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This is the end !

H
Hallo,

ich habe mit gerade 18 meinen Mann kennen gelernt und mich sofort verliebt. Er war noch in einer Beziehung, ich hab gewartet und eineinhalb Jahre später haben wir uns endgültig gefunden. Ich war unglaublich glücklich. Wir haben viele Jahre zusammengelebt, letztlich sogar eine gemeinsame Selbständigkeit aufgebaut und zwei Kinder bekommen. Ich liebe ihn aus ganzem Herzen und aus tiefster Seele.

Nach der Geburt unseres ersten Kindes hat mein Mann sich immer mehr zurückgezogen Er ist unsichtbar geworden, hat sich an unserer Beziehung nicht mehr beteiligt, sich in allen Bereichen aufgegeben und immer mehr zurückgezogen. Er hatte eine schreckliche Kindheit, die ihn stark geprägt hat. Das Erleben Vater zu werden, hat das wohl alles wieder hoch geholt. Er hat eine Therapie gemacht und eine Psychoanalyse begonnen. Besser geworden ist es nicht. Ich habe ihn immer so geliebt wie er war mit all seinen Ecken und Kanten, aber es ist unmöglich über Jahre eine Beziehung nur von einer Seite aus aufrecht zu erhalten. Ich habe mich dabei immer weiter verloren, bin immer verunsicherter geworden und stand unter immer größerem Druck. Aber ich habe so fest daran geglaubt, dass mein Mann die Kurve kriegt, sich wieder einbringt, sich wieder zeigt und wir unser Glück zurück bekommen.

Wir hatten furchtbare Streitereien, waren total ineinander verkeilt und haben schreckliche Eskalationen voller Verzweiflung erlebt. Ich war so unglücklich, so fertig und hab mich nur durch die Hoffnung aufrecht erhalten. Und dann ist er gegangen. Nach über 14 Jahren, davon über 12 verheiretet, ist er gegangen. Er sagte, dass er mich nicht mehr liebt, er hat Gefühle für eine andere Frau, mit der alles viel leichter ist, mit der er sich wieder fühlen kann und mit der der Druck weg ist. Nicht mal einen halben Tag nach unserer Trennung war er mit ihr fest zusammen.

Er sieht so glücklich aus und mir tut es so weh, ich liebe ihn so sehr, obwohl ich weiss, dass wir so auf keinen Fall weiter leben konnten. Wir sehen uns täglich, arbeiten ja gemeinsam und haben zwei Kindergartenkinder. Er ist mir so vertraut, so nah, ich möchte mich so gerne an ihn anlehnen, weil es mir so schlecht geht und gleichzeitig weiss ich, dass es einfach nicht geht und nie mehr gehen wird.

3 Wochen sind jetzt vergangen, 3 Wochen in denen ich wahrscheinlich jede erdenkliche Höhe und Tiefe erreicht hab. Was ist bloß mit meinem Leben, warum konnten wir nicht glücklich sein. Er war mein zuhause, mein Hafen und jetzt fühle ich mich hilflos, orientierungslos und einsam.

Es wird eine Zukunft geben, bestimmt. Aber ich wollte eine Zukunft mit ihm. Dafür hab ich alles gegeben, was ich hatte und war. Aber es hat nicht sollen sein...

Vielen Dank fürs zulesen
Horizon

30.05.2011 09:25 • #1


B
Boor...

fühl dich mal gaaaanz fest gedrückt! das ist ja echt schlimm was du da berichtest...

abstand kriegen nicht möglich wenn ihr auch noch zusammen arbeiten müßt.. und dann ist er auch noch mit einer andern zusammen..!

da brauchst du echt viiiiel kraft u mut - aber das hast du schon IN eurer beziehung bewiesen das du davon viel hast!

suche nicht die fehler bei dir.. denk jetzt an dich.. tu dir was gutes u wenns geht täglich.. eine kleinigkeit jeden tag...

und sei ganz oft hier... es hilft hier zu lesen.. da sind so viele andere, die trösten können hier... und das brauchst du jetzt...

kannst du wenigstens schlafen? du brauchst erholung... und abstand..

drück dich mal

30.05.2011 21:42 • #2


A


This is the end !

