Streit wegen der Ex-Ist unsere Beziehung auch am Ende?

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Liebe Forum Mitglieder,

erst einmal großes Lob, dass man hier wirklich ernst genommen wird und ihr immer mit so viel guten Ratschlägen zu Seite steht.
Ich habe hier seit Längerem mitgelesen und mich heute endlich getraut, mich selbst anzumelden. Ob Ratschläge oder einfach nur ein virtuelles Drücken - ich sitze weinend vor dem Computer und brauche Kraft und Menschen, die mir zuhören.

Ich bin seit 4 Jahren mit einem wunderbaren Menschen zusammen (ich 28, er 35). Unser Zusammenkommen war keine einfache Sache. Er hatte eine langjährige Beziehung (fast 13 Jahre) und mit ihr ein Kind. Ich möchte nicht lügen - ich bin naiv in diese Beziehung gestartet und dachte: Hach, wie schön, ich kann Stiefmami sein und wieder Lachen in die Familie bringen bla bla bla. Aufgewacht bin ich sehr schnell. Ich merkte, so tickt das Leben nicht für mich. Sie war überall. Ständig um unsere (ihre alte) Wohnung herum. Verständlich. Sie ließ uns nicht in Ruhe. Auch verständlich. Hätte ich genauso gemacht.

So war unser Start unserer Beziehung nicht die eines jungen Paares - nein, unsere Beziehung bestand aus Sorgen teilen, sich unterstützen, für sich da sein in schlechten Tagen, denn Gute gab es kaum. Bis ich merkte, dass ich ausgenutzt werde. Er schob an jedem besagten Wochenende die Mutti Aufgabe auf mich. Gut - vielleicht habe ich sie auch oft gekrallt, weil ich es nicht sehen kann, wenn man Kinder sich selbst überlässt, wohlgemerkt am Vater-Sohn-Tag! Also habe ich Kreide gekauft, ihn verpflegt mit Mittagessen, eingekauft, Autos gespielt wie eine Wilde, stundenlang mit Überraschungseierspielzeug durch die Gegend geflogen und den Quatschkopf gemacht. Er hat mich sehr gern gehabt. (Ich muss anmerken, dass ich Mutter, wie Vater ziemlich unbeholfen und für unfähig befinde, ein Kind großzuziehen, das hat allerdings andere Gründe, die zu weit führen)

Irgendwann wurde mir alles zuviel. Nur noch die Sorgen meines Mannes, kaum ein Wochenende Zeit für uns, unter der Woche sah man sich kaum wegen der Arbeit und zusätzlich Monate später noch die Anschuldigungen der Schwiegerfamilie, ich treibe einen Keil zwischen Vater und Kind, weil ich seelisch nicht mehr konnte. Ich möchte nicht bestreiten, dass er alles für mich getan hat, um mich glücklich zu sehen. Er ist ein wunderbarer Mensch. Er machte mir nach nur 3 Monaten den süßesten Heiratsantrag der Welt. Ich sagte ja, aber ich konnte nicht mehr. Ich sah plötzlich auf mein Leben von oben herab und erkannte, wie sehr sich mein unabhängiges Leben, mein karriere-startendes Leben, in eine Patchworkkrise entwickelt hat. Ich sage Krise, da die Ex Frau es mitunter nicht unterlassen konnte, ständig anzurufen, MEINEM MANN Bikini Fotos zu schicken und mit ekelhaftesten Methoden versuchte, ihn zurückzugewinnen. Er wurde so sauer, dass er ihr den Telefonkontakt untersagte. Sie hörte nicht auf. Rief weiter an. Er änderte seine Nummer. Fortan war nur noch der Emailverkehr zu Absprachen des Umgangs des Kindes gestattet. (ironischerweise kommen Emails auf dem Smartphone genauso schnell wie SMS an - ihr könnt euch das Drama vorstellen.) Man erkennt unschwer, dass eine Frau, die 13 Jahre lang nie geheiratet wurde, das Kind nur gezeugt wurde, um die Beziehung zu retten, unheimlich verletzt sein muss, wenn der Partner nun nach kurzer Zeit entscheidet: Mit dieser (neuen) Frau will ich alt werden. Mit der alten wollte ich das nie. Verstehe ich alles. Haken dran.

