Trennung aufgrund einer Depression - nach 7 Jahren

S
Hallo erstmal an all diejenigen welche sich die Zeit nehmen dies zu lesen.

Vor jetzt 12 Tagen hat sich die Frau meines Lebens nach 7 Jahren von mir getrennt. Ich leide unter schweren Depressionen die ich mir selbst leider gehemt duch Angst und Scham nicht eingestehen wollte. In der zwischenzeit bin ich bei einem Psychologen und er ist der Meinung das die Depression schon seit mehr als einem Jahr akut ist. Ich habe es nie geschafft meine Freundin darauf anzusprechen was ich im nachhinein als riesen Fehler ansehe, denn aus diesem Grund ist meiner Meinung nach die Beziehung zu Ende gegangen. Wir hatten vorgestern ein letztes Gespräch in dem Sie mir klarmachte das in den letzten Monaten die Gefühle verschwunden seien. Sie könne für den Menschen zu dem ich geworden bin keine Gefühle mehr aufbauen und würde auch keine Zukunft mit Ihm sehen. Wir hätten uns in 2 unterschiedliche Richtungen entwickelt. Ich respektiere Ihre Entscheidung und Meinung. Ich konnte ihr all das was eine Beziehung ausmacht seit Monaten nicht mehr geben. War ihr gegenüber kalt, konnte keine nähe mehr zu ihr aufbauen, zerschlug jeden Ihrer Vorschläge für eine Unternehmung und kam nicht mehr damit klar wenn Sie Zeit ohne mich verbringen wollte. Ich wollte das nie wirklich da Sie meiner Meinung nach die Frau meines Lebens ist. Ich kann es einfach nicht verkraften Sie verloren zu haben. Das wir bereits zusammen gewohnt haben und nächstes Jahr zusammen in en Haus ziehen wollten macht die Sache um einiges schwerer für mich. Ich habe bei unserem Gespräch mehrfach versucht ihr klarzumachen das ich mich ändern werde aufgrund der Tatsache das ich in Behandlung bin doch sie blockte diesbezüglich ab und meinte es läge nicht daran. Des weiteren sagte Sie es sei Ihr sehr wichtig das ich nun erst einmal mein Leben auf die Reihe bekomme und wieder Spaß daran finde. Man könne sich in der Zukunft (Monate,Jahre) wieder neu kennenlernen. Denn in die Zukunft könne Sie nicht schauen und auch nicht vorhersagen ob die Gefühle dann wieder kommen würden. Sie möchte sich gerne irgendwann einmal bei mir melden um zu sehen wie es mir geht und sich daraufhin vllt. auf einen Kaffee treffen da ich ihr trotz allem wichtig sei. Doch wann der Zeitpunkt gekommen ist würde gerne Sie entscheiden. Da ich Sie noch immer über alles liebe stimmte ich ohne groß darüber nachzudenken ein. Leider bin ich mir nicht sicher ob dies die richtige Entscheidung war. Auf der einen Seite möchte ich Sie nicht verlieren doch auf der anderen glaube ich nicht jemals darüber hinweg zu kommen solange ich mir aufgrund dieser Aussage Hoffnungen mache. Da ich kein Mensch bin der gerne alleine ist weiss ich nun absolut nicht mehr weiter.

25.04.2012 13:43 • #1


T
Hallo Stefelle,

schön, das du dich hier angemeldet hast und versuchst mit deinem Leid nicht allein zu bleiben.

Du hast eine schwere, schmerzliche Entscheidung für dich persönlich hinnehmen müssen. Das tut mir sehr leid! Ich kann mich in deine Gefühle und deine momentanen Gedanken versetzen. Es reißt einem die Bodenplatte weg, weil für dich deine Ex einer der wichtigsten Haltepunkte über Jahre war. Du und vorallem Sie glaubte, ihr kommt mit dieser Situation klar, irgendwie. Denn 7 Jahren ist eine Zeit in der viel passieren kann.

Ich würde mich jetzt vorallem auf ihre Aussage konzentrieren, das du dein Leben für dich selbst wieder in geordnete Bahnen lenken kannst. Auf dich konzentrierst, deine Wünsche,Gedanken einmal genauer betrachtest und hinterfragst.
Depressionen haben mit Sicherheit eine tieferliegende Ursache (frühes Leben,Vorstellungen)

In einer Trennungsphase werden meist Aussagen gemacht, die einfach aus Gefühlen der aktuellen Situation abgeleitet werden. Darauf würde ich mich nicht versteifen.
Wichtig allein, bist jetzt du und dein inneres Gefühl.
Ebenso muss sich jetzt natürlich auch deine Freundin erstmal ordnen und die Entscheidung verarbeiten.
Eine Kontaktsperre hast du hoffentlich eingerichtet. Den Satz Den Zeitpunkt würde Sie gern entscheiden kann man aus zwei Winkeln betrachten: Sollst du 1,3,5 Jahre auf Sie warten, wenn sie dann zufällig frei ist, wird das wieder was...Gefühle schaltet ihr beide dann einfach ein - dann geht das schon...

