Stimmungsschwankungen normal?

N
Hallo,

ich bin jetzt seit 2,5 Monaten von meinem Freund getrennt (er hat Schluss gemacht). Die erste Zeit habe ich nur gelitten und getrauert, war extrem niedergeschlagen inkl. heftiger körperlicher Symptome (Übelkeit, Appetitlosigkeit, Durchfall, Schlaflosigkeit). Zwischendurch gab es höchstens kurz mal Momente, in denen der Schmerz nicht so stark war, es fühlte sich wie eine Erschöpfungspause an.

Seit Anfang des Jahres ging es mir zunehmend besser, ich war zeitweise sogar wieder richtig gut drauf. Habe gedacht, ich sei über den Berg. Aber seit ca. 1 Woche habe ich so abartige Stimmungsschwankungen, dass es mir Angst macht. Wenn es zwischen Traurigkeit und normaler Stimmung wechseln würde, wäre es ja in Ordnung. Aber ich bin zwischendurch geradezu euphorisch gut gelaunt und verhalte mich sozial mindestens grenzwertig (z.B. sehr impulsiv oder distanzlos - das wird mir aber erst im Nachhinein bewusst). Und dann wieder so traurig und niedergeschlagen, dass ich manchmal das Gefühl habe, den Schmerz keine Sekunde länger aushalten zu können. Diese Schwankungen können tageweise, aber auch innerhalb von Stunden auftreten.

Habt ihr das auch? Ist das normal? Ich mache mir langsam echt Sorgen. Ich habe früher schon mal unter extremen Stimmungsschwankungen gelitten und auch Medikamente dagegen bekommen, das ist jetzt aber schon 14 Jahre her. Die Diagnose, die damals gestellt wurde, ist nach ein paar Jahren wieder fallen gelassen worden (jedenfalls tauchte sie in den Arztbriefen nicht mehr auf).

Ich habe Angst, dass etwas mit mir nicht stimmt. Also abgesehen von meiner ohnehin vorhandenen Angststörung. Mir geistert jetzt auch ständig im Kopf herum, was er in einem der letzten Telefongespräche zu mir sagte:Ich bin mir nicht sicher, ob du nicht auch noch was anderes hast.

Mir ist natürlich klar, dass ihr keine Ferndiagnose stellen könnt, aber kennt ihr solche Stimmungsschwankungen auch? Ist das typisch für Liebeskummer?

LG
NMT

18.01.2012 23:45 • #1


A
bin seit fast 5 monaten getrennt
denke völlig normal leider dauert es halt (((((((((((

18.01.2012 23:54 • #2


A


Stimmungsschwankungen normal?

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H
Hallo NoMilkToday,

ich hatte noch nie irgendeine depressive Erkrankung, aber ich habe großen Liebeskummer.
Mein Freund hat mich auch, nach 16 Jahren, verlassen. Die Tage und Wochen danach habe ich wahnsinnig gelitten, doch jetzt fange ich langsam an mich zu regenerieren..
Am Montag z.B. ging es mir super, ich war den ganzen Tag gut drauf und habe sogar des öfteren gelacht .....
Aber Dienstag war wieder alles anders, nichts konnte mich aufheitern. Nicht mein Sport, nicht meine Freunde und leider auch nicht meine Tochter...
Also, mir geht es ähnlich wie dir-Himmelhochjauchzend und dann wieder zu Tode betrübt. Ich kann das gut nachvollziehen.
Ich denke, dass dies zur Trauerbewältigung dazu gehört.
Du solltest aber trotzdem ein wenig auf deinen Körper hören, wenn du denkst, dass alles zu abgefahren bei dir abläuft solltest du nach einer gewissen Zeit eine ärztliche Meinung einholen.
Ich wünsche dir alles Gute und immer Kopf hoch!

Allet wird jut

19.01.2012 00:02 • #3


M
Ich würde sagen das ist normal. Bin nun seit fast 4 Monaten getrennt und habe auch immer meine Phasen... mal bin ich gut drauf und fühle mich einigermaßen ok, dann aber habe ich quasi richtige Zusammenbrüche. Ist zwar bei mir nicht so, dass es täglich oder sogar mehrmals am Tag ändert, aber alle paar Tage. Jedoch euphorisch oder übermäßig gut drauf war ich bis jetzt noch nie.

Wir schaffen das! Heißt es nicht aus jeder Krise geht man gestärkt vor?!

