Können zuviele Affären zur Beziehungsunfähigkeit führen

L
Morgen.
Meine letzte Erfahrung war leider nicht so dolle. Irgendwie haben wir das Distanz/Nähe-Ding nicht hin bekommen. Ich selbst bin lange Solo gewesen, habe allerdings auch nichts neben her laufen gehabt, ich hatte auch weniger das Bedürfnis nach S. oder nach Liebe. Ich dachte immer ich warte lieber auf den Richtigen, als dass ich irgendwelche Lasten laufen habe, für die ich mich erklären muss.

Nun - jemanden kennengelernt, die vorher jahrelang nur Affären hatte. Davor - lange ist es her, sicher 5 Jahre - eine Beziehung von der Dauer eines Jahres.
Wir hatten einen Beziehungsversuch, so will ich das nennen, weil ich es als Beziehungslevel nie erkennen konnte. Heute bin ich traurig und glaube fast, sie hat mich nicht anders behandelt, als die vorherigen Affären, bis auf die Treue, und dass sie in mich verliebt war und das Gefühl stimmte (was ich ihr auch glaube und was ich gespürt habe).

Wie lief das ab? Eigentlich lief alles heimlich ab, hinter verschlossenen Türen, wir waren selten draussen unterwegs mit dem Risiko gesehen zu werden. Freunden wurde keiner von beiden vorgestellt und die Familie bekam einen mal kurz zu Gesicht, das war an ihrem und meinem Geburtstag. Mehr nicht.

Gescheitert ist es bei uns, weil ich mich wie eine Affäre gefühlt habe, so bin ich mir vorgekommen. Anfangs war ich unklar, ob sie sich vielleicht nicht sicher ist, mit uns. Aber nach über einem Jahr sollte man dann irgendwann mal wissen, ob man sich offiziell zu einander bekennt. Während ich allen Freunden erzählt habe, ich sei vergeben, war das umgekehrt eine einzige Heimlichtuerei, da kam dann vielleicht mal Kein Interesse an anderen, aber nie etwas Konkretes.

Einige Zeit nach unserer Trennung hatte sie einen Neuen,.....wieder eher heimlich. Ich habs durch Zufall erfahren, weil ein Freund sie mit dem Neuen gesehen hat, aber auch wie gesagt heimlich. Ich kenne beide und wenn ich beide sehe: Keinerlei Anzeichen von Zweisamkeit.

Auch hier fängt es mit dem Neuen so an wie damals bei mir: Heimlich und inoffiziell.

Achja, sie ist 24 und ich bin 26 Jahre alt. Der neue ist 30 Jahre alt.

25.10.2014 08:41 • #1


K
Versteh ich irgendwie nicht....warum denn dieses heimlich verlieben. Ist sie verheiratet?

25.10.2014 09:02 • #2


A


Können zuviele Affären zur Beziehungsunfähigkeit führen

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L
Keine Ahnung. Das ist ja auch mein Mysterium um sie.

Es weiß fast niemand etwas über sie, nichts über ihr Privatleben, keiner. Ich kenne auch einen Kollegen von ihr - auch der hat keine Ahnung, wer sie ist.

Das beginnt bei vielen Kleinigkeiten, keiner weiss, dass sie tatoowiert ist, die Eltern wissen so gut wie nichts über sie, vieles ist eben einfach heimlich. Ich glaube von selbst ihren Freunden dürfte ich einer sein, der am meisten über sie weiss.

Also es sind viele Dinge. Es läuft bei ihr fast alles heimlich ab. Ich hatte oft den Eindruck, dass sie Angst hat, andere Leute könnten etwas über sie denken, was negativ sein könnte. Ich verstehe es ja selbst nicht.

Das war ja eines der Hauptprobleme - immer dieses lass uns noch warten, bis wir es offiziell machen.

Meine Vermutung: Wenn ich immer nur Affären hatte, ist das Verhalten dabei so verinnerlicht, dass man bei einer Beziehung nicht mehr in der Lage ist, etwas zu verändern. Das hat mich sehr verletzt.

25.10.2014 09:14 • #3


W
Guten Morgen Leikan,

Zitat:
Können zuviele Affären zur Beziehungsunfähigkeit führen


Ich denke eher, wenn ein Mensch immer nur Affären hat und alles unverbindlich hält, dann ist da schon von vornherein eine Beziehungsunfähigkeit oder Beziehungsangst (wenn Du es so nennen willst) gegeben. Und alles, was wir immer wieder wiederholen, prägt sich stärker aus. Eine Gegenerfahrung wäre da ein erster Schritt aber er muss gewollt sein.
Und wenn sie sich auch Freunden und Familie gegenüber unbezogen verhält und viele Geheimnisse hat, dann scheint es bei ihr sehr tief zu sitzen.
Habt ihr über diese Thematik gesprochen? Hat sie generell eine ablehnende Haltung gegenüber Beziehungen?

LG,

Weltenbummler

25.10.2014 10:06 • #4


L
Kingt absolut plausibel was Du schreibst. Diese Bindungsangst habe ich früh verspürt bei ihr und nie verstanden. Allerdings sind die Eltern ähnlich wie sie. Zwar verheiratet aber ich habe sie sehr lieblos erlebt und auch nicht wirklich erkannt, dass sie verheiratet sind, null Gemeinsamkeiten, jeder macht so Seins. Dass die Kids sich das in jungen Jahren abschauen ist auch klar.