Oder: Sie konzentriert sich jetzt auch ausschließlich auf sich selbst, möchte auf den laufenden bleiben wie es Dir geht um doch noch eine 2. Chance zu eröffnen - weil Sie den wahren Mensch erkannt hätte?

Richte ab jetzt die Hoffnung auf dich, arbeite an Dir! Sollte Sie weiterhin Interesse an Dir und deiner Veränderung haben, ist vorallem Sie in der Pflicht. Momentan weiß Sie auch gar nicht, ob und wie die Veränderung verläuft und ausgeht. Darum ist es wichtig, das du so gut wie möglich mit Dir ins reine kommst und dir die kleinen Fortschritte mit Dir selbst zurechnest - nicht für Sie!

Erstmal alles Gute!

25.04.2012 15:13 • #2


A


Trennung aufgrund einer Depression - nach 7 Jahren

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K
Hallo Stefelle,

Es ist schon erstaunlich was ich seid dem ich auf dem Board bin alles gelesen habe. (seid gestern angemeldet)

Interesant finde ich auch mal die Dinge aus zwei Sichtweisen zu betrachten. Ich finde es sehr schade das deine Partnerin Dich verlassen hat, denn ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlst.

Du hast geschrieben,
Ich konnte ihr all das was eine Beziehung ausmacht seit Monaten nicht mehr geben. War ihr gegenüber kalt, konnte keine nähe mehr zu ihr aufbauen, zerschlug jeden Ihrer Vorschläge für eine Unternehmung und kam nicht mehr damit klar wenn Sie Zeit ohne mich verbringen wollte.

Bei mir ist es genau anders herum. Meine Frau hat sich Anfang Februar von mir getrennt. Weil Sie mir, dass was Du geschrieben hat nicht geben konnte. Ich glaube ausgelöst durch Ihre Depressionen und Sozialphobie.

Wir waren 17 Jahre zusammen, sind davon 14 Jahre verheiratet und haben eine wundervolle Tochter die 10 Jahre jung ist. Selbst bei Ihr fällt es Ihr schwer Gefühle und körpeliche Nähe zu zulassen. Sie will aus unserer Wohnung aus ziehen und das auch ohne unsere Tochter.

Ich würde gern zu Ihr stehen und Ihren Weg der Therapie mit Ihr gehen. Aber sie will es nicht.
Als Partner eines depressiven Menschens ist es einfach verdammt schwer. So oder so sind wir verdammt zu zuschauen. Ich weiß für mich das ich an Ihrer Situation nichts ändern kann.

Ich gebe dir einen guten Rat. Mach eine Therapie, zeig Ihr das Du willst und ziehe die Therapie durch. Ich wünschte mir, dass meine Frau so empfinden würde wie Du und nicht erst die Beziehung aufgibt und dann was ändert.

Viel Glück

25.04.2012 16:29 • #3


T
Das Thema Depression scheint weit verbreitet zu sein. Vor ein paar Tagen ist meine Beziehung auch daran zerbrochén. Wir waren 2,5 Jahre zusammen und die Depression hat sich im Lauf der Zeit gesteigert. Er nimmt Antidepressiva und ist seit 2 Monaten in Therapie. Doch alle meine Erwartungen an ein normales Leben (zusammenziehen, Kinder, aktive Freizeitgestaltung etc) - all das konnte er mir nicht bieten weil er sein Leben nicht auf die Reihe bekommen hat. Daher haben wir uns beiderseitig getrennt. Der Kopf weiß das es richtig ist. Trotzdem fehlt er mir unendlich. Aufgrund der Depression und Medikamente scheinen seine Gefühle total platt gemacht zu sein hat er mir gesagt. Er kann nicht traurig sein. Das macht mich total wütend. Auch wenn ich weiß, dass es falsch und Schwachsinn ist.

25.04.2012 16:54 • #4


E
Hallo Stefelle,

ich hab aus rein beruflichen gründen 2007 einen BURN-OUT-SYNDROM erlitten von dem ich mich nie erholt habe (Erwerbsunfähig) und somit schleichend in eine Depression geraten bin, allerdings ohne Angstzustände oder gar Panik Attacken und trotzdem war es für meine EX. schwer damit zurecht zu kommen!