Doch ich sagte ihm, ich möchte wieder in meine Heimat. Ich bin völlig am Ende. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Ich würde verstehen, wenn er hier (knapp 500km von meinem alten Umfeld) nicht weg möchte. Es sei ok. Schwer, aber ok. Doch er zog mit mir. Begann mit mir ein neues Leben. Wir waren süchtig nacheinander. Eine solch innige Liebe hat keiner von uns je gespürt.

Jetzt kann ich mich kürzer fassen:

Mit der Umgangsvereinbarung wurde es zunehmend schwerer, als sie neu heiratete - natürlich vor uns Kann ich auch verstehen. Alles gut.
Sie zerrte meinen Mann vors Gericht und bis heute! flattern Gerichtsschreiben herein. Zudem ihre unzähligen Briefe, völlig belanglos, einfach um in unsrem Leben präsent zu sein. Auch ok. Verstehe ich. Ich hätte mir das gleiche Lebensziel nach so einem Verlust gesetzt. Sie entfremdet das Kind komplett, verweigert Kontakt und zeigt ihn an, dass er sich nicht um das Kind kümmere! Leute?! Jetzt hört mein Verständnis auf.

Tralala, Jahre später...wir stehen an demselben Punkt! Sie tyrannisiert uns immer noch. Ich gebe zu, ich komme damit nicht mehr klar. Ich sage seit Jahren: Schaltet doch bitte eine Vermittlungsperson ein, so kann der Umgang geregelt werden. Aber wisst ihr was? Ich bin immer die Dumme. Wenn ich sage: Mensch, ich verstehe sie schon. Sie ist verletzt - dann bin ich angeblich nur auf ihrer Seite. Wenn ich sage: Hey, hör auf mit dem Rosenkrieg, ihr macht das Kind kaputt - dann bin ich eine kinderlose Frau, die keine Ahnung hat (und das schmerzt so sehr, da ich einen großen Kinderwunsch habe und alles für meine KInder geben würde) und wenn ich sage: Lass doch erstmal alles, je mehr du sie provozierst, desto mehr baut sie dich als Feindbild dem Kind auf. Warte ein bisschen, gehe später auf das Kind zu, wenn er älter ist - bin ich diejenige, die einen Keil zwischen die beiden treibt.

Erwartet wird von mir: Ja Schatz, los, lass uns noch die nächsten Jahre kämpfen. Ach komm' pfeif auf unsere Hochzeit, die du mir seit 4 Jahren versprochen hast, pfft. Ich gebe mein Leben komplett nur für euren MIst, den ihr damals verzapft habt. Yay! Und nein Schatz, ich verstehe, dass du mir erst wieder Kraft und Liebe geben kannst, wenn du merkst, dass ich dich in jeder idiotischen Zankerei unterstütze.

Wieder ein Jahr später: Toll! Jetzt eröffnet er mir, weißt du was? Ich hole das Kind zu mir. Wenn du damit nicht klar kommst - geh! Ich verstehe es und halte dich nicht auf. Warte...WHAT?! So langsam wird er krank im Kopf um diesen Krieg. Klar, die Kindesmutter ist echt nicht helle, das Kind wird nicht gefördert und verblödet. Aber sie liebt ihn und behandelt ihn gut. Sorry, für mich klingt das Kind der Mutter wegnehmen, die einfach nur doof ist und nicht misshandelnd, unsinnig und einschneidend für das mittlerweile 7-jährige Kind, das wohlgemerkt, seinen Stiefvater mittlerweile als Papa ansieht. Auch verständlich - der Mann zieht das Kind groß. Jeden Tag. Wir sind nicht alle 2 Wochen da. Wie auch. Bei so einer Entfernung.

