Tieftraurig nach dramatischer Trennung (Eskalation)

M
Hallo,

ich hoffe, dass Ihr mir ein wenig weiterhelfen könnt. Vor kurzem haben mein Mann und ich uns unter dramatischen Umständen getrennt.

Zunächst möchte ich vorausschicken, dass wir einen zweieinhalbjährigen Sohn haben, der unser Wunschkind ist. Leider ging es nach der Geburt mit der Bezhiehung bergab. Mein Mann hat mir plötzlich nicht mehr alles erzählt, fühlte sich scheinbar häufiger kritisert (denn er meinte, meine Kritik an manchen Dingen sei der Grund dafür, dass er nicht alles erzählt). Er hat mich nicht unterstützt sondern im Gegenteil mir noch gesagt, was ich alles falsch mache mit unserem Baby etc. Es waren viele schmerzliche Dinge. Als der Kleine 3 Monate alt war hat mein Mann zum ersten mal mit Trennung gedroht. Dies tat er immer wieder. Die Beziehung wurde immer trauriger. Wir hatten keinerlei Kommunikation mehr. Jeder machte sein Ding.

Die anfängliche große Liebe zerbrach immer mehr und irgendwann habe ich ihm gesagt, dass ich so nicht mehr leben möchte und es besser ist, wenn wir uns trennen.

Das hat er nicht akzeptiert. Über Monate hat er geweint, gebettelt, alles was ich sagte ignoriert. Es prallte an ihm ab als würde ich gar nicht von Trennung sprechen. Wenn ich massiv die Trennung ansprach weinte er, kniete nieder, bombardierte mich mit Anrufen/SMS von unterwegs.

Nach mehreren Monaten eskalierte die Situation indem er sich ein großes Messer schnappte und sich ins Bad einschloss mit der Drohung, sich umzubringen. Unser Sohn bekam alles mit.

Mein Mann hat die Wohnung an diesem Tag verlassen und den Schlüssel abgegeben.

Danach hatte ich Angstzustände und schlief kaum noch. Ich hatte Gespräche mit der Erziehungsberatung und dem Jugendamt.

Wir hatten Telefonate in denen er mal weinte, mal drohte, mal ruhig war und mal wütend. Es war ein Auf und Ab der Gefühle, ich war zwei Wochen krank geschrieben und konnte nicht mehr. Auch jetzt bin ich ein Nervenbündel. Muss oft weinen und habe wenig Kraft.

Gestern trafen wir uns da ich ihm seine Post übergeben habe und ich habe nur geweint.

Immer öfter rutsche ich in eine totale Traurigkeit und frage mich, wieso das alles so gekommen ist.

Mein Kopf weiß irgendwie, dass es nicht mehr ging. Es zeichnete sich über Monate ab. Die Erziehungsberatung hat mich darin bestätigt, dass eine kaputte Beziehung für die Entwicklung des Kleinkindes schlechter ist als eine Trennung.

Es ist auch nicht so, dass ich ihn direkt vermisse (wir hatten ja nichts mehr gemeinsam, also was soll ich vermissen).

Trotzdem könnte ich ständig weinen. Wenn ich meinen Sohn morgens zur Krippe bringe und dann zur Arbeit muss könnte ich heulen. Gestern habe ich stundenlang geweint. Das Treffen war furchtbar, wir haben beide geweint. Danach hat er wieder gefleht ihm zu verzeihen. Wir würden doch beide weinen, also seien noch Gefühle da.

Ich verstehe mich selbst nicht mehr im Moment. Wieso bin ich so traurig? Es ist doch das, was ich wollte und das schon seit Monaten. Und vorher hat er doch immer mit Trennung gedroht - regelmäßig über Jahre.

Kann mir jemand helfen? Raten? Erklären?

Danke....

