Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

Wenn ich hier im Forum quer lese, stelle ich fest, dass viele AP (oft ungebunden) die Aussagen ihrer AF/AM (gebunden) komplett für bare Münze nehmen, obwohl sie wissen, dass sie belügen, betrügen und Vertrauen missbrauchen.
Woher kommt das? Was ist das für ein Phänomen?
Ich will damit nicht kritisieren, kann es nur nicht nachvollziehen.

Weil man erst mal glaubt, dass es was ganz Besonderes ist

Ich kann nur für mich sprechen.

Mein Exam war eine Jugendliebe und langer Freund.

Ich habe ihm geglaubt..einmal deswegen..weil ich es wollte..ich ihn aufrichtig liebte..damals wie heute..
Ich ihm vertraute..

Dumm.naiv?
Wahrscheinlich.

Zitat von Zugaste:

Woher kommt das? Was ist das für ein Phänomen?

Man kann sich einfach nicht vorstellen, daß es Menschen gibt, die mit Worten wie Liebe so leichtfertig um sich werfen. Man selbst würde sowas nämlich nie tun.

Man kann und will (!) nicht nachvollziehen, daß es gestörte Menschen gibt, sogar selbst an die Lügengebäude glauben, die sie um sich herum aufbauen: In ihrer Ehe ebenso wie in den Affairen, die sie führen.

Manche Menschen hatten einfach das Glück, bislang nur geordnete Verhältnisse zu erleben. Das Chaos betraf bis dato nur die anderen, nie sie selbst.

Und jetzt ist es doch tatsächlich auch ihnen passiert. Sogar ihnen. Und sie dachten immer, sie seien dagegen gefeit.

Das ist bitter. Darüber kann man verrückt werden.

Um damit klarzukommen, muß man sich eingestehen, daß man auch selbst fehlbar genug ist, einer Täuschung erlegen zu sein. Nicht nur die anderen da draußen, auch einen selbst hat es jetzt definitiv erwischt.

Das erfordert Mut. Deshalb bewundere ich viele der Schreiber hier innerlich sehr. Also all die, die den finden.

Danke für die ersten Antworten. Leuchten mir alle ein

Ich finde es übrigens verzeihlich, wenn einem sowas das erste Mal passiert. Solange man daraus lernt, statt weiterhin trotzig darauf rumzureiten, gesunde Skepsis spreche für fehlende Empathie und Kopflastigkeit, bleibt alles im grünen Bereich.

Irren ist menschlich. Deshalb rate ich in solchen Fällen auch grundsätzlich zu mehr Großherzigkeit gegenüber sich selbst. Also wenn es echt zum ersten Mal passiert ist.

Ich leide heute weniger unter Sehnsucht...
Es gibt andere Dinge, die mich belasten.
Zu blöd, man kann hier oft nicht alles schreiben, weil man sich erkennbar macht.

Möglicherweise wurde ich sogar schon erkannt..

Es ist, wie es ist und da muss ich jetzt durch...

Ach ja, sicher war meine vorherige Beziehung schon nicht mehr so, wie man es sich wünscht.
Es war aber ein friedliches, partnerschaftliches Miteinander.
Das ist es auch geblieben,... trotzdem er Bescheid weiß.
Ich musste, als der Am kam, für mich gewisse Grenzen ziehen, denn jemand anderem was vorspielen konnte ich nicht.
Ich bereue die Schritte, die i h gegangen bin, hinsichtlich der vorherigen Beziehung, auch nicht.

@Blanca

Du hast so Recht. Meine härteste Lektion war es zu akzeptieren, dass mein Gegenüber anders denkt und handelt.
Andere Werte hat.
Wenn ich ich liebe dich sagte, verband ich damit etwas vollkommen Anderes als mein Exam.

Ein großer Fehler.

@Bianca Danke! Guter Beitrag!

Die Schuldzuweisungen helfen euch nicht. Anfangs sind sie dienlich,irgendwann muss man aufhören.

Ich habe schon ganz schlimme Dinge erlebt. Ich wurde von meinem Mann vor 18 Jahren bereits vor der Ehe betrogen und später ging er 10 Jahre lang zu Prost.. Ich habe das wohl gespürt, aber er schaffte es mich für dumm zu verkaufen. Gleichzeitig zweifelte ich an meiner Wahrnehmung. Er hat mich während der Ehe klein gehalten und abgewertet. Ich komme aus einer persischen Familie. Scheidung war nicht so einfach. Man kämpft quasi gegen eine ganze Herrschaft.

Ich habe es dann aber geschafft und mein Glauben an die Liebe verloren. Ich sass mit zwei Kleinkinder, einem Fulltime Job und mindestens zwanzig Gegner in meinem neuen Leben.

Ich habe es, und gerade dem Trotz wegen geschafft, mein Leben mehr als einem Standart zu erarbeiten.