Leute, wir streiten uns nur noch und das seit Jahren. Immer geht es um das leidige Thema. Wenn er getrunken hat, wird er beleidigend und respektlos. Mir. Mir gegenüber! Ich war nicht immer einfach und JA auch ich hatte meine Momente, in denen ich das Kind so leid war, dass ich es mir weggewünscht habe.

Wir haben uns Dinge an den Kopf geknallt à la: Soll ich Dir zeigen, wie man ein Kond. benutzt, wenn man eine Person nicht liebt bis zu du bist der Innbegriff einer bösartigen Stiefmutter und willst nur das Schlechteste. Hä? Mensch komm mal klar, nicht ICH brauche den Psychologen, sondern er! Nicht ICH mache das Thema zum Mittelpunkt unseres Lebens: DU MACHST ES! Ja ich weiß, Anschuldigungen. Nicht sehr klug. Schande über mich.

Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass ich die Starke sein muss, wenn ich mit diesem Mann alt werden möchte. In Momenten der Freude sind wir so zärtlich. Alles stimmt. Wir sind ein Team. Unser S. ist bombastisch. Wir lachen über den gleichen Mist und teilen Hobbies. Wir möchten beide eine richtige Familie. Möchten auswandern, wenn wir älter sind. Wenn er mir tief in die Augen schaut, weiß ich, dass ich die Liebe seines Lebens bin.

Und dann kommt das Thema wieder auf den Tisch. Sei es durch Briefe oder aktuelle Anlässe. Ich bin es Leid. Und er versteht das nicht. Er meinte, ich müsse alles Schucken.

Bitte sagt mir nicht, ich sollte rennen so schnell ich kann. Ich liebe diesen Mann und er mich. Paartherapie kommt für ihn nicht in Frage. Männer halt. Wie schaffe ich es, wieder zu lachen? Wieder meine strahlenden Augen zurückzuerlangen? Diese Krieg scheint nie zu enden. Ich will nicht gehen. Aber ich merke, wie ich körperlich langsam daran zerbreche. Ich bin nicht mehr leistungsfähig. Und ich stoße innerlich dieses Kind immer mehr ab. Kindisch. Ich weiß. Die Gedanken sind frei. Ich sags ja nicht oder lasse es das Kind spüren. Nur er weiß es, weil er wissen soll, was sein Krieg aus unserer Beziehung macht.

Ich weiß nicht, was ich von euch hören will. Vielleicht, dass es sich lohnt, stark zu bleiben? Das ich mich für ihn entschieden habe und ihn stützen muss? Dass ich eine Therapie machen soll, um mich emotional von solchen Themen nicht mehr verunsichern zu lassen?
Was ich nicht hören will, ist von Menschen, die NIE in derartigen Situationen mit Kindern aus erster Beziehung waren, moralische Idiotensprüche wie: du wusstest auf was du dich einlässt, du musst dich unterordnen, liebe das Kind und ignoriere die Ex...blabla. Lasst stecken. Erzählt's der Wand. Das hatte ich zu oft. Bekannte, Verwandte, die meinen sie müssten über mein Leben klugscheissern. Deswegen wende ich mich an Euch und hoffe, es gibt ein paar Menschen, die mich verstehen und mir Kraft geben.

Oh Mist, entschuldigt die Länge. Ich verstehs vollkommen, wenn es keiner liest. Würd ich auch nicht. Aber wisst ihr was? Wenigstens weine ich nicht mehr und etwas Zeit ist vergangen...

Danke fürs Zuhören.
die kleine Maya

19.08.2015 13:02 • #1


VictoriaSiempre
Hallo Maya,

ich denke, dass Problem ist nicht die Ex (von der ich mühelos glaube, dass sie sehr schwierig ist!), sondern es ist Dein Partner. So wie Du ihn beschreibst, sehe ich einen Mann, der sich nicht besonderst straight und verantwortungsvoll verhält.