LG

21.08.2013 13:15 • #1


P
ich würde dir gern ein Forum empfeheln, welches sich noch konkreter mit den problemen wie Gewalt befasst.

udn das war es ja ganz eindeutig. auch diese emotionale Erpressung.

google doch mal re-empowerment.de

21.08.2013 13:17 • #2


A


Tieftraurig nach dramatischer Trennung (Eskalation)

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M
Aber es fand ja keine Gewalt statt. Und grade bei der Erziehungsberatung und den Ämtern sagten mir alle Er hatte das Messer doch nur gegen sich gerichtet.

21.08.2013 13:18 • #3


P
das ist das Problem:
dass Gewalt total verharmlost wird..

das Forum, welches ich dir empfahl, öffnete sehr, sehr vielen Frauen die Augen..

wenn ich mir dein Erzähltes nochmal durchlese und mir vorstelle, wie eine Beziehung sein müsste, fält mir folgende Gewalt ein:
Drohung, Erpressung: mit Trennung drohen, ist sehr beeinflussend. Mit Selbstmord drohen ist noch schlimmer..
Diese Kritik von ihm: das ist doch keine nette Anregung, er macht dich nur schlecht.

ich habe mal eine schlimme Beziehung gehabt, hätte es auch nie als Gewalt gesehen, dass o.g. Forum hat mir zum Teil die Augen geöffnet und mich total gestärkt.

ich lese und schreibe immer noch in dem Forum und erlebe täglich Frauen, die sich da anmelden und echt geschockt sind, in was für einer Beziehung sie wirkich steckten..

ich weiß, ich klinge dramatisch,.

aber schau mal: du weinst so viel, bist erschöpft.. das alles sind Symptome für so eine schlimme Beziehung...


Ach ja: und das Amt und die Erziehungberatung: nun ja.. ich kenen Frauen, die stundenlang ihrer Freiheit beraubt wurden, der Mann sie verprügelte.. und was sagt das Amt, die Justiz bei der Trennung:
ach, ein paar Stunden, die er Sie bedrohte, ist doch nicht schlimm.. und einie Ohrfeigen doch auch nicht... kommt immer vor..

achte auf dich..
probier einfach deine perspektive zu erweitern, damit es dir wieder besser geht..

21.08.2013 13:36 • #4


M
Vielen Dank! Ich habe mir einige Seiten ausgedruckt und werde mir das nachher mal durchlesen wenn ich Feierabend habe.

Es ist hilfreich, wenn einem jemand sagt, dass es so etwas gibt und es mich vielleicht betroffen haben könnte denn man will es nicht wahrhaben.

Ich lese mich mal durch die Ausdrucke nachher. Danke schon mal...

21.08.2013 13:39 • #5


P
kann auch sein, dass es nichts für dich ist..
abe rimmer wieder lese ich in dem anderem Forum.
hätte ich doch diess Forum vorher gekannt..
daher ist es ja einVersuch wert..

ich sende dir ganz liebe grüße

21.08.2013 20:51 • #6


M
Gestern habe ich vieles gelesen was zutrifft. Später hatten wir ein echt gutes Telefonat und ich dachte Nein. Das beschreibt nicht meinen Mann. Zufall. Er ist nicht so.

Bis heute Morgen. Ich war endlich gelassen. Zum ersten mal. Bis er anrief.

Er hatte wieder diese fiese Stimmung. Sagte er müsse mir mir reden. Aber nicht jetzt. Er sei auf Arbeit. Er würde mir nie vergessen was ich ihn angetan habe.

Fing wieder an aufzuzählen was er alles für mich aufgegeben hat. Was er alles nur für mich getan hat. Wir hätten dieses Kind aus Liebe bekommen.

Nun geht es mir wieder. Total schlecht. Mir ist übel. Ich zittere innerlich.

Wie soll ich damit fertig werden mit unserem gemeinsamen Sohn?

22.08.2013 07:55 • #7


P
hey!

ich muss einmal kurz fragen:
was hast du ihm denn angetan?
es ist genau das fiese Spiel: dich in Sicherheit wiegen und dann zack--morgens so ein Telefonat..schonmal Angst verbreiten..
wie gemein, dich anzurufen und dir sowas zu sagen..


hat er wenigstens vorher nach dem Kind oder nach deinem Wohlbefinden gefragt?

es tut mir sehr leid für dich, dass du nun diese Anspannung erleben musst.

hast du dich denn bei re-emp. angemeldet?

das ist noch einmal ganz hilfreich sich mit andere genau über das Thema asuzutauschen..