Eine Depression hat auf den betroffenen vielseitige Auswirkungen, die ein nicht betroffener nicht nachvollziehen kann, wenn er sich damit nicht beschäftigt! Meine EX. hat es getan und mich trotzdem nach 26 Jahren verlassen, ich kann dich gut verstehen das du lauter selbst zweifel hast, auch ich habe mich anfangs gefragt was zum Geier hab ich derart falsch gemacht, es gab keine bösen Worte, geschweige das ich je die Hand gegen sie erhoben hätte und trotzdem ist sie weg!

Sie ist wortwörtlich NUR deshalb weg, weil ich ihr die letzten paar Jahre weder körperlich, gesellschaftlich noch wirtschaftlich das bieten konnte, woran sie sich 20 Jahre lang daran gewöhnt hat und nun all das bei jemand anderen sucht! Ja, ich bin bitter enttäuscht über ihr verhalten, aber diese Enttäuschung so skurril es auch klingt, sie hilft mir sie zu vergessen! Ich hoffe die Therapie hilft dir deinen weg aus der Trauer zu finden und das du dein Selbstvertrauen wieder zurück gewinnst!

Kopf hoch
B-17

25.04.2012 17:24 • #5


T
B-17 hast du dir nie Vorwürfe gemacht, dass du ihr, versteh mich nicht falsch, ein Klotz am Bein bist? Das hat nämlich mein Exfreund die ganze Zeit getan obwohl ich immer Verständnis für alles hatte und immer für ihn da war. Jetzt nach der Trennung scheint er erleichtert zu sein, dass der Druck, den er sich selbst gemacht hat, weg ist.

25.04.2012 17:29 • #6


E
Zitat von TraurigOhneEnde:
B-17 hast du dir nie Vorwürfe gemacht, dass du ihr, versteh mich nicht falsch, ein Klotz am Bein bist? Das hat nämlich mein Exfreund die ganze Zeit getan obwohl ich immer Verständnis für alles hatte und immer für ihn da war. Jetzt nach der Trennung scheint er erleichtert zu sein, dass der Druck, den er sich selbst gemacht hat, weg ist.


NEIN DAS HABE ICH NIE GETAN!

Ganz im gegenteil, ich hab ihr alle Freiheiten gegönnt die sie sich wünschte und solang ich es konnte auch diverse kurz Trips zu bekannten Kreuz und quer in Deutschland mitfinanziert! Nein, ich wollte nicht das sie nur noch an meiner Seite klebt, mich bemitleidet und sich selbst dabei aufgibt!

Ich war / bin aufgrund meiner Depression keineswegs handlungsunfähig, ich bin nur nochmals mehr ruhiger geworden als ich es eh schon war! Sich zurückziehen, Hobbys vernachlässigen, das ist eins der bekanntesten Symptome die eine Depression mit sich bringt!

25.04.2012 17:45 • #7


T
Dann war das vielleicht mein Fehler. Ich hab zu sehr mit ihm gelitten. Ich habe gemeinsame Einladungen abgesagt, wenn es ihm nicht gut ging und hatte keinen Spaß mit Freunden, wenn er sich doch aufraffte mitzukommen und sich nicht gut dabei gefühlt hat, müde war etc. Das hat mich immer selbst mit runtergezogen. Wahrscheinlich war das das Problem.

25.04.2012 17:50 • #8


E
Zitat von TraurigOhneEnde:
Dann war das vielleicht mein Fehler. Ich hab zu sehr mit ihm gelitten. Ich habe gemeinsame Einladungen abgesagt, wenn es ihm nicht gut ging und hatte keinen Spaß mit Freunden, wenn er sich doch aufraffte mitzukommen und sich nicht gut dabei gefühlt hat, müde war etc. Das hat mich immer selbst mit runtergezogen. Wahrscheinlich war das das Problem.


Das sehe ich auch so, es war trotzdem nobel von dir deinem Freund zur seite gestanden zu haben solang du es verkraften konntest, Hut ab!

KOPF HOCH!