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G
Hallo Horizon
es tut mir so schrecklich Leid das auch Dir so etwas schreckliches widerfährt.
man fragt sich immer was man falsch gemacht hat aber man bekommt die Antwort nicht dafür. Ich kenne das ganz genau was Du schreibst und den Schmerz teile ich mit Dir.
Mir geht es nicht besser....
Hattest Du nichts gemerkt von der anderen Frau? Was eine Therapie doch alles anrichten kann. Von dem Vater meines Sohnes die Tiefenphyschologin meinte wohl etwas von wegen über den Tellerrand sehen...

Es ist alles sooooo schrecklich. Wenn Du Dir jedoch die anderen Forenbeiträge durchliest siehst Du das es auch wieder Bergauf geht..

Lass uns gemeinsam daran Glauben das auch wir das mit viel Kraft überstehen werden.
Ich wünsche Es uns ALLEN:trost: von ganzem Herzen

30.05.2011 21:55 • #3


B
Hallo Horizon,

hier bist Du auf jeden Fall richtig. Es gibt soviele nette, mifühlende und herzliche Leute hier - ich war selbst ganz überrascht. Du wirst aufgefangen.

Beim Lesen Deiner Geschichte habe ich mich gefragt, ob ihr denn versucht habt die Probleme zu lösen? Du hast sehr viel von Streiterein geschrieben, Verkeilung und Eskalation. Ein Grund warum meine Beziehung gescheitert ist war, daß wir nicht miteinander sprechen konnten. Das kann dazu führen, daß ein Problem gleich in Streit ausartet - gelöst ist es dann natürlich nicht. Die Lösung die Dein Mann gewählt hat ist gehen. Ist feige und gemein! Mir stellt sich dann die Frage ob es echt ist, was er mit der neuen Frau hat oder ob es eine Flucht ist?

30.05.2011 22:10 • #4


H
Danke!

Schlafen ist so eine Sache. Ich scheine nachts sehr viel zu verarbeiten und wache morgens sehr früh mit sehr starkem Herzrasen auf. Richtig erholsam ist das nicht

Ich habe heute ein Gespräch mit einer systemischen Beraterin gehabt. Das hat mir sehr geholfen und mich mit vielen guten Gedanken gefüllt. Als wir uns kennen gelernt haben, haben wir fantastisch zueinander gepasst. Wir haben uns regelrecht gerettet, wir waren beide sehr verletzt und kurz vorm ertrinken. Wir haben uns gegenseitig geheilt. Ich bin ihm dafür sehr dankbar und ich weiss, dass er diese Dankbarkeit erwidert. Nur endete der gemeinsame Weg irgendwann. Wir können uns gegenseitig nicht mehr das geben, was wir von einem Partner brauchen. Meine Träume und Hoffnungen sind durch diese Trennung endgültig gestorben und ich trauere tief.

Andererseits hat er mir und sich so eine echte Zukunft geschenkt. Ich kann den Gefährten finden, den ich jetzt brauche, der mir jetzt gut tut. Ich habe wieder eine Zukunft, auch wenn ich sie bisher nur erahnen kann. Zusammen haben wir nur noch in der Vergangenheit und der Erinnerung gelebt. Das war unendlich zermürbend. Es ist gut, dass einer von uns den Ausstieg gefunden hat, auch wenn es wahnsinnig schmerzt. Aber wir konnten nicht mehr an und miteinander wachsen. Wir haben uns klein gemacht und verdreht, damit die Beziehung weiter bestehen konnte. Das ist das Gegenteil von Liebe, oder?

Ich möchte frei sein, ich sein und mich endlich mit aller Kraft und Energie entfalten dürfen ohne die Angst mein Gegenüber dadurch zu verletzen. Und darin liegt die Chance dieses Weges. Da liegt die Zukunft.