Mein ex Mann schlug mich in der Ehe zum Schluss so heftig, dass ich mit einem Rippenbruch mein Baby stillte.

Irgendwann kommt diese Kraft und Wut hoch, man geht, egal wie tief man fallen könnte.
Drei Jahre war ich danach Single. Habe meine Kids aufgepepplt und mein Studium abgeschlossen um einen noch besseren Job zu bekommen.

Da kam er. Der Mann im Job. Angeblich schon lange auf dem Weg der Trennung und keine Intimität zuhause. Ich glaubte ihm. Ich kannte es von mir. Wusste wie schwer es ist. Er war nett, aufmerksam, interessiert.

Er löste in mir ein Gefühl aus, ,dass ich lange nicht mehr fühlte. 8 Monate später, hatte er es geschafft. Ich verfiel ihm. Ein Jahr später war ich ein Wrack.

Er hielt mich hin. Wieder überkam mich diese Kraft und Wut. Ich verließ das Unternehmen, hatte den Managervertrag eigentlich schon fast in der Hand.

Es war mir egal. Ich suchte mir einen neuen Job und zog mit meinen Kindern in eine andere Stadt.

Hier fing ich vor 11 Monaten neu an. Mein neuer Job ist sogar besser. Ich verdiene mehr Geld und habe mit meinen neuem Chef einen väterlichen Freund kennengelernt. Er kennt meine Geschichte und sagt mir immer wieder. Du bist eine starke Frau. Du schaffst alles

Eigentlich geht es mir gut. Ich habe den Kummer hinter mir. Habe mich zusammengerissen und neu angefangen.

Manchmal summt ein trauriges Lied in mir. Es ist keine Sehnsucht. Es ist die Angst nicht mehr lieben zu wollen. Aus Angst diesen Schmerz noch einmal zu fühlen.

Zum Glück ist das Gefühl nicht oft da. Ich fühle mit, wenn ihr euren Kummer schreibt. Ihr schafft das alles!

Zitat von frischgeföhnt:

Meine härteste Lektion war es zu akzeptieren, dass mein Gegenüber anders denkt und handelt.
Andere Werte hat.

Hast Du schlußendlich aber dann geschafft und zwar mit Bravour. Wenn ich mich an Deine ersten Beiträge zurückerinnere und mir die jetzigen anschaue, wirkt es jedenfalls so.

Sag: Wie ging es Dir damals damit - und wie heute, hier, jetzt?

Zitat:

Wenn ich ich liebe dich sagte, verband ich damit etwas vollkommen Anderes als mein Exam.

Ein großer Fehler.

Der Fehler war, daß er Dir über lange Zeit weismachen konnte, er habe dieselbe wie Du. Das macht Deine Definition aber nicht richtiger oder falscher, als sie stets war, ist, bleibt. Und es ist nach wie vor eine weitverbreitete Definition, laß Dich dahingehend also bitte nicht entmutigen.

Bitte gib sie nicht auf, aber mach sie künftig an Taten fest, statt an Worten. Mit ein wenig Glück triffst Du womöglich doch nochmal jemand, der sie ehrlich teilt und Dir nicht nur nach dem Mund redet. Nimm Dir diese Chance nicht von vornherein. Kann sein, daß sie sich nicht mehr realisieren läßt, aber wer aufgibt, hat sofort verloren.

Ich muß an dieser Stelle dem @Ricky echt mal recht geben: Gibt genug Männer da draußen, die nicht solche Stunts abziehen. Nicht aus Mangel an Gelegenheit, sondern weil es schlicht nicht ihr Ding ist. Die haben dieselbe Definition wie Du und würden alles dafür geben, 'ne geeignete Partnerin dafür zu finden, mit der sie es wagen können.

Leider kommen gerade solche Männer häufig an Hyäninnen, die einfach nur k***e sind.

Selbst für Menschen, die viel rausgehen und sich unter ihresgleichen begeben, bleibt es letztlich leider reine Glücksache, ob sie jemand finden, der dieselben Vorstellungen von Liebe und Beziehung hat wie sie. Ist natürlich keine Garantie auf Erfolg, aber es kann hilfreich sein, das eigene Beuteschema zu überprüfen und bei der einen oder anderen (vermeintlich) grauen, unscheinbaren Maus mal genauer hinzuschauen, statt sich nur von eloquenten *beep* blenden zu lassen.

Letztlich wird man wohl nicht drumherumkommen, 'ne Menge Löcher in die Erde bohren zu müssen, bis man endlich mal 'ne echte Prachtmine gefunden hat. Nicht wenige sind in Alaska nur wenige Meter entfernt von einer elend krepiert, ohne je zu ahnen, wie nah sie bereits dran waren.

Den Richtigen zu finden und sich mit ihm emotional und s.uell verwirklichen zu können, ist leider auch dem blanken Zufall überlassen. Daher ist Liebesglück auch ungerecht verteilt: Die peinlichsten Gartenzwerge kriegen mitunter die treuesten Frauen und umgekehrt.

