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Tiefe Traurigkeit & alles sinnlos

E
Hallöchen.

Seit einer Woche liege ich gefühlt nur rum,Weine oder meine Gedanken kreisen sich nur um irgendein Hoffnungsschimmer.

Ich kann nicht schlafen,nicht essen und habe extreme innerliche Unruhe.

Viele sagen das ich was machen soll was mir gut tut. leider weiß ich es nicht. Selbst in der Beziehung war es so,habe nur gegrübelt und keine Interessen gehabt etwas alleine zu machen.

Ich fühle mich total aufgeschmissen und weiß nicht was ich machen soll.

Er hat sich getrennt aber ich habe noch sachen bei ihm,das verbinde ich halt auch als kleine Hoffnung das bisher keine nachricht kam das ich sie mir holen soll aber wer sollte sich in dieser situation melden ? Er oder ich ?

Dieses endlose kreisen meiner Gedanken,macht so müde aber an schlaf ist nicht zu denken.
Meine Motivation ist gleich Null,obwohl ich rausfinden muss was mir gut tut,ein Hobby suchen oder sowas,denn sowas habe ich eigentlich noch nie gehabt wenn ich mich nicht irre.

Was macht ihr mit den Gedanken? Und was hat euch geholfen euch abzulenken? Euch aufzubauen oder eine Interesse mit vollsten Herzen zu verfolgen?

01.08.2021 15:47 • #1


onlysad66
Hallo Engima, viele Menschen hier haben gleiches mitgemacht und ich habe mich nach einer Trennung genauso gefühlt wie Du. Wie in einem Alptraum. Leider ist es so, dass wir lernen müssen zu akzeptieren, den Partner loszulassen wenn er keine Gefühle mehr für uns hat.

Erst einmal befindet man sich in einem Schockzustand - in dieser Phase sollte man sehr geduldig mit sich sein und dass tun, was einem in dieser Situation gut tut - viel schlafen, spazieren gehen, mit einer Freundin sprechen oder mit Menschen, die einem guttun. Weinen hilft auch - nach einem Ausbruch fühlt man sich meist etwas erleichtert.

Deine Sachen beim Ex sind erst einmal unwichtig - ich glaube es ist nicht gut, wenn hier demnächst eine persönliche Übergabe stattfindet, da fühlt man sich noch schlechter.. da gibt es noch andere Wege, solltest Du diese Sachen wirklich brauchen (vor die Haustür stellen oder eine Freundin wickelt das für Dich ab).

Alles Liebe für Dich - in diesem Forum bist Du schon mal gut aufgehoben und bekommst tolle Hilfestellungen

01.08.2021 16:05 • x 2 #2


A


Tiefe Traurigkeit & alles sinnlos

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Anubie
Liebe Enigma,
Puh, zwar habe ich grundsätzlich Dinge, die mir Spaß machen, aber ich kann Dich gut verstehen, grade hatte ich auch so eine Downphase: Ewig, weil Urlaub, im Bett rumliegen, traurig sein, null Perspektive empfinden weil ich mich (warum?!) so angewiesen auf die Reaktionen eines bestimmten Mann fühle... Diese Phase habe ich nun aber in den Griff bekommen.