Ich denke wir waren eine Schicksalsgemeinschaft, Weggefährten in stürmischen Zeiten, wir haben uns sehr geliebt und stehen uns sehr nah. Wenn ich ehrlich mit mir bin und mir ausreichend Raum und Zeit zum Heilen gebe, denke ich, werden wir wirklich gute Freunde. Wir teilen eine unglaubliche Vergangenheit, die uns tief verbindet. Freundschaft finde ich, wäre dem angemessen.

30.05.2011 22:22 • #5


H
@BigCityGirl
Wir haben nach vielen Monaten voller Gespräche mit einander über ein Jahr lang versucht, die Probleme mithilfe eines Paarberaters zu lösen.

Ob die neue Liebe von Dauer sein wird, weiss ich nicht. Sie erfüllt ihn jetzt. Und in guten Momenten kann ich mich darüber sogar freuen. Ich wünsche ihm einen guten Lebensweg und hoffe, dass er die richtigen freien Entscheidungen für sich trifft.

30.05.2011 22:29 • #6


B
Wow, Du hörst Dich wahnsinnig stark an. Eine Freundin hat zu mir gesagt ich muß IHM gegenüber großzügig sein und ihn loslassen um abschliessen zu können. Leider kann ich das noch nicht aber ich glaube sie hat das sagen wollen was Du hier auch geschrieben hast. Finde ich sehr beeindruckend diese Einstellung.

31.05.2011 21:52 • #7


H
Hallo,

irgendwie ist mein Beitrag von heute morgen nicht angekommen. Ich versuche das nochmal zusammen zu bekommen. Vielleicht wirkt es jetzt etwas hölzern, weil es nur eine Reproduktion ist, bitte schaut einfach darüber hinweg.

Ich bin wohl gar nicht so stark, wie es den Anschein hatte. Im Moment geht es mir furchtbar. Ich bin müde, antriebslos, hilflos und voller Angst. Ich hab in den letzten Wochen jede erdenkliche Ablenkung gesucht und auch gefunden. Aber sobald ich wieder mit mir allein bin und das brauche ich einfach, stehe ich vor meinem inneren, unveränderten Trümmerfeld.

Ich hab um Dinge kämpfen müssen, die ich mir nie erträumt hätte. Mein Nochmann scheint von seinem neuen Glück so benebelt zu sein, dass er nicht mal mehr mitkriegt, wenn er zu weit geht. Ich muss mir jedes bisschen Abstand erkämpfen. Ich würde unseren Kontakt gerne minimieren, was in unserer Situation schwer genug ist. Mein Ex hängt mir aber die ganze Zeit auf der Pelle, redet von Sorgen, die er sich um mich macht und nervt mich mit gönnerhaftem Freundschaftsgetue. Ich kann und will das nicht. Ich muss die Vertrautheit und die Nähe erst loswerden. Mich ablösen und zur Ruhe kommen. Nach einem Streit hat sich sogar die Neue bei mir gemeldet und mir ihre Freundschaft und Unterstützung angeboten. Es war grausam. Dazu kommt, dass er die an einem Papawochenende bei uns in die Wohnung, die ich als meine behalten werde, mitgenommen hat. Beide haben das ganze Wochenende auf heile Familie mit meinen Kindern gemacht. Die Wohnung war wie verseucht am nächsten Montag. Auch ins Büro hat er sie mitgebracht und da mit ihr rumgeturtelt. Ich kann das kaum ertragen und hoffe, dass er jetzt endlich verstanden hat, dass das nicht geht.

Bei jeder Email, jedem Anruf krampft mein Herz zusammen, mir wird speiübel und ich falle wieder bodenlos. Warum genau das so ist, weiss ich nicht. Möglicherweise habe ich einfach Angst etwas zu tun, was ihm nicht passt. Der Druck und die emotionale Erpressung (Wenn Du mich wirklich liebst, dann...) aus der Ehe wirken irgendwie weiter. Ich bin so traurig, so erschöpft, so leer und ich schäme mich so sehr. Ich hab in dieser Ehe alles gegeben, was ich bin und was ich hatte. Weit über jede menschliche Grenze hinaus. Wir haben oft darüber geredet, dass mir unsere Beziehung an die innerste Substanz geht. Immer hat er darum gebeten, dass ich weiter durchhalte und mich seiner Liebe versichert. Ich hab so sehr an die bedingungslose Liebe geglaubt und diese auch gegeben und doch hat es nicht gereicht. Ich habe nicht gereicht. Ich fühle mich so erbärmlich und wertlos. Ich bin so müde, so so müde.