19.01.2012 00:09 • #4


A
ja - es könnte normal sein!
wenn du selber unsicher bist - hole notfalls einen arzt zu rate!
manische-depressive verhalten sich ähnlich,
das soll jetzt keine diagnose sein
nur ein hinweis - wenns dir selbst merkwürdig vorkommt
lieber zum arzt!

liebesschmerz ist auch mit höhen und tiefen verbunden
du schreibst von distanzlosigkeit ?
diese gehört nach meiner erfahrung nicht unbedingt in den liebeskummer-trennungsschmerzbereich
aber jeder verarbeitet es ja anders!

19.01.2012 00:10 • #5


M
hello again liebe nmt

mir geht es leider auch ähnlich, nur vielleicht nicht so euphorisch - das war eher am anfang, als die ersten lichtblicke auftauchten, da war ich dann immer sooo erleichtert, dass es mir mal wieder bischen besser geht, dass ich schnell in eine euphorie abdriftete, die dann meist gleich wieder von einer neuen und umso heftigeren schmerz-welle abgelöst wurde.
inzwischen - bei mir ist es ja ungefähr genauso lange her wie bei dir - habe ich schon das gefühl, dass ich wieder ein bischen stabiler bin, auch wieder mehr machen kann (zb. das chaos langsam wieder aufzuarbeiten, das durch die erste schockstarre entstanden ist) und mich auch auf bzw. über dinge wieder freuen kann....
aber dann wieder holt mich so dermaßen die traurigkeit und der schmerz ein, das erschreckt mich auch ziemlich, ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass es nach fast 3 monaten immer noch so schlimm sein könnte...
die letzten tage ist es wieder ganz furchtbar bei mir - mit durchweinten nächten usw...
es gab ja auch kein richtiges ende bei mir - er ist von heute auf morgen einfach weggebrochen... für mich immer noch unbegreiflich
und heute habe ich über ein blödes netzwerk gesehen, dass er sein leben offensichtlich ganz gut ohne mich geniesst

ich wüsste so gerne wie ich ihn endlich loslassen kann
ich weiss dass es darum geht, etwas in mir wiederzufinden, etwas das ich verloren habe...
aber ich fühle nur diesen unglaublichen schmerz dass ich IHN verloren habe, und diese verletzung, dass er unsere liebe verraten und weggeworfen hat

wie alena sagt, wenn es extreme formen annimmt mit der euphorie, würde ich auch einen arzt oder therapeuten fragen
therapeutische unterstützung ist sowieso gut in so einer extremsituation, ich habe zum glück jetzt jemanden für mich gefunden, wo ich mich gut aufgehoben fühle

ich drück dich jetzt mal und fühle mit dir
es wird scho' wer'n...!

19.01.2012 00:38 • #6


N
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten - jetzt bin ich etwas beruhigt. Nächste Woche bin ich sowieso beim Arzt, da werde ich mir eine ärztliche Meinung dazu einholen.

@miss u: Ach Mensch, du Arme . Danke fürs Drücken und deine Anteilnahme .

Jetzt bin ich jedenfalls einfach nur müde .

LG
NMT

19.01.2012 00:48 • #7


N
Hi NMT,

ich glaube Stimmungsschwankungen, auch im schnellen Wechsel sind nicht so ungewöhnlich bei Liebeskummer... Auch wenn es jetzt 2,5 Monate sind, so ist es doch noch kein so langer Zeitraum, dass man sich wundern muss, wenn einen die Trauer und der Schmerz doch mal wieder einholt. Gleichzeitig, ist man aber auch schon aus der totalen Schockstarre und der grenzenlosen Traurigkeit raus, hat sich an einen Alltag ohne den fehlenden Partner gewöhnt und ist dabei sich einzugewöhnen in dieses neue Leben. Ein wenig euphorisch kann man sich da zumindest zwischendurch schon mal fühlen. Vielleicht nimmst du dieses Gefühl ja nach all dem traurig sein auch einfach besonders stark wahr, als Kontrast zur vorherigen Stimmungslage?

Wenn du aber wirklich das Gefühl hast, dass da etwas nicht passt würde ich mit meinem Arzt darüber sprechen. Du hast ja genau wie ich da schon einige Erfahrung mit wegen deiner Angststörung.
Und mach dir nicht zu viele Gedanken, dass da gleich eine neue Diagnose und damit einhergehend neue Medikamente kommen!