Als erstes: Akzeptiere das als eine Phase. Es ist erstmal ok, dass es Dir so geht, die Trennung scheint noch nicht zu lange her zu sein. Dann: Aufstehen. In Bewegung kommen. Räum auf, mach noch Deine Steuererklärung, biete irgendeiner nervigen Sache die Stirn. Gerümpel auf dem Dachboden? Geh hoch und guck dir den Krempel an, mit einem Müllsack, miste aus. Mach etwas, das 100 prozent nichts mit ihn zu tun hat und das nun einfach dran ist.
Danach wirst Du stolz auf dich sein. Darum gehts. Du hast nun den Bockmist geschafft, und den Beziehungsbockmist, den schaffst Du dann erstrecht, Du räumst nun dein Leben auf und gibst Dir neue Struktur.
Das nächste: Du beschäftigst Dich mit Plänen für die kommenden Monate. Was könnte Dir Spaß machen. Scrolle einmal alle (kreativen?) Kurse bei der VHS durch. Gucke bei Bildungsurlaubsangeboten. Die Möglichkeiten, mit denen Du Dein Leben verändern könntest, inhaliere das! Sehe Dich perspektivisch im Herbst, wie Du an einem tollen Projekt mit Leuten feilst und Spaß haben wirst. Neue Menschen kennenlernst. Corona wird schon nachgeben. Viele VHS-Kurse sind aktuell buchbar.
Genauso gut kannst Du dir einen Urlaub mit einer Gruppe oder einer Freundin buchen.
Ist auch übrigens sehr attraktiv wenn ein Expartner so für sich sorgt und sich weiterentwickelt, das anbei.

Er hat sich getrennt aber ich habe noch sachen bei ihm,das verbinde ich halt auch als kleine Hoffnung das bisher keine nachricht kam das ich sie mir holen soll aber wer sollte sich in dieser situation melden ? Er oder ich ? ---
Wenn das keine wichtigen Sachen sind, lass gut sein. Du meldest Dich wegen eines T-Shirts oder einer Zahnbürste bitte auf keinen Fall.

Kopf hoch und ran an die Dinge!

01.08.2021 16:17 • x 1 #3


G
Liebe Enigma, deinen Schmerz kann ich gut nachvollziehen. Wie für viele, kam auch für mich die Trennung sehr plötzlich. Als ich erfahren hab, dass ich nach neun Jahren gegen den gemeinsamen Arbeitskollegen ausgetauscht wurde, ausziehen sollte, währenddessen den Job verlor, stand ich geistig am Abgrund und habe wie du mich für nichts motivieren können. Nicht gegessen, viel geraucht, kaum Schlaf, Weinkrämpfe, quälendes Kopfkino.
Mit Glück hab ich in dieser Zeit einen Therapieplatz gefunden. Auch wenn die Therapeutin nicht oft auf meine Beziehung eingegangen ist, kann ich sagen, dass es mir sehr geholfen hat, mir alles von der Seele zu reden. Und das kannst du natürlich hier immer tun. Hier gibt es viele liebe, weise Menschen, die dir zuhören.

Mit den Gedanken ist das so eine Sache. Denke, bis zu einem gewissen Punkt ist es gut und ein Teil der Verarbeitung, diese zuzulassen. Zu weinen, bis man nicht mehr kann. Danach fühlt man sich erstmal erleichtert.
Wenn daraus der berüchtigte Gedankenstrudel entstehen sollte, ist es besser, sich abzulenken. Dazu wurden dir hier oben schon gute Tipps gegeben. Möchte an der Stelle noch sagen, das mir in der Situation Spazierengehen geholfen hat. Durch die Sinneseindrücke am laufenden Band wurde ich abgelenkt. Die frische Luft, Helligkeit und körperliche Betätigung haben sich gut auf die Schlafqualität ausgewirkt. Je mehr Helligkeit (Sonnenlicht oder aus speziellen Lampen) du abbekommst, desto besser für dein Serotonin und - umgewandelt - für deinen Schlaf.
Für das Glücksgefühl lässt sich auch das Hirn überlisten: wenn es nichts zu grinsen gibt, trotzdem grinsen, mindestens eine Minute! Dazu kann man auch auf einen Stift beißen, das Hirn wird es als echtes grinsen wahrnehmen und das Glückshormon wird ausgeschüttet. Fand das total bekloppt, als mir das die Therapeutin vorgeschlagen hat und wir uns ne Minute grinsend gegenüber saßen... Aber es hilft!