Liebe Grüße
Horizon

17.06.2011 11:32 • #8


E
Liebe Horizon,
Dein beitrag treibt mir die tränen in die augen. Du schreibst, Du fühlst Dich erbärmlich. ich empfinde Dich, durch die zeilen die Du schreibst, ganz anders. sie nimmt mit Dir kontakt auf, sie hält Dich für schwach. sie ist eine verirrte, wenn sie das glaubt. nicht der stein ist stark, sondern das wasser, denn es formt ihn unaufhaltsam. Deine zeilen sprechen die sprache der liebe. sie hat bestand, was auch immer kommt. sie ist nicht an seine person gebunden. Du erkennst, dass er verletzungen begeht, weil er geblendet ist. würde er wirklich lieben, würde sein herz erkennen, wie sich sein verhalten anfühlt und zwar allen menschen gegenüber. das gleiche gilt für sie. Dich vor verletzung zu schützen, ist gut und richtig.

lg abendstern

17.06.2011 12:02 • #9


A
liebe horizon

lass dich ganz lieb umarmen. kein wunder, dass es dir wieder schlechter geht! er überschreitet deine grenzen, indem er u.a. die frau mit in DEINE wohnung bringt und vieles mehr.

nur du bist jetzt wichtig und deine kinder. sage ihm ganz klipp und klar was du jetzt willst und brauchst um den nötigen abstand zu bekommen. man kann den schalter von liebe auf freundschaft nicht so einfach umlegen, alles braucht seine zeit und die solltest du dir auch unbedingt einräumen.

mach dich von seinem druck und seinen erwartungen frei : wenn du mich liebst, dann.... ich vermute, da steckt ein altes muster, was du von früher kennst, dahinter. jetzt ist die zeit es aufzulösen, denn das hat nichts mit liebe zu tun! er verhält sich einfach , sorry, zum kotzen, kein wunder, dass dir übel ist - spucks aus !

lasse deine traurigkeit zu, sie zeigt deine lebendigkeit, nichts ist schlimm an traurigkeit, sie gehört zu unserem leben dazu und oft versteckt sich wut darunter, wut, die unterdrückt wurde und sich jetzt vielleicht ausdruck verleihen möchte. wo ist deine wut ? wut macht mut!

wünsche dir von herzen alles liebe!

17.06.2011 12:19 • #10


H
Liebe Abendstern,
liebe Alena,

vielen Dank für Eure Worte, sie berühren mich sehr.

Ich hab Angst davor wirklich wütend zu sein, Angst, dass ich dann alles kaputt mache. Und ja, da liegen ganz alte Muster unserer Beziehung zu Grunde. Mein Ex hat sich bei Schwierigkeiten und Konflikten immer zurück gezogen und mich solange ignoriert, bis ich mich entschuldigt und ihn getröstet habe, weil es ihm ja wegen meiner Zankerei so schlecht geht.

Weil es mir in unserer Beziehung so schlecht ging, habe ich vor 1,5 Jahren einen Trennungsversuch gestartet. Ich hab damals gedacht, dass wir uns von einander entfernen müssen, damit mein Nochmann sich endlich auf eigene Beine stellen kann. Deshalb wollte ich die Trennung. Geschafft habe ich es für 2 oder 3 Tage, dann hab ich wieder nachgegeben. Mein Nochmann hat jedes mögliche Druckmittel aufgefahren, dass ihm einfiel. Von der Drohung nicht mehr zu arbeiten, die Kinder nie mehr sehen zu wollen, sich um nichts mehr zu kümmern, sein und damit mein ganzes Leben gegen die Wand zu fahren bis hin zur Selbstmorddrohung. Er stand im Treppenhaus, ich hatte unseren winzigen Sohn auf dem Arm, frage, wo gehst Du hin. Er sagt ich bring mich um und rennt die Treppe runter. Ich bin schreiend mit Kind hinterher und hab darum gebettelt, dass er zurück kommt. Ich hatte so große Angst, dass er das wirklich tut.