Ich drück dich
Nana

19.01.2012 00:58 • #8


N
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure aufmunternden Worte! Heute fühle ich mich wieder halbwegs normal, zum Glück. Vielleicht hatte ich nur ausgeprägtes PMS mit Ausschlägen in beide Richtungen. Ich hab mich so gestört gefühlt, dass ich total depressive Gedanken à la ich sollte lieber den Rest meines Lebens alleine bleiben, das hält sowieso niemand auf die Dauer mit mir aus hatte. Ich hab es ja nicht mal selber mit mir ausgehalten.

@nana: Danke. Ich habe gelesen, dass es dir im Moment nicht so toll geht . Ich würde mir für die Semesterferien auf jeden Fall ein Programm überlegen, und wenn es ein Praktikum ist. Mir hilft es sehr, arbeiten zu gehen.

Zitat:
hat sich an einen Alltag ohne den fehlenden Partner gewöhnt


Merkst du den Widerspruch? Ach ja *seufz*, es dauert wohl noch lange, bis uns der Partner nicht mehr fehlt. Ich habe letztens einen Filmbeitrag über Liebeskummer gesehen, in dem es hieß, eine Frau bräuchte nach einer 6jährigen Beziehung 3 Jahre, um über die Trennung hinweg zu kommen, ein Mann 18 Monate. Ja spinnen die denn? 3 Jahre? Das Komische ist, dass ich mittlerweile denke, dass die Trennung richtig war. Ich bin zeitweise richtig erleichtert, dass der ständige Streit nun ein Ende hat. Und doch komme ich mit diesem Verrat und Vertrauensbruch nicht zurecht. Er hat das einfach ohne mich alleine beschlossen und mich vor vollendete Tatsachen gestellt. Das ist nicht fair!

LG
NMT

19.01.2012 20:15 • #9


W
Ich bin auch für normal. Ich hatte dermaßen Schwankungen allerdings in den ersten 2 Monaten nach der Trennung. Danach war die Supereuphorie weg, der Rest blieb.

19.01.2012 22:28 • #10


sos
hallo nmt,

schwankungen, auch extrem, finde ich völlig nomal. das kenne ich nur zu genüge. aber was ist schon normal? du kennst dich selbst am besten, wenns dir selbst komisch vorkommt, dann ist ärztlicher rat sicher nicht schlecht.

und mit der trauerphase, da kann ich denen im fernsehen leider nur recht geben. ich habe eine 5jährige beziehung erst nach 4 jahren richtig verdaut. ich war kein trauerkloss und hatte dabei auch eine beziehung. aber zwischendurch kam immer wieder mal die trauer + melancholie + sentimentalität. wegen ihm. ziemlich ätzend. aber so wars leider.

und mein jetziger ex hat mich genauso verlassen, wie der damals. und wie der deinige. kurz und schmerzlos. ohne ansage. mich muss man scheinbar so verlassen, anders kriegen sie es nicht hin.

und auch ich bin zu dem gedanken vorgedrungen, dass es vielleicht sogar besser so ist. der ständige ärger hat ein ende. wow! zeitweise gefällt mir das leben sogar wieder ein bisschen....

tja, und jetzt kommts: war alles nicht so gemeint, er liebt mich so, er spinnt halt manchmal (stimmt ja - aber nicht über wochen?!), und alles wieder gut.

also hier - aus anderen gründen - auch absolute achterbahnfahrt. so ein elend.

ich kann nämlich nicht so einfach zurück. dafür hats mir zu stark den boden unter den füßen weggezogen. da gibts kein: war nicht so gemeint....

mich schmerzt nämlich auch am allermeisten, wie straight er das durchgezogen hat, was er sich da alleine so überlegt hat ...

ach, wenn mans bloß wüßte ....

lg sos

@miss u

jeder tag wird besser. ich glaub daran. das wird bei dir auch. ich glaub ja nicht an horoskope. aber das jahreshoroskop von der vogue für mich war der hammer. original meine letzte zeit (trennung, streß, auch warum, etc.)

und da steht drin, dass ich den menschen wiederfinden werde, dem ich am meisten vertrauen kann: MICH.

und DAS solls mir dann wert gewesen sein ...

wünsch ich uns allen ...

lg sos

22.01.2012 20:21 • #11


A


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