Immerhin: Sterben müssen wir dann doch alle mal - mit oder ohne Goldfund. Da wiederum ist das Leben kommunistisch. Und spätestens wenn in 10, 100 oder 1000 Jahren die Eifelvulkane wieder hochgehen und meine rheinische Heimat buchstäblich in Klump und Asche geflogen ist, wird es dem Universum auch völlig egal sein, ob ich heute noch 'n Goldmann finde oder die nächsten 20, 30, 40 Jahre ständig an ihm vorbeirennen werde, ohne ihn auch nur bemerkt zu haben (oder er mich).

Warum sollte es uns zwei Hübschen da besser gehen als den Dinos vor uns? Die haben zumindest ihre Jungen sicher auch geliebt und trotzdem waren sie irgendwann alle. Deren Leid - unser Glück. Oder hätten wir uns die Erde mit denen teilen sollen? Nee danke...

Hoffentlich klinge ich nicht zu morbid. In den letzten Jahren sind mir wohl ein paar Dinge zuviel widerfahren, die mich diesbezüglich echt gelassen werden ließen. Immerhin konnte ich so den ersten Geburtstag mit der 5 davor allerdings besser überstehen als erwartet dieses Jahr. Wofür ich u.a. auch diesem Forum recht dankbar bin; Dich eingeschlossen.

Zitat von Laracroft16:

Du bist eine starke Frau. Du schaffst alles

Laracroft, ich hänge das hier mit an, um Dir meine Hochachtung auszusprechen.
You made my day. Danke.

@Blanca

Ich gebe dir vollkommen Recht.
Sehe meine Zukunft wie du.

Leider war meine Ehe ein Fehlgriff und die Katze auch.

Männer sind kacke

entspricht meinem momentanen Lebensgefühl. Mein bester Freund nimmt mich dann in den Arm und sagt einfach. .ich weiß. .Meine Freundinnen lachen nur. ..

Was keiner weiß oder ahnt:

Ich brauche einfach noch Zeit für mich. Immer noch. Ich habe unglaubliche Angst anderen zu vertrauen. Mir zu vertrauen.

Mein Misstrauen gilt allen Menschen, die neu in mein Leben treten.

Das Ende der Affäre war furchtbar. Die letzte Mail mit Drohung habe ich vor 5 Monaten erhalten.

Nie hätte ich gedachte, dass es solche Menschen gibt. Einfach nie. Jenseits meiner Vorstellung. Dabei dachte ich mit meinem Exmann alles gesehen zu haben.

Föhni,

fünf Monate sind nix, nach allem, was Du durchgemacht hast.

Ich erinnere mich gerade an jemand, dem war die Frau gestorben. Er mußte sich zwei Jahre Zeit geben, ehe er sich wieder auf eine neue Beziehung einlassen konnte. Manchen Menschen gelingt es überhaupt nicht mehr.

Nimm Dir alle Zeit, die Du für Dich speziell brauchst. Ist doch völlig natürlich.

Und was die Menschen betrifft, die es so gibt: Es gibt nix, wirklich überhaupt nix, wozu Menschen nicht fähig sind, wenn man sie erst mal läßt und keiner mehr da ist, der genau hinschaut.

Das soll nun nicht heißen, daß sie dann alle sofort zu Massenmördern mutieren würden, oder auch nur zu Beziehungsschweinen. (Watt'n Vergleich... weia. Aber sei's drum.) Aber je nach Situation bzw. Verhältnissen können sie wirklich binnen Tagen oder Wochen plötzlich zu Dingen fähig werden, das hätten sie vorher nicht mal selbst von sich geglaubt.

Menschen sind Abgründe, was das betrifft.

Neee. .vor fünf Monaten habe ich die letzte Mail mit Drohungen bekommen.
Die Trennung ist nächsten Monat ein Jahr her.

Meine Hoffnung im zweiten Jahr wird es leichter.

Frischgeföhnt und das ist, zumindest für mich, eine der schlimmsten Folgen von allem.
Ich habe mein Urvertrauen in die Menschen verloren.
Nie wieder werde ich so unbedarft einfach davon ausgehen, dass alles wahr ist, was man mir erzählt.
Die Erfahrung macht Angst vor echter Bindung.

Vorher im Leben habe ich wohl immer Glück gehabt in dieser Beziehung.

@Binaneu ,

lass Dir von mir versichert sein, daß diese Erfahrung

a) das Zeug hat, Dich vor noch viel schlimmeren Erlebnissen nachhaltig zu schützen
... (wirst Du merken, wenn es soweit ist),
b) Dich zwar vorsichtiger, aber nicht bindungsunfähig machen muß,

jedenfalls nicht, solange Du das entsprechend ausgelotet hast. Und dies zu tun, braucht einfach seine Zeit.

Ich wünsche Dir viel Kraft, Selbstbewußtsein und Erfolg dabei.