Er überlässt Dir die Sorge um das Kind an seinem Papawochenend, weist die Ex nicht nachhaltig in ihre Schranken und er zieht ohne Not Hunderte von Kilometern von seinem Kind weg, wodurch regelmäßiger Kontakt entfällt bzw. erschwert wird. Und wenn ihm in den Kopp kommt, den Sohn ganz zu sich zu holen, dann kannst Du es fressen oder sterben...

Und auch wenn es süß gewesen sein mag: Besonders erwachsen finde ich es nicht, nach 3 Monaten einen Heiratsantrag zu machen. Naja gut - eine Hochzeit hat ja nun auch noch nicht stattgefunden.

Wenn er Interesse an seinem Kind hat und daran, eine saubere Lösung mit der Kindsmutter zu finden, dann sollte er einen Anwalt und das Jugendamt einschalten. Zahlt er regelmäßig Unterhalt, ist das Umgangsrecht geregelt? Wozu gibt es ständig noch Gerichtsverfahren bzw. -schreiben?

Dass Du die Beine in die Hand nehmen solltest, willst Du nicht hören. Okay, dann versuche ich es in einer abgeschwächten Version: Zieh Dich aus seinem Krieg mit der Ex raus. Such Dir möglichst eine eigene Wohnung und konzentriere Dich auf Dein Leben und die von Dir gewünschte Karriere. Lass ihn seinen Kram alleine regeln - und wenn er tatsächlich seinen Sohn zugesprochen bekommen sollte, sei Papas Freundin und nicht die Ersatzmutter!

Und nur noch mal so als Hinweis, weil es ein paarmal in Bezug auf die Ex durchschimmerte: Es ist nicht für jede Frau das erstrebenswerteste Ziel, geheiratet zu werden. So ein Trauschein sagt nix, aber auch gar nix über Glück oder Unglück in einer Beziehung aus, nix über die ganz, ganz große Liebe, nix über Verlässlichkeit. Davon kannst Du in diesem Forum massenhaft lesen!

Ich wünsche Dir alles Gute!

19.08.2015 13:37 • #2


A


Streit wegen der Ex-Ist unsere Beziehung auch am Ende?

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Magisch
Hallo Maya...

habe gerade wenig Zeit, aber möchte dir kurz antworten. Ich würde an deiner Stelle zum Angriff übergehen, d. h. Kontakt mit der Kindesmutter aufnehmen, mit dem Ziel Frauengespräche zu führen und vorsichtig abzuklären, wo denn tatsächlich ihre Probleme mit Euch/ Dir liegen. Kaffee trinken gehen etc... Ich würde mich um einen freundlichen/ freundschaftlichen Umgang mit ihr bemühen. Erst wenn du sie für dich einnehmen kannst, wird Ruhe in euer Leben einkehren. Sicherlich wäre es auch im Interesse des Kindes des Kleinen.

Alles Gute

19.08.2015 13:51 • #3


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Ich danke dir für deine offenen Worte.

Ich gebe Dir in vielen Dingen recht. Er verhält sich nicht wirklich verantwortungsvoll - ich gebe mir aber auch sehr oft genau daran die Schuld. Er wollte mich nicht verlieren. Er war verliebt. Ob das jetzt ein Grund ist, sein Kind zu verlassen, möchte ich nicht beurteilen. Diese Entscheidung musste er für sich selber tragen. Es war nie der liebende Vater - und sie nicht die liebende Mutter. Sie haben ein Kind gezeugt und gemerkt, dass es keine Beziehung kitten kann.