Habe Geduld und Verständnis mit dir, wenn du nicht sofort ein Hobby findest, das dich interessiert oder einem Interesse erstmal halbherzig, statt mit vollstem Herzen nachgehst. Das kommt sicher mit der Zeit. Du darfst nun den Focus liebevoll und behutsam auf dich legen und alles tun, was dir guttut. Dich ausprobieren, entwickeln und neu erfinden.

Deine Sachen, die noch bei ihm sind, sind wirklich erstmal nebensächlich, sofern sie nicht lebenswichtig sind. Wichtiger scheint mir, dass du bei dir bist und versuchst, im jetzt zu leben.

Vielleicht hilft es auch, in dem ganzen Negativen das Positive zu sehen, weiß aber genau, dass das erstmal unvorstellbar schwer erscheint. Vielleicht wirst du eure Beziehung mit der Zeit in einem anderen Licht sehen. Es zB nicht als normal ansehen, dass dein Ex während der Beziehung so gelebt hat, als wäre er Single (wie du es in deinem ersten Thema erwähnt hast)

Wünsch dir alles Gute. Schreib hier ruhig, wann immer dir danach ist.

02.08.2021 01:26 • x 1 #4


Nemaj
Zitat von Enigma96:
... Viele sagen das ich was machen soll was mir gut tut. leider weiß ich es nicht.

Hallo Enigma,

um nicht zu viel grübeln zu müssen, habe ich eine ganze Bibliothek verschlungen.
Also, jetzt nicht gegessen, denn mein Appetit war auch jenseits von Gut und Böse.

Ich habe die Buchstaben in diversen Büchern versucht, logisch aneinanderzureihen und daraus Wörter entstehen zu lassen.
Hätte ich hinterher eine Rezension schreiben müssen, wäre dabei nichts Gescheites heraus gekommen.
Ich habe NULL aufnehmen können, worum es ging. Sinnerfassung war nicht vordergründig.
(Es war auch Lektüre, bei der der Inhalt nicht wichtig war, Trivialliteratur, der ich mich sonst nicht widme. Aber für diese Zeit war sie gut.)
Aber ich war mit etwas anderem beschäftigt außer grübeln.

Dann habe ich angefangen, Klamotten auszusortieren.
Bin dann shoppen gegangen, um den Kleiderschrank neu zu bestücken- passende Schuhe und Handtaschen inklusive.

Sport kam für mich nicht in Frage, ich hasse Sport!

Ich habe meine Hütte umgeräumt, umgestaltet, teilweise neu ausgestattet.

Irgendwann luden mich verschiedene Kollegen ein, mit ihnen etwas gemeinsam zu unternehmen, weil ihre Frauen anderweitig beschäftigt waren. So war ich im Kabarett, bei einem Irish-Folk-Festival, im Ballett....
Und - da ich zu dem Zeitpunkt noch mit Jugendlichen gearbeitet hatte- lud ich mir ein paar junge Muttis mit ihren Kindern zu mir ein.

Aber in der ersten Zeit ist es wichtig, dass du deine Gefühle wahrnimmst.
Heul dich richtig aus. Tränen reinigen die Seele und alles schlechte muss auch mal raus.
Es ist auch völlig ok, eine Weile auf der Couch zu verbringen und NICHTS zu tun.
Ich war in den ersten Wochen krankgeschrieben und habe ganz viel NICHTS gemacht.

Und ich habe hier viel ins Forum geschrieben. Das war unwahrscheinlich hilfreich.
Es ist immer jemand hier, wenn du jemanden zum Quatschen brauchst.

Horch in dich rein, was du gebrauchen kannst, was dir gut tun könnte. (Ich liiiieeeebe es ja stundenlang in der Badewanne zu liegen, mit Kerzenschein, Entspannungsmusik, entspannenden Getränken... )

Oder geh spazieren! Auch gut zum Runterkommen und Entspannen.

Du packst das schon!

02.08.2021 14:54 • x 2 #5




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