Und genauso hab ich jetzt Angst, dass er einfach alles schmeisst, wenn meine Forderungen ihm zuviel werden. Letztlich ist es ja auch so zu unserer Trennung gekommen. Wir haben uns wochenlang darum gestritten, dass ich nicht mehr kann und von ihm irgendetwas an echter Nähe und Zuneigung benötige. Dass ich sein Leben nicht mehr tragen kann, weil ich darunter zu Grunde gehe. Er ist gegangen statt auch nur einmal für seine Versprechen einzustehen. Ich empfinde ihn im Moment als vollkommen unberechenbar. Die seltsame Freundlichkeit als absolut aufgesetzt und ganz sicher nicht verlässlich. Ich denke es ist eine Mischung aus schlechtem Gewissen und dem Wunsch sich als besonders großherzig und selbst bestimmt darzustellen. Vielleicht mag er mich auch wirklich noch. Ich weiss es nicht.

Liebe, Vertrauen, Wahrhaftigkeit, Zugehörigkeit, Glauben, Spiritualität, Nähe, Zärtlichkeit, Treue: all diese Dinge waren für mich von so großer und wesentlicher Bedeutung. Sie gehören zu meinem tiefsten Innern und jetzt misstraue ich diesen Idealen zutiefst. Ich hab das Gefühl mich selbst verraten zu haben, indem ich mich von dummen und naiven Vorstellungen hab leiten und verführen lassen.

Liebe Grüße
Horizon

17.06.2011 12:49 • #11


A
liebe horizon

wie sieht es mit deiner selbstliebe, deinem selbstwertgefühl, deinem selbstvertrauen aus ? ... nach dieser ehe, in der du vielleicht des lieben frieden wegens immer die nachgebende, einlenkende, verzeihende gewesen bist !

ein muster, was du vielleicht selbst in der kindheit erlebt hast, an/mit deinem mann konntest du es immer wiederholen.

verzeihe dir selbst was du dir hast angetan, die vielen schönen jahre, die an dir vorbeigezogen sind und sehe deine krise jetzt als chance, diese muster zu erkennen, dich davon zu befreien!

liebe dich bedingungslos, so wie du bist, tue dir gut, mache alles was sich gut für dich anfühlt und gebe nicht mehr soviel (gedanken) energie für diesen mann ab.

wenn du deine wut akzepieren kannst, ihrer bewusst wirst, kannst du sie auch angemessen zum ausdruck bringen!

und nur du allein entscheidest ob er dir angst machen kann oder nicht - er ist erwachsen, deine kinder sind grösser und er hat die verantwortung für sein handeln, so wie du für deins.

lass dich von ihm nicht manipulieren, sei du selbst, komme wieder bei dir an, erobere dir das zurück, was du dir von deinem mann hast nehmen lassen, selbstvertrauen, selbstachtung und selbstliebe!

alles Liebe für dich!

17.06.2011 13:10 • #12


A
Liebe Horizon,
ich verfolge aufmerksam deine Beiträge und sie treiben mir die Tränen in die Augen. Viele der Dinge, die du schreibst, treffen auf mich auch zu. Ich habe vieles auch so erlebt, mich in der Ehe fast aufgegeben, mich klein gemacht, um ihm alles recht zu machen usw. Wenn wir Meinungsverschiedenheiten hatten, gab es so lange Liebesentzug, bis ich wieder die Schuld auf mich nahm. Ich war so abhängig von seiner Anerkennung und seiner Liebe. Nun sitze ich auch hier und werde einfach mit allem nicht fertig. Ich muss ihn erst loslassen, um wieder frei sein zu können. Ich weiß bloß nicht, wie das gehen soll. Wir müssen was für uns tun, damit wir wieder stärker werden. Ich hab nachher einen Termin bei einer Familienaufstellerin, ich hoffe, dass sich dadurch bei mir etwas tut. Ich drück dich mal ganz fest und wünsche dir alles Liebe!