Es gibt nun auch keine wirklichen Papawochenenden mehr. Die finden alle 2 Monate mal 8 Stunden statt. Ich fahre nicht mehr mit. Weil ich möchte, dass er lernt, Vater zu sein. Er kann es mittlerweile auch. Er hat eingesehen, dass er sehr jung war und erst durch mich erfahren hat, was Familie wirklich bedeutet (zumindest für mich und ihn, du hast Recht, meine Mama sagt auch immer, es gibt Tolleres als geheiratet zu werden, obwohl sie und mein Vater immernoch glücklich sind )

Er bezahlt regelmäßig Unterhalt, wir sind gut siutiert und haben damit keine Probleme. Schadet uns auch nicht sprich, es belastet die Beziehung nicht. Eine Umgangsregel existiert nicht. Die Mutter forderte alle 2 Wochen von Fr-So, dann die kompletten Ferien und Feiertage, was schlicht unmöglich ist in unserer Lage. Wir haben eine kleine 2 Zimmerwohnung, weil wir derzeit einen Kredit abbezahlen und nichts davon halten uns in Schulden zu schmeißen, außerdem wohnen wir 500km weit weg. Wir bearbeiteten mit unserem Anwalt ihre Forderungen und gaben eine Regelung zurück, die wir für angemessen hielten, die sie abschmetterte. Das Ganze läuft ins Leere, so dass das Gericht nun einen Ersatzpapa anordnete, der allem nachkommt, falls mein Mann nicht kann.

Das bringt uns aber nicht weiter. Denn sie ist nicht überfordert. Sie liebt den Terror. Also werden wir uns jetzt an das Jugendamt wenden. Sie erzwingt Kontakt und gleichzeitig verwehrt sie es ihm. Dazu entfremdet und manipuliert sie das Kind so, dass das Kind schon offen gesagt hat, mein Mann bräuchte nicht mehr zu kommen.

Der Inhalt der ganzen Sache ist allerdings nicht der Streitpunkt. Klar, ist verzwickt und ne s... Situation. Nur, dass er mich nun plötzlich so vor die Wahl stellt, lässt mich zweifeln, ob ich auf ihn bauen kann, wenn wir mal eine Familie haben. Er hält sich nicht an Vereinbarungen.

Auszuziehen ist für uns keine Option. Wir leben seit Anfang an zusammen. 4 Jahre. Und seit 3 1/2 500km von seinen Eltern, Freunden, Ex und Kind. Wir haben hier einen neuen Freundeskreis, wir lieben unser Leben.

Wie soll ich ihn seinen Kram alleine machen lassen, wenn er mich dann anschuldigt, ich unterstütze ihn nicht? Wie soll ich mich raushalten, wenn er dann über meinen Kopf hinweg entscheidet und ich vielleicht irgendwann vor einem Scherbenhaufen stehe? Er akzeptiert, dass ich mich dem Kind mittlerweile nichts mehr anfangen kann und will. Stört ihn nicht mal. Aber raushalten darf ich mich auch nicht....dann stehe ich nicht auf seiner Seite.

So langsam sollte er mal einen Punkt machen. Ich erwarte, wenn er darüber nachdenkt, seinen Sohn zu sich zu holen, mit seiner Frau, mit der er seit 4 Jahren eine Wohnung und das leben teilt, mit der er eine Familie gründen will, das abzusprechen oder zumindest mich fragen, was ich davon halte und wie ich damit klar käme.

Er sagt: hat er doch jetzt. Ich weiß doch jetzt seinen Plan. Er versteht nicht, dass es mir nicht um den Inhalt, sondern die Art und Weise wie geht. Er....versteht...es..nicht. Soll ich ihm ein Bild malen?

19.08.2015 14:04 • #4


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Das geht leider nicht.

Sie würde ihn und mich lieber tot sehen, als ein Wort mit uns zu reden. Selbst bei der Kindesübergabe ist von ihr seit Jahren keine Spur mehr, wenn es denn mal zu Besuchen kommt.

Wir möchten die Regelung, dass wir regelmäßig (bzw. er) da ist, um mit ihm ein Wochenende zu verbringen zu vereinbarten Terminen und dass sie uns spontan, wenn es der Zufall will und wir sind dort, Kontakt ermöglicht.

Das reicht ihr nicht. Jetzt entzieht sie das Kind von ihm. Das zeigt mir deutlich, dass es hier nicht um das Kind geht oder eine Regelung, sondern um Hass, Eifersucht und Verletztsein.