25.04.2012 18:03 • #9


S
Vielen Dank erstmal für die aufmunternden Worte,

wie ihr schon gesagt habt werde ich mich nun ausschlieslich auf meine Therapie konzentrieren. Diesbezüglich bekomme ich auch sehr viel Unterstützung von Familie und Freunden. Ich wünschte mir trotz allem das Sie in dieser Zeit an meiner Seite stehen würde. Ich bin mir auch nicht sicher ob ich es verkraften würde Sie als Menschen zu verlieren. Eine Kontaktsperre haben wir nicht eingerichtet, wie schon gesagt wolle Sie sich bei mir melden da ich diesen Schritt nicht gehen kann. Ich würde höchstwarscheinlich jedes nette Wort und jede nette Geste falsch deuten und mir unnötig Hoffnungen machen. Wir werden uns auch noch das ein oder andere mal sehen müssen, da Sie noch immer einen Teil ihrer Möbel, Klamotten usw. in der Wohnung hat. Des weiteren hat Sie noch immer den Wohnungschlüssel. Ich wollte ihr keine Steine in den Weg legen und ihr deshalb gesagt das Sie sich in Ruhe nach einer Wohnung umschauen könne und Ihre Möbel solange stehen lassen kann bis Sie etwas gutes gefunden hat. Am liebsten würde ich mir selbst eine neue Wohnung suchen da mich absolut alles hier an Sie erinnert trotz das schon ein großer Teil ihrer Dinge weg ist. Leider kann ich das nicht so einfach da die Wohnung Eigentum ist. Zur Zeit schlafe ich viel bei Freunden da ich im gemeinsamen Bett kaum ein Auge zu bekomme.

26.04.2012 09:05 • #10


T
Hallo Steffele,

ja, so lange du Gefühle für sie hast und jedes liebe Wort, jede Geste falsch deuten würdest bzw. dir Hoffnung machst, solltet ihr vielleicht keinen Kontakt haben. Natürlich ist das durch die Sachen, die sie noch bei dir hat gar nicht so einfach. Ich habe meine Sachen abgeholt, als er nicht da war (das haben wir vorher per Mail abgeklärt). Seit dem fühle ich mich etwas besser. Auch wenn wir jetzt erst die Endgültigkeit bewusst wird.

Versuche das Positive zu sehen. Nun kannst du dich wirklich ausschließlich auf dich und die Therapie konzentrieren. Nur das macht dich frei für einen Neuanfang egal ob mit ihr, einer neuen Frau oder allein.

Auch wenn ich auf der anderen Seite stehe (der Expartner ohne Depressionen) verstehe ich dich nur zu gut. Langsam verstehe ich nämlich, dass es ihm jetzt wahrscheinlich besser geht und er neue Impulse finden kann. Aber es tut weh...

26.04.2012 10:24 • #11


T
Hallo Stefelle, ja, das kann ich nachvollziehen - die ersten Tage und Wochen sind die schlimmsten in solch einer Situation!

Ich war lange krankgeschrieben und habe bei meinen Eltern übernachtet und erste kleine Schritte wieder allein zu sein vor Weihnachten gewagt. (Trennung passierte im Oktober)
Es ist echt toll und wichtig, das du so gute Freunde hast - bei denen du auch übernachten kannst.
Mach du dir jetzt keinen Stress, auch du brauchst deine Zeit, dabei gibt es keine Regel.

Was ich nicht gut fand, das meine EX ihre Sachen ohne Ankündigung einfach beim 2. Auszug und meiner Abwesentheit ausgeräumt hatte. (aber das war eine Sache für sich) Mittlerweil durfte auch ich meine letzten Sachen in ihrer Wohnung abholen - nach 4 Monaten) Meinen Wohnungsschlüssel besitzt sie noch heute. Nach persönlicher und dreimaliger bitte per Mail diesen abzugeben.

Aber: Es wird alles besser mit der Zeit; das erste Jahr ist das schwierigste was wir in so einer Situation durchleben. Heute komme ich mit dem Alleinsein wieder gut zurecht, vor Weihnachten bin ich verzweifelt. Es zeigt, das alles eine Frage der Zeit u. des Abstandes ist. Wenn diese Momente kommen, du darfst trauern, heulen, vermissen.

Also, geh mit deinen Freunden raus, Unernehmungen, Kino, Museen, Sport, Schwimmen, Essen... Teue Dir gut damit!

Auch du kommst wieder auf die Beine - das Verspreche ich Dir!
Jeden Tag mit einem kleinen Stück Mut und Vertrauen in das es nur besser werden kann - voranschreiten.

(und ich überleg mir derzeit, wie ich die Sache mit dem Wohnungsschlüssel regel und ihr.)

26.04.2012 11:32 • #12


T
Das mit dem Schlüssel ist wirklich doof. Kannst du nicht einfach das Schloss austauschen? Einfach für dich, dass du weißt so kommt sie nicht mehr in deine Wohnung (weiterer Schritt dich abzunabeln).

26.04.2012 12:46 • #13


A


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