Sucht man sich immer dieselben leute aus?

P
hallo zusammen.

bin seit knapp 9 tagen wieder allein, allein und ziemlich im eimer und würde gerne meine geschichte hier loswerden...

die beziehung, die relativ von heute auf morgen zerbrach, war meine zweite ernsthafte, sage ich mal.

hatte vor 2 jahren meine erste große trennung (nach sechs jahren) überlebt, mit viel tränen, geschrei, wahnsinn und dem üblichen sich-selbst-wieder-rausarbeiten.
hatte auch endlich wieder ne positive attitüde gegenüber dem leben, und allein mti mir selbst glücklich, als ich dann vor knapp einem jahr IHN traf.
freund nummer 2.

und am anfang war ich sehr froh, weil er sehr anders war als mein exexfreund.
sehr offen, sehr liebevoll, nicht so eigenbrödlerisch - und das wichtigste war, ich hatte im gegensatz zu vorher endlich das gefühl, das ist jemand, der wirklich an mir interessiert ist, jemand, der mich wirklich mag,
ich ließ mir zeit, bis ich ihm vertrauen konnte und alles. und dann war es eine weile sehr schön.

letzten mittwoch hat er dann ganz klassisch schluss gemacht. sagte am tag davor noch, wie viel ich ihm bedeuten würde, wie glücklich er mit mir ist, was für ein toller mensch ich bin, dass er mich lieben würde.
rhabarber, rhabarber.
am nächsten tag wollte er dann schon ne beziehungspause.
und fünf minuten später wollte er dann lieber für ne weile wieder single sein zitat ende.

ich hab ihn ugf 2 stunden lang angeschrien und zusammengefaltet und schließlich vor die tür gesetzt.
ihn sofort überall geblockt und gelöscht und seitdem nicht mehr mit ihm geredet.

und mir wurde mit entsetzten klar, er war meinem exex fürchterlich ähnlich, wenn man es mal mit dem objektiven auge besah.

auch wenn ich am anfang das gefühl hatte, er sei ganz anders, war er es gar nicht.
schon wieder war ich an jemanden geraten, der eigentlich gar nicht wirklich mit mir zusammen sein wollte. (von den ganz alltäglichen gruseligen parallelen, die mir währenddessen schon aufgefallen waren, über die ich aber wieder hinweggesehen hatte, mal ganz abgesehen.)

ich bin grad zwar sehr traurig, dass es vorbei ist, auch wenn ich irgendwie akzeptieren kann, dass es einfach nicht gepasst hat. (hatte selber schon über schlussmachen nachgedacht, dann aber beschlossen, nicht gleich bei der ersten schwierigkeit das handtuch zu werfen - tja, angeschmiert.)

was mich viel mehr entsetzt: ich bin anscheinend unfähig, mein muster zu durchbrechen. und gerate dann wieder an leute, die mir immer denselben mist erzählen von wegen
Du gibst so viel Liebe, das kann ich dir nie und nimmer zurückgeben
ich will keine Verantwortung für diese Beziehung übernehmen müssen
Es liegt nicht an DIr, es liegt an mir
und bla, bla, bla, bla, bla.

die es in der beziehung genießen, wie ich sie liebe, und die mir dann, weil sie bindungspanik und probleme und was weiß ich haben, wieder mitten in die fresse reinballern.

ich habe gerade wirklich angst, dass ich unfähig bin, jemals jemanden zu finden, dem ich es mal wert bin, zu bleiben. dem meine liebe auch mal was wert ist, und der sie nicht wegwirft, sobald es mal nicht alles eitel sonnenschein ist...

für ein paar aufmunternde worte, euren rat und eure erfahrungen wäre ich gerade mehr als dankbar. 3

17.08.2012 14:26 • #1


M
hallo plemplem (cooler name!)
jepp...das kommt mir sehr bekannt vor!
mir gehts da sehr ähnlich...bei mir sind es aber mittlerweile 3 ex partner bei denen ich im nachhinein sehr viele parallelen sehe!
alle meine letzten 3 beziehungen waren gekennzeichnet durch einen holperigen start (einmal, weil ex auf einmal gefühle für meine vorgängerin wiederentdeckte, der nächste war ebenso noch nicht über ex hinweg, hat mich sogar mit ihr betrogen, und nummer 3 hatte vor mir eine liebesaffäre mit bester freundin,die das aber beendete, weil sie nicht genug gefühle für mehr hatte)...so fing das jedes mla schon ziemlich schwierig an mit wenig spielraum für vertrauen!
auch während dieser beziehungen gab es die typischen nähe und distanz probleme, wobei ich immer der part war, der mehr zweisamkeit wollte und der andere mehr freiheit und selbstbestimmtheit.
letztlich habe ich jede dieser beziehungen zwar selber beendet, weil es nachher nicht mehr ging (zu wenig vertrauen, eifersucht,etc) habe aber immer so gelitten, als hätte man mich verlassen und fühle mich auch mehr als verlassene...alle 3 stimmten der trennung sofort zu und begründeten es alle mit nicht ausreichende gefühle....seit ich nach trennung nummer 3 eine gesprächstherapie mache, habe ich die muster erkannt!
ich weiß jetzt zumindest, wo mein problem liegt...es hat quasi 3 mal den gleichen typ mensch gebraucht und die gleiche art beziehung bis ich verstanden habe, was eigentlich dahinter steckt!
von daher kann ich nur sagen, es ist nicht selten, dass man sich mehr oder weniger unbewusst immer den gleichen typ mensch raussucht, mit dem man die immer wiederkehrenden muster oder konflikte durchmacht!
interessant wird es erst,wenn man das erkennt und die ursachen dafür findet!