Mit einer Kranken kann man nicht diskutieren. Hier hilft nur noch das Jugendamt.


Das löst allerdings nicht die Probleme mit meinem Mann. Denn, wenn der Krieg noch ein paar Monate so weitergeht, sterbe ich seelisch...langsam aber sicher.

19.08.2015 14:10 • #5


Kekselfe
Hallo kleine Maya

Ich freue mich, dass Du nicht mehr weinst...

Deine Geschichte ist wohl eine Zukunftsversion für mich.
Seit vier Monaten führe ich eine Beziehung mit einem Mann, der mich von der ersten Sekunde an umgehauen hat und das noch mitten im Trennungsschmerz. Er ist genau wie ich 40 Jahre als und hat eine 5jährige Tochter. Die Kleine ist überaus herzig.

An den Kinderwochenenden, auf die er sich wahnsinnig freut, wird getobt und gekuschelt und den Rest der Zeit, schiebt er mir die Kleine zu.
Natürlich macht mir das Spaß mit der Kleinen, aber ich wünsche mir in dieser Hinsicht mehr Teamwork.
Seine künftige Ex-Frau hat den anfänglichen Waffenstilstand beendet und findet das ich eine verantwortungslose Partyqueen bin, viel zu viel unternehme und ein total schlechtes Vorbild bin.

Mein Freund hält zwar in jeder Hinsicht zu mir, aber ich denke es hat ja auch gerade erst begonnen.

Von daher kann ich mir sicherlich noch kein Urteil erlauben, aber ich verstehe Dich total gut.
Du gibst alles und bekommst nur negative Energien zurück.
Ich verstehe, dass Du nicht mehr kannst und willst.

Ja, Therapie ist oft ein Ansatz, denn ich denke geredet und Deine Wünsche formuliert hast Du oft genug.
Aber vielleicht wäre es auch gut, wenn Du Dir mal mehr Zeit für Dich nimmst. Du bist sehr jung und hast viele persönliche Wünsche hinten angestellt. Eine Sache nur für Dich. Etwas das Du wirklich zu festgelegten Zeiten tun kannst. Deine eigene kleine Entspannungs-Insel. Muss ja nicht Yoga oder so sein, obwohl ich davon sehr viel halte.

Ich wünsche Dir weiter viel Kraft

19.08.2015 14:26 • #6


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Liebe Kekselfe,

es tut gut zu hören, dass man nicht alleine auf der Welt ist. Aber du hast wahnsinniges Glück. Dein Mann spielt mit offenen Karten. Er vergöttert die Kleine und könnte wahrscheinlich nicht ohne sie leben und zeigt es auch.

Wäre dies der Fall bei meinem Mann, würde ich nochmal stärker sein, selbst wenn ich immer wieder zusammenbreche. Aber ich bin mir seiner Gefühle bzgl des Kindes nicht bewusst. Mit dem Kind kann er nicht viel anfangen, er sagte mir auch nie, dass er es vermisst. Und nun. Völlig unvorhergesehen, möchte er das Kind der Mutter abnehmen. Das klingt für mich eher nach Rache als Vaterliebe.

Eine Beziehung zu verlieren aufgrund der Konstellation und Kinder aus früherer Beziehung verstehe ich. Aber sie zu riskieren für einen sinnlosen Machtkampf zwischen Kindesmutter und Kindesvater?

Leider darf ich nicht sagen, dass sie das Kind mit ihrem Verhalten völlig kaputt machen. Dann beginnt wieder der Streit. Denn ich schere mich ja eh nicht um das Kind. Ja hallo? Wie soll ich auch, wenn mir mein Mann in 4 Jahren nicht einmal das Gefühl gibt, dass das Kind ein Teil von ihm ist. Ich geh nicht einfach auf die Straße und entwickel Gefühle für Kinder, nur weil es Kinder sind.

Ich mache momentan viel Sport und kümmere mich um mich selbst. Ja, ich lass auch mal das Studium für 2 Tage liegen, wenn der Kummer zu viel wird. Ich möchte nur nicht mehr so weiter leben.