17.06.2011 13:30 • #13


H
Liebe Alena,

Selbstliebe, Selbstwert, Selbstachtung? Viel davon hab ich in meiner Ehe bewusst aufgegeben, um meinem Mann zu ermöglichen seine Probleme mit sich selbst zu lösen. Gut war ich darin nie, die Strukturen meiner Familie haben es nie erlaubt, dass ich auf mich achte. Und dennoch, ich war definitiv einmal besser, als ich heute bin. In den letzten Monaten/ Jahren meiner Ehe habe ich darum gekämpft meine Selbstachtung wieder zu erlangen, meinen Selbstwert zu spüren, mich und meine Bedürfnisse zu fühlen und zu erfüllen. Letztlich hat das wahrscheinlich einen Gutteil dazu beigetragen, dass meine Ehe geendet hat. Ich war für meinen Mann nicht mehr umfänglich nutzbar. Er selbst ist sich dieser Strukturen, die auch seine Kindheit spiegeln, im Übrigen kaum bewusst. Ich denke, dass ich viel Zeit brauche und nur ganz langsam herausfinden kann, was ich brauche und wie ich mich und meine Würde schützen und leben kann.


Liebe anne-carmen,

ich bin immer etwas bestürzt, wenn andere Menschen wegen meiner Schilderungen mit den Tränen kämpfen. Für mich sind diese Dinge und dieser Umgang miteinander schon immer so normal. Auch meine Mutter hat schon tagelangen Liebesentzug eingesetzt, um mich zu bestrafen. Einmal hat sie mehrere Tage nicht mit mir gesprochen, obwohl ich erst 10 oder 12 Jahre alt war und schrecklich gebettelt habe. Ich habe mir in den letzten Wochen einen Therapeuten gesucht, der mir helfen will herauszufinden, wie ich sanfter und zarter mit mir selbst umgehen kann, statt mir immer nur Gewalt anzutun und mich zu unmenschlichem zu Zwingen. Er hat mir klar gemacht, dass das ein schwieriger Weg voller unabwägbarer Klippen wird und ich nur mit sehr kleinen Schritten vorankommen kann. Ich traue mich in diese Therapie ein kleines bisschen Hoffnung zu legen. Denn ich weiss, dass ich ganz tief in meinem innern Würde und Selbstachtung besitze.

Loslassen im Sinne von Liebe und Beziehung ist mir wohl bereits gelungen. Was mir schwerer fällt, ist die Verantwortung für diesen Mann abzugeben, die ich solange getragen habe. Oft denke ich noch darüber nach, was denn wohl für ihn gut wäre. Und wegen der Arbeit und insbesondere unserer noch sehr kleinen Kinder werden wir ja auch noch sehr lange miteinander zu tun haben. Allerdings habe ich ein sehr liebevolles Umfeld, dass mich immer wieder daran erinnert, dass ich nun an erster Stelle stehe. Ich hoffe sehr, dass ich mich auch aus dieser Umklammerung bald lösen kann.

Familienaufstellung habe ich einmal erlebt und als sehr hilfreich empfunden. Ich hoffe sehr für Dich, dass Dich die Aufstellung weiterbringt und Dir die Ablösung erleichtert.

Liebe Grüße
Horizon

17.06.2011 14:52 • x 1 #14


H
schei.!

Irgendwie ist das Vermissen meinen Nacken hochgekrochen. So ein mieses kleines Loch am Vormittag. Ich will ihn nicht zurück. Ganz bestimmt nicht. Aber jetzt gerade, fehlt mir die Nähe, die Vertrautheit, die Zusammengehörigkeit. Wir streiten darüber, wann er seine Sachen holt und davon wird mir richtig schlecht. Unser ganzes Leben, mein ganzes Leben bestand nur aus ihm, seit 14,5 Jahren, davon 10 Jahre rund um die Uhr. Ich hab mich da so sicher gefühlt, ich möchte zurück in diese blöde eingebildete Wärme, hier ist es mir im Moment so kalt. Ich fühl mich so einsam und verlassen.

21.06.2011 12:11 • #15


A


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