17.08.2012 14:45 • #2


A


Sucht man sich immer dieselben leute aus?

x 3


P
hi maggy.
erstmal danke für deine antwort. es tut irgendwie gut zu lesen, dass man nicht allein ist.

ich glaube, die gründe für mein beuteraster sind mir ziemlich bekannt - habe nach trennung nummer 1 erstmal lange ne therapie gemacht. da lernt man ja einiges.

aber jetzt merke ich, dass dieses wissen, oder nur dieses wissen allein, nicht viel nutzt, wenn man es ja nich anwenden kann.
ich dachte ja, ich hätte mir diesmal einen menschen ausgesucht, der anders ist. und zum teil war er es sicher auch. aber in wesentlichen punkten halt nicht...
und entweder liegt es daran, dass das unterbewußt abläuft, und ich mir deshalb jemanden aussuche, der im grunde nur die distanz haben will - und dann bin ich gearscht, denn gegen sein unterbewußtsein kann man ja nichts machen. das macht ja sowieso was es will.
oder ich bin einfach zu blöd.
oder beides.



und die einzige konsequenz daraus wär ja, allein zu bleiben.
denn wenn man allein ist, kann einen ja auch keiner verletzen.
aber allein bleiben will ich auf dauer auch nicht.
tolles dilemma.

17.08.2012 17:24 • #3


M
Hallo PlemPlem,

ich glaube wir haben alle so einen schwachsinns Stereotypen auf den wir stehen, bei mir gab es zwar erst eine wirkliche Freundin/Frau allerdings fällt sie halt genau in die Mage auf die ich vorher bereits stand.

Ich glaube das wird sich auch irgendwie nicht mehr ändern, die Hoffnung aufgeben sollte mal deswegen jedoch nicht. Kann ja mal eine/einer dabei sein der nicht ganz so schei. im Kopf ist. Zumindest muss ich das ja irgendwie glauben, ansonsten kann ich aus dem nächsten Fenster springen oder ewig single bleiben.

Meine Ex hatte genau das selbe Problem, jeden Mann den sie tatsächlich geliebt hat war ziemlich gleich, sie hatte da weit mehr Erfahrung als ich.

Bei ihr ging das vermutlich auf irgendwie sowas wie einen Vaterkomplex oder so zurück, denn sowohl ich als auch ihre beiden Freunde zu vor hatten vom verkorksten Charakter her wohl eine ziemliche Ähnlichkeit.

Zu den ganzen Dummen Sprüchen â ich kann dir das niemals zurückgeben und bla bla bla.

Wenn man sowas dummes schon hört sollte es eigentlich klick machen, ich verstehe es bis heute nicht, denn ich musste es mir selber anhören, wie man sowas sagen kann. Entweder man liebt oder man liebt nicht, es gibt da kein so sehr oder so wenig denke ich.
Es gibt Charaktereigenschaften die vielleicht steuern wie sehr man das so sehr oder so wenig zeigt und wie man es zeigt....aber liebe ist doch liebe oder?

Ich selber wüsste und hoffe nicht wie man das messen kann...

Gruss

Matthias

18.08.2012 15:32 • #4


P
hi matthias.
danke für deine antwort...

abgefahrene stereotype habe ich bis jetzt immer versucht zu umgehen, indem ich mich auf den ersten blick immer in völlig unterschiedliche leute verliebt hab. (versuchen ist eigentlich das falsche wort - kann man ja eh nicht steuern. ich nehme mal an, mein unterbewußtsein denkt sich: letztes mal hat das mit dem abgefahrenen musikertypen/*beep*/künstler nicht geklappt, versuch doch dieses mal den schnösel mit den polohemden, der noch studiert und denkt, zeit wächst auf bäumen. sozusagen.)
dummerweise merke ich erst immer hinterher, was die alle gemeinsam haben.
sie sind sich nie völlig gleich, aber in gewissen aspekten immer ähnlich. immer leute, die sich irgendwohin zurückziehen, von mir. anscheinend brauch ich das, oder schaff mir damit unterbewußt selber nen schutzwall aus distanz oder was.
und wenn das nicht die ganze beziehung betrifft, kann ich damti durchaus leben, ohne drunter zu leiden.
meistens sind es dann immer die typen, die denken, sie müssten mir mehr geben, und dann besagtes bullshit-bingo runterspielen und das weite suchen, als hätt ich lepra.
A.geigen.

vaterkomplex... keine ahnung. ich denke mal, jede frau auf der welt hat gewisse daddy issues. kerle umgekehrt ihre mommy issues. weigere mich aber auch, anzunehmen, dass das mein schicksal ist, mich danach zu richten. :/


Zitat:
Zu den ganzen Dummen Sprüchen â ich kann dir das niemals zurückgeben und bla bla bla.

Wenn man sowas dummes schon hört sollte es eigentlich klick machen, ich verstehe es bis heute nicht, denn ich musste es mir selber anhören, wie man sowas sagen kann. Entweder man liebt oder man liebt nicht, es gibt da kein so sehr oder so wenig denke ich.
Es gibt Charaktereigenschaften die vielleicht steuern wie sehr man das so sehr oder so wenig zeigt und wie man es zeigt....aber liebe ist doch liebe oder?


da hast du völlig recht. genauso seh ich das auch...

ich frag mich nur, warum ich immer an leute gerate, die es nicht tun.
was wollen die eigentlich von mir?

bei der letzten großen trennung war ich am boden zerstört und deprimiert.
jetzt bin ich nur noch wütend.

(__________________)

19.08.2012 11:52 • #5