Habt ihr eine Idee, wie ich - wenn er heute Abend nach Hause kommt - reagieren soll? Ihm beteuern, dass ich immer für ihn da bin und das Kind aufnehme? Oder soll ich ihm sagen, dass ich es schlimm finde, das Kind einer Mutter wegzunehmen. Ich hätte Angst, er würde das gleiche mit mir tun?

Ach was rede ich. Beides habe ich schon gesagt. Er blockt total ab. Soll ich ruhig sein, bis ER auf mich zukommt? Was nie passieren wird..........

19.08.2015 14:44 • #7


VictoriaSiempre
Maya, Du wirst nicht weiterkommen mit Deiner Situation, solange Du nach ihm und seinem Verhalten schielst.

DU musst für Dich entscheiden, was Du kannst und was Du willst.

Möchtest Du ein im Grunde fremdes Kind aufziehen, rund um die Uhr um Dich haben? Möchtest Du eng mit einem Partner leben, der Dich in so wichtigen Aspekten seines Lebens nicht mit einbezieht? Klar kannst Du ewig so weitermachen und versuchen, seine Stimmung und seine Befindlichkeiten vorherzuahnen, um dann im vorauseilenden Gehorsam etwas zu sagen/wenig zu sagen/gar nichts zu sagen. Aber das wird Dich nicht glücklich und zufrieden machen.

DU musst Dir die Karten legen und ihm das ganz deutlich kommunizieren, anders wird es nicht gehen.

Und ja: Ich hatte bei Deinen Schilderungen auch den Eindruck, dass es ihm weniger um das Kind als vielmehr um einen Schlag gegen die Ex geht. Das wäre kein besonders sympathischer Zug von Deinem Partner..

19.08.2015 15:06 • #8


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Hm, du sagst, ob ich es möchte, ein scheinbar fremdes Kind großzuziehen.

Natürlich nicht. Anders wäre es, wenn es dem Kind wirklich schlecht gehen würde. Das tut es aber nicht.

Sind wir ehrlich, soweit wird es auch niemals kommen. Sie ist zwar beschränkt, aber ihm geht es gut. Er geht dort zur Schule, hat seine Freunde, Familie, mag seinen Stiefpapa - welches Gericht der Welt würde ihr das Kind abnehmen? Nur, weil sie durch die Trennung krank wurde und versucht hat ihn zu verletzen? Sicherlich nicht. Sie ist nicht schlimm für das Kind. Im Gegenteil. Ich befürchte mein Partner ist derjenige, der dem Kind momentan nicht gut tut.

Ich entschuldige sein Verhalten mir gegenüber immer wieder. Ich bin so sau dumm. Bei jedem Streit überschreitet er die Grenze, wo ich mir sage: So danke. Das wars. Jetzt kann ich glücklich gehen. Dann wache ich morgens auf und ich rede mir die Welt wieder schön. Er ist genauso. Er kann mich genauso wenig gehen lassen. Überlässt diese Entscheidung mir. Was ich davon halte? Waschlappen. Sich aus der Verantwortung stehlen, sich als Opfer darstellen. Genau wie er es mit dem Kind getan hat.

Verdammt, warum liebe ich diesen Menschen so sehr.....und nein, es ist keine emotionale Abhängigkeit. Ich liebe ihn. Von ganzem Herzen. Mit jedem Hirnschiss, den er hat.

Kann mir mal jemand eine runterhauen?

19.08.2015 15:35 • #9


Kekselfe
Wenn das helfen würde, wäre ich schon unterwegs...

Aber ich verstehe Dich zu gut und auch Deine Hoffnung, dass am Ende alles gut wird für Euch beide !

Immerhin ist er mit Dir weg gezogen. Ist doch ein großer Schritt gewesen. Vielleicht solltest Du Dich ein wenig mehr zurück ziehen..

20.08.2015 09:00 • #10


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