22.08.2013 13:03 • #8


M
Was genau meinst Du mit angemeldet? Für noch was anderes als das Forum?

Also einen ersten Termin für eine Therapie hab ich nun am 17.09.

Mit meiner RAin habe ich eben telefoniert. Sie sagt ich kann den Umgang versuchen aber an einem neutralen Ort, nicht zuhause.

Sie sieht auch gute Chancen für den begleiteten Umgang wenn das mit dem Treffen so nicht klappt.

Meine Freundin hat mir heute Morgen geraten einfach nicht mehr mit ihm zu sprechen. Wenn es nicht um unseren Sohn geht soll ich ihm sagen, dass ich mit ihm nicht über unsere Beziehung sprechen möchte und auflegen.


Natürlich hat er nicht nach mir oder dem Kleinen gefragt. Das macht er in solchen Telefonaten nie. Es ist als hätte heute Nacht einer einen Knopf gedrückt. Als wäre er zwei Persönlichkeiten.

Ich verstehe das alles nicht. Ich bin total überfordert und es wird täglich schlimmer.

22.08.2013 13:16 • #9


M
Oh Mann sorry, ich hab eben so viel geheult, dass ich dachte ich bin in dem anderen Forum. Ja, ich habe mich dort angemeldet. Danke für den Tipp. Ich habe viel gelesen und wurde vorhin freigeschaltet. Habe meinen ersten Beitrag nun verfasst.

Danke peppina für Deine stetigen Antworten!

22.08.2013 13:18 • #10


P
Therapie ist schon mal toll..
ging mir zumindenst so..

endlich mal alles loswerden und richtig angehört werden...

ich antworte dir sehr gern.. das ist für mich ja auch ganz hilfreich.. und lenkt mich grad von meinem aktuellem Liebeskummer ab.. kling ego, oder?
so meine ich das gar nciht..
mir wurde in dem anderem Forum so sehr geholfen, dass ich froh bin, dass ich auch mal Kluges sagen kann..
ich schaue mal in dem anderem Forum und mache mich da auch dir geegnüber erkenntlich..

ach mensch.. das Leben ist manchmal so anstrengend, nicht wahr?

22.08.2013 13:25 • #11


G
Oh Mann, er übt ja unglaublichen psychischen Druck auf Dich aus.

Ich empfehle Dir auch, dass Du erstmal eine Kontaktsperre ausspricht. Wende Dich dazu auch an das Jugendamt und erkläre denen, warum Du derzeit keine Kontakt mehr haben kannst. Wie das mit dem Kind dann läuft, können Dir die Mitarbeiter vom Jugendamt auch sagen. Aber wichtig ist, dass Du erstmal emotional stabil wirst und Dein Sohn Dich nicht immer als Nervenbündel wahrnimmt. Der zieht sich da auch immer mehr zurück und denkt letzten Endes vielleicht noch, er wäre Schuld.

Wenn das wirklich nicht geht, dann sag ihm (wenn er normal ist), dass Du gerne in Ruhe mit ihm über den Jungen redest, wenn er jedoch wieder von etwas anderem anfängt Du jegliches Gespräch sofort beenden wirst.

Ich weiß nicht, ob Dein Ex irgendwelche Dro. oder sowas nimmt, aber dieser Psychoterror muss aufhören.

22.08.2013 19:19 • #12


M
Nein er nimmt nichts. Ich gehe jetzt nicht mehr ans Telefon und warte das Gespräch mit der ErziehungHilfe ab.

22.08.2013 20:08 • #13


G
Ich weiß Du hast die Kraft das durchzustehen. Du bist so weit gekommen, darauf kannst Du stolz sein. Du hast für Dich und Deinen Sohn die richtige Entscheidung getroffen.

23.08.2013 16:55 • #14


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