Sie betonte immer und immer wieder, wir führen eine Beziehung, das Gefühl sei für sie entscheidend und nicht die Aussenwirkung. Also für sie kann eine Beziehung sonst wo auf der Welt sein, wenn man liebt, liebt man grenzenübergreifend. Doch sie war trotzdem nicht bereit, häufiger mehr Nähe zuzulassen.

WENN sie mal da war, dann war sie verschmust und anschmiegsam, wie man es täglich hätte haben wollen, zumindest ich. Aber das war eben sehr selten. Sie brauchte dann oft fluchtartig schnell wieder den Freiraum, fühlte sich sofort eingeengt. Sehr merkwürdig.

Auch insgesamt erzählt sie garnichts. Ich hatte von Anfang an empfunden, dass sie mir gegenüber verschlossen sei, das war falsch, sie hatte mir mehr anvertraut als den meisten anderen, ich wusste das zu schätzen, aber hatte es quantitativ immernoch als recht wenig empfunden, woran sie mich teil haben lässt.

Sehr sehr merkwürdiger Mensch - leider.

Die Freunde waren alle eher nur teilweise an ihr Leben angedockt: Freunde zum Feiern, Freunde für Gespräche, und mich für S.. Das war merkwürdig, alle Personen für einen Teilbereich, aber der Freund eben nur für S.. So kam es mir vor, sie verneinte das wehement.

Mir kam das immer vor wie Tischmanieren. Mal ein Beispiel: Wenn jemand nie mit Besteck isst, weiß er damit garnicht umzugehen und hauptsache das Essen ist gut, auch mit den Fingern. Ich habe mich immer gewundert, wieso sie nicht mehr möchte - mehr Nähe, mehr Zeit mit mir verbringen und ich denke, sie hat Beziehung durch die Eltern einfach so nie kennen gelernt und auch nie die Sehnsucht danach entwickelt, dass sie es besser macht als die Eltern.

25.10.2014 12:25 • #5


C
Es gibt Menschen, die bezeichnen sich als Single. Es gibt davon welche, die sind es wirklich, und es gibt davon welche, die haben ständig Affären, lockere Dinger am Laufen. Ich kenne recht viele, die sagen, sie könnten das eindeutig trennen - ich kann es nicht, daher für mich schwer vorstellbar.


Und viele davon treten seit Jahren als Single auf, der Status ist bequem, denn wenns scheitert, muss man sich gegenüber niemandem erklären und viele haben ihr Leben eingerichtet. Also haben eigentlich keinen Raum für eine Beziehung, wo man auch für den anderen da ist, wenns einem nicht so gut in den Kalender passt.

Wie soll ein solch eingerichteter Mensch kompromissfähig werden, wenn er es jahrelang nie musste? Die Affären sind meistens da, wenn man sie braucht, oberflächlich genug um nie tiefgründige Gefühle und Vertrauen zu entwickeln aber für s.uelle Erfüllung halt eben da. Für viele Männer billiger als das Bord. und Frauen dürften auch ihre Vorteile daraus ziehen.

Ich stelle mir selbst auch die Frage, wie ein solcher Mensch plötzlich dann entscheiden will, dass es eine Beziehung ist. Am Gefühl? Ok. Aber ein gesunder Mensch kann abwägen, ob der Typus Mensch irgendwie garnichts ist oder eben was werden könnte und man muss auch nicht gleich in die Kiste springen. Also wenn man sich wochenlang kennenlernt, ohne S., dann kann man immernoch entscheiden, ob man diesen Menschen in seinen Alltag integrieren will (Beziehung) oder es eben bleiben lässt (keine Beziehung). Meiner Meinung nach braucht man also keine Affäre, die nix halbes und nix ganze ist.

Ich würde aus eigenen Erfahrungen Abstand von Menschen nehmen, die sich selbst als Dauersingle bezeichnen und zig lockere Sachen laufen lassen.

Das ist Einstellungssache und bindungsfähige Menschen haben freiwillig keine Lust auf sowas.

Neulich auch im Bekanntenkreis gehört: Ich such mir jetzt eine Affäre.

26.10.2014 12:42 • #6


E
calt, warum kreist Du immer um Menschen, die nur Affären wollen? Es gibt doch genügend bindungswillige Leute. Wenn Du die nie triffst, wirds wohl was mit Dir zu tun haben Ich stoße immer mal wieder auf Beiträge von Dir und lese immer nur Die anderen sind so und so... Wie bist denn Du?

26.10.2014 13:31 • #7


M
Ich denke auch, dass Frauen, die recht viele Romanzen / S. hatten meist Beziehungsunfähiger sind. Ich versuch mir das so zu erklären, dass das emotionale Gedächtnis sowie die Resourccen für Nähe und Bindung erschüttert sind bzw. in einer weniger geordneten Harmonie zum Selbstbild stehen.

Es gibt einen Grund weshalb es Unbehagen auslöst, wenn der Partner eine zahlreiche Vergangenheit hat. Intuitiv finden das viele einfach eher ungünstig.

29.10.2014 19:19 • #8




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