motivation ... ich habe meine Rolle gelernt ... wenn ich nicht stark bin und mein Leben in die Hand nehme dann habe ich verloren. Besonders liebe ich den Satz: Du schaffst alles! ... ja, ich habe schon immer alles geschafft, warum nicht auch jetzt ... ich bin ja stark ... meine Kraftreserven sind endlos. Warum sagt man mir das? Dass ich gar nicht erst auf die Idee komme mich schwach zu fühlen und mich anlehnen zu wollen?

Diese Stärke die aus einer Notwendigkeit heraus resultiert weil in einem bestimmten Moment kein Mensch da war auf den man sich hätte verlassen können, den man um Hilfe hätte bitten können. Also schweigen, Augen zu und durch ... wenn das einmal gelungen ist gelingt das auch ein weiteres Mal ... und immer wieder aufs Neue ... jede Krise macht uns stärker und unsere Umwelt sicherer dass wir alles schaffen, keine Hilfe brauchen, keiner sich genötigt fühlen muss auch mal für uns da zu sein! Wozu auch ... wir sind ja stark und werden um diese Stärke beneidet.

In mir ist manchmal der Wunsch einmal einfach nur zusammenzubrechen und diese Erwartungen der anderen in meine Stärke eben nicht mehr zu erfüllen ... gleichzeitig aber die Angst meine Erwartungen in mich nicht mehr zu erfüllen ... kann ich es mir überhaupt noch leisten nicht mehr stark zu sein?

Manchmal hasse ich es stark zu sein, aber wisst ihr was, trotz all der Probleme die sich dadurch ergeben bin ich lieber stark als schwach. Es gibt mir die Sicherheit auch die nächste Krise die vielleicht schon hinter der nächsten Wegbiegung lauert zu überstehen!


Es gibt eine 4. Variante Shanna!
Mann erkennt dass eine starke Frau auch mal schwach sein will ... und bietet dann entweder wunderbar logische Lösungen für alle ihre Probleme an, um kurz darauf beleidigt zu sein weil frau keinen will der ihre Probleme löst oder er flüchtet weil er sich nicht in der Lage sieht ihre Probleme zu lösen. Dass frau nur nach nach jemanden gesucht hat der Verständnis dafür hat wenn sie nicht immer stark sein kann und will, sich fallenlassen möchte und Ruhe finden ohne sich dadurch gleich komplett aus ihrer in seine Hand zu geben kommt auf der anderen Seite gar nicht an! Verständigungsproblem?

@Shanna: Ich wünsche dir alles Liebe, würde gerne mal wieder mit dir reden, aber ich habe deine Tele-Nr. verschusselt ... hast du meine noch?


@Olympon
Ich habe kein Problem mit einem Mann der die Alltäglichkeiten in seinem Leben im Griff hat. Eine Frau sucht nicht grundsätzlich das Kind im Mann das sie bemuttern kann, sondern einen gleichwertigen Partner!

Wünsche allen starken Frauen ein ebensolches neues Jahr !

Gruss lilac

01.01.2003 00:47 • #14


S
[quote author=lilac]

Besonders liebe ich den Satz: Du schaffst alles! ...
ganz genau, da könnt ich jedes Mal kotzen

Warum sagt man mir das? Dass ich gar nicht erst auf die
Idee komme mich schwach zu fühlen und mich anlehnen zu
wollen?
wahrscheinlich, ich weiß allerdings auch nicht

Diese Stärke die aus einer Notwendigkeit heraus resultiert
weil in einem bestimmten Moment kein Mensch da war auf den
man sich hätte verlassen können, den man um Hilfe hätte
bitten können. Also schweigen, Augen zu und durch ... wenn
das einmal gelungen ist gelingt das auch ein weiteres Mal
Du hast ja so recht!

Manchmal hasse ich es stark zu sein, aber wisst ihr was,
trotz all der Probleme die sich dadurch ergeben bin ich
lieber stark als schwach.
stimmt!

Mann erkennt dass eine starke Frau auch mal schwach sein
will ... und bietet dann entweder wunderbar logische
Lösungen für alle ihre Probleme an, um kurz darauf
beleidigt
...
;) ja, sowas in der Art kenne ich

@Olympon
Ich habe kein Problem mit einem Mann der die
Alltäglichkeiten in seinem Leben im Griff hat. Eine Frau
sucht nicht grundsätzlich das Kind im Mann das sie
bemuttern kann, sondern einen gleichwertigen Partner!
eben! Ich mag ja in meiner Freizeit nicht unbedingt für einen Mann die Socken waschen, sondern lieber mit ihm zusammen sein

Wünsche allen starken Frauen ein ebensolches neues Jahr
!
danke! Wünsch ich euch allen hier auch!

Sonnenstrahl

01.01.2003 10:23 